Ein mehrstündiger weitreichender Stromausfall hat am frühen Samstagabend die US-Metropole New York erfasst. Mehr als 70.000 Menschen in Midtown Manhattan und der Upper West Side waren davon betroffen. Der Versorger Con Edison sprach auf Twitter von "erheblichen Stromausfällen".
Die leuchtenden Anzeigetafeln auf dem Times Square gingen plötzlich aus. Aufzüge standen still, Ampeln fielen aus, auch an einigen U-Bahn-Stationen wurde der Betrieb eingestellt, berichteten örtliche Medien. Die Feuerwehr musste mehrfach ausrücken, um Menschen aus stecken gebliebenen Aufzügen zu retten.
Auch im Rockefeller Center fiel der Strom aus, vielfach saßen Kinobesucher plötzlich komplett im Dunkeln. Mehrere Shows auf dem Broadway mussten abgesagt werden, einige Künstler boten spontane Auftritte auf dem Gehweg vor dem Eingang. Ein Konzert in der Carnegie Hall wurde abgebrochen, der Saal wurde geräumt, später setzten die Sänger ihre Darbietung vor dem Gebäude fort.
Viele Geschäfte schlossen nach Medienberichten früher als sonst. Andere wiederum, wie Bars und Restaurants, hielten den Betrieb trotz Dunkelheit aufrecht.
Keine Fremdeinwirkung
Bürgermeister Bill de Blasio sprach von einem "mechanischen Problem" im Stromnetz, der den Blackout ausgelöst habe. Der Stromausfall sei nicht auf Fremdeinwirkung zurückzuführen, twitterte er. "Das scheint etwas zu sein, das einfach bei der Stromverteilung von einem Stadtteil zum anderen schief gelaufen ist", sagte er dem Sender CNN. Das Problem konnte gegen Mitternacht behoben werden.
Die Rettungsdienste berichteten, dass möglicherweise ein Brand samt anschließender Explosion eines unterirdischen Transformators den Blackout verursacht habe.
Der Stromausfall ereignete sich ausgerechnet am Jahrestag des sogenannten Blackout von 1977, bei dem mitten in der Wirtschaftskrise fast die gesamte Stadt lahmgelegt worden war. Damals war es zu Plünderungen und Vandalismus in mehr als tausend Geschäften gekommen. Die Polizei verhaftete Hunderte Menschen. Nach 25 Stunden war die Stromversorgung wiederhergestellt. Zwei weitere große Stromausfälle ereigneten sich in New York in den Jahren 1965 und 2003.
Kommentare
Ich bin gerade in Manhattan. Der Stromausfall betraf nur Teile. Auch auf dem Times Square waren manche Leuchttafeln in Betrieb und einige wenige blieben schwarz.
Aber in den Geschäften, wo Strom ausgefallen ist, sind die Leute ohne Bezahlen gegangen - also nicht nur Stromausfall, sondern auch Einnahmenausfall.
wesentlich schlimmer: in der südchilenischen Stadt Osorno sind am Mittwoch 1.100l Diesel in die Trinkwasserquelle gelaufen. Die Stadt hat knapp 150.000 Einwohner, das Trinkwassernetz wird erst in einer Woche wieder funktionieren
Klingt furchtbar, aber ich finde dazu seltsamerweise gar nichts im Netz. Quelle?
Romantisch. Vielleicht gibt es ja wieder Stromausfall- Babies.
#wirallesindCaracas.
Leute. die in Aufzügen steckten, sehen das Ganze ein wenig realistischer.
"mechanisches Problem"
Der Bürgermeister kennt sich aus.
Könnte natürlich genauso sein, dass das Stromnetz wegen Überlastung im Sommer zusammengebrochen ist, weil die Infrastruktur den gestiegenen Bedarf durch Klimaanlagen nicht mehr decken kann.
/ketzerisch
Sie meinen, nicht nur die Sozialisten in Venezuela können Infrastruktur runterwirtschaften, im kapitalistischen New York geht das auch?
/ketzerisch
Ich frage mich ob die ihre Bevölkerung verunsichern würden und einen Hackerangriff zugeben würden, wenn es denn so wäre.