Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat wegen einer wachsenden Zahl von Quereinsteigern in den Schulen vor einer sinkenden Unterrichtsqualität gewarnt. Kollegen ohne eine reguläre Ausbildung könnten nicht alles leisten, was in einem Lehramtsstudium vermittelt werde, sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe der Passauer Neuen Presse. "In der Regel fehlen ihnen die pädagogischen Kompetenzen." In der aktuellen Notsituation würden Quer- und Seiteneinsteiger allerdings dringend gebraucht.
Tepe forderte eine Qualifizierung der Seiteneinsteiger, bevor diese an die Schulen kämen. "An den Schulen brauchen sie eine berufsbegleitende Weiterqualifizierung sowie die Unterstützung und Begleitung des Kollegiums, beispielsweise über Mentoringprogramme."
Die GEW-Vorsitzende warnte vor einem Bildungsnotstand. Die Lage sei heute schon "dramatisch, vor allem auch in den ostdeutschen Bundesländern". In den Grundschulen herrsche die größte Not, aber auch an beruflichen Schulen und an Gemeinschaftsschulen sei die Lage sehr schwierig. In den ländlichen Regionen seien die Probleme deutlich größer als in Städten. Ohne die vielen Quereinsteiger wäre die Lage "noch viel fataler".
Der Lehrermangel an den Grundschulen wird sich nach einer aktuellen Analyse in den kommenden Jahren noch verstärken. Bis 2025 fehlen laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung mindestens 26.300 Lehrer. Das sind noch einmal 11.000 mehr als in der jüngsten Prognose der Kultusministerkonferenz (KMK).
Kommentare
"Gewerkschaft warnt vor sinkendender Unterrichtsqualität"
Guten Morgen, GEW!
Gut geschlafen die letzten 10-20 Jahre, Pisastudien und so verpennt?
Und trotzdem sperren sich die Menschen vor digitale Lösungen.
Besser das Unterricht ausfällt als dass er modern verbessert wird. Aus Angst, weil man selber keinen Plan davon hat.
Das ist eben das Problem, wenn alte Menschen in Gremien sitzen und der guten alten Zeit hinterher trauern und an der Macht festhalten.
Ein Lehrer könnte Millionen von Kinder unterrichten. Ist überhaupt kein großer Akt. Wenn man es denn nur wollte.
Anstatt das die Kinder von den Besten unterrichtet werden, versucht man mit Hilfslösungen zu arbeiten und holt Hinz und Kunz, die zu langsam waren um auf dem Baum zu klettern, in die Schule.
Man könnte nicht nur die fehlenden Stellen streichen, man könnte auch noch gut die Hälfte der vorhandenen streichen und der Rest kümmert sich intensiv mit Kleingruppe um die Probleme.
"Ein Lehrer könnte Millionen von Kinder unterrichten." Bloß gut, dass Sie den Konjunktiv verwendet haben. Dazu müsste die Million Kinder überhaupt erst mal gewillt sein, etwas (in dem speziellen Fach) zu lernen, ohne dass man das kontrolliert oder jemand dahinter steht. In vielen Elternhäusern kann aber gar niemand dahinter stehen, entweder geht man arbeiten oder man gehört zur Schicht, die von früh bis abends nur vor dem TV mit der Flasche in der Hand hocken. Insoweit ist die Feststellung rein auf das Technische beschränkt. Auch kann kein Computer der Welt eine Klassenarbeit individuell korrigieren und mit dem Schüler besprechen. Der Unterricht vor Ort in einer Schule lässt sich durch keine Computer, Kabel etc. ersetzen, genauso wie ein Arzt auch in Zukunft eine Patienten in der Regel nicht über eine Videoverbindung behandeln kann.
Alles in allem kann ich mich diesem Satz überhaupt nicht anschließen. "Digitalisierung" kann auch in Zukunft nicht alles ersetzen, allenfalls hilfreich sein.
Man sieht wieder einmal, dass die GEW pädagogische über fachliche Kompetenzen stellt. Die meisten Quereinsteiger waren wenigstens schon einmal außerhalb des Komplexes Schule/Univsersität beruflich tätig und haben ein reguläres Studium absolviert und nicht eine stark verkürzte Lehramtsvariante.
Und was bringt es den Kindern beim 1x1 lernen, dass der Alte Mann vor ihnen vorher bei der Bank gearbeitet hat?
Meine Schulzeit ist noch nicht sooooo lange her. Ich kenne auch Quereinsteiger. Genau wie bei den normalen Pädagogen, gibt es da gute und schlechte.
Solange jemand nicht erklären kann, bringt ihm seine Erfahrung "da draußen" überhaupt nichts?
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Pauschalisierungen. Danke, die Redaktion/rc