Der wegen Geheimnisverrats verurteilte WikiLeaks-Informant Bradley Manning will künftig als Frau unter dem Vornamen Chelsea leben. "Da ich in die nächste Phase meines Lebens übergehe, möchte ich, dass alle mein echtes Ich kennen", ließ Manning in einer Erklärung mitteilen, die im Beisein seines Anwalts David Coombs im Fernsehsender NBC verlesen wurde. "Ich bin Chelsea Manning, ich bin eine Frau." Der 25-jährige Exsoldat kündigte an, sich einer Hormontherapie zu unterziehen.
Manning hatte bereits während des Militärprozesses mehrfach seine
Transsexualität zum Thema gemacht. Er fühlt sich nach eigenen Worten als Frau,
gefangen in einem Männerkörper. Unter anderem waren dem Gericht Fotos vorgelegt
worden, auf denen Manning mit blonder Perücke und Lippenstift zu sehen ist.
Das Militärgericht hatte den 25-Jährigen wegen der Weitergabe von Hunderttausenden US-Geheimdokumenten an die Enthüllungsplattform WikiLeaks zu 35 Jahren Haft verurteilt. Im Prozess um den größten Geheimnisverrat in der Geschichte der USA wurde er in mehr als 20 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden, darunter Spionage, Diebstahl und Computerbetrug.
Neben der 35-jährigen Haftstrafe wird der Obergefreite außerdem degradiert, unehrenhaft aus der Armee entlassen und verliert seine Sold- und Pensionsansprüche. Allerdings hat Manning die Möglichkeit, bei guter Führung in gut neun Jahren auf Bewährung freizukommen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International und das Bradley-Manning-Unterstützungsnetzwerk haben zudem eine Petition vorbereitet, in der sie US-Präsident Barack Obama um eine Begnadigung Mannings bitten wollen.
Kommentare
Hab' ich es mir doch gedacht...
... so mutig kann kein Mann sein! :-)
[…]
Entfernt. Kein sachlicher Beitrag. Danke, die Redaktion/jp
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf geschmacklose Äußerungen. Die Redaktion/au
everybody´s darling...
Ich glaube dieser Kommentar beweist nur, dass da jemand überhaupt nichts versteht von den Regeln die in dieser Welt gelten. Dort ist chronischer Frauenmangel angesagt und die "Jungs" wissen das auf ihre Art und Weise zu beheben. Das Manning sich jetzt outet ist keinswegs eine Erleichterung für ihn sondern könnte ihm das Leben dort erst recht zur Hölle machen.
Wer den WikiLeaks-Film "We Steal Secrets"...
gesehen hat, für den ist diese Info nichts Neues.
Ich hoffe Frau Manning wird sich – auch hinter Gittern – so weiter entwickeln können, wie sie es sich wünscht.
Generell habe ich eine Frage an die Zeit: Wieso wurde denn gar nichts über den ab dem 01. November 2013 geltenden Paragrafen des Personenstandsgesetzes zur Wahl der Geschlechtseintragung auf der Geburtsurkunde berichtet?
Ich finde das sehr nennenswert, weil für Deutschland ungwöhnlich und i.m.A. lobenswert.
Anmerkung an die Redaktion
Da Manning sich zu ihrer Transsexualität bekannt hat, sollten Sie m. E. den Artikel daran anpassen und nicht mehr von "der Obergefreite" reden, sondern entsprechend die weibliche Form verwenden.
Sehr korrekt
" ... sollten Sie m. E. den Artikel daran anpassen und nicht mehr von "der Obergefreite" reden, sondern entsprechend die weibliche Form verwenden."
Sehr korrekt. Ich schlage Sie für einen Menschenrechtspreis Ihrer Wahl vor. Aber im Ernst: Man kann es auch übertreiben mit der hundertfünfzigprozentig richtigen Verhaltensweise.