Die Staatsministerin für internationale Kulturpolitik Michelle Müntefering (SPD) hat ein Denkmal für ehemals als Gastarbeiter bezeichnete Einwanderer gefordert. Müntefering begründete ihren Vorschlag mit den Leistungen, die Arbeitsmigranten für das Wirtschaftswachstum und den Wohlstand in Deutschland erbracht haben. Ohne Menschen, die etwa aus Griechenland, Italien, Spanien oder der Türkei kamen, "wäre das nicht möglich gewesen", sagte Müntefering bei einem Kulturkongress in Essen laut Redemanuskript.
"Eine Demokratie braucht Gesetze, aber sie braucht auch eine Erzählung", sagte Müntefering. Zur Geschichte der deutschen Demokratie gehöre auch die Geschichte der ehemaligen Gastarbeiter. "Ihre Geschichte ist längst die unseres Landes geworden."
Von Mitte der Fünfzigerjahre bis zum Anwerbestopp 1973 kamen Millionen Menschen zum Leben und Arbeiten nach Deutschland. Ein Großteil der Familien lebt inzwischen in der dritten und vierten Generation in Deutschland. Um ihre Leistung sowie die ihrer Kinder zu würdigen, sei es eine "gute Geste", ein Denkmal "in unserer Mitte" zu errichten, sagte die Staatsministerin.
1955 hatte Bundeskanzler Konrad Adenauer ein Anwerbeabkommen mit Italien geschlossen und damit die Arbeitsmigration nach Deutschland initiiert. Im Verlauf der folgenden Jahre wurden ähnliche Abkommen mit zahlreichen anderen Ländern geschlossen. Die Millionen Menschen, die daraufhin nach Deutschland kamen, waren oftmals starker Diskriminierung ausgesetzt.
Sie verrichteten meist schwere körperliche Arbeit für geringen Lohn und mussten in schlecht ausgestatteten, oft nach Geschlecht getrennten Wohnheimen leben. Viele Deutsche sahen die Arbeitsmigranten zudem als "Gäste", die nach einigen Jahren wieder zurück in ihre Heimatländer gehen sollten. Integration blieb lange vielerseits unerwünscht und wurde vom Staat nicht unterstützt. Integrationskurse wurden erst 2005 als Teil des Zuwanderungsgesetzes eingeführt.
Kommentare
Kann man machen.
Daneben würde ich dann aber den Wissenschaftlern, Ingenieuren und Malochern ebenfalls ein Denkmal errichten, weil sie den Laden soweit hoch gebracht haben, dass die Gastarbeiter einen Arbeitsplatz finden konnten.
Der Meinung bin ich auch. Eine klassische Win-Win-Situation, vor allem weil sich für die Gastarbeiter, die aus abgelegenen Regionen der Türkei oder Italiens stammen, eine wirtschaftliche Gelegenheit bot, die sie womöglich nie in ihrem Heimatland bekommen hätten.
Auch sollte man nicht vergesen, dass durch den später einsetzenden Strukturwandel ein Großteil der Gastarbeiter und sogar ihrer Nachfahren in die Erwerbslosigkeit abgerutscht ist und nicht mehr denselben wirtschaftlichen Beitrag leisten konnte.
Übrigens haben deutsche Frauen Deutschland nach dem Krieg im wahrsten Sinne des Wortes "wieder aufgebaut" - dafür hat manche Partei dann allerdings wenig übrig, wie die Trümmerfrauendenkmal-Kontroverse in München zeigt (Quelle: https://www.merkur.de/lokale…).
"Übrigens haben deutsche Frauen Deutschland nach dem Krieg im wahrsten Sinne des Wortes 'wieder aufgebaut'"
Nein, haben sie nicht. Das ist eine frühe Form der Fake-News:
"Selbstlos und tatkräftig räumten die Trümmerfrauen nach dem Zweiten Weltkrieg den Schutt weg und bauten die deutschen Städte wieder auf – so will es die Legende. In einer umfassenden Studie entlarvt die Historikerin Leonie Treber den Mythos Trümmerfrau als Inszenierung..."
Quelle: https://www.deutschlandfunk.…
Danke, das war auch mir neu.
Nö!
