Arme und wenig gebildete Menschen leben in Deutschland deutlich kürzer als ökonomisch besser gestellte Bürger. Das zeigt eine Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung und bestätigt damit viele ähnliche internationale Befunde. "In fast allen Ländern leben Hochschulabsolventen im Durchschnitt zwei bis zwölf Jahre länger als Landsleute, die höchstens eine Grundschule oder gar keine Schule besucht haben", heißt es in der Studie. Besonders alt werde die Wissenschaftselite: Mitglieder der nationalen Akademien in Deutschland hätten eine überdurchschnittlich hohe Lebenserwartung.
"Viele Studien belegen, dass zwei Faktoren entscheidend sind für gesundheitliche Ungleichheit und damit das Risiko, vorzeitig zu sterben: der Sozialstatus und das Bildungsniveau", sagt Reiner Klingholz, der Direktor des Berlin-Instituts. Je niedriger der sozioökonomische Status, desto höher die subjektiv erlebte Stressbelastung. Auf Dauer fördere dieser Lebensstress die Entstehung von körperlichen Erkrankungen, Depressionen und anderen psychischen Störungen. Hinzu komme, dass Risikofaktoren für die Gesundheit wie Bewegungsmangel, Übergewicht und Rauchen in Gruppen mit niedrigem Sozialstatus überproportional häufig vorkommen.
Die Studie verweist darauf, dass die Gesellschaft in vielen Industrieländern in zwei Gruppen unterteilt sei. Auf der einen Seite seien jene, die ein sehr hohes Alter erreichen und dabei lange fit und gesund bleiben. Auf der anderen Seite die weniger Privilegierten, die tendenziell eher riskante Verhaltensweisen pflegen, denen der Lebensstress zusetzt und die häufiger erkranken und früher sterben. Auch gebe es regional große Unterschiede bei der Entwicklung des durchschnittlichen Lebensalters: "So können neugeborene Jungen im wohlsituierten bayerischen Landkreis Starnberg mit rund acht Jahren mehr Lebenszeit rechnen als ihre Geschlechtsgenossen in der ehemaligen Schuhmachermetropole Pirmasens in Rheinland-Pfalz."
Alter lässt sich nicht unbegrenzt steigern
Der Studie zufolge steigt die globale mittlere Lebenserwartung seit gut einem Jahrhundert ständig an. Um 1900 lag sie weltweit bei geschätzten 30 Jahren. Heute ist sie bei einem Durchschnitt von rund 71 Jahren angelangt – ein Zugewinn an Lebenszeit von etwa dreieinhalb Jahren pro Jahrzehnt. Am schnellsten steigt den Angaben zufolge die Lebenserwartung in Afrika und Südostasien, "allerdings ausgehend von einem viel niedrigeren Niveau". In Deutschland beträgt die Lebenserwartung für neugeborene Jungen inzwischen 78 Jahre und zwei Monate, für Mädchen sogar 83 Jahre und einen Monat.
Die Autoren der Studie rechnen damit, dass sich das Alter der Menschen nicht unbegrenzt steigern lässt. "Selbst wenn Einzelne Altersrekorde erreichen, dürfte es künftig schwieriger werden, den Durchschnitt zu erhöhen", heißt es. Weil überall bessergestellte Mittelschichten entstehen, nehme gleichzeitig die Zahl der Menschen zu, die an krankhaftem Übergewicht leiden. Das könne auch zu Rückschritten bei der weltweiten Lebenserwartung führen.
Kommentare
Ich denke es wird dabei vergessen, das die Geldmenge auch einen Einfluss auf die Gesundheit hat. Habe ich viel Geld, ist die medizinische Versorgung automatisch deutlich besser. Man nehme als Beispiel nur mal die Zahnmedizin in Deutschland.
Viele können sich keinen Zahnersatz mehr leisten.
Das hat logischerweise einen Einfluß auf die Lebenserwartung.
MfG
Naja, laut dem Artikel sieht das aber anders aus. Es wird überproportional viel geraucht, sich weniger bewegt, usw.. Das sind alles Dinge, die eigentlich nicht sein müssten. Laufen kann beispielsweise jeder. Geraucht werden braucht auch nicht. Und zu viel Fastfood macht eben dick.
Gesundheit und hohe Lebenserwartung liegt zu einem großen, wenn nicht gar zum größten Teil in der Eigenverantwortung und macht deshalb naturgemäss manchmal Arbeit und verlangt Selbstdisziplin.
Vielleicht mangelt es den Bildungs- und Finanzdeprivierten einfach mehr als den Bessergestellten an der Bereitschaft dazu?
Nein. Wer über ein größeres Budget verfügt, kann sich bessere Ernährung und bessere Gesundheitsversorgung sowie bessere Prävention leisten. Auch müssen Personen mit geringen Einkommen meist in Berufen arbeiten, die körperlich besonders belastend sind oder Kontakt zu diversen Schadstoffen bedeuten.
...oder die wegen chronischer Unterforderung zu psychischen Problemen führen.
Die Lebensmittelpreise sind hierzulande deutlich günstiger als in vielen anderen europäischen Ländern. Es ist einfach, für kleines Geld ein gesundes, vollwertiges Essen zuzubereiten, man muss dann natürlich auf (in der beliebten Martenqualität oft teure) Fertigprodukte verzichten. Und zum Stichwort Prävention: Sport als bestes Mittel zur Vorbeugung geht auch ohne Mitgliedschaft im Golf- oder Tennisclub, eine Badehose (Schwimmbadeintritt ist für Hartzer typischerweise preisreduziert) oder ein Paar geeignete Sportschuhe für Laufen, Mannschaftsballspiele etc. tun es auch. Zur Not kann man nackt Yoga auf der heimischen Auslegeware exerzieren.
" (Schwimmbadeintritt ist für Hartzer typischerweise preisreduziert)"
Wo haben Sie das denn her? Gilt das überall in Dtl?
Ein gesunder Lebenswandel kostet aber nicht viel. Und hinsichtlich der Ernährung ist zumindest in Deutschland gesunde Ernährung sogar günstiger als Junk-Food - In den USA ist dies andersherum.
Mit einem Hartz-IV-Budget lassen sich tolle Gerichte aus frischen Zutaten zaubern. Hier mangelt es aber am nötigen Wissen und teilweise auch an der Motivation.
Die meisten Berufe heutzutage sind nicht mehr verschleissend belastend oder sonderlich gefährlich - selbst im unteren Lohngefüge. Darauf haben schon die Berufsgenossenschaften ein Auge.
Es ist die Frage nach der Henne und dem Ei.
Fakt ist lediglich, dass eine Korrelation vorliegt.
Aus meiner Sicht ist es mangelnde Disziplin, die letztlich alles andere beeinflusst.
Das ist nachweislich nun wirklich Unsinn. Der einzelne Mensch hat überhaupt keinen wirklichen Einfluss auf seine Gesundheitsplanung, weil er immer und ewig mit dem zurechtkommen muss was er von anderen - vom Bauer bis hin zur Chemisch Pharmazeutischen Industrie bekommt , und damit ist nunmal in dieser Welt das Geld eines der wichtigsten Faktoren, auch um das was man Bildung zb. nennt zu bekommen!
Und Gesundheit beruht auf der Krankheit anderer .. Diagnosen fallen nicht vom Himmel, sondern sie werden entwickelt anhand von "Auffälligen Abweichungen" zur Normalität , und das in Massen - ebenso brauchen Therapie und Behandlungsmöglichkeiten tausende von Menschen die erkrankt oder gegen die Erkrankung getestet werden!
Wer sich "privat" durch Geld Gesundhält , der ist wie ein Parasit der sich an den Erkrankungen der anderen ernährt, die dann meistens ja in "Allgemeinen Gesundheitsystemen" erstmal die ganzen Diagonosen, Therapien , Technologien liefern für den "Elite-Artz" und die Privatpatienten!
Es gibt über 1000 Krankheitsbilder , bei denen die Leute von ihrem Artzt gesagt bekommen .. tja , irgendwas haben sie , was es ist können wir nicht feststellen also auch nicht therapieren .. wenn mal 1000 oder 2000 andere das gleiche Haben melden wir uns wieder bei ihnen!
Mit Eigenververantwortung kommen sie in der Menschlichen Biologie nicht weit .. der Mensch ist in dieser Hinsicht definitiv immer auf letztlich die Gesamtgesundheit aller angewiesen!
Man könnte sich sich selbst fordern.
Mit einem Hartz-IV-Budget lassen sich tolle Gerichte aus frischen Zutaten zaubern.
Und wenn die Miete steigt und der "Zwangsumzug" droht, Elektrogeräte kaputt gehen, Fahrten zum Arzt, Medikamente, Hörgeräte, Sehhilfen etc. finanziert werden müssen, wird für viele Menschen der Gang zu den "Tafeln" unvermeidlich. Dort kann man dann sehen, wie eine "gesunde Ernährung" aussieht.
Die meisten Berufe heutzutage sind nicht mehr verschleissend belastend oder sonderlich gefährlich - selbst im unteren Lohngefüge.
Ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis Kranken- und Altenpfleger, Bus- und LKW-Fahrer und Berufsgruppen, die Chemikalien oder feinem Staub ausgesetzt sind. Da kann man in den jetzigen Zeiten viel von "Berufsgenossenschaften" reden...
Man könnte sich sich selbst fordern.
Ja klar. Der Akademiker, der im Falle der Arbeitslosigkeit als "Produktionshelfer" oder "Packer" in die Zeitarbeit oder als "Call-Center-Agent" gesteckt wird, fordert sich einfach selbst.
Wenn noch z. B. Depressionen oder depressive Episoden mit reinspielen, was bei finanziell armen Menschen oder auch bei fettleibigen Menschen (oft unerkannterweise) hinzukommt , dann ist der Hinweis auf Disziplin, mehr Bewegung, mach dir was besseres zu Essen... nicht unbedingt hilfreich. Da kann jede kleine Bewegung eine enorme (Willens)kraftanstrengung sein.
Der Fingerzeig "Disziplin!" hat einen nicht zu unterschätzenden Stressfaktor.
"... wird für viele Menschen der Gang zu den "Tafeln" unvermeidlich. Dort kann man dann sehen, wie eine ,gesunde Ernährung' aussieht."
Wie meinen Sie das? Ich habe ausreichend Kontakt zu "Tafel"-Ehrenamtlichen. Dort wird das ganze Spektrum des Lebensmittelhandels angeboten, auch Bioläden beliefern die "Tafeln". Nur - so die Erfahrung der o.e. Ehrenamtler - werden frisches Gemüse, Chiasamen, Süßkartoffeln und ähnliches von den "Tafel"-Berechtigten nur sehr zögerlich angenommen. Man fragt eher nach Fruchtzwergen und den Schätzen aus dem Kellogg's-Imperium. Und ist pikiert, wenn mal nichts davon im Angebot ist.
Was für eine Verschwörungsdroge haben Sie denn geraucht?
"[...]Wer sich "privat" durch Geld Gesundhält , der ist wie ein Parasit der sich an den Erkrankungen der anderen ernährt, [...]
Ich glaube das muss gar nicht weiter kommentiert werden.
"[...]Es gibt über 1000 Krankheitsbilder , bei denen die Leute von ihrem Artzt gesagt bekommen .. tja , irgendwas haben sie , was es ist können wir nicht feststellen also auch nicht therapieren .. wenn mal 1000 oder 2000 andere das gleiche Haben melden wir uns wieder bei ihnen![...]"
Was genau ist da Ihre Kritik? Meinen Sie, die Ärzte geben nur vor nichts festgestellt zu haben, weil Sie nicht therapieren wollen? Oder meinen Sie, die Ärzte sind zu blöd die Krankheit festzustellen, obwohl es schon genaue Krankheitsbilder gibt?
"Mit Eigenververantwortung kommen sie in der Menschlichen Biologie nicht weit .. der Mensch ist in dieser Hinsicht definitiv immer auf letztlich die Gesamtgesundheit aller angewiesen!"
Hier sind wir wieder bei der Verschwörungsdroge mit Gefährlichem-Halbwissen-Geschmack
Wie meinen Sie das? Ich habe ausreichend Kontakt zu "Tafel"-Ehrenamtlichen. Dort wird das ganze Spektrum des Lebensmittelhandels angeboten, auch Bioläden beliefern die "Tafeln".
