Die Europäische Union fordert von der Türkei eine Erklärung über die Herkunft der beiden Flüchtlingsschiffe, die vergangene Woche führerlos im Mittelmeer auf Italien zusteuerten. Eine Sprecherin der EU-Kommission teilte mit, man habe mit der Türkei auf politischer und technischer Ebene Kontakt aufgenommen, um die "Dinge mit den türkischen Behörden zu klären". Vor allem gehe es um die Frage, an welcher Stelle die Frachter abgelegt haben.
"Es ist immer dieselbe Region, von der die Frachtschiffe losfahren, es gibt also ein Problem, das gelöst werden muss", sagte die EU-Sprecherin. Auch die EU-Grenzschutzbehörde Frontex nimmt an, dass die Menschenschmuggler im Fall der beiden Schiffe vom Südosten der Türkei aus operieren. "Es könnte sich um eine neue Geschäftsidee von jemandem in der Türkei handeln", sagte Frontex-Sprecherin Izabella Cooper. Das türkische Außenministerium gab dazu zunächst keinen Kommentar ab.
Laut Cooper gibt es mehrere Gründe dafür, dass Menschenschmuggler neue Routen suchen, um Flüchtlinge nach Europa zu bringen. In Libyen machten islamistische Extremisten den Schmugglern und Flüchtlingen das Leben schwer. Im Nachbarland Algerien könnten die neuen Visapflichten für Syrer dazu beitragen, dass neue Routen gesucht würden.
Binnen weniger Tage waren über den Jahreswechsel die Blue Sky M und die Ezadeen mit zusammen mehr als 1.000 Flüchtlingen von den Besatzungen im Stich gelassen worden. Die italienischen Behörden übernahmen die Kontrolle der führerlosen Schiffe und brachten die Menschen in Sicherheit. Die meisten von ihnen stammten aus Syrien.
Zwei Menschen aus Deutschland auf Fähre gestorben
Die Blue Sky M war bisherigen Erkenntnissen zufolge vom türkischen Hafen Mersin in der Nähe der syrischen
Grenze gestartet. Die Insassen bezahlten jeweils mehrere Tausend Dollar
für die Überfahrt nach Europa. Der Syrer, der den Frachter steuerte,
sagte, die türkischen Behörden hätten das Schiff vor dem Ablegen nicht kontrolliert.
Ihm selbst hätten die Schmuggler 15.000 Dollar geboten und die Möglichkeit, seine Familie mitzunehmen, zitiert die italienische Zeitung La Repubblica aus dem Polizeiverhör mit dem Mann, der nach der Ankunft des Schiffs im süditalienischen Hafen Gallipoli festgenommen wurde.
Kommentare
Frederike Geerdink
"Wer die türkische Massen- und Printmedien VERFOLGT, sieht die Vielfältigkeit der Meinungen!"
Das deckt sich mit der Ansicht Erdogans, der nach stundenlangen Verhören der niederl. Journalistin Frederike Geerdink aufs Neue feststellte, dass die türkischen Medien zu den freiesten in der Welt gehörten, mit dem Argument, dass er ständig von der Presse in der Türkei beleidigt würde.
(off topic)
Sehr geehrter MonacoFranze,
pardon für die hier nicht ganz passende Nachfrage - ich wollte Sie gern bitten, sich eine Minute Zeit zu nehmen und meine Frage auf Ihren Kommentar #13 unter dem Artikel "Unternehmen sind schuld am Fachkräftemangel" (29. Oktober 2014, 8:33 Uhr) kurz zu beantworten: wie ist der Name Ihrer Firma, ich würde mich gern bewerben ?
Vielen Dank, freundliche Grüße.
Selbst wenn die Türkei
bewußt die Schiffe mit den Flüchtlingen hat auslaufen hat lassen, so wäre es ihr nicht zu verdenken. Sie hat sich vorbildlich humanitär verhalten, ist aber von der EU im Stich gelassen worden. Laut seriösen Informationen hat die Türkei alleine für die fast 2 Millionen syrischen Flüchtlinge 5 Mrd. Dollar aufgewendet. Für ihr vorbildliche Hilfe ist sie sogar mehrmals gelobt worden und hier gibt es die Pegida Demos.
http://deutsch-tuerkische-ze…
Türkei vorbildlich?
Die Türkei benimmt sich nicht vorbildlich in der Flüchtlingsfrage. Wenn Herr Erdogan den ISIS (Daesh) mit bekämpfen würde, gäbe es nicht so viele Flüchtlinge. Die Türkei hat nur so viele Flüchtlinge aufgenommen, weil sie Nachbarland ist, da geht es logischerweise nicht anders. Sie hat Flüchtlinge in Kobane tagelang vor verschlossenen Toren stehen lassen. Die Flüchtlinge werden hauptsächlich durch die Solidarität der KURDEN vor Ort unterstützt und durch zahlreiche Hifsaktionen, die von Kurden/Jesiden/Aleviten/Deutschen aus Deutschland organisiert werden. Die Türkei dagegen hat sogar in einer militärischen Aktion Sachspenden aus Deutschland ist Suruc konfisziert. Die "tolle" türkische Rolle bei der täglichen Versorgung der Flüchtlinge ist zweifelhaft. Deswegen wollen auch so viele Flüchtlinge aus der Türkei weg, egal ob sie dabei sterben.
Ohne die zahlreiche Hilfe aus dem Ausland wäre viele kurdische/christliche Flüchtlinge schon tot.
Wie man so schön sagt:
Entfernt, bitte verfassen Sie konstruktive Kritik. Danke, die Redaktion/se