"Statistisch waren Trümmerfrauen zwischen 15 und 50 Jahre alt, weil die alliierten Besatzungsmächte Befehle herausgegeben hatten, wonach alle Frauen zwischen 15 und 50 Jahren sich zu dieser Arbeit zu melden hatten. Das Kontrollratsgesetz Nr. 32 vom 10. Juli 1946 hob frühere Arbeitsschutzbestimmungen der Frauen dafür teilweise auf." (Quelle: https://de.wikipedia.org/wik…)
Einzig und alleine wird von der neuesten Geschichtsforschung die Glorifizierung der Trümmerfrauen in Frage gestellt (Quelle: Anna-Sophia Pappai: „Trümmerfrauen“ und „Trümmermänner“. Symbolische und reale Wiederaufbauarbeit in Dresden und Warschau nach 1945, in: Claudia Kraft (Hrsg.): Geschlechterbeziehungen in Ostmitteleuropa nach dem Zweiten Weltkrieg, München 2008 (= Bad Wiesseer Tagungen des Collegium Carolinum), S. 43 und 55.), allerdings nicht ihre tatkräftige Mitwirkung!
"...Mythos Trümmerfrau..."
...passt aber so gar nicht ins en vogue Narrativ, pfui....shame on you
Ich habe es auch zur Kenntnis genommen
Stimmt. Die türkischen Gastarbeiter haben nach dem Krieg Deutschland wieder aufgebaut:
"Claudia Roth, Bündnis 90/Die Grünen, sagte in der "Münchner Runde" am 5. 10. 2004: „Die Türken haben Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut""
"Nein, haben sie nicht. Das ist eine frühe Form der Fake-News:
"Selbstlos und tatkräftig räumten die Trümmerfrauen nach dem Zweiten Weltkrieg den Schutt weg und bauten die deutschen Städte wieder auf – so will es die Legende. In einer umfassenden Studie entlarvt die Historikerin Leonie Treber den Mythos Trümmerfrau als Inszenierung..."
Quelle: https://www.deutschlandfunk.…"
wow krass danke für die information :)
"Nö! <- dooooch
"Statistisch waren Trümmerfrauen zwischen 15 und 50 Jahre alt, weil die alliierten Besatzungsmächte Befehle herausgegeben hatten, wonach alle Frauen zwischen 15 und 50 Jahren sich zu dieser Arbeit zu melden hatten. Das Kontrollratsgesetz Nr. 32 vom 10. Juli 1946 hob frühere Arbeitsschutzbestimmungen der Frauen dafür teilweise auf." (Quelle: https://de.wikipedia.org/wik…)"
lesen sie doch mal eventuell ihre eigenen quellen richtig durch..ganz zu anfang steht da schon:
Die neuere Forschung spricht von einer gezielten Glorifizierung der Trümmerfrauen, die mit der Realität nichts zu tun habe.[2] So sind viele Fotos (zum Teil professionell) inszeniert worden.[3]
ganz schön peinlich eine quelle anzugebrn die ihre eigene Behauptung konterkariert. :)
Was die sogenannte Historikerin Leonie Treber schreibt, muss nicht zwingend richtig sein.
Haha, so etwas nennt man in der Psychologie eine Spiegelung! Sie haben nämlich nicht meinen Beitrag durchgelesen, in dem ich schreibe: "Einzig und alleine wird von der neuesten Geschichtsforschung die Glorifizierung der Trümmerfrauen in Frage gestellt".
Hallo, sie einen Arbeitsplatz finden konnten? Deutschland hatte keine Arbeitskräfte und muß diesen GastarbeiternInnen noch heute dankbar sein, ansonsten hätte dieser Wirtschaftsboom niemals stattfinden können. Danke an Michelle Müntefering (großer Extradank an die SPD) und wieder mal wird nicht anerkannt, was diese Partei alles leistet. Ich, keine SPD-Wählerin, kann nicht verstehen, daß bei allem, was die SPD erreicht die CDU gewinnen läßt. Absurd.
"Ich, keine SPD-Wählerin, kann nicht verstehen, daß bei allem, was die SPD erreicht die CDU gewinnen läßt. Absurd."
Wenn Sie die SPD-Politik gut finden, aber die nicht wählen, wäre das schon mal eine Stimme, die macht, dass die CDU gewinnt. Wenn das ganz viele SPD-Politik-Gutfinder ist es also naheliegend, warum die CDU gewinnt. Oder nicht?
