Die griechische Polizei fahndet nach fünf Unbekannten, die am Sonntag im Zentrum Athens einen Einwanderer aus dem Irak erstochen haben sollen. Die Ermittler gehen von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus, da die Gruppe im gleichen Stadtbezirk auch einen Rumänen und einen Marokkaner von Motorrädern aus attackiert haben soll. Der 19-jährige Iraker erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen, die beiden anderen Opfer des Angriffs konnten flüchten.
Gewalt gegen Einwanderer hat in Griechenland stark zugenommen. Allein in der ersten Jahreshälfte habe es 500 Übergriffe gegen Immigranten gegeben, die mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden mussten, berichtet die Zeitung Ta Nea unter Berufung auf ein Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen. In der ersten Jahreshälfte 2011 sollen es 300 Übergriffe gewesen sein. Einwanderer-Organisationen werfen den Behörden vor, zu wenig gegen die Gewalt zu unternehmen. Täter wurden bisher nur wenige ermittelt.
Bürgerschutzminister Nikos Dendias sprach den Angehörigen des getöteten Irakers sein Mitgefühl aus. "Ich habe die Führung der Polizei angewiesen, die Ermittlungen zu den Tätern dieses Mordangriffs zu beschleunigen", sagte Dendias.
Ausländerfeindliche Partei im Parlament
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte im Juli einen umfangreichen Bericht zum Thema Fremdenfeindlichkeit in Griechenland veröffentlicht. Grundlage waren Interviews mit 59 Opfern, die zwischen August 2009 und Mai 2012 Angriffen ausgesetzt waren.
Als eine Ursache für die Zunahme der Gewalt wird in dem Bericht ausgemacht, dass wegen der hohen Arbeitslosigkeit in der Wirtschaftskrise die Ablehnung gegen Migranten und Flüchtlinge aus Asien und Afrika gestiegen ist. Seit der Wahl im Juni sind die ausländerfeindlichen und rassistischen Kräfte der Partei Goldene Morgenröte im griechischen Parlament mit 18 Abgeordneten vertreten.
Kommentare
Ganz was Neues
Nur 5 Tage alt ist dieser Artikel aus der Zeit ebenfalls über ausländerfeindliche Angriffe. Schon damals musste ich bei diesem Absatz sauer aufstoßen. Aber lesen sie selbst:
"Die Angreifer agieren in Gruppen, operieren mitunter mit Messern und Schlagstöcken und tragen zur Vermummung Kopftücher und Motorradhelme. Eines wollen die Täter offenbar bewusst nicht: Töten."
http://www.zeit.de/politi...
Die Demokratie in Europa!
Europaer sind Humanisten. Wie wollen überall auf die Welt Demokratie exportieren. Sie machen auf andere Laender wegen der Demokratie Druck. Das Problem ist nur, dass die Fremden in Europa dafür mit ihrem Leben bezahlen müssen!
In Krisenzeiten
finden Menschen mit extremen Meinungen guten Nährboden. Das wird immer so bleiben. Dem Land helfen und alles wird sich bessern.
Ach nee
ALs hätte ich es nicht geahnt. Aber als ich vor einiger Zeit hier in den Kommentaren schrieb, ich hätte Befürchtungen nach Griechenland zu fahren wegen möglicher Übergriffe als Ausländer, wurde noch so getan, als würde ich Quatsch erzählen. Nun ist es soweit.
Die Angriffe richten sich nicht generell gegen alle
Auslaender, sondern hauptsaechlich gegen Fluechtlinge asiatischer, arabischer oder afrikanischer Herkunft.