Auch ich habe ausreichend Kontakt zu den Ehrenamtlichen:
Bei vielen "Tafeln" herrscht mittlerweile ein "Ausnahmezustand", weil (auch aufgrund der Flüchtlingskrise) zu wenige Lebensmittel bereit stehen, weshalb man sich teilweise dazu entschließen musste, keine neuen "Kunden" anzunehmen.
Manche Beiträge hier sind wohl eher als pure Polemik und Stimmungsmache zu werten.
>>Mit einem Hartz-IV-Budget lassen sich tolle Gerichte aus frischen Zutaten zaubern. <<
Das Alg2-Budget sieht etwa € 4 pro Tag für Ernährung vor (für Kinder weniger), sprich: für alle Mahlzeiten des Tages plus Getränke. Damit lassen sich nur dann "tolle Gerichte aus frischen Zutaten zaubern", wenn diverse Discounter in erreichbarer Entfernung sind, so dass sämtliche Sonderangebote genutzt werden können. Dies ist aber keineswegs immer und überall der Fall. Und dann darf nichts außer der Reihe passieren, es darf kein Gerät ersetzt werden müssen, es darf bei Kindern kein starker Wachstumsschub eingesetzt haben, denn all das muss im Zweifelsfall vom Lebensmittel-Budget abgezwackt werden.
Erstens: gesunde Ernährung IST teuerer als ungesunde Ernährung, und gemessen daran, dass das Nahrungsbudget so ziemlich das einzige ist, an dem Hartz IV Empfänger sparen können, ist es auch reichlich unattraktiv, hier mehr auszugeben.
Zweitens, und dazu gibt es schon seit der Industrialisierung studien, haben Arme Menschen oft eine Tendenz dazu, dinge zu Essen, die glücklich machen. So wie Zucker, Fett und Weisses Mehl. Es ist einfach ein kleiner Moment des Glücks im ansonsten tristen dasein.
Das heisst aber nicht, das arme Menschen sich nicht gesund ernähren würden, wenn es günstiger wäre. Ich errinere mich an den EHEC-Skandal, als Gemüse plötzlich sehr billig zu haben war. Bei uns hier, im sozialen Brennpunkt, waren die Gemüseabteilungen leergekauft als wäre Weihnachten. Selbiges habe ich in den"premium" Läden nicht beobachten können, obwohl das Gemüse auch dort billig verkauft wurde.
Zur "mangelnden Motivation" sei gesagt, das Depressionen (und ein Leben in Perspektivlosigkeit und Ausgrenzung ist deprimierend) die Motivationsfähigkeit extrem angreifen, dass heisst, vielen wäre es garnicht mehr möglich, sich jeden Tag zum Kochen aufzuraffen. Ihr "mangelndes wissen" kommt daher meist von Familien, die schon lange Geschichten der Armut haben (ererbte Armut).
Aber ich erwarte zuviel, wenn ich erwarte, das Mittelschichter sich auch nur ein bisschen mir armen Menschen befassen, bevor sie ihre undifferenzierten, von keiner Sachkenntnis geprägten, Pseudowahrheiten rausposaunen
"Manche Beiträge hier sind wohl eher als pure Polemik und Stimmungsmache zu werten."
Dazu gehören definitiv Ihre Beiträge. Warum gehen Sie nicht auf das Argument von Lili Malsehn ein? Vermutlich weil Sie wissen, dass das beschriebene Phänomen ziemlich häufig vorkommt.
Als Zivi habe ich auch mit der Tafel zu tun gehabt. Ich kann die Einschätzung von Lili Malsehn bestätigen.
Davon abgesehen ist es durchaus ein problem, dass Hartz IV Empfänger ihre Nahrungsmittel meist in kleinen chargen einkaufen, da sie diese zu Fuß transportieren müssen (das Tagesticket für den Bus verschlingt schon fast das Tagesbufget für Essen und macht das tragen nur begrenzt besser), und daher oft nicht die wahl haben, beim günstigsten Anbieter einzukaufen.
Und wer in kleinen chargen Einkauft, der kauft eben oft nicht auf Vorrat (das würde auch das aktuelle Monatsbudget überziehen, auch wenn das sich irgendwann rechnet geht das mit dem Existenzminimum einfach nicht, Zukunftsinvestitionen aller art nicht vorgesehen) und der kauft auch keine Kartoffelsäcke (die kleinen Säcke sind meist ein gutes Stück teurer) oder Nahrungsmittel, die beim abstellen der taschen kaputtgehen (Eier, Joghurtbecher, empfindliches Obst und Gemüse), denn wie gesagt: das muss alles zu Fuß transportiert werden. Da geht man dann für den Sixpack Wasser einmal extra los, weil der zusammen mit einer vollen Tasche zu schwer wird.
Es gibt tausend kleine und große Probleme im Alttag eines Hartz IV Empfänger, die sich aufsummieren und von denen diejenigen, die nicht betroffen sind, nicht die geringste Ahnugn haben. Hält die Leute aber natürlich nicht davon ab, zu Urteilen. Wäre ja noch schöner, wenn man die "Sozial Schwachen" erst bezahlt und dann nichtmal über sie herziehen darf. Und sich mit denen beschäftigen? Also so richtig persönlich? Also solchen Umgang vermeidet man dann doch lieber.
Nachtrag: Und was das - keineswegs überall verbilligte -Schwimmbad angeht, sollte auch noch bedacht werden, dass es mit dem bloßen Eintritt ja keineswegs getan ist. Man muss auch erst einmal hinkommen. Mit ÖPNV kostet mich beispielsweise die einfache Fahrt € 4, wenn ich zum nächstgelegenen Schwimmbad (Eintritt € 4,50 für Erwachsene, € 3 für Kinder) möchte. Und dann will das Kind vielleicht auch noch ein - von dem Lebensmittel-Budget zu zahlendes - Eis ...
"Aus meiner Sicht ist es mangelnde Disziplin, die letztlich alles andere beeinflusst."
Die neueste Forschung, z.B. das Identitiy Value Model, nimmt an dass erfolgreiche Verhaltenskontrolle vom Selbstbild und dem individuellen Idealbild abhängt.
Das erklärt die Korrelation von gesundem Verhalten und Erfolg in Schule, Studium und Beruf, da beides von erfolgreicher Selbstkontrolle (Apfel statt Schokolade, Lernen statt Fernsehen) abhängt.
Ich weis ja nicht, bei welchen tafeln ihre bekannten so arbeiten, aber als Ex-Tafelhelfer kann ich ihnen gerne sagen, das Gemüse immer als erstes weg ist (auch wenn vielleicht exoten, von denen man nicht weis, was man damit kochen soll, tatsächlich weniger bleibt sind).
Die letzte hälfte der Bedienten ärgert sich eher, dass es wieder eine Kiste voll Süßkram und Fertigessen gibt (das wäre namlich ohnehin billig), die allermeisten freuen sich über frische Lebensmittel (die teurer sind) sehr.
Ausserdem gibt es nicht überall Bioläden, die die Tafeln bedienen. Hier bei uns in der Stadt gibt es zwar einen Biosupermarkt, aber der arbeitet nicht mit den Tafeln zusammen.
Ich für meinen Teil gehe mittlerweile nicht mehr zur Tafel, weil mir das überangebot von Zuckerhaltigen Lebensmitteln nicht besonders gut tut. Ausserdem sit so ein Kühlschrank voller süßen Joghurts, Pudding, Kuchen und so weiter eindeutig zu verlockend. Ausserdem wird das Angebot, im verhältnis zur Nachfrage, immer geringer, und da ich halbwegs mit meinem Geld hinkomme erspare ich mir die (oft stundenlange) wartezeit für ein kleines körbchen voll Lebensmitteln und gönne den anderen, die sich das antun müssen, das bisschen mehr, das dadurch übrig bleibt.
Und nun die Preisfrage: Wie entwickelt man ein positives Selbstbild, wenn man qua sozialem Stand zum Prügelknaben der Nation erklärt wird?
Wie soll das gehen, wenn jede zweite Takshow Hartz IV Empfänger als dumme, faul, fett und eklig hinstellt?
Wie soll das gehen, wenn einem bei jedem Antrag klargemacht wird, dass für Hartz IV Empfänger Grundsätze wie Bankgeheimnis und Privatsphäre nicht gelten (während natürlich über die Reichen im lande keine Daten erhoben werden, weil dann könnte man ja besteuern)?
Wie soll das gehen, wenn einem von Anfang an klagemacht wird, das man nicht erwünscht ist, die Aufstiegschancen marginal sind und man ohnehin nicht (oder kaum) an sozialen aktivitäten Teilhaben kann, und wenn man sich dann mal soziale Netze schafft (zum beispiel indem man sich im Stadtpark trifft) ist sofort die Polizei zur Stelle und verweist - unter durchaus fadenscheinigen gesetzlichen vorgaben - die Leute des Platzes (oder, wenns gut läuft, auf die nächste soziale Einrichtung, wo sie schön einsam unter sich sein können)
Oder Lili Malsehn,
vielleicht sind die Betroffenen in einem unterpreviligiertem Umfeld aufgewachsen , das Ihnen nur allzu deutlich bewiesen hat, das Disziplin und Anstrengung in Ihrem Lebensumfeld mitnichten zu äquivalenten Erfolgen führen konnte wie in den Wohlsituierten Edelvierteln der Besserverdiener..
Wie kommt es , das die Besser gestellten allen ernstes glauben, das es regelmäßig lediglich ja geradezu ausschlileßlich ihre persönliche Leistung war , die sie in die Poolposition gebracht hat..
Wenn ich mit Selbstdisziplin und Fleiß die ererbte Firma des Großvaters weiterführe ist die Wahrscheinlichkeit damit hohe Gewinne einzufahren um ein vielfaches größer als es der Fleiß eines Immigrantenkindes in benachteiligtem Umkreis jemals der Fall sein wird..
40% der Bevölkerung stehen seit Jahren im Stillstand. Oft trotz fleiß und trotz leistungswillle.
Wer will Sie dafür verurteilen wenn sie irgendwann verzagen..
Ihr mangel an Empathie ist beklagenswert.
Na es wird schon seine Gründe haben warum gewisse Gruppen sich nicht im Stadtpark treffen sollen.
Wenn da gesoffen und rumgegröhlt wird halte ich es für zwingend wünschenswert das die Polizei da einschreitet.
Wenn sich dort aber ordentliche Menschen treffen die niemanden belästigen wird wohl kaum wer das treffen unterbinden.
Gegen nen Bierchen hat auch niemand was wenn der Müll ordentlich entsorgt wird.
"Wie entwickelt man ein positives Selbstbild, wenn man qua sozialem Stand zum Prügelknaben der Nation erklärt wird?"
Wer den Zauberstab findet, der das garantiert, wird ein sehr reicher Mensch.
Die Antwort kann nur vielschichtig sein - die Eltern geben eine Menge Selbstbild und Idealbild mit auf den Weg, auch arme Eltern können eine Menge Positives mitgeben. Den Kindern vorlesen und mit ihnen sprechen ist z.B. die Basis für sprachliche Fähigkeiten.
Aber auch wer in ein sozial schwaches Umfeld mit unfähigen Eltern geboren wurde, kann noch eine Menge für sich selbst tun.
Von überragender Bedeutung ist dabei, dass man sich auf die Dinge konzentriert, die man selbst beeinflussen kann, und nicht auf die wirklichen oder nur mutmaßlichen Fehler der Gesellschaft, des Arbeitgebers, der Familie, des Freundeskreises usw.
Egal wie viel Schuld Ihr Umfeld wirklich hat - sich darauf zu konzentrieren führt zu nichts Gutem.
"vielleicht sind die Betroffenen in einem unterpreviligiertem Umfeld aufgewachsen , das Ihnen nur allzu deutlich bewiesen hat, das Disziplin und Anstrengung in Ihrem Lebensumfeld mitnichten zu äquivalenten Erfolgen führen konnte wie in den Wohlsituierten Edelvierteln der Besserverdiener"
Die schauen auf die Edelviertel, die im Edelviertel schauen auf das Villenviertel, die im Villenviertel auf die mit einem Wochenendhaus in der Schweiz, dort schaut man auf den Privatjet des Anderen. So funktioniert Glück nicht.
Nach unten schauen funktioniert auch nicht - sonst würde jeder Deutsche mit Blick auf die Slums von Neu-Delhi, wo kleinen Mädchen die Augen ausgebrannt werden, damit sie mehr Erfolg beim Betteln haben, auf einen Schlag glücklich sein.
Der Schlüssel zum Glück ist nicht dinglicher Natur.