„ Deutschland hatte keine Arbeitskräfte und muß diesen GastarbeiternInnen noch heute dankbar sein.
Das gilt allenfalls für die italienischen Arbeiter. Bei der Öffnung der Arbeitsmarktes für türkische Arbeiter gab es hingegen weniger ein Arbeitskräftemangel, als eine Furcht der deutschen Industrie vor steigenden Löhnen. Da brauchte man Arbeitskräftekonkurrenz.
Das har vor allem den Anteilseignern Wohlstand beschert.
Dazu spielten geopolitische Erwägungen eine Rolle.
Wohlstand hätte es aber auch ohne die Gastarbeiter gegeben.
Ich bin seit Jahrzehnten GRÜNE, würde mir die SPD aber als Partnerin wünschen.
"Deutschland hatte keine Arbeitskräfte...". Bitte erst kundig machen, bevor Sie eine solche Behauptung in die Welt setzen, sie entpuppt sich nämlich sehr schnell als ein Märchen. Als Italien in den frühen 50-er Jahren das Hitler-Mussolini-Abkommen über die Entsendung von Fremdarbeitern nach Deutschland wiederbeleben wollte, wurde dieses italienische Ersuchen im Kabinett behandelt. Der damalige Arbeitsminister Theodor Blank verneinte die Notwendigkeit eines Arbeitskräftebedarfs in Westdeutschland, schließlich lag die Arbeitlosenzahl in der jungen Bundesrepublik etwa um die 2 Mio. Dazu kam, dass der Flüchtlings-und Vertriebenenanteil aus dem Osten andauerte, ja sogar anstieg. Dass dem allem zum Trotz dennoch ein Abkommen mit Italien zustande kam, lag allein daran, dass Adenauer aus außenpolitischen Erwägungen und sehr wahrscheinlich auch auf Druck der US-Amerikaner ein Abkommen mit Italien schloss. Kaum abgeschlossen wurde auch die griechische Regierung vorstellig und wollte ihre jungen Männer zum Arbeiten nach Deutschland schicken. Historisch sind diese Vorgänge gut aufgearbeitet. Interessant und lesenswert. Googeln Sie selbst.
also wirklich, der Herr Gabriel - immerhin gelernter Lehrer - hat doch gesagt, dass die Türken (Anwerbeabkommen 1961 bis 1973) Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut haben
Sie sollten das schon als Ironie oder FakeNews kennzeichnen. Unbedarfte oder zu junge Menschen, die die 60er/70er nicht mehr erlebt haben, könnten sonst schlicht meinen, Roth habe Recht.
Also en detail:
Türken wurden erst 1961 hereingelassen, sie wurden auch nicht angeworben (Vorteil D), sondern auf US-Druck hereingelassen, um den NATO-Partner Türkei zu stabilisieren (Vorteil dort). Und das Wirtschaftswunder begann lange vor 1961.
Nein, das Anwerbevertrag wurde 1961 auf Druck der USA mit der Türkei geschlossen. Es gab da kein deutsches Interesse sondern es ging darum die Menschen für die die Türkei keine" Verwendung "hatte und natürlich auch nicht in Bildung der ländlichen Gebiete investieren wollte, aus dem Land zu bekommen. Für die USA ging es unter anderem um die Stationierung amerikanischer Raketen in der Türkei, dies eskalierte dann in der Kubakrise. Bereits Helmut Schmidt hat dies die Zuwanderung aus der Türkei als schweren politischen Fehler bezeichnet. Bereit 1966 hatte die damalige BRD ihre erste schwere Wirtschaftskrise, hat es aber nicht geschafft die so genannten Gastarbeiter dazu bewegen in die Türkei zurück zu gehen obwohl in dieser Gruppe die Arbeitslosigkeit sehr hoch.
Das ganze ist genau das was Müntefering war, eine Geschichte und wird auch durch ständiges wiederholen zum Beispiel von Roth, die ja einen Wohnsitz in der Türkei hat, nicht wahrer.
Na ja, einige Aufrechte muss es ja geben, auch die Tierschutzpartei wird gewählt.
Der USA ging es darum due Türkei stärker an die Nato zu binden , zu diesem Zeitpunkt existierte eine selbstständige Politik in Deutschland faktisch nicht.
