Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bedauert seine
umstrittene "Neger"-Äußerung über den Sänger Roberto Blanco. Der Ausspruch sei eine spontane Reaktion auf die Aussage eines Bürgers gewesen, der gesagt habe, er wolle nicht, dass Neger in sein Land kämen. Nur in diesem Zusammenhang sei seine Äußerung zu sehen, Blanco sei ein "wunderbarer Neger" gewesen.
Bei einer vom Radiosender Antenne Bayern arrangierten Aussprache sagte Herrmann dem 78-jährigen Blanco am Telefon: "Ich möchte noch mal sagen, dass ich Sie wirklich sehr, sehr schätze und ich auch klar sonst die Verwendung dieses Wortes absolut ablehne. Das will ich Ihnen noch mal ausdrücklich sagen und dass ich dies ausdrücklich bedauere."
Er freue sich zudem, dass Blanco sich in Bayern so gut integriert habe. Die Bayern seien seit vielen Jahren stolz auf Blanco.
Blanco reagierte gelassen. "Ich fühle mich nicht negativ betroffen. Wenn er gesagt hätte 'Ein wunderbarer Farbiger', hätte es nicht so viele Probleme gegeben", sagte der 78-Jährige. Er habe das nicht persönlich genommen und er wisse, dass Herrmann das nicht so gemeint habe. "Über dieses Wort 'Neger' wird so ein Theater gemacht."
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat den Sänger Roberto Blanco einen "wunderbaren Neger" genannt und damit eine heftige Debatte ausgelöst. In der ARD-Talkshow Hart aber fair mit Frank Plasberg diskutierten die Gäste am Montagabend über das Thema Flüchtlinge. Als Focus-Chefredakteur Ulrich Reitz Erfolgsgeschichten von Einwanderern einbrachte, sagte Herrmann ergänzend: "Roberto Blanco war immer ein wunderbarer Neger, der den meisten Deutschen wunderbar gefallen hat." Beim FC Bayern spielten auch Sportler mit schwarzer Hautfarbe, und das fänden die Fans des Vereins auch gut, fügte Herrmann noch hinzu.
Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner warf Herrmann laut Bild-Zeitung die "Sensibilität einer Planierraupe" vor. Von einer "ungeheuerlichen Entgleisung" sprach der SPD-Fraktionschef im bayerischen Landtag, Markus Rinderspacher: "Dafür sind schon Leute verurteilt worden." Auch aus der Union gab es Kritik. Der Bundestagsabgeordnete Charles Huber (CDU) sagte dem Tagesspiegel: "Das hat unser Land nicht verdient."
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Jan Korte, forderte den Rücktritt des Ministers: "Der bayerische
Innenminister muss die Konsequenzen ziehen und zurücktreten. Wer
rassistische Sprachmuster bedient, ist eines politischen Amtes nicht
würdig." Auch im Internet brach ein Shitstorm über Herrmann
herein.
Kommentare
"Einige meiner besten Neger sind Freunde ..."
... um es mit F.K. Waechter zu sagen...
Ich glaube an die Aufrichtigkeit des Bedauerns bei Herrn Herrmann, dennoch dürfen wir von Herrn MInister etwa mehr interkulturelle Kompetenz erwarten. Dass müssen die Co-Worker in großen Unternehmen wie BMW auch können, und sie werden darin sorgfältig ausgebildet. Sonst ist die Berufskarriere dort zurecht zu Ende. Der Wirtschaftsstandort Bayern ist durch seinen Innenminister gefährdet !
Ubrigens finde ich Herrn Blanco einen grauenhaften Schlagerverhunzer. Das hat aber nichts damit zu tun, dass er Bayer ist.....
Warum Bedauern...
..wenn er alles richtig gemacht hat?
Ich bleibe dabei: Herrmann redet sich heraus.Das war keine spontane Bemerkung auf den Einspieler. Und selbst wenn es Ironie gewesen sein sollte:
ist es bei diesem Thema angemessen eine rassistische Formulierung zu verwenden?
Erstaunlicherweise übernehmen manche Journalisten mittlerweile die Rolle der Herrmann Apologeten:
"Fast jeder von uns hat schon einen Neger-Witz erzählt oder zu einem gelacht."
(SZ)
Anja Reschke auf Twitter:
"Also ehrlich Leute, das "Neger" Zitat von #Herrmann- so schön es auch klingt- ist aus dem Zusammenhang gerissen und die Häme damit ungerecht"
Gegen Political Correctness
"Und selbst wenn es Ironie gewesen sein sollte:
ist es bei diesem Thema angemessen eine rassistische Formulierung zu verwenden?"
Ja, ist es.
"Erstaunlicherweise übernehmen manche Journalisten mittlerweile die Rolle der Herrmann Apologeten"
Finden Sie sich damit ab, dass 99% Ihrer Mitmenschen Political Correctness kategorisch ablehnen.
Sturm im Wasserglas
"
Ich fühle mich nicht negativ betroffen. Wenn er gesagt hätte 'Ein wunderbarer Farbiger', hätte es nicht so viele Probleme gegeben", sagte der 78-Jährige.
"
Er kann da beruhigt sein, bei Farbiger hätte sich das ebenso aufgeschaukelt.
Die PC muß gewahrt sein. Wer auch immer die Regeln aufstellt.
Willkommenes PC-Theater zur Ablenkung
vom immer offensichtlich werdendem Regierungsversagen.
Der "Boulevard" berichtet:
Roberto Blanco fühlt sich nicht beleidigt | „Das Wort Neger war für mich nie ein Schimpfwort“
„Einer meiner Lieblings-Flirt-Sprüche war: ,Willst du ein Negerküsschen?‘ Ich habe mit der Bezeichnung ,Neger‘ also wirklich keine Probleme.“
Franz Josef Strauß ernannte ihn einst zum Ehrenmitglied der CSU
http://www.bild.de/politik/i…
Also was soll dieses ganze überflüssige Bohei?
Und wem vor allem soll es ablenkend nützen angesichts der tausendfachen "Merkel, Merkel" -Rufe in Budapest und anderswo?
Der passendste Kommentar zu dieser hysterischen Empörungswelle stammt übrigens von Franz Werfel:
"Neben dem Geschlechtstrieb bestimmt kein Bedürfnis das Handeln des Menschen so sehr wie die Sehnsucht nach moralischer Überlegenheit."
Political Correctness ist der Tod Deutschlands.
Herrmanns Aussage wurde völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Er hat lediglich einen Bayern persifliert, der in dem vorherigen Einspieler gezeigt worden war.
Dass die Medien, insbesondere die linkspopulistischen, ihm daraus einen Strick drehen wollen, ist bezeichnend für unsere L. Aber jeder, der die Sendung gesehen hat, weiß, wie der Spruch zu verstehen ist.
Hoffentlich spricht Merkel ihm nicht ihr vollstes Vertrauen aus.
Persiflage
"Er hat lediglich einen Bayern persifliert."
Wahrscheinlich ist die ganze rechte Rhetorik der CSU nur Persiflage.
http://www.sueddeutsche.de/b…