Die Fotografin Xiomara Bender hat drei Reisen nach Nordkorea unternommen, bevor sie genug Material für ihr Fotobuch gesammelt hatte. Ihre Bilder zeigen vor allem Menschen in Alltagssituationen. Für Xiomara Bender sind es von der restlichen Welt vergessene Menschen, denen sie sich verpflichtet fühlt. Das sieht man ihren Fotos an: Auf behutsame und nie denunzierende Weise porträtiert sie die Bewohner Nordkoreas. Das dazugehörige Buch The Power Of Dreams ist im Kehrer Verlag erschienen.
Nordkorea: Die Träume in den Blicken der Menschen
In Nordkorea kann Fotografieren gefährlich sein. Sowohl vor als auch hinter der Kamera. Die Fotografin Xiomara Bender hat es trotzdem gewagt – wir zeigen die Bilder.
Kommentare
Und was genau war daran jetzt gefährlich?
Ist Fotografieren verboten in Nordkorea?
Eine kurze Erklärung im Text wäre schon gut gewesen.
Nun, vielleicht ist damit der Umstand gemeint, an den obligatorischen Aufpassern "vorbei"zufotografieren.
Auf den Fotos hier hat man ja mal jemanden wenigstens lächeln sehen und auf dem Lande scheint es auch die Sonne zu geben...
Total ernüchternd war dagegen die Dokumentation der ARD am Mittwoch, dem 19.10. 22.45 Uhr, "Inside Korea", wo ich davon nichts sehen konnte. Wie bei den Fotos hier blieben leider auch da einige Umstände im Dunklen, die man sich von außen beim besten Willen nicht erklären kann. Trotzdem empfehle ich sie allen, die sich für das Thema interessieren.
Ich sehe kaum Träume in den Blicken der Menschen auf diesen Bilder sondern "nur" Neugier. Höchsten die Frau im Bus auf Bild Nummer 11 scheint vielleicht zu träumen, vielleicht ist aber auch nur KO.
Das liegt daran, dass sich der Westler vorstellt, was er selbst in der Situation machen würde (träumen vom Westen) (typisches Kolonial-Denken), anstatt sich vorzustellen, was der Nordkoreaner in seiner Situation denkt und fühlt. Aber letzteres ist allein über Fotos wohl schwerlich herauszubekommen.
Wen man die kleine Prinzesin vor der lärmschutzwand sieht , überkommt einen, zumindest mir ist es so ergangen , spontan Wehmut , so ein liebes Kind aber das Schicksal hat es nicht gut gemeint wo es hingeboren wurde , sie wird all die möglichkeiten wohl nie haben die für ein Kind hier bei und so selbstverständlich sind .
Alles Gute und viel Glück kleines Mädchen !
Fotodokumentationen, Bildbände, Reiseberichte, YouTube Videos von epischer Länge…vom Mythos des Landes, dass als weisser Fleck auf der Landkarte anzusehen ist, ist nicht viel übrig. Die Menge an verfügbarem Material hat doch dramatisch zugenommen. Die Vorstellung, dass Fotos nur unter Lebensgefahr anzufertigen sind um anschliessend unter dramatischen Verrenkungen aus dem Land geschmuggelt zu werden ist auf jeden Fall von vorgestern. Natürlich ist dort vieles etwas trister, als bei „uns“, aber manchmal kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Drang die Lebensumstände in diesem Land zu dämonisieren grösser ist, als der Wille auch dort so etwas wie eine Alltagsnormalität anzunehmen.
Ein Schelm, wer Oosterbeeck dabei denkt. Alte Knacker wie ich erinnern sich noch daran, wie zumal in den 50er und 60er Jahren, die DDR dämonisiert wurde. Damals gab es ja "bei uns im Westen" als leuchtendes (Gegen-) Beispiel tatsächlich so etwas wie SOZIALE Marktwirtschaft. Aber nur bis 1990. Da hatte sie ihre Schuldigkeit getan und wurde wie die DDR entsorgt.