Na ja die spd glaubt die türkischstämmigen Menschen würden ihr Kreuz bei der SPD machen, häufig funktioniert das nicht
Und war 1966 lange zu Ende, daraus jetzt eine Erzählung machen zu wollen zeigt das Politiker glauben das die Menschen in diesem Land sehr ungebildet sind.
Interessant und lesenswert. Googeln Sie selbst.
Sie behaupten, also fügen Sie doch bitte Ihre Quellen an.
Ja gut, was wollen Sie von Claudia Roth erwarten.
"sogenannte Historikerin" - damit machen Sie sich leider zu einem sehr guten Beispiel der verheerenden neuen Debattenkultur in Deutschland.
Frau Treber hat Geschichte, Soziologie und Germanistik studiert und exakt zu diesem Thema "Mythos Trümmerfrauen" promoviert. Somit ist sie vor allem eins, nämlich Historikerin, mit Doktortitel. Und genau diese These "Mythos Trümmerfrauen" hat sie in ihrer Doktorarbeit belegt und andere Wissenschaftler haben dieses nicht nur als nachvollziehbar angesehen sondern sogar als Erkenntnisgewinn für diesen Fachbereich. Dafür bekommt man in Deutschland einen Doktortitel. Sie ist Historikerin!! Fakt!! Ob Ihnen die These von Frau Treber in Ihren persönlichen Kram passt oder nicht.
Entfernt. Bitte formulieren Sie Kritik sachlich und differenziert. Danke, die Redaktion/vh
die Trümmerfrauen sind in erster Linie eines - ein Mythos.
Natürlich ist es ein Mythos das Frauen Deutschland ganz allein wieder aufgebaut hat. Aber das ist ja wohl unbestreitbar, Frauen und Kinder sind wie in jedem Krieg, die hauptleitragenden und diese hatten auch nach dem Krieg eine sehr große Last zu tragen, da sie sich oft alleine um ihre Kinder und die Vorsorgung derer kümmern mussten und auch generell mit anpacken mussten. Der Aufbau ist anschließende Wirtschaftsboom ist auf alle Deutschen allen voran aber auf die Unterstützung der Westalliierten zurückzuführen. Das Gastarbeiterprogramm hat auf jeden Fall keinen Anteil am Wiederaufbau direkt nach dem Krieg. Aber natürlich sind diese trotzdem Teil des "Wirtschaftswunders" und haben natürlich auch davon profitiert. Aber das sind definitiv 2 paar Schuhe.
ich hatte mich hier gar nicht inhaltlich zum Thema geäußert. Mir ging es vielmehr darum diese Unart aufzuzeigen wenn eine Meinung einem nicht in den Kram passt, dann wird erstmal die Glaubwürdigkeit der Quelle angezweifelt. Natürlich kann man über die Bedeutung der Trümmerfrauen unterschiedliche Auffassungen haben. Vermutlich gibt es auch unter Historikerinnen hierzu unterschiedliche Meinungen, vermutlich auch unter solchen die sich speziell mit diesem Thema "Trümmerfrauen" auseinander gesetzt haben. Frau Treber hat es in Ihrer Promotion geschafft Ihre These wissenschaftlich fundiert zu belegen. Dass sollte eigentlich Hinweis genug sein, dass Frau Trebers Meinung nicht an den Haaren herbei gezogen ist.
Bei den Malochern handelte es sich ja gerade eben um Gastarbeiter, die die Arbeit verrichteten, für die sich Deutsche zu gut waren.
Abgesehen davon ist es offensichtlich, dass hier einige ein Problem damit haben, wenn irgendjemand geehrt werden soll, der kein "echter" Deutscher ist.
Können Sie stichhaltig belegen, dass es sich nicht um eine qualifizierte Historikerin handelt?
Können Sie Belege dafür verlinken?
Interessant und lesenswert.....
Anwerbeabkommen:
https://de.wikipedia.org/wik…
Auch leicht zu lesen:
https://www.faz.net/aktuell/…
Und was ist falsch daran, einer guten Win-win-Situation ein Denkmal zu setzen? Und für die Behauptung mit der Erwerbslosigkeit hätte ich gerne Zahlen.
Wer soll es denn gemacht haben, können Sie mir das sagen?
