Jeden Tag werden in Deutschland mehrere Frauen und Mädchen unter Androhung von Gewalt zur Ehe gezwungen. Das geht aus einer Studie des Bundesfamilienministeriums hervor, die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) in Berlin vorstellte. Dem Bericht zufolge haben im Jahr 2008 insgesamt 3.443 Frauen und Mädchen Hilfe bei Beratungsstellen gesucht, weil sie zwangsverheiratet wurden oder ihnen eine Zwangsehe drohte.
Schröder sagte, dass die Dunkelziffer von Zwangsheiraten in Deutschland vermutlich höher liege, seriöse Aussagen hierzu seien aber nicht möglich. Klar sei nur, dass die "Bedrohung für eine große Zahl von Menschen" existiere.
Laut der Studie ist fast ein Drittel der Betroffenen Frauen in Deutschland 17 Jahre oder jünger. 40 Prozent sind zwischen 18 und 21 Jahre alt. Jede dritte Betroffene wird laut der Studie im Zusammenhang mit der Zwangsverheiratung mit dem Tod bedroht. Zwei Drittel der Frauen hätten bereits in ihrer Erziehung Gewalt erlebt.
Auch Männer sind unter den Opfern
Die Opfer von Zwangsverheiratung stammen zum überwiegenden Teil (59,4 Prozent) aus religiösen Migrantenfamilien. Mit 44 Prozent der Zwangsverheirateten kommen die meisten aus der Türkei, gefolgt von Serbien, Kosovo, Montenegro und dem Irak. Zudem sind etwa 94 Prozent der Betroffenen Mädchen, sagte Schröder. Die betroffenen Männer sähen sich häufig nicht als Opfer und würden deshalb oft keine Hilfe suchen.
Die fast 160 Seiten umfassende Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums wurde von der Hamburger Lawaetz-Stiftung und der Frauenorganisation Terre des Femmes erstellt. Sie basiert auf Angaben aus bundesweit 830 Beratungseinrichtungen, der Dokumentation von Einzelfällen sowie Informationen von Schulen und Migrantenorganisationen.
Das Verbot von Zwangsheiraten sowie das jüngst eingeführte Rückkehrrecht von im Ausland verheirateten Partnern müsse unter Migranten noch besser bekannt gemacht werden, sagte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU) der Süddeutschen Zeitung. "Wir brauchen mehr Beratungs- und Hilfsangebote, auch für Männer." Pädagogen müssten besser auf solche Fälle reagieren können. "Zwangsheiraten müssen künftig bei der Aus- und Fortbildung von Lehrern eine größere Rolle spielen." Zudem seien die Herkunftsländer gefragt, weil viele dieser Ehen im Ausland geschlossen würden.
Kommentare
Lösung
Zwangsverheiratung sollte als kriminelle Handlung mit sofortiger Ausweisung geahndet werden. Das spräche sich herum wie Lauffeuer und dann wäre sehr schnell Schluß mit dem Spuk. Vorteil: die religiösen Fanatiker werden gezwungen sich anzupassen oder auszureisen.
Und schon geht's los
Mit meiner Vorhersage hatte ich wohl Recht...
Wen wollen Sie denn dann bitte ausweisen?
- Die Eltern einer minderjährigen Braut? Dann wird sie in's Ausland mitgenommen und dort zur Ehe gezwungen. Funktioniert nicht.
- Den Bräutigam? Vielleicht wird der selbst gezwungen.
[...]
Gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion/se
Es muß etwas getan werden... mit einem "Aber"
Zwangsheiraten sind nicht mit dem Grundgesetz und den Menschenrechten vereinbar und müssen unterbunden werden.
So weit herrscht wohl Einigkeit.
Das "Aber" lautet jedoch, daß sich nun wieder einmal etliche Scharfmacher dieses Themas annehmen werden, um ihr politisches Süppchen darauf zu kochen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die CSU (Norbert Geis?), die NPD, "Politically Incorrect" und die "Junge Freiheit" auf den Zug aufspringen und aus einem Problem, das gelöst werden muß, für sich Kapital zu schlagen versuchen - und das wird wieder mal unappetitlich.
Keine Einzelfälle
Die Studie zeigt doch eines überdeutlich: Zwangsverheiratungen sind keine seltenen Einzel- oder Ausnahmefälle, wie uns von bestimmter Seite immer wieder versichert wird.
Dunkelziffer?
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Spekulationen und belegen Sie Ihre Aussagen mit Quellen. Danke, die Redaktion/mk
Vergessen Sie die Religion
Solche "mit Nachdruck arrangierte Ehen" gibt es nicht nur bei Muslimen, sondern auch bei Hindus und sogar Christen - also ist es irreführend, das Thema Religion in den Vordergrund zu stellen.
Darüber wurde vor einem Jahr schon berichtet:
http://blog.zeit.de/joerglau…
Also wenn man das mal
runter bricht, sind dass ca. 4 Fälle pro Beratungseinrichtung, Geld gut angelegt. Interessant wäre nur zu wissen, ob es Regionen gibt die verstärkt davon betroffen sind.
Und was die Aussage Böhmers "Wir brauchen mehr Beratungs- und Hilfsangebote, auch für Männer" soll ist auch nicht ersichtlich, die Männer brauchen mit Sicherheit keine Beratung und Hilfe, die wissen genau, was sie tun und darauf zu hoffen, dass dies in den Ursprungsändern gestoppt wird, ist ja schon mehr als naiv. Dazu sollte die Verantwortlichen sich allein mal mit den Reden Erdogans in Deutschland auseinandersetzen, dann weiß man wo der Zug hinrollt.
Und wenn die Hälfte einen Deutschen Pass hat, warum geben sie ihren anderen Pass dann nicht ab, damit wären alle Eheschliesungen die ausserhalb Deutschlands geschlossen worden sind in Deutschland ungültig. Einfach mal als dt. Expat probieren seiner im westlichen Ausland geehlichte nicht dt. Frau und den Kindern den Status anerkennen zu lassen, da kommt Freude auf udnman blebt im Ausland. Wenn das bei den Zwangsehen auch so gehandhabt werden würde, dann würde sich das Problem von alleine lösen.
,Doch, Männer sind auch betroffen
http://nachrichten.t-online.…
Ein Drittel aller "Ehrenmord"-Opfer ist männlich
"Aber Männer, die offen schwul leben, sich auch gegenüber ihrer Familie als schwul bekennen, werden häufig verachtet. "Die Familien sehen oft nur zwei Alternativen: Entweder sie zwangsverheiraten den Mann oder sie töten ihn."
Und ich erinnere mich an einen Film, dessen Titel ich leider vergessen habe, in dem ein türkischer Student, der mit seiner deutschen Freundin in Deutschland zusammenlebt, unter einem Vorwand zu seinen in Anatolien lebenden Eltern gelockt wird, um dort verheiratet zu werden.
Er wird bis zur Hochzeit eingesperrt. Das Ganze endet in einer Tragödie.
So weit ich mich erinnern kann, hat der Film damals irgend einen Preis bekommen.