"Egal wie viel Schuld Ihr Umfeld wirklich hat - sich darauf zu konzentrieren führt zu nichts Gutem."
Einfacher macht es das allerdings auch nicht.
"Das Alg2-Budget sieht etwa € 4 pro Tag für Ernährung vor”
Für 4€ bekommt man grob überschlagen 4 Kilo Karotten oder 2kg Broccoli oder 2,5kg Zwiebeln oder 3kg Kartoffeln oder 1 kg Nacken-Koteletts oder 500g Hähnchenbrust.
Machen wir es uns doch mal ganz einfach: Eine warme Mahlzeit wiegt im Durchschnitt 500g. Bei einem Fleischanteil von 100g Hähnchenfleisch und 400g Gemüse kommen wir auf 50€ pro Monat für 31 Tage.
Für Frühstück kann man rund 4kg Brot plus 500g Margarine (1,50€/kg) plus 500g Marmelade (2,50€) rechnen, macht 12€ für 31 Tage.
Abends dann noch eine selbstgekochte Suppe (hier kann man zwischen 0,50€ bis 1€ pro Portion rechnen), dazu noch Brot (nehmen wir hier ebenfalls 4kg im Monat), macht dann 39€ für 31 Tage.
Sind dann zusammen exakt 101€, bleiben von der Regelleistung rund 44,20€ übrig für Dinge wie Gewürze, Öl etc. Und da ich mit Maximalwerten gerechnet habe, wird unter dem Strich sogar mehr übrig bleiben.
Getränke habe ich extra außen vor gelassen, da Leitungswasser gar nicht erst ins Gewicht fällt - der Liter kostet einen halben Cent.
Also theoretisch (!!!) alles kein Problem.
>Zur "mangelnden Motivation" sei gesagt, das Depressionen (und ein Leben in Perspektivlosigkeit und Ausgrenzung ist deprimierend) die Motivationsfähigkeit extrem angreifen, dass heisst, vielen wäre es garnicht mehr möglich, sich jeden Tag zum Kochen aufzuraffen. <
Da stimme ich Ihnen zu. Und daraus möchte ich auch niemandem einen Strick drehen.
>Ihr "mangelndes wissen" kommt daher meist von Familien, die schon lange Geschichten der Armut haben (ererbte Armut).<
Das mangelnde Wissen kommt eher daher, dass in bestimmten Bevölkerungsschichten die Menschen nicht mehr gelernt haben, selber zu kochen bzw. von der Werbung so manipuliert worden zu sein, dass sie nur noch zu Fertigkost greifen. Dazu gehören nicht nur ALG-2-Empfänger, sondern bereits Mittelschichtsfamilien.
Gleiches gilt übrigens für viele andere Dinge im Haushalt. Statt auf die ganzen Industrieprodukte kann man auf Hausmittel (Soda, Essig) zurückgreifen und ziemlich viel Geld pro Jahr sparen.
"Nachtrag: Und was das - keineswegs überall verbilligte -Schwimmbad angeht, sollte auch noch bedacht werden, dass es mit dem bloßen Eintritt ja keineswegs getan ist. Man muss auch erst einmal hinkommen. Mit ÖPNV kostet mich beispielsweise die einfache Fahrt € 4[...]“
Bei einem Sommerausflug kann man auch das Rad nehmen. Oder man baut sich einen Bollerwagen und geht zu Fuß.
Und fast überall im Lande gibt es kostenlose Seen.
Ich glaube, dass Geld alleine hier nicht die Lösung ist, um wirklich den ALG-2-Empfängern zu helfen. Klar, der Regelsatz müsste höher sein, aber “Hier haste ein wenig Geld und nu lass uns in Ruh’” ist meiner Meinung nach auch nicht etwas, womit man Menschen ein würdiges Leben ermöglicht.
Ihre stark vereinfachte Rechnung stimmt wirklich nur sehr theoretisch. Praktisch kommen darin weder frisches Obst noch Milchprodukte vor, und auch Kaffee und Tee, die wohl auch für Alg2-Bezieher selbstverständlich sein dürften, fallen dabei gelassen unter den Tisch. Außerdem berücksichtigen Sie nicht, dass eine derart gleichförmige Ernährung, wie von Ihnen skizziert, weder gesund noch langfristig durchhaltbar ist, und auch nicht, dass zumindest Einzelpersonen keine größeren Mengen an Gemüse auf Vorrat kaufen können, weil es schlicht und ergreifend verdirbt, bevor es verbraucht werden kann. Davon, dass auch Alg2-Bezieher vielleicht einmal ein Glas Saft statt Leitungswasser trinken oder einen Kuchen backen wollen und dass es Menschen mit speziellen Ernährungsbedürfnissen gibt, die bei dem Satz nicht berücksichtigt sind, will ich gar nicht erst anfangen.
Um bei meinem Beispiel zu bleiben: Das nächste Schwimmbad ist etwa 12 km entfernt, der nächste See ähnlich weit (zu selbigem fährt allerdings kein Bus). Ich selbst kann aus gesundheitlichen Gründen nicht Fahrrad fahren, und auch mit kleineren Kinder ist eine solche Strecke auf dem Rad nicht zu bewältigen.
Nehmen Sie doch einfach zur Kenntnis, dass vieles eben nur theoretisch möglich ist.
Ich sage nur: rohex Bürgertum.
Soziale und gesundheitliche Probleme sind ebenso wie physische Gewalt stärker in unteren sozialen Lagen der Gesellschaft präsent. Direkte wie indirekte Spaltungsakteure sind die intellektuellen Diskursagenten bei den wissenschaftlichen, insbesondere den wirtschaftswissenschaftlichen und politischen Eliten. Sie suchen einen bürgerlichen Resonanzboden, finden ihn und werden ihrerseits von ihm beeinflusst. Diese zirkulären Prozesse verschärfen sich durch immer stärkere Abweichung vom Ideal anzustrebender Gleichheit und vor allem Gleichwertigkeit. Die Missachtung derer »da unten« wächst. Eine rohe Bürgerlichkeit bildet sich heraus, und so geraten wir auf den Weg zu einer eskalierenden Spaltung.(..)nd so gibt es eindeutige Zusammenhänge zwischen der Forderung an die sozial Schwachen, ihre kritische Lebenssituation selbst zu bewältigen, und der Abwertung von Langzeitarbeitslosen, niedrig qualifizierten Zuwanderern und Behinderten: Die Gruppen mit höheren Einkommen werten immer stärker ab
http://www.zeit.de/2011/39/V…
Ich habe auch nur ein stark vereinfachtes Beispiel genommen - und auch bereits ziemlich hohe Preise angesetzt. Da bekommen sie locker noch Milch und Tee sowie andere Obst und Gemüsesorten.
Ebenfalls lässt sich so einiges einfrieren und konservieren. Haben wir früher auch gemacht.
"Um bei meinem Beispiel zu bleiben: Das nächste Schwimmbad ist etwa 12 km entfernt, der nächste See ähnlich weit (zu selbigem fährt allerdings kein Bus). Ich selbst kann aus gesundheitlichen Gründen nicht Fahrrad fahren, und auch mit kleineren Kinder ist eine solche Strecke auf dem Rad nicht zu bewältigen.”
Natürlich gibt es immer Ausnahmen. Aber generell sind 12km zunächst kein unüberwindbares Hindernis. Selbst zu Fuß wären 2x12km durchaus drin (sind maximal 3 Stunden pro Weg, was mit etwas größeren Kindern im Bollerwagen schon machbar ist).
"Nehmen Sie doch einfach zur Kenntnis, dass vieles eben nur theoretisch möglich ist.”
Ja, natürlich. Nur liegen die Gründe für die Unmöglichkeit eben nicht dort, wo man sie zunächst vermutet.
Oh, ein echter Sarrazin!
Solche Modellrechnungen funktionieren in der wirklichkeit nie. Und ihre ist auch noch reichlich Oberflächlich gestaltet.
Schön, dass sie sich das so fein ausgerechnet haben.
Wenn sie es dann mindestens ein halbes Jahr lang selbst durchgezogen haben reden wir darüber, wie super ihre Rechnung in der Praxis funktioniert, ja? Aber das wissen sie ja selbst, sie schreiben es zumindest am Ende.
>>bereits ziemlich hohe Preise angesetzt<<
Nicht wirklich - € 1 pro Kilo Karotten ist eher ein Sonderangebot. Wie Sie mit 50 Cent eine nahrhafte und sättigende Suppe kochen wollen, wird wohl auch Ihr Geheimnis bleiben. Und zum Einfrieren und Konservieren muss beispielsweise eine Tiefkühltruhe vorhanden sein, da dafür das übliche Gefrierfach eines Kühlschranks nicht ausreicht.
>>Aber generell sind 12km zunächst kein unüberwindbares Hindernis. Selbst zu Fuß wären 2x12km durchaus drin (sind maximal 3 Stunden pro Weg, was mit etwas größeren Kindern im Bollerwagen schon machbar ist).<<
Entschuldigung, dass ich das so direkt sage, aber jetzt wird es lächerlich. Sechs Stunden laufen für einen Schwimmbadbesuch und dabei - bestimmt wunderbar geduldige - Kinder im Bollerwagen hinter sich herziehen? Ganz abgesehen davon, dass es auch Alg2-Bezieher gibt, die - man will es kaum für möglich halten - berufstätig sind und nicht unbegrenzt Zeit haben und/oder körperlich eingeschränkt sind.
Und selbst wenn das Schwimmbad direkt vor der Haustür wäre: Wie häufig kann ein Alg2-Bezieher wohl den Eintritt leisten? Häufig genug, dass sich das bemerkbar auf die gesundheit auswirkt?
Ja klar, vom Hartz IV noch ne Kühltruhe kaufen (der Strom dafür ist in Ihrer Rechnung drin? Nein? Achwas..)
Und Konservieren? Also lieber eingemachtes machen von gekauften Lebensmitteln anstatt frisch zubereitetes? warum denn? Ist doch alles spottbillig. Mit nem hunderter können sie sich doch absolut Vollwertig ernähren! Dazu jetzt extra ne Speisekammer anlegen, bei dem knappen Platz, das wäre dann wohl Übertrieben. Einmachen Lohnt sich, wenn man einen garten oder einen Obsthain sein eigen nennt. Also für dei allerwenigsten Hartz IV bezieher. Aber ich bewundere ihre praktische Denkweise.
Haben sie Ihre Rechnung mal im Detail da? Ich würd die doch zu gerne in der Luft zerr... äh ansehen meine ich, ansehen.
Im übrigen finden sie nicht, das Hartz IV Empfänger schon genug drangsaliert werden? muss man ihnen jetzt noch paternalistisch vorschreiben, was sie zu Essen haben und wieviel dafür auszugeben ist?
Gutgut. Wir bauen also erstmal einen Bollerwagen (das kann jetzt nicht jeder so gut, dass man darin Kinder herumziehen sollte), das Material fällt selbstredend vom Himmel.
Natürlich KANN man dann 2x12 km den Bollerwagen ziehen. Man kanns aber auch lassen. 24 KM sind für Kidner schon reichlich anstrengend, und ich würde sie doch zu gerne sehen, wenn sie 2 Kinder (am besten im grundschulalter,) in einem selbstgebauten Bollerwagen mit ordentlich unwucht ziehen. Ich würde sagen so nach 5 km finden sie das als Freizeitgestaltung eher mäßig toll.
"Ja, natürlich. Nur liegen die Gründe für die Unmöglichkeit eben nicht dort, wo man sie zunächst vermutet."
Ja, so wie sie offenbar nicht vermuten, dass die Gründe für die Probleme von Hartz IV Empfängern vielleicht darin liegen, dass ihnen von irgendwelchen dahergelaufenen erzählt wird, wie sie zu leben haben, was sie zu tun haben, was sie wofür ausgeben dürfen und so weiter und so fort. Meistens von Leuten, die die Monatsbezüge eines Hartz IV Empfängers schon am 5. des Monats aufgebraucht hätten.
Sie merken offenbar nichtmal, wie herablassend und arrogant ihre Rechnung ist. Aber woher sollten sie auch? Sie haben offenbar nicht die geringste Ahnung, wie es sich am unteren Ende der Gesellschaft lebt, wie einem die Ständige Stigmatisierung und Besserwisserei von Leuten, die keine Ahnung haben, wovon sie reden, an die Nieren gehen kann und wie schwierig es ist, sich aufzuraffen, wenn das ganze Leben von Sorgen nur so durchzogen ist.