Liebe/r bertbert,
was wollen Sie uns sagen? Frau Treber hat ein Studium der Geschichtswissenschaft absolviert und eine Magisterarbeit und Dissertation verfasst. Ihr Zweifel an ihrer Tauglichkeit als Historikerin beruht auf welchem konkreten Wissen? Teilen Sie doch gerne ihre Kenntnisse mit uns!
Beste Grüße
Liebe/r 3 Affen,
wenn Sie den Beitrag zu Frau Trebers Dissertation tatsächlich gelesen hätten, würden Sie auch feststellen, dass sie keineswegs ein Narrativ in Frage stellt, dass e vongue, also aktuell ist. Das Narrativ, das sie in Frage stellt, ist ein historisches. Sie sehen den Unterschied?
Beste Grüße
"Aber das ist ja wohl unbestreitbar, Frauen und Kinder sind wie in jedem Krieg, die hauptleitragenden"
Richtig, denn Tote leiden nicht - soweit wir wissen.
"und diese hatten auch nach dem Krieg eine sehr große Last zu tragen"
Kriegsgefangenschaft, zumal in sowjetischer hat kein Leid und keine Last verursacht?
Unter einem Krieg (der im Ausland geführt wird) leiden zunächst die dort eingesetzten Streitkräfte und die dort lebenden Zivilisten, das lässt sich auch heute noch gut erkennen.
Bei Krieg im eigenen Land leiden alle, die sich in diesem Land aufhalten, seien es Zivilisten (darunter soll es auch Männer geben), die eigenen oder die fremden Streitkräfte.
Kurzum: ist ein Land in einen Krieg verwickelt, der im eigenen Land geführt wird, leiden alle, die sich in diesem Land befinden.
"Bei den Malochern handelte es sich ja gerade eben um Gastarbeiter, die die Arbeit verrichteten, für die sich Deutsche zu gut waren.
Abgesehen davon ist es offensichtlich, dass hier einige ein Problem damit haben, wenn irgendjemand geehrt werden soll, der kein "echter" Deutscher ist."
Danke, dass es mal einer laut ausspricht!
Wer soll es denn gemacht haben, können Sie mir das sagen?
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Neulich gab es bei ZDF Info eine Dokumentation zum Thema. Dort hieß es, dass die Trümmerfrauen zu 2,xx% für den Wiederaufbau zuständig waren. Da das Ganze auf diese Art zu langsam ging, setzte man sehr schnell sehr große Maschinen ein, die den Schutt wegräumten. Diese Maschinen gehörten soeben entstehenden Privatunternehmen.
Ich selbst habe als Kind in den 50zigerjahren gesehen, dass es einfach Maurer und Angelernte waren, die die Häuser wieder aufbauten. Sie trugen die Steine auf einem Brett auf ihren Schultern die Leitern zu den nächsten Etagen hoch, um sie dann zu vermauern. Italiener, Türken usw. konnte ich nirgends entdecken.
Danke, aber der Wikipedia-Artikel belegt die Annahmen des Kommentators nicht und im zweiten Link geht es um Türken.
Unangenehm, wenn Rechte solche Lügen erzählen. Wüsste man nicht die Absicht, wäre lautes Lachen angesagt.
Die USA mal wieder! Die deutschen Industriellen wurden, nach Ihrer Ansicht also von den USA gesteuert. Mein Opa z.B. arbeitete in der Sarotti. Aus dieser Firma flogen deutsche Personalchefs in die Türkei, um dort zu verhandeln. Auf Wunsch der USA!? Aua.
Schnell nochmal Claudia Roth erwähnen, deren ELTERN weiland ein Ferienhaus auf Bodrum kauften.
Die Türkei und Griechenland traten 1952 in die Türkei ein, drei Jahre vor der BRD.
Kürzlich sprach jemand von „rechtem Gesindel“. Wer wollte ihm widersprechen.
Wer sollte wen bewegen? Sie kennen die deutsche Gesetzgebung? Wohl eher nicht.
Die türkische Trockenbaufirma, die türkische Gartenbaufirma, der Hausmeisterservice sind lange schon verlässliche, fleißige Menschen, deren Angestellte sogar für Mindestlohn arbeiten und nicht als Faulenzer Ausreden suchen, um nicht arbeiten zu müssen.
P.S. Man wundert sich ständig wieder, wie 40 Jahre immer noch nachwirken.
