Die Vereinten Nationen melden einen besorgniserregenden Anstieg von Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs durch UN-Blauhelmsoldaten. Allein im vergangenen Jahr habe es 69 Anschuldigungen gegeben, betroffen waren Soldaten aus 21 Ländern, geht aus einem Bericht von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hervor. Erstmals werden darin auch die betroffenen Länder genannt.
An erster Stelle der Verdachtsfälle stehen demnach Soldaten aus der Demokratischen Republik Kongo mit sieben Beschuldigungen, gefolgt von Marokko und Südafrika mit je vier Vorwürfen. Die meisten Beschwerden richteten sich gegen Soldaten afrikanischer Länder: Kamerun, Kongo, Tansania, Benin, Burkina Faso, Gabun, Niger, Nigeria und Togo waren betroffen. Auch gegen Polizisten aus Ruanda, Ghana, Madagaskar und Senegal gab es Vorwürfe.
Betroffen waren aber auch Polizisten aus Deutschland und Kanada, die bei UN-Blauhelmmissionen dabei waren. Auch Polizisten aus Moldawien und der Slowakei wurden aufgelistet.
Schwere Vorwürfe gegen französische Blauhelme
Im Rahmen zweier UN-Missionen habe es Beschuldigungen wegen Vergewaltigung, sexuellem Missbrauch oder sexueller Ausbeutung gegeben: Betroffen sind die Minusca-Truppe in der Zentralafrikanischen Republik sowie die Minusco in der Demokratischen Republik Kongo.
Zuletzt hatten die UN 120 kongolesische Blauhelme aus Zentralafrika wegen neuer Vorwürfe des Kindesmissbrauchs abgezogen. Auch gegen französische Soldaten waren dort schon mehrfach schwere Vorwürfe erhoben worden. So sollen französische Blauhelme in einem Lager nahe der Hauptstadt Bangui zwischen Dezember 2013 und Juni 2014 mehrere Kinder im Alter zwischen neun und 13 Jahren missbraucht haben.
"Dieser Anstieg bei der Zahl der Beschuldigungen ist zutiefst besorgniserregend", heißt es in dem Bericht, der an diesem Freitag vorgestellt werden soll. Die 69 Beschuldigungen im vergangenen Jahr seien ein "deutlicher Anstieg" im Vergleich zu den 52 Fällen im Jahr 2014. Im Jahr davor hatte es 66 Fälle gegeben. Unter den Missbrauchsopfern waren dem Bericht zufolge mindestens 22 Kinder, doch könnte die Zahl höher sein, weil das Alter nicht immer bestimmt werden konnte.
Keiner der Fälle aus dem vergangenen Jahr hatte bisher strafrechtliche Folgen für die Beschuldigten. Nach den Regelungen der UN obliegt es dem Entsendestaat, seine Soldaten oder Polizisten zur Rechenschaft zu ziehen. Bei Vorwürfen, die das Jahr 2014 betreffen, hatte es in wenigen Einzelfällen geringe Haftstrafen gegeben. Menschenrechtsgruppen haben die weitgehende Straflosigkeit für UN-Blauhelme verurteilt.
UN-Generalsekretär Ban empfahl eine Begrenzung für Untersuchungen auf sechs Monate sowie Militär-Gerichtsbarkeiten vor Ort. Außerdem sollten die Länder DNA-Proben ihrer Blauhelmsoldaten zur Verfügung stellen. Die USA bereiten eine UN-Resolution vor, die diese Vorschläge unterstützen soll. Darüber könnte der UN-Sicherheitsrat laut Diplomaten am 11. März beraten.
Kommentare
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Die Redaktion/ges
Ihr Post ist eine bodenlose Frechheit!
Vergewaltigte wollen in erster Linie Gerechtigkeit und kein Geld. Zuerst sollte man überlegen bevor man schreibt.
Entfernt. Bitte belegen Sie Ihre Behauptungen. Danke, die Redaktion/ges
Die einzige richtige Antwort aus meiner Sicht:
1. Lückenlose Aufklärung durch Unabhängige bei der UN. Herausarbeiten von Handlungsempfehlungen, wie so etwas vermieden werden kann. Intern ist das bisher stets gescheitert, wie es aussieht.
2. Lückenlose Strafverfolgung und gerichtliche Aufarbeitung-ob nun in Hoheit eines Internationalen Gerichts oder in nationaler Gerichtsbarkeit sollen Völkerrechtler empfehlen.
3. Übernahme sämtlicher Kosten durch die Entsendestaaten der Verurteilten über das, was es braucht, um den Opfern eine Zukunft zu ermöglichen. Wohlwissend, dass das Trauma der Vergewaltigung leider ewig bleibt, so muss man wenigstens alles versuchen, zu unterstützen und zu helfen.
4. Zu den Deutschen: Neben der strafrechtlichen Aufarbeitung wartet ggf noch die dienstliche, in jedem Fall die zivilgerichtliche Aufarbeitung. Dabei muss das Exempel so stark statuiert werden, dass jeder, der in Zukunft auch daran denkt a la "man könnte ja mal" mit schlotternden Knien davon ablässt.
Es muss dabei klar werden, dass jeder, dem es nicht gelingt sich in diesem Punkt in Manneszucht zu üben, hart bestraft wird.
Falls die beschuldigten Personen ein Verbrechen begangen haben, sollte man sie wie jeden anderen Straftäter behandeln. Jede Art von Gesinnungsjustiz und "Exempel statuieren" hat in einem Rechtsstaat nichts zu suchen.
Drecksgeschäfte werden der UN überlassen, da wo keiner sich die Finger militärisch verbrennen will.
Das sind auch keine UN Soldaten, die da zu kriminellen werden, sondern SUB-Unternehmen (Söldner), die im Auftrag der UN unterwegs sind.
Da kann sich die UN Obrigkeit immer wieder hinstellen und sagen sie seien "sauber"
Ein guter Beitrag lief kürzlich in der ARD : "Schmutzige Helfer" oder auch "Verkaufte Frauenkörper" . Unbedingt ansehen!!! und unter Google recherchieren.
Unfassbar, was unter der Flagge UN für dreckige Geschäfte überall auf der Welt laufen.
Leider wahr!
Whistleblower - in gefährlicher Mission (2010)
>>...Thrillerdrama um den Human Traffic im Nachkriegsbosnien, wo Rassenhass regiert und junge Frauen als Sexsklavinnen gnadenlos missbraucht werden. Nach skandalösen wahren Begebenheiten...<<
>>Der Film basiert auf wahren Begebenheiten, sowohl bei Kathryn Bolkovac als auch bei Madeleine Rees handelt es sich um reale Personen. Nach einer Filmvorführung von The Whistleblower eröffnete UN-Generalsekretär Ban Ki-moon eine Podiumsdiskussion zum Thema sexuelle Ausbeutung und sexuellen Missbrauch in Konflikt- und Post-Konflikt-Situationen. Die Filmemacher und leitende UN-Beamte sprachen die im Film aufgeworfenen Themen, einschließlich Menschenhandel und Zwangsprostitution an, und forderten die Organisation auf die Bemühungen um den Kampf gegen die sexuelle Ausbeutung von Frauen und Kindern zu verstärken.<<
Aufgrund des obigen Blauhelm-Artikels scheinen das "Ansprechen" und "Fordern" nicht wirklich geholfen zu haben :(
https://de.wikipedia.org/...