"Solche Modellrechnungen funktionieren in der wirklichkeit nie. Und ihre ist auch noch reichlich Oberflächlich gestaltet.”
Ich bitte zu entschuldigen, dass ich im Rahmen der Diskussion nur mal ganz grob über den Daumen gepeilt habe. Das ist natürlich kein gut geplanter Speiseplan. Allerdings zeigt es, dass man mit dem Geld hinkommen kann.
Notfalls muss man sich halt etwas überlegen.
"Wenn sie es dann mindestens ein halbes Jahr lang selbst durchgezogen haben reden wir darüber, wie super ihre Rechnung in der Praxis funktioniert, ja? “
Ich kann ihnen zumindest sagen, dass ich als Kind einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen bin. Wir hatten wenig Geld und trotzdem gutes Essen.
Darf ich mal ganz vorsichtig nachfragen, von welcher Zeit wir das reden?
Nachkriegszeit?
60er?
70er?
Danach erkläre ich ihnen dann gerne, warum ihre Erfahrungen auf heutige Hartz IV Empfänger nicht anwendbar sind.
>Nicht wirklich - € 1 pro Kilo Karotten ist eher ein Sonderangebot. <
Also bei Aldi scheint das Sonderangebot bei 0,40€ pro kg zu liegen.
http://www.supermarktcheck.d…
>Wie Sie mit 50 Cent eine nahrhafte und sättigende Suppe kochen wollen, wird wohl auch Ihr Geheimnis bleiben.<
50 cent pro Portion. ;-) Suppe kocht man üblicherweise entweder für mehrere Leute und/oder mehrere Tage. Gerne auch aus den Kochresten.
>Entschuldigung, dass ich das so direkt sage, aber jetzt wird es lächerlich. Sechs Stunden laufen für einen Schwimmbadbesuch und dabei - bestimmt wunderbar geduldige - Kinder im Bollerwagen hinter sich herziehen? <
Ob sie es glauben, oder nicht, aber als ich Kind war nannte sich sowas Familienausflug.
>Ganz abgesehen davon, dass es auch Alg2-Bezieher gibt, die - man will es kaum für möglich halten - berufstätig sind und nicht unbegrenzt Zeit haben und/oder körperlich eingeschränkt sind.<
Auch Berufstätige haben Wochenende. Und ja, sicher gibt es auch Menschen, die Gesundheitlich eingeschränkt sind. Es gibt auch Menschen, die können Aufgrund von Allergien nicht durch Felder gehen.
Sie zeigen aber ein generelles Problem auf. Statt sich zu überlegen, was gehen könnte, zeigen sie nur auf, was alles nicht geht.
Wenn also das Schwimmbad aus welchen Gründen auch immer als Option gestrichen werden muss: Wie wäre es damit, einen Drachen zu basteln und auf die nächste Wiese oder den nächsten Parkplatz zu gehen?
"Darf ich mal ganz vorsichtig nachfragen, von welcher Zeit wir das reden?”
Sogar noch später. Meine Mutter gehörte zu den Menschen, die nicht anderen Leuten auf der Tasche liegen wollten und sie hat aus Stolz niemals irgendetwas beim Amt beantragt. Wir hatten geschätzt ungefähr so viel wie eine heutige ALG-2-Familie. Unsere Wohnung war selbstredend sehr klein und meine Mutter hat im Wohnzimmer auf der Couch genächtigt, weil es nur ein kleines Schlafzimmer gab.
Aus meiner Sicht leben ALG-2-Empfänger besser als ich damals (Und ich gönne es ihnen!)
Gut. Dann Frage ich sie folgendes:
Warum, wenn sie wissen wie belastend Armut sein kann, erzählen sie hier Menschen, die es ähnlich schwer haben, wie tutti einfach das doch alles geht? I
ch vermute, ihre Mutter hat das alles doch etwas schwerer gefunden als sie es hier darstellen wollen, wobei ich ihre Bewunderung da verstehe.
Es ist ja nicht so, dass dieses Phänomen nicht oft vorkäme: Sobald es einer aus der Armut herausschafft, meint er anderen Armen erzählen zu dürfen, was sie auszuhalten hätten, wie einfach man aus der Armut herauskommt und welche wunderrezepte bei einem selbst gewirkt haben.
Schröder war auch so einer. Aus einfachsten verhältnissen Aufgestiegen, um von ganz oben seinen ehemaligen Klassengenossen zu erzählen, was man halt alles aushalten können muss, wenn man ganz nach oben will.
Was sie nicht verstehen (ider verstehen wollen?) ist: Die Leute, die wie ihre Mutter sind, fallen nicht unter die Hartz IV Empfänger, weil sie nichts beantragen, und geben sich jede erdenkliche Mühe (oft auch zum eigenen Schaden, seien sie also stets dankbar was ihre Mutter für die getan hat) die eigene Armut zu kaschieren. Menschen mit derartiger Willenskraft bleiben nicht lange in Hartz IV, und wenn doch verlieren sie die beim Kampf um die eigene seelische existenz sehr oft.
Davon abgesehen: Wie hätten sie reagiert, wenn man ihrer Mutter in einem schweren Moment erzählt hätte, wie einfach sie doch ihre Situation ändern könnte? Faust oder Freundlichkeit?
Ich weiß ja nicht welche soziale Netze sie bisher gesucht haben aber es gibt genug Einrichtungen die Menschen auch solche Treffpunkte anbieten, nur wenn man aus dem Park durch diese Treffpunkte einen unheimlichen Ort macht, dann bin ich dafür das die Polizei auch da eingreift.
Sie tun mir wirklich leid, kaum einer in Deutschland muss hungern oder sonstiges.. Und wenn ich noch lese das in Neesern für Flüchtlinge und Asylbewerber Einfamilienhäuser gebaut werden, dann brauch doch echt keiner auf den Staat schimpfen und das persönliche Unglück liegt an einem selbst. Ich denke der deutsche Staat gibt soviel Geld für soziales wie kaum ein anderer aus. Man muss auch man daran denken wer das alles bezahlen soll und das machen nicht gerade die Bruttoverdiener unter 3.000 EUR. Und außerdem, sie haben doch Internet und eine Wohnung, Nahrung und eine medizinische Versorgung... Was ist nun hier Problem?
"Ja, so wie sie offenbar nicht vermuten, dass die Gründe für die Probleme von Hartz IV Empfängern vielleicht darin liegen, dass ihnen von irgendwelchen dahergelaufenen erzählt wird, wie sie zu leben haben, was sie zu tun haben, was sie wofür ausgeben dürfen und so weiter und so fort.”
Oh, ich dachte immer, dass eher Perspektivlosigkeit und die fehlende Möglichkeit, selber seinen Lebensunterhalt zu verdienen die größten Probleme der ALG-2-Empfänger wären.
Aber solange es nur irgendwelche dahergelaufenen Meckerer sind...
"Sie merken offenbar nichtmal, wie herablassend und arrogant ihre Rechnung ist. “
Ich möchte Sie wirklich nicht provozieren, aber was ist an einer nüchternen Überschlagsrechnung arrogant?
Was heisst denn drangsaliert? Mal einen Termin einzuhalten und Unterlagen einzureichen? Tut mir leid aber das mich auch woanders als beim Jobcenter wenn ich was möchte oder versuchen Sie sonst mal nen Kredit zu bekommen. Es sind immer noch Steuergelder der arbeitenden und da sollte es schon eine Kontrollfunktion geben. Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen das es mittlerweile unglaublich ist, wie da beschissen wird und das wird mit unseren Freunden aus der Südeuropäischen Ländern und den Neubürgen nicht besser.
>>Also bei Aldi scheint das Sonderangebot bei 0,40€ pro kg zu liegen.<<
Blöde, wenn man keinen Aldi in erreichbarer Nähe hat. Ich wohne beispielsweise sehr ländlich, und hier gibt es einzig und alleine einen Rewe - wenn ich mich recht entsinne, haben die Karotten, die ich letzte Woche gekauft habe, € 1,29 gekostet.
Diesen Punkt hatte ich übrigens bereits in einem vorangegangenen Beitrag angeführt: Mit € 4 pro Tag (für Kinder und Jugendliche weniger) lassen sich nur dann "tolle Gerichte aus frischen Zutaten zaubern", wenn diverse Discounter in erreichbarer Entfernung sind, so dass sämtliche Sonderangebote genutzt werden können. Dies ist aber keineswegs überall gegeben.
>>Suppe kocht man üblicherweise entweder für mehrere Leute und/oder mehrere Tage. <<
Und wenn man nur eine Einzelperson ist? Wie viele Tage hintereinander soll ein Alg2-Bezieher dieselbe Suppe essen? Der Frage nach der Bezahlbarkeit und Praktikabilität einer Tiefkühltruhe weichen Sie ja aus.
>>Wie wäre es damit, einen Drachen zu basteln und auf die nächste Wiese oder den nächsten Parkplatz zu gehen?<<
Und das tut jetzt genau was für die Gesundheit?
Sie zeigen ebenfalls ein nicht untypisches Problem auf: Statt sich zu überlegen, dass auch Alg2-Bezieher Individuen mit mitunter ganz unterschiedlichen Lebenssituationen sind, denen der enge Alg2-Satz nicht unbedingt immer gerecht werden kann, erklären sie alle mit Bausch und Bogen als selbst schuld an eventuellen Einschränkungen und unfähig bzw. unwillig.
"Es ist ja nicht so, dass dieses Phänomen nicht oft vorkäme: Sobald es einer aus der Armut herausschafft, meint er anderen Armen erzählen zu dürfen, was sie auszuhalten hätten, wie einfach man aus der Armut herauskommt und welche wunderrezepte bei einem selbst gewirkt haben.”
So? Ich weiß selber, dass ich niemals CEO werden kann. Dafür fehlt mir das Talent und der Drang, Geld ohne Ende scheffeln zu wollen und notfalls über Leichen zu gehen.
Habe ich behauptet, dass es einfach sei, aus der ALG-2 zu entfliehen? Oder dass die “Hartzer” alle selber Schuld sind?
Es ging darum, dass sich ALG-2-Empfänger angeblich keine gesunde Nahrung leisten können. Und dem widerspreche ich vehement.
Man muss das Problem richtig bezeichnen. Sie können den ALG-2-Satz verdoppeln und ich gebe Ihnen Brief und Siegel darauf, dass es den Menschen keinen Deut besser gehen wird.
Du bist der Knaller aller Tage:
...oder die wegen chronischer Unterforderung zu psychischen Problemen führen.
Ich habe ab meinem 15.ten Lebensjahr hart gearbeitet in der Logistikbranche, werde mit Lehrzeit dann mit 63 1/2J. genau 48 Jahre ununterbrochen einbezahlt haben und bekomme 43% Rente (ein Butterbrot von 856,-€).
Ich bin jetzt 55J., der Knochenjob fordert jetzt schon Tribut, Bandscheibe, linke Hüfte. nun soll ich noch bis 67J, möchte nur wissen wie. Ich konnte mit meinem Lohn gerade so 2 Kinder ernähren, meine Frau ging putzen, nie in Urlaub. Es blieb nichts übrig um zu sparen. Heute sind die Kinder aus dem Haus, da könnte man glatt denken, jetzt bleibt etwas über. Denkste, Strom, VS, Miete, alles ins unermessliche gestiegen. Wir könnten heute keine Familie mehr ernähren.
Wir haben heute eine 2 Klassen-Gesellschaft....die da unten... und ....die da oben, zu der Sorte dürften Sie gehören. Sie können sich die Zuzahlung leisten und ich eben (trotz Malocherei) nicht.
Und da kommen Sie Schnösel? Gehen Sie mal richtig hart malochen und leben Sie mit Niedriglohn, anstatt als Schreibtischtäter dem arbeitenden Bürger in den Arsch zu treten. Sie verdienen an uns mit!!!
Ausbeuter!!!
>>Ich bitte zu entschuldigen, dass ich im Rahmen der Diskussion nur mal ganz grob über den Daumen gepeilt habe. Das ist natürlich kein gut geplanter Speiseplan. Allerdings zeigt es, dass man mit dem Geld hinkommen kann.<<
Nein, es zeigt lediglich, dass man mit einem *schlecht* geplanten Speiseplan mit dem geld auskommt.
>>Notfalls muss man sich halt etwas überlegen.<<
Was? Klauen gehen? Dem Kind, das aus seinen Sachen herausgewachsen ist, erst nächsten Monat neue Schuhe kaufen?