Wie wäre es einfach mit einem gemeinsamen Denkmal für alle Arbeiter, das unterstreicht, dass Wissenschaftler, Ingenieure, Gastarbeiter und Müllmänner alle gemeinsam diesen Wohlstand erarbeitet haben. Das schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe uns dieht vermutlich sogar besser aus als 50 aneinander gereihte Einzeldenkmale.
"Deutschland hatte keine Arbeitskräfte"
Bei Anwerbungsbeginn lag die Arbeitslosigkeit in der BRD bei ca 5%. Man wollte vor allem Lohnsteigerungen im Zaum halten.
Zudem gab es ein sehr großes Arbeitskräftepotential in Deutschland: Frauen, denen man dann allerdings eher die Hausrauenrolle zuschrieb. Eine politische Fehlentscheidung die uns in der gesellschaftlichen Entwicklung um viele Jahre zurückgeworfen hat.
Positiv- und Negativfolgen der politischen Entscheidung zur Gastarbeiterstrategie abzuwägen scheint nicht opportun.
An dem Punkt, wo ideologische Elemente in die Wissenschaft eindringen, hört es auf auf, Wissenschaft zu sein. Das gab es in der Vergangenheit des Öfteren und gegenwärtig scheint es das auch zu geben.
Wie kommen Sie dazu, Frau Treber als "sogenannte" Historikern zu bezeichnen? Weil Ihnen ihre Meinung nicht gefällt? Frau Treber hat neben Germanistik und Soziologie auch Geschichte studiert und darin promoviert. Also ist sie Historikerin. Das heisst nicht automatisch, dass sie mit allem was sie sagt recht hat, aber jemanden, dessen Meinung einem nicht gefällt mit solchen Aussagen zu diskreditieren ist die übliche Masche von (rechten) Leuten, die Lügen verbreiten, weil sie keine Argumente haben
Sehr gute Idee. Aber ich befürchte, die SPD wird damit so einige Schwierigkeiten haben.
Von Gefallen/Nicht-Gefallen war keine Rede. Dass Ideologie auch an die Türen der Wissenschaft klopft und ihr ab und an auch Einlass gewährt wird, muss zur Kenntnis genommen werden. Wir haben eine Menge Zeitzeugen die unabhängig voneinander Gegenteiliges berichten.
"Können Sie stichhaltig belegen, dass es sich nicht um eine qualifizierte Historikerin handelt?"
Es handelt sich um eine qualifizierte Historikerin. Was aber nicht heißen muss, dass ihre Erkenntnisse wissenschaftlichen Wert haben.
Ich würde Sie gerne an Ihre eigenen Worte erinnern...
Bitte halten Sie sich an die Nettiquette von ZO. Danke
https://www.zeit.de/gesellsc…
... und Sie bitten, Wissenschaftler nicht aus ideologischen Gründen derart zu diskreditieren.
"Wir haben eine Menge Zeitzeugen die unabhängig voneinander Gegenteiliges berichten."
Es wäre schön, wenn Sie auf diese Aussage eingehen könnten.
Dass der Mythos "Trümmerfrauen" überstrapaziert wird/wurde, ist klar.
Fakt ist aber, Türken,Spanier, Jugoslawen, Italiener waren noch weniger bis gar nicht am Wiederaufbau beteiligt.
Falsch, der Boom war da, sonst hätte man diese Arbeitskräfte nicht gebraucht...
Was sag ich da? "Gebraucht" hätte man sie sowieso nicht.
Der Wunsch nach Aufnahme von Gastarbeitern kam IMMER von den Entsendeländern. Und es gab einige deutsche Politiker die das damals schon nicht für gut hielten und einige die es auch danach nicht anders sahen.
Der Meinung bin ich auch, gatrbeiter haben ihren Beitrag geleistet, aber sie haben nicht geholfen das Land "wiederaufzubauen", wie manche manche schreiben
Genau ,bei den Gastarbeiterabkommen spielten vor allem politische Absichten eine Rolle, nicht gute oder die wirtschaft
Also meine Eltern kamen Anfang der 60ern her, weil in Türkei sehr wohl angeworben wurde von Deutschland aus und sie in der Türkei keine Arbeit fanden. Sie arbeiteten hier sehr viel, integrierten sich dankbar von Tag 1 an und sind dann wieder zurück. Vom Putzen im Krankenhaus über das Bayer Fließband und schließlich ein Angestelltenerhältnus bei der Rheinbahn war alles dabei. Sie warne nicht einen Tag vom Sozialamt und co. abhängig.