Schön, schön. Sie gehen also erstmal davon aus, dass Arme Menschen sich im PArk (natürlich) daneben benehmen, und darum kann man sie auch Vertreiben (ich stimmte zu, wenn es so wäre).
Damit machen sie es natürlich Polzei und Politik einfach, diese Leute auch grundlos des Platzes zu verweisen, wenn sie nicht anderes tun, als da zu sitzen, sich zu Unterhalten und vielleicht ein Bierchen zu zischen (was jawohl noch gehen wird, oder?)
Ich sehe aber nicht im mindesten ein, warum man das Grundsätzlich macht, weil ja "was passieren könnte" (der Höhepunkt für mich war eine Polizistin, die einfach mal Unterstellte, und ich zitiere, "ein kleiner Raub wäre ja immer mal drin". Das wäre mir nicht ein einziges Mal vorgekommen, und ganz, ganz bestimmt nicht aus der Gruppe heraus. Aber wenns dem eigenen Voruteil entspricht, Warum nicht?
Ich persönlich bin übrigens der Meinung, dass man Renter aus den PArks vertreiben sollte. Diese Alt-68er sind terroristisch sozialisiert und oft arm, die müssen gefährlich sein. Also ab mit ihnen in "spezielle Einrichtungen". Und nein, das ist natürlich nicht mein Ernst...
Sie übersehen weiterhin, dass soziale Einrichtungen ihren Sinn als solche verlieren, wenn sie dazu benutzt werden, die Menschen, die diese brauchen, aus der öffentlichkeit zu verbannen und quasi Zwangsweise dorthin zu schicken.
Im übrigen ist das bloße Gefühl, das eine Gruppe Menschen unheimlich sei, kein Grund, die Polizei zu rufen.
"Aber solange es nur irgendwelche dahergelaufenen Meckerer sind..."
Nicht nur, aber auch. Manche können nicht ausschliesslich in absoluten Kategorien denken.
"Aber solange es nur irgendwelche dahergelaufenen Meckerer sind..."
Spätestens wenn ihr Chef ihnen vorrechnet, wieviel besser er mit ihrem gehalt leben könnten, wenn sie doch nur so ein Finanzgenie wie er wären, verstehen sie mich vielleicht.
Eine Überschlagsrechnung ist natürlich nicht Arrogant (wie sollte sie? ist einfach eine Gleichung), aber wann und wozu man sie verwendet kann es durchaus sein.
Herr/Frau Kultourist,
las Ihren Dialog mit cave felem und merkte zunehmend, wie in mir etwas anschwoll...nämlich Wut. Wut auf Menschen wie Sie scheinbar einer sind, der in seiner Ignoranz tatsächlich glaubt, er hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen und andere haben nur darauf gewartet, bis er/sie seine Weisheiten über Einkaufsmöglichkeiten, Kochen, wie man Wege überwinden kann...teilt.
Wollen Sie eigentlich bewusst cave felems Intelligenz beleidigen?
Vermutlich nein...andererseits erdreisten Sie sich tatsächlich, anderen Menschen ungefragt solche Ratschläge zu geben.
Bilderungsferne kann ja bekanntlich zu einem verkürzten Leben führen - Sie sollten also auf sich aufpassen.
"Aber solange es nur irgendwelche dahergelaufenen Meckerer sind..."
Wenn das alles wäre...
" Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen das es mittlerweile unglaublich ist, wie da beschissen wird"
Sind sie Sozialbetrüger oder Jobcentermitarbeiter? (Woher sonst sollten die Infos kommen?)
Wenn ersteres: dann echauffieren sie sich nicht darüber, wie andere Hartz IV Empfänger leben und schweigen sie, um den Verdacht zu vermeiden,
Wenn zweiteres: Suchen sie sich besser einen anderen Job. In ihrem Aktuellen richten sie Schaden an, ganz sicher.
Wenn keins von beidem: Ihr hörensagen interessiert nicht. Nur weil ihr Nachbar meint, es gäbe ganz supi viele Sozialbetrüger, die tausende von Euros einstreichen ohne dafür etwas zu tun, ist das noch lange nicht realität.
"und das wird mit unseren Freunden aus der Südeuropäischen Ländern und den Neubürgen nicht besser."
Zumindest halten sie nicht damit hinterm Berg, aus welcher Ecke sie kommen. Immerhin.
>Blöde, wenn man keinen Aldi in erreichbarer Nähe hat. Ich wohne beispielsweise sehr ländlich, und hier gibt es einzig und alleine einen Rewe - wenn ich mich recht entsinne, haben die Karotten, die ich letzte Woche gekauft habe, € 1,29 gekostet.<
Oh, ländlich? Das ist ja noch besser. Da könnten Sie z.B. mal schauen, ob Sie direkt vom Bauern aussortiertes Gemüse bekommen.
>Und das tut jetzt genau was für die Gesundheit?<
Das können Sie nicht erkennen? Dann tun Sie mir aufrichtig leid.
>Und wenn man nur eine Einzelperson ist? Wie viele Tage hintereinander soll ein Alg2-Bezieher dieselbe Suppe essen? Der Frage nach der Bezahlbarkeit und Praktikabilität einer Tiefkühltruhe weichen Sie ja aus.<
Na, wie machen das denn Single-Studenten, wenn Sie mal was kochen?
Und ein Gefrierfach sollte eigentlich reichen.
>Sie zeigen ebenfalls ein nicht untypisches Problem auf: Statt sich zu überlegen, dass auch Alg2-Bezieher Individuen mit mitunter ganz unterschiedlichen Lebenssituationen sind, denen der enge Alg2-Satz nicht unbedingt immer gerecht werden kann, [...].<
Dafür gibt es den “Sonderbedarf”.
Ich kann Ihre Wut gut verstehen.
Aber ich glaube der User E_Dantes wollte mehr auf Jobs wie Burgerfalten bei McDoof, Plastikpenöppel an irgendwas ranheften, Kistenstapeln und ähnliches hinweisen.
Z.B. Werksverträge machen es Heutzutage möglich, dass eine Arbeitsstelle tatsächlich nur aus einer einzige, stupiden Tätigkeit ohne jede Abwechslung besteht. Sowas wie einen Aufkleber auf ein Plastikteil zu Kleben, dass dan weiterverarbeitet wird. Für 40% des Lohns eines Festangestellten, ohne Kündigungsschutz, Ohne jede Sicherheit, ohne Urlaubsgeld und so weiter und so fort.
Es geht Tatsächlich wohl eher nicht um Schreibtischjobs (die sind im vergleich vorzüglich bezahlt und äusserst abwechslungsreich...).
"Nur" weil sie ein schweres Schicksal haben, nämlich als schwer arbeitender ausgebeutet und am Ende weggeworfen zu werden, sollten sie nicht auf anderen herumhacken, denen es auch ziemlich mies geht. Richten sie ihre Wut besser auf die Leute, die meinen, ihnen erzählen zu dürfen, dass sie an ihrer geringen Rente jawohl selber Schuld sind (sie hätten sich ja einen besseren Job suchen können blabla...), oder am allerbesten direkt an die Konzern- und Firmenchefs, die ihrer Sozialen Verantwortung nicht nachkommen wollen, und an die Politiker, die sie dabei gewähren lassen.
Ansonsten... Allles gute für ihr weiteres leben, ganz ohne Ironie.
Ich bin ziemlich sicher, E_Dantes hatte nicht die Absicht, sie zu veralbern.
>>Oh, ländlich? Das ist ja noch besser. Da könnten Sie z.B. mal schauen, ob Sie direkt vom Bauern aussortiertes Gemüse bekommen.<<
*schallendlach* Ich bin mir sicher, dass Sie mir gleich auch noch erklären werden, dass ich aus dem unreifen Mais und Weizen sowie den Spargelschösslingen, welche auf den umliegenden Feldern derzeit wachsen , eine sättigende Suppe kochen kann.
>>Dafür gibt es den “Sonderbedarf”.<<
Und spätestens hier zeigt sich, das Sie von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Der große Unterschied von Alg2 zur früheren Sozialhilfe ist nämlich, dass es nahezu keine Sonderbedarfszahlungen mehr gibt. Laktoseintoleranz oder andere Lebensmittelunverträglichkeit, die eine aufwändigere Ernährung notwendig macht? Persönliches Pech! Kühlschrank defekt? Muss vom Regelsatz abgespart werden - ebenso wie die von Ihnen immer noch übergangene Tiefkühltruhe. Lediglich in seltenen Ausnahmefällen wird ein Mehr- oder Sonderbedarf bewilligt - und selbst der ist oft genug nicht kostendeckend.
"Oh, ländlich? Das ist ja noch besser. Da könnten Sie z.B. mal schauen, ob Sie direkt vom Bauern aussortiertes Gemüse bekommen."
Höhöhöhö... ist klar, das verkaufen die nicht, das werfen die Weg. Oder sie geben es den Tafeln. Rechnet sich eher, denn der Hartz IV Empfänger kauft seine Lebensmittel schon, sie zu verschenken ist Kontraproduktiv (ausser für den Einzelhandel, der für Lebensmittel hohe enmtsorgungskosten zahlt, die sich über die Tafel einsparen lassen)
"Na, wie machen das denn Single-Studenten, wenn Sie mal was kochen?
Und ein Gefrierfach sollte eigentlich reichen."
Single Studenten kochen ganz bestimmt nicht auf Vorrat. Das Verspreche ich Ihnen.
Ausserdem sind die Kleinen gefrierfächer für eine Vorratshaltung eher ungeeignet. Darin Suppe aufzubewahren ist nochmal unsinn, denn für das Kühlen über längere Zeit zahlt man mehr als für die Suppe an sich. Für jemanden, der sich Rühmt, die Wirtschaftlichkeit im Blut zu haben, sind sie aber wirklich ziemlich unpraktisch veranlagt, muss ich sagen.
Ich nutze mein Kühlfach, um bei bestimmten Sonderangeboten zuschlagen zu können. Aber der Platz darin reicht jetzt auch nicht ewig. Butter für ein, zwei Monate, dann ist das Ding schon halb voll.
"Dafür gibt es den “Sonderbedarf”."
Den gibt es bei Schwangerschaft und manchen schweren Krankheiten. Für verschiedene Lebensituationen ist der nicht adaptierbar. Sie kennen zwar den begriff, wissen aber offenbar nicht, was er bedeutet.
Sorry übrigens, dass ich mich da in ein zwiegespräch einmische. Ich kann das auf Ihren Wunsch gerne lassen. Ich kann mich einfach manchmal schwer zügeln, aber sie können sich, wie man sieht, auch ganz gut allein Verteidigen.
Nebenbei:
"Ich bin mir sicher, dass Sie mir gleich auch noch erklären werden, dass ich aus dem unreifen Mais und Weizen sowie den Spargelschösslingen, welche auf den umliegenden Feldern derzeit wachsen , eine sättigende Suppe kochen kann."
Das wäre Diebstahl, und wir wollen ja nicht, dass die Hartz IV Empfänger vor lauter Sparsamkeit in die Kriminalität abdriften, oder? ;)
Mal davon abgesehen: Würden alle Hartz IV Empfänger über die Felder herfallen wäre morgen die Polizei damit beschäftigt, patroullie auf Feldwegen zu fahren. Der Schaden dürfte in die Milliarden gehen.
>merkte zunehmend, wie in mir etwas anschwoll...nämlich Wut. Wut auf Menschen wie Sie scheinbar einer sind, der in seiner Ignoranz tatsächlich glaubt, er hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen und andere haben nur darauf gewartet, bis er/sie seine Weisheiten über Einkaufsmöglichkeiten, Kochen, wie man Wege überwinden kann...teilt.<
Wieso Weisheit? Ich halte mich nicht für sonderlich intelligent. Was ich aber weiß ist, dass ich intelligent genug bin, mich an einer Fußgängerampel nicht mitten auf den Radweg zu stellen oder beim Einsteigen in die S-Bahn zunächst mal die Leute aussteigen zu lassen.
Ich halte es für ignorant, nicht mitzudenken oder Rücksicht auf andere zu nehmen. Ich bin weiterhin in der GKV, obwohl ich mich auch privat versichern könnte. Ungefähr 5% meines Bruttoeinkommens gebe ich für Mitgliedschaften in und Spenden an wohltätige Organisationen aus. Ist das für Sie wirklich ignorant?
So, wo wollen Sie denn jetzt genau Ihre Wut hernehmen? Wut auf jemanden, der Lösungen vorträgt statt alles madig zu machen?
Ich darf daran erinnern: Mein Standpunkt ist, dass man sich trotz Hartz IV nicht ungesund ernähren muss (weil frische Ware gerade in Deutschland ungemein billig ist), aber die meisten ALG-2-Empfänger weder wissen, wie noch (unverschuldet!) die notwendige Motivation dazu haben. Gleiches gilt für sportliche Aktivitäten und Freizeitgestaltung. Geht alles ohne Geld, aber man muss ebenfalls ein wenig kreativ sein und sich dazu aufraffen können.
Kein Problem.^^
>>aber die meisten ALG-2-Empfänger weder wissen, wie noch (unverschuldet!) die notwendige Motivation dazu haben. Gleiches gilt für sportliche Aktivitäten und Freizeitgestaltung. Geht alles ohne Geld, aber man muss ebenfalls ein wenig kreativ sein und sich dazu aufraffen können.<<
Also doch: Ihrer Ansicht nach sind Alg2-Bezieher entweder zu doof oder zu faul, sprich: selbst schuld, wenn ihre Lebenserwartung geringer ist.
Zitat: "So, wo wollen Sie denn jetzt genau Ihre Wut hernehmen? Wut auf jemanden, der Lösungen vorträgt statt alles madig zu machen?"
Ich ahnte es...Sie merken es nicht. Insofern spare ich mir zu später Stunde meine Energie, um diesen Knoten im Kopf aufzudröseln.
Oder doch, ein letzter Versuch: Sie könnten cave felem vielleicht einmal fragen, wie er Ihre "Lösungsversuche" empindet.
Sie Überschätzen halt ihre Lösungskompetenz massiv.
Niemand kritisiert, dass sie Lösungen vorschlagen. Was kritisert wird, sind die Konkreten Lösungsversuche und die herablassende (oder zumindest an Fingerpsitzengefühl ermangelnde) Art, in der sie Vorgetragen werden.
Zu ihren aktuellen "Lösungsvorschlägen":
"(weil frische Ware gerade in Deutschland ungemein billig ist)"
Dieser Umstand ist in der Höhe der Hartz IV Sätze bereits eingepreist, es entsteht hier also kein Vorteil für Hartz IV Empfänger, auch wenn sie das ganz Fuchsig herausgefunden zu haben glauben.
"Gleiches gilt für sportliche Aktivitäten und Freizeitgestaltung. Geht alles ohne Geld, aber man muss ebenfalls ein wenig kreativ sein und sich dazu aufraffen können."
Ja, wenn man eben noch in der Lage ist, sich aufzuraffen,. Diesen zustand kann man aber in einem System, dass auf Demütigung und Druck machen aufbaut, nicht all zu lange halten. Ich versuche jeden Tag zumindest ein paar Stunden spazieren zu gehen, aber selbst das fällt schwer, und es reicht auch nicht, um mich Gesund und Fit zu halten. Kreativität ist weniger das problem, sie würden sich wundern, wie kreativ Hartz IV Empfänger werden können (oder wieviele Hartz IV Empfänger, ganz sparsam, ihre Wäsche in der Duschwanne waschen weils für eine Waschmaschine nicht reicht und das Amt, trotz kaum vorhandener Waschasalons in Deutschland, dies nicht als Grundbedarf ansieht)
(...)
"Höhöhöhö... ist klar, das verkaufen die nicht, das werfen die Weg. Oder sie geben es den Tafeln.”
Wie wäre es denn, es einfach mal zu versuchen, statt die Flinte vorher ins Korn zu werfen?
"Single Studenten kochen ganz bestimmt nicht auf Vorrat. Das Verspreche ich Ihnen.”
Woher wollen Sie das wissen? Macht sogar unser Werkstudent und bringt sich das dann in die Firma mit.
Und für mich hat damals auch ein ganz normaler Kühlschrank mit ganz normalem Gefrierfach gereicht
"Den gibt es bei Schwangerschaft und manchen schweren Krankheiten. Für verschiedene Lebensituationen ist der nicht adaptierbar. Sie kennen zwar den begriff, wissen aber offenbar nicht, was er bedeutet.”
Stimmt, ich hab mich gleich zweifach vertan. Eigentlich meinte ich den “Einmaligen Sonderbedarf”, aber über den wäre es auch nicht möglich.
Ich kenne Ihre persönliche Situation nicht und mag sie deshalb auch nicht beurteilen. Aber eines kann ich Ihnen als allein erziehende Mutter eines mittlerweile 9-jährigen Jungen sagen:
Er hat mich maximal einmal aus Geldsorgen weinen sehen, und ich bezweifle, dass er es heute noch erinnert. Aber geweint habe ich und ganz sicher mehr als einmal.
Ich bin mitten im Studium (Jura) allein erziehend geworden und habe mit einem Studienkredit und Nebenjobs durch's Studium und das Ref gequält. Auf diesem finanziellen Niveau schafft man es mit Kindern im Grunde genommen vielleicht 1-2 Jahre. Aber irgendwann sind sämtliche Reserven aufgebraucht und das Leben fordert trotzdem seinen Tribut.
Dann hat das Kind eben kein Fahrrad (wie war das mit gesunder Bewegung?), die Geburtstagsparty ist nächsten Monat (hoffentlich; und soziale Kontakte senken übrigens auch das Krankheitsrisiko) und vor Weihnachten hungert man sich die Geschenke vom Lebensmittelbudget ab (immerhin: viele Bewunderer meiner überaus schlanken Beine). ;-)
Ich bin heilfroh, dass diese Zeit nun endlich vorüber ist und danke auf Knien meinen Eltern, die so manches Mal die Grundversorgung gewährleisten mussten. Und meinem Freundinnen-Netzwerk. Wer solche Notfall-Hilfen nicht hat, der hat es wirklich schwer und ich würde mich hüten, ALG 2-Empfängern das abzusprechen. Auch wenn es bei Ihrer Mutter so leicht aussah.
(...)
Am Rande bemerkt: Sie unterstellen mit ihren Tipps aus Omas Mottenkiste einfach mal, das Hartz IV Empfänger noch für die einfachsten Rechnungen zu blöde sein müssen, obwohl das nicht stimmt.
Sie haben keine Ahnung, wie kreativ Hartz IV Empfänger werden können, wenn es darum geht, Geld zu sparen oder sich etwas schönes zu ermöglichen. Gut, zugegeben, meistens ist das Interesse weniger die gesundheit (denn das würde eins ehr langfristiges, durchaus teures Engagement erfordern, unter dem alle anderen Aspekte Leiden würden)
Haben sie schonmal bemerkt, das Nudeln mit Tomatensauce ein Spottbilliges Essen sind? Hartz IV Empfänger nutzen das. 2 Monate Nudeln mit Tomatensauce und schon kann man seinen kaputten Fernseher durch einen neuen ersetzen (geht auch bei Waschmaschinen). Denn den Fernseher braucht man. Versuchen sie mal, 24 Stunden Tage totzuschlagen, da ist ihnen jeder unterhaltsame Zeitfresser willkommen, glauben sie mir. Und im 3. Jahr der Arbeoitslosigkeit kann sich kein mensch mehr mit Bewerbungen schreiben am laufen halten.
Ich und viele andere Hartz IV Empfänger kommen ganz gut ohne ihre "Tipps" aus. Das sorgt halt immernoch nicht für ein funktionierendes Sozialleben oder eine gute Versorgung, aber immerhin kommt man irgendwie durch ohne in der Klappse zu landen. Auch das kann schon ein Gewinn sein.
Manche Menschen müssen leider mit ihren Zielen etwas Bescheidener sein. Große Sprünge sind irgendwann einfach unrealistisch.
@Kultourist
Sie leben wirklich in einer eigenen Welt. Ihr 1. Vorschlag mag bis in die 80er Jahre geklappt haben. Heute ist er so gut wie unmöglich. Da fast alle Höfe industrialisiert sind. Da wird Obst und Gemüse aussortiert, was nicht verkauft wurde, und wird weiterverarbeitetet und an andere Unternehmen danach verkauft. Die es dann für verschiedene Sachen verwerten.
Noch was. Das meiste Gemüse kann man meist nach 2 bis 3 Tagen wegwerfen. dann ist es schlecht.
Des weiteren frage ich mich echt, wo sie Brot für 1 Euro bekommen, was eine Woche reicht halten soll. Das meiste Brot können sie im Durchschnitt nach 4 bis 5 Tagen wegwerfen, weil es nicht mehr schmeckt oder schlecht ist. Ich verbrauche in der Woche 2 Laib Brot für jeweils 1,19 Euro/kg.
Vergleichen sie bitte jetzt nicht Studenten mit Hartz IV Empfänger. Das funktioniert nicht. Das sind ganz verschiedene Lebensläufe.
Sonderbedarf bekommt nicht jeder und es wird allgemein nur als Darlehn ausgezahlt. Was der Hatz IV Empfänger wieder zurück bezahlen muß.
Sie bringen Argumente, die einfach nur Unsinn sind. Leben sie wirklich mal 6 Monate mit dem Hartz IV Satz. Es gibt genügend Menschen, die das versucht haben. Sie waren danach froh, wieder in ihr altes Leben zurück zu können und haben selber zugegeben, das sie es nicht länger ausgehalten hätten.
Eine gesunde Ernährung kostet Geld. Und nicht wenig. Dazu sind 4 Euro pro Tag zu wenig. Zwischen 6 bis 8 Euro pro Person müssten es schon sein.
"Dieser Umstand ist in der Höhe der Hartz IV Sätze bereits eingepreist, es entsteht hier also kein Vorteil für Hartz IV Empfänger, auch wenn sie das ganz Fuchsig herausgefunden zu haben glauben.”
Die Hartz-IV-Sätze basieren auf einem Warenkorb, der zwar um Dinge wie Alkohol gekürzt ist, aber dennoch auch die teureren Convenience-Produkte enthält.
"Wie wäre es denn, es einfach mal zu versuchen, statt die Flinte vorher ins Korn zu werfen?"
Was meinen sie, woher ich das weis? Aber natürlich, ich bin Arm, ich muss zu doof sein, das mal probiert zu haben...
"Woher wollen Sie das wissen?"
Weil ich ein paar mehr Studenten kenne als einen einzigen Werksstudenten? Ob sie es glauben oder nicht, auch wenn ihre horrende Lebenserfahrung uns alle in den Schatten stellt, ein klein bisschen davon hab ich auch... Oh Mann...
"Stimmt, ich hab mich gleich zweifach vertan. Eigentlich meinte ich den “Einmaligen Sonderbedarf”, aber über den wäre es auch nicht möglich."
Machen sie sich nix draus, ihre anderen Vorschläge waren auch nicht viel besser.
Danke für Ihre einsichten.
Eventuell bekommt der Kultourist mal einen kleinen Einblick auf die wirkliche Leistung seiner eigenen Mutter, die vielleicht doch nicht ganz so easy-peacy-tutti-locker war, wie er das empfunden hat. Ich persönlich will zumidnest nicht wissen, wie oft sie ihrem Jungen beim Essen zugesehen hat, während sie selber hungrig blieb.
Auch will ich nicht wissen, wie oft diese bewundernswerte Frau sich mit Rückenschmerzen vom auf der alten, durchgelegenen Couch schlafen, zur Arbeit geschleppt hat, damit Sohnemann im Bett schlafen kann.
Schade eigentlich, im Laufe seines Erwachsenwerdens hätte er sich ja mal dafür interessieren können, was seine Mutter so alles für ihne getan hat und wie schwer es wirklich war.
Für eine Info über seine Geschichte empfehle ich Beitrag #3.45
Frische Ware ist eben nicht ungemein billig. Wenn ich frische Produkte für ein Mittagessen besorge. Dann bin ich ganz schnell bei 4 bis 6 Euro. Ich habe sogar ein Gefrierschrank, wo ich so einiges einfrieren kann und auch getan habe. Nur glauben sie eines. Spätestens nach 6 bis 6 Wochen hängt ihnen das Essen aus dem Halse raus, was sie eingefroren haben.
Der Körper braucht abwechslungsreiche Nahrung, sonst bricht er zusammen. Daher haben viele Hartz IV Empfänger körperliche wie physische Mangelerscheinungen. Weil sie es sich nicht leisten können.
Egal wie oft sie was anderes behaupten.
"Die Hartz-IV-Sätze basieren auf einem Warenkorb, der zwar um Dinge wie Alkohol gekürzt ist, aber dennoch auch die teureren Convenience-Produkte enthält."
Sie sind ein Fuchs!
Wissen sie auch noch mehr über den Warenkorb?