Es wurde angeworben, das ist nun mal ein Fakt, verstehen Sie? Meine Eltern waren dabei;)
Quatsch. Erzählen Sie das mal den Gastarbeitern aus dem Westen der Türkei, aus Thrakien, die gut ausgebildet und nicht etwa bildubgdarm und vom Land kamen keine Arbeit fanden und dann von Deutschland angeworben wurden, weil es in vielen Bereichen einfach keine Arbeitskräfte gab.
Leider nicht ganz richtig, der Müll wurde auch schon vor der Arbeitsmigration abgeholt, Jobs im unteren Lohnlevel wurden auch schon vor der Arbeitsmigration vergeben.
Es waren nicht, wie sie sagen, die Deutschen sich zu gut für diese Art von Arbeit.
Es lag eher an der nahezu Vollbeschäftigung in Deutschland, die es den Arbeitsmigranten möglich machten einen Job in Deutschland zu erhalten.
Die ersten Gäste, die Deutschland offiziell ins Land bat, um fleißig beim Wirtschaftswunder Hand anzulegen, kamen aus Italien: 1955 schloss die Bundesrepublik mit Rom ein Anwerbeabkommen für italienische Arbeitskräfte ab. Es folgten 1960 Griechenland und Spanien, bis Ende der Sechziger zudem Marokko, Portugal, Tunesien und Jugoslawien. Den größten Einfluss auf die Entwicklung sollte aber ein nur zwei Seiten umfassendes Papier haben, das vor genau 50 Jahren, am 30. Oktober 1961, unterzeichnet wurde: Das Anwerbeabkommen mit der Türkei führte zum Beginn der türkischen Einwanderung.
Was für ein Quatsch, der Wunsch kam aus der deutschen Industrie. Man benötigte billlige Arbeitskräfte.
"Viele Deutsche sahen die Arbeitsmigranten zudem als "Gäste", die nach einigen Jahren wieder zurück in ihre Heimatländer gehen sollten. Integration blieb lange vielerseits unerwünscht und wurde vom Staat nicht unterstützt."
Und was genau ist falsch daran? Gäste gehen wieder.
Das war in den Anwerbeabkommen auch so vorgesehen.
Das ist mehr als angemessen.
Unser Wohlstand beruht zu großen Teilen auf den Gastarbeitern. Ohne sie wäre das Wirtschaftswunder nicht möglich gewesen.
"Unser Wohlstand beruht zu großen Teilen auf den Gastarbeitern. Ohne sie wäre das Wirtschaftswunder nicht möglich gewesen."
Ein Märchen, das durch Wiederholung auch nicht wahrer wird.
Westdeutschland war schon nach dem Koreakrieg und Mitte der Fünfziger in der Hochkonjunktur, das Wirtschaftswunder mit fehlenden billigen Arbeitskräften war eben der Grund für die Anwerbung der Gastarbeiter.
Erzählungen ähnlichen Gehalts finden sich aber auch anderswo.
So zum Beispiel bei Bilkay Öney, ihres Zeichens damalige baden-württembergische Integrationsministerin.
Die hatte 2011, Anlass war der 50. Jahrestag des deutsch-türkischen Zuwanderungsabkommens, in einem Interview mit der Deutschen Welle diese Erkenntnisse kundgetan:
„Die Gastarbeiter kamen, ja, unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, da war Deutschland buchstäblich am Boden zerstört und das Land war auf Arbeitskräfte angewiesen.“
Weiß nicht, ob sich die Erinnerung manchmal mehr aus politischen Gründen eintrübt...
"Ohne sie wäre das nicht möglich gewesen": SPD-Staatsministerin Müntefering plädiert dafür, den Beitrag von Einwanderern zum Wohlstand in Deutschland zu würdigen.
Für ihren Beitrag haben die Gastarbeiter ein Gehalt bekommen meine ich.
Naja, sagen wir mal so: wir brauchten die Gastarbeiter mehr als sie uns. Gekommen sind sie trotzdem. Da kann man gerne auch mal Danke sagen.