Zum Beispiel dass er sich an den Einkommensärmsten 15% der Bevölkerung (bzw. 20% der Familien) bemisst, also die teuren Convinience Produkte wohl kaum den Löwenanteil ausmachen werden?
Wissen sie, dass die Einpreisung derart geschieht, das in verschiedenen Geschäften an einem bestimmten Stichtag eingekauft wird und der jeweils günstigste Preis genommen wird? Auch bei Sonderangeboten?
Ihre strikte Behauptung, der Satz sei weit über dem bedarf ist ersten unsinn und zweitens, ich wiederhole mich da gerne damit es endlich mal ankommt, reichloich arrogant. besonders bei ihrer - ich sage es wohlwollend - Lückenhaften Sachkenntnis.
Von welche teuren Convenience-Produkte reden sie?
""Höhöhöhö... ist klar, das verkaufen die nicht, das werfen die Weg. Oder sie geben es den Tafeln.”
Wie wäre es denn, es einfach mal zu versuchen, statt die Flinte vorher ins Korn zu werfen?"
Nochmal dazu:
Sie erdreisten sich hier gerade, Hartz IV Empfängern zuzumuten, bei den umliegenden Landwirten (in einer dörflichen Umgebung, wo jeder jeden kennt) betteln zu gehen und erzählen uns gleichzeitig, wie stolz ihre Mutter war, keine Leistungen beantragen oder betteln zu müssen.
Merken sie ihren Denkfehler selbst oder muss ich noch deutlicher werden?
Kennen sie überhaupt den berechneten Regelsatz?
Hier ist er.
Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren 142,57€
Bekleidung und Schuhe 35,83€
Wohnen einschl. Energie, Instandhaltung 36,28€
Einrichtungs-, Haushaltsgegenstände 25,19€
Gesundheitspflege 15,54€
Verkehr 34,07€
Nachrichtenübermittlung 36,56€
Freizeit, Unterhaltung, Kultur 39,22€
Bildungswesen 1,06€
Beherbergungs- / Gaststättendienstleistung 10,18€
Andere Waren und Dienstleistungen 32,43€
Insgesamt 409,00€
Der ist ein Witz. Denn viele Posten sind viel zu niedrig berechnet und reichen hinten bis vorne nicht. Im Durchschnitt hat man für jeden Bedarf gerade mal 13 Euro pro Tag. Wer soll davon vernünftig leben.
Mit den 13 Euro meine ich den berechneten Gesamtbedarf pro Tag.
Vielleicht hatte Kultourist eine solch bemerkenswerte Frau wie Sie als Mutter - deshalb merkte er so wenig davon.
Gute Zeit!
Na, die zu niedrig berechneten Posten kann man aber doch ausgleichen, weil doch der Kultourist und schon erklärt hat, dass man sich mit nem Hunni im Monat vollwertig und Gesund ernähren kann...
Ausserdem wird er Ihnen erklären, das man die 10,18 für Gaststättenleistungen sparen kann, wenn man zuhause ein billigbier trinkt oder es einfach ganz lässt. Und dass man die 15,54 auch nicht braucht, wenn man sich mit Kernseife und Wurzelbürste abschrubbt, ausserdem kann man ja mit dem (natürlich kostenlosen) fahrrad fahren, da kann man sich die 34,07 für Bus und Bahn auch noch sparen. Ausserdem kann man auch bei Krezenschein im dicken Wollpulli sitzen, also braucht man die Kosten für Energie auch nicht, und Warmwasser ist ohnehin purer Luxus.
Er wird ihnen erklären, das man nach seiner Rechnung locker 100€ im Monat zurücklegen kann um davon einmal im jahr in den Luxusurlaub zu fliegen.
Ganz so wie die ganz und garnicht bewundernswerte Hartz IV Empfängerin, die über ein funktionierendes Sozialnetz und einen vollständigen Hausstand aus früheren zeiten verfügte und das zum Anlass nazhm, RTL freudestrahlend mitzuteilen, dass Hartz IV mal eben um 100€ gekürzt werden könnte und es würde ihr immernoch blendend gehen. Aber die Kohle von RTL konnte die Dame dann doch brauchen.
Sollte ich mich da irren bitte ich um Entschuldigung.
Lieber Herr Gantner, hätten Sie den Vorpost von "Ihr Schreiben..." gelesen, hätten Sie auch meine Antwort darauf verstanden. So allerdings haben Sie mich gründlichst missverstanden.
Wie der Vorposter dschön beschrieben hat, ist es eben nicht zielführend, Menschen, die aufgrund von Ausbildung und Berufsrefahrung Besseres leisten könnten, in unqualifizierte Jobs zu stecken, die zu Armut führen.
Also: Betriebswirte im CallCenter, Ingenieure in der Leiharbeit, Facharbeiter in Helferstellen usw.
Das führt zu Frust und wegen Unterforderung zu psychischen Problemen bei den Betroffenen.
Übrigens, ich bin auch über 50 und Betroffener in unterwertiger Beschäftigung zu Niedriglohn ;-)Ihre 856,- Euro Rente werde ich nicht mal erreichen.
So und jetzt dürfen Sie nochmal.
Ich habe wirklich mal über ein Jahr von 120 EUR für Essen u. Trinken (aber nur ab und an Saft, Wasser nur aus dem Hahn) gelebt. Dazu muss ich sagen, dass ich allein bin und dass ich mich fast komplett auf Grundnahrungsmittel und Gemüse beschränkt, kein Fleisch/Wurst, so gut wie keine Süßigkeiten gegessen habe, ich frühstücke nicht und wirklich alles war von Aldi.
Aber (und das blenden viele Fingerzeiger vermutlich aus):
Es geschah ohne Not (ich war geldtechnisch nur gering eingeschränkt) und komplett (Achtung: Zauberwort!) *freiwillig*!
Entfernt. Bitte äußern Sie sich sachlich und respektvoll. Danke, die Redaktion/idg
"*schallendlach* Ich bin mir sicher, dass Sie mir gleich auch noch erklären werden, dass ich aus dem unreifen Mais und Weizen sowie den Spargelschösslingen, welche auf den umliegenden Feldern derzeit wachsen , eine sättigende Suppe kochen kann."
Könnten Sie tatsächlich, wenn Sie sich ein bisschen damit beschäftigen würden (natürlich nicht mit unreifem Mais). Ich habe Freunde, die in der warmen Jahreszeit kaum Gemüse und sonstiges Grünzeug kaufen, weil sie alles selbst sammeln und anbauen. Und das z.T. in Großstädten.
Das Problem ist aber, dass man sich damit natürlich beschäftigen müsste, da muss man sich richtig auskennen. Also kein Hartz IV Fernsehen sondern Bildungsprogramm. Und daran scheitert es vermutlich.
Ich will Kultourist nicht zustimmen, ich denke auch, dass der Hartz IV Satz deutlich zu niedrig ist. Aber ich habe den Eindruck, dass es Ihnen lediglich um "geht nicht, kann ich nicht, will ich nicht" geht. Da muss ich leider sagen: Pech gehabt. Finden Sie eine Lösung oder lassen Sie es bleiben. Die Welt schert sich nicht darum.
Und das ist gar nicht böse gemeint sondern lediglich eine Tatsache.
Ahja, aber "Schnösel" und "Ausbeuter" ist respektvoll. Alles klar.
>>Und das ist gar nicht böse gemeint sondern lediglich eine Tatsache.<<
Das ist keine Tatsache, das ist lediglich ein Ventilieren Ihrer Vorurteile.
Nur zur Information: Ich habe studiert, besitze noch nicht einmal ein Fernsehgerät, ernähre mich laktovegetarisch und verfüge vermutlich über mehr Wissen über gesunde Ernährung als Sie und Kultourist zusammengenommen - und bin berufstätig.
Während des Studiums habe ich zeitweise auch recht wenig für Lebensmittel ausgegeben, wobei ich allerdings das Glück hatte, direkt neben einem Supermarkt zu wohnen, der an uns (ein Haus mit drei WGs) Lebensmittel kurz vorm Vergammeln kostenlos abgegeben hat (es war noch in Zeiten vor der Existenz von Tafeln). Auf diese Weise konnte ich mir damals auch mit BAFöG Geld für Reisen zusammensparen und hemmungslos Bücher kaufen.
Das ist aber etwas anderes, als wenn man als Alleinerziehende mit zwei Kindern wegen unerwarteter und nicht vermeidbarer Ausgaben gerade noch € 20 in der Tasche hat und der Monatsanfang noch eine Woche entfernt ist.
https://www.youtube.com/watc…
Also selbst wenn sie versuchen, ihre Lebensmittelkosten so gering wie möglich zu halten und als Getränk vorrangig auf Leitungswasser setzen (was übrigens nicht mehr überall geht, ich sags nur) stehen sie immernoch 20€ über Kultourist, der ja einfach berechnete, dass man mit 100€ vollwertig und sättigend inklusive Frühstück ernähren kann.
Hätten sie also Gefühstückt und Getränke gekauft wären sie selbst in ihrem Selbstversuch zum Sparsamen Essen über den Hartz IV Satz gekommen.
Und, sie sagen es ja, es war freiwillig und es gab ein absehbares Ende dieser Phase. Was, wie sie korrekt feststellen, natürlich eine erleichterung ist.
Demnach straft ihr Post der Überschlagsrechnung des Users Kultourist Lügen. Also: Danke dafür, ich wollte es nur nochmal etwas auseinanderpflücken, um deutlich zu machen, was sie eigentlich aussagen.
Ja, das meinte ich mit "ohne Not und komplett freiwillig".
Ich KONNTE mir Gedanken um Geld/Ausgaben machen, ich MUSSTE nicht. Bzw. ich habe mich selbst ernährungstechnisch eingeschränkt, musste aber nicht.
Und von dieser hohen Warte aus lässt es sich gut über "120 EUR reichen für Essen" schwadronieren. Wenn man sich eben nicht überlegen muss, ob man jetzt Schuhe kauft, statt Lebensmittel. Von einem kaputten Kühlschrank will ich noch gar nicht reden (die Dinger, die man vom Amt zur Grundausstattung bekommen kann, sind übrigens mEn. ein Witz).
Jup, alles ganz easy.
In Großstädten gibts nämlich Problemlos genug Platz, um Guerilla-Gärten für alle Hartz IV Empfänger anzulegen. Absolut.
Ausserdem sind Salatköpfe ohnehin die beliebteste Parkbepflanzung in Deutschland - weis ja jeder.
Und natürlich hat auch jeder einen Balkon, auf dem sich ein Sommervorrat an Gemüse Prüblemlos anbauen lässt.
Wenn sie jetzt von leuten reden, die Hydrokulturen in ihren Wohnungen haben, lassen sie sich gesagt sein: damit spart man kein Geld.
Also sich von Selbst angebauten Gemüse in der Stadt zu ernähren ist für manche möglich, aber gewiss nicht für alle.
Davon abgesehen ist es natürlich ersten Illegal und zweitens Gesundheitsgefährlich, sich von auf Feldern gestohlenem Gemüse zu ernähren (Insktizide, Finghizide, die alle so aufgesprüht werden müssen, dass sie lediglich kurz vor der Ernte nicht mehr über dem Grenzwert liegen. Also mitten in der Wachstums- oder am Andang der Reifephase zuzugreifen kann Nebenwirkungen haben, die man vermeiden sollte.
Davon abgesehen wäre es ein großes Problem für die Landwirtschaft, wenn alle Hartz IV Empfänger ihr Gemüse Gratis von den Feldern holen (davon abgesehen, das Gemüsefelder jetzt soo häufig garnicht sind, das meiste ist Raps und Mais). Der Wirtschaftliche Schaden wäre immens, un sie können davon ausgehen, dass die Polizei auf Feldwegen patroullie fährt, wenn das im größeren Stil passieren würde.
Des weiteren habe ich Abitur, schaue kein Fernsehen. Ich erfülle also ihr Klischee nicht.
"Das ist keine Tatsache, das ist lediglich ein Ventilieren Ihrer Vorurteile."
Ist es nicht. Wie erklären Sie sich denn die miserablen Bedingungen, die mit Hartz IV einhergehen, wenn nicht damit, dass es niemanden wirklich interessiert?
@Grails_Knight:
Offensichtlicher kann man Ahnungslosigkeit nicht präsentieren. Viele Pflanzen muss man nicht selbst pflanzen, die wachsen ganz von alleine. Man muss sie lediglich identifizieren und aufsammeln. Meine Schwester macht das seit Jahren mitten in Berlin.
Darüber hinaus ist "wenn das alle machen würden" kein Argument sondern eine Ausrede. Und vor allem eine, die nicht zählt. Solange niemand die sich bietenden Möglichkeiten nutzt, kann man sich nicht darauf hinausreden, dass das ja nicht funktionieren würde, wenn es alle machen würden. Ich hab es ja auch nicht als allgemeine Lösung der Hartz IV Problematik vorgestellt.
Außerdem ist es bezeichnend, dass Sie als allererstes von Großstädten sprechen. 1. Geht das auch in der Großstadt. 2. Muss man als Hartzer nicht in der Großstadt wohnen und 3. muss ja nicht JEDER sein Grünzeug selbst sammeln. Es gibt noch tausend andere Möglichkeiten. Dafür muss man aber aufhören zu jammern und nach einer Lösung suchen.
Hat ja keiner gesagt dass das einfach oder toll wäre. Stellen Sie sich vor, viele Dinge im Leben sind nicht einfach und auch gar nicht toll. Warum sollte das mit Hartz IV anders sein?
Was ist das eigentlich für eine Mentalität? "Alles ganz easy", "problemlos", blabla. Was um alles in der Welt erwarten Sie sich denn? Das Rundum sorglos Paket bei dem man nix selbst machen muss ist noch viel unerträglicher.
Von einem Rundum Sorglos Paket hat auch keiner gesprochen, und davon sit das aktuelle System - schon deshalb weil des den Menschen Sorgen machen soll, durch Druck, Demütigungen und Entzug von Bürgerrechten (z.B. Bankgeheimnis).
Ihr Unterstellung ist ja, dass Arbeitslose aus Prinzip nicht kreativ werden können oder wollen. Das ist aber - wie schon mehrfach ausgeführt - natürlich unsinn, was sie wollen, ist wie Menschen behandelt werden. Von der Politik, den Medien und der BEvölkerung. Ist das zu viel verlangt? Scheinbar ja.
Und solange man den Hartz IV Empfängern systematisch die zugehörigkeit zur Gesellschaft eberkennt und ihnen wo es geht Steine in den Weg legt, damit sie sich bloß so wenig wie möglich wohlfühlen können (und dabei ignoriert, dass Hartz IV spätestens bei Langzeitarbeitslosigkeit kaum noch Perspektiven bietet ausser der Drehtür Werksvertrag-HartzIV-Leiharbeit-HartzIV-Werksvertrag-...), solange soll man halt wenigsten ordentlich dafür zahlen, dass die Leute den Mund halten und sich in ihr Schicksal fügen, was viele tragischerweise, oft weil ihnen einfach die psychische KRaft fehlt, sowieso nicht aufbegehren können.
Man könnte sich natürlich, so als normalbevölkerung, einfach mal an die Grundregeln von Höflichkeit und Zusammenleben erinnern. Aber das ist tatsächlich zu viel verlangt.
Und wiedermal: Ein Königreich für eine Editierfunktion...
Ich habe während meinem Selbstversuch einen Kochkurs und einen Nährkurs für Hartz-IV-Empfänger (auch mit Kindern) besucht. Ich kann aus dieser Erfahrung sagen, dass sowas sehr stark nachgefragt wurde, nur Mittel dafür gab es leider nicht mehr, weshalb die Kurse eingestellt wurden.
Abgesehen davon, dass Sie wiederholt Alg2-Beziehern unterstellen, zu dämlich, zu faul und/oder zu unkreativ zu sein, führen Sie hr eigenen Argument ad absurdum: Denn der Alg2-Satz sollte eigentlich dafür ausreichen, sich gesund und abwechslungsreich zu ernähren, ohne ergänzend dazu Löwenzahn, Kräuter und Beeren in der Landschaft zusammeln. Wobei Letzteres niemals die gesamte notwendige Palette an Obst und Gemüse ersetzen kann, wenn man nicht direkt vom Feld klauen möchte. Und ja, ich weiß, wovon ich spreche, denn ich sammle beispielsweise durchaus solche Sächelchen wie Holunder und wilde Brombeeren.
>>Wie erklären Sie sich denn die miserablen Bedingungen, die mit Hartz IV einhergehen, wenn nicht damit, dass es niemanden wirklich interessiert?<<
Das ist simpel: Der Alg2-Satz ist schlicht und ergreifend nicht ausreichend. Er ermöglicht weder eine langfristig gesunde Lebensführung noch die Teilhabe an der Gesellschaft, welche für die psychische Gesundheit unabdingbar ist. Gleichzeitig hat sich in der Öffentlichkeit ein Bild von dem asozialen, dummen und ungebildeten "Hartzer" etabliert, das in den allermeisten Fällen wenig mit der Realität zu tun hat, was aber dazu beiträgt, dass sich Alg2-Betroffene nur ungern als solche outen und auch nur wenig Unterstützung in ihren Anliegen erfahren.
Sie sollten übrigens zur Kenntnis nehmen, dass ein großer Teil der Alg2-Bezieher alleinerziehend (und dabei keineswegs ungebildet) ist und/oder trotz Berufstätigkeit ergänzend Alg2 bezieht.
Vielleicht schauen unsere Bildungsbürger doch mehr RTL II und Co. als sie hier zugeben würden? Mir ist zumindest nicht bekannt, dass Hartz-IV-Empfänger. anderswo regelmäßig so dargestellt werden, wie bei dieser Sendergruppe.
Und auch im echten Leben begegnen mir in den als "Glasscherbenviertel" gebrandmarkten Stadtteilen nicht so viele Menschen, die dem Typus des RTL-II-Hartzers entsprechen und die gleichzeitig (bekannterweise) Hartz-IV beziehen.
Nicht, dass es die nicht gibt, aber bestimmt nicht in der Zahl, die man ob des vorherrschenden Bildes annehmen sollte.
Ich kenne nur einen arbeitslosen Akademiker und der ist selbst schuld.
Zugedröhnt, fettige Haare, nur in Hobbys interessiert, aber hohe Gehaltsvorstellungen etc.
Den würde ich auch nicht einstellen.
Und natürlich kann er sich privat fordern. Sport, Weiterbildung, Kunst, auch pflegen, etc.
Das ist der Unterschied ihrer politischen Haltung und meiner. Ich gehe von einem hohen Maß an Eigenverantwortung aus und wünsche mir so wenig Staat wie nötig.
Ich hab ja auch schon geschrieben, dass der Hartz IV Satz meiner Meinung nach klar zu niedrig ist. Und ich halte auch nichts davon, dass man Langzeitarbeitslosen, alleinerziehenden Müttern und allen anderen, bei denen eine Besserung der finanziellen Situation unwahrscheinlich ist, auf die Nerven geht. Wichtig ist dieser Druck nur bei jungen Leuten die ihren Arsch nicht hochbekommen.
Nur sollte man, in Anbetracht der Tatsache, dass sich diese Situation so schnell nicht ändern wird, die harte Realität anerkennen und nicht jede Verbesserung, auf die man selbst Einfluss hätte, als unzumutbar abweisen. Was mich an dieser Diskussion so stört ist die Tatsache, dass jede Form der Eigenverantwortung scheinbar mit dem Bezug von Hartz IV abgegeben werden darf. Kann man natürlich machen, aber dann darf man sich auch nicht beschweren.
Ich unterstelle auch nicht jedem einzelnen Hartz IV Empfängern, dass er zu dumm, zu faul oder zu unkreativ ist. Ich unterstelle das der Masse aller Hartz IV Empfänger.
"Ich unterstelle auch nicht jedem einzelnen Hartz IV Empfängern, dass er zu dumm, zu faul oder zu unkreativ ist. Ich unterstelle das der Masse aller Hartz IV Empfänger."
Oh, das ist aber nett, dass sie die möglichkeit offen halten, dass ihre Vorurteile einzelne Hartz IV Empfänger nicht betreffen könnten. Aber natürlich: 90% oder mehr sind ganz klar, faul, dumm und unkreativ, nicht wahr?
"Wichtig ist dieser Druck nur bei jungen Leuten die ihren Arsch nicht hochbekommen."
Da gibt es übrigens noch ganz andere Druckmittel, die junge Leute ganz schnell bis in die Obdachlosigkeit treiben können (nömlich den Entzug sämtlicher Leistungen inklusive Miete), und das ist noch nicht das einzige, was bei Jugendlichen sehr viel härter gehandhabt wird. Aber im Sinne irher Argumentation wäre ich dafür, die Regeleungen, die aktuell gelten, für Junge Hartz IV Empfänger anzuwenden (anstatt der stark verschärften) und die Regelungen für ältere massiv zu lockern.
Das wär im Rahmen ihrer Argumentation doch sicherlich auch in Ihrem Sinne, oder?
Im übrigen sind auch Junge Menschen vor psychischen Erkrankungen (die oft lange nicht als solche erkannt werden) gefeit, und die aktuelle Politik kann dazu führen, das jemand, dem hätte geholfen werden können, so krank wird, dass er sein Leben lang auf Hilfe angewiesen ist. Das ist wirklich Kontraproduktiv.
"Frische Ware ist eben nicht ungemein billig. Wenn ich frische Produkte für ein Mittagessen besorge. Dann bin ich ganz schnell bei 4 bis 6 Euro. “
Natürlich ist frisch ungemein billig. Nirgendwo in Europa bekommen Sie günstiger frische Lebensmittel als in Deutschland (egal, ob kaufkraftbereinigt oder nicht). Beziehen sich die 4 bis 6 Euro auf eine Person oder auf eine ganze Familie?
"Der Körper braucht abwechslungsreiche Nahrung, sonst bricht er zusammen.[...]Egal wie oft sie was anderes behaupten.”
Ich habe NIE etwas anderes behauptet, sondern lediglich mal grob eine nachvollziehbare Überschlagsrechnung gemacht.
"Von welche teuren Convenience-Produkte reden sie?”
U.a. Fertigpizza, Tütensuppen, Tiefkühlfertigkost.
"Zum Beispiel dass er sich an den Einkommensärmsten 15% der Bevölkerung (bzw. 20% der Familien) bemisst, also die teuren Convinience Produkte wohl kaum den Löwenanteil ausmachen werden?”
Gerade die Convinience-Produkte werden verstärkt in einkommensschwachen Gruppen gekauft.
"Wissen sie, dass die Einpreisung derart geschieht, das in verschiedenen Geschäften an einem bestimmten Stichtag eingekauft wird und der jeweils günstigste Preis genommen wird? Auch bei Sonderangeboten?”
Ich weiß durchaus, wie sich solche Warenkörbe zusammensetzen und auch, dass diese teilweise wenig mit der Realität zu tun haben.
Es wird auch nicht eingekauft, sondern lediglich werden Preise in den Geschäften erfragt ;-)
Da aber zum Glück nicht nur ein Geschäft pro Warenkorbartikel befragt wird, werden Sonderangebote wieder zum größten Teil ausgegelichen. Unter dem Strich kommt der durchschnittliche Preis in den Warenkorb, nicht der günstigste Preis.
´´ "In fast allen Ländern leben Hochschulabsolventen im Durchschnitt zwei bis zwölf Jahre länger als Landsleute, die höchstens eine Grundschule oder gar keine Schule besucht haben", heißt es in der Studie.``
´´ Einer Studie zufolge leben Menschen durchschnittlich bis zu zwölf Jahre länger, wenn sie gut verdienen und eine hohe Bildung haben.``
Ich möchte hervorheben, dass diese zwei Sätze stark unterschiedlche Bedeutungen haben. Der zweite Satz besagt, dass es eine Kausalität gibt, wohingegen das der erste Satz nicht beinhaltet.
....auch der zweite Satz impliziert noch keine Korrelation; die würde erst dann impliziert werden, wenn da "weil" statt "wenn" stünde.
Das ist die Grundlage des Rentenystems, einem von Bismarck geschaffenen Schneeballsystems, bei dem viele Niedriglöhner einzahlen, um ein paar Besserverdienern einen sonnigen Lebensabend zu finanzieren.
Ein guter Einwand, denn ein beträchtlicher Teil der Rentenbeitragszahler erreicht erst gar nicht das Renteneintrittsalter.
Ähnliches gilt für die Arbeitslosenversicherung:
Bezieher niedriger Einkommen haben oft nichts von der Arbeitslosenversicherung, weil das ALG-I bei ihnen oft unter dem "Hartz-IV"-Satz des ALG-II liegt, sodass sie trotz Einzahlung ohnehin mit "Hartz-IV" aufstocken müssen.