Die Bundeswehr ist mit einem weiteren Fall von Missbrauch und Mobbing in den Schlagzeilen. Nach Bekanntwerden entwürdigender Rituale in einer Kaserne im baden-württembergischen Pfullendorf betrifft es nun die Einheit der Gebirgsjäger im oberbayerischen Bad Reichenhall. Dort soll ein Soldat von
Kameraden und Vorgesetzten über viele Monate hinweg sexuell belästigt und diskriminiert worden
sein. Darüber berichtet das Verteidigungsministerium in einem Schreiben an den Bundestag und bestätigte damit entsprechende Berichte der Süddeutschen Zeitung und des Bayerischen Rundfunks.
Die Vorfälle ereigneten sich demnach zwischen November 2015 und September 2016. Wie die ARD berichtet, betrifft es die 4. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231. Es gehe sowohl um verbale als auch tätliche sexuelle Angriffe. Der Soldat hatte sich bereits im Oktober 2016 an den Wehrbeauftragten gewandt und darum gebeten, nicht zu den Gebirgsjägern zurückkehren zu müssen.
Nach
Angaben des Verteidigungsministeriums wird inzwischen gegen 14 Soldaten ermittelt: zwei Feldwebel, zwei weitere Unteroffiziere und
zehn Mannschaftssoldaten. Das Ministerium bezeichnet die Vorfälle in dem Schreiben an den Bundestag als "äußerst bedauerlich und
vollkommen inakzeptabel". Die Bundeswehr habe aber umsichtig und konsequent reagiert. Der direkte militärische Vorgesetzte
des betroffenen Soldaten sei aus seiner Funktion gelöst, der Betroffene versetzt worden.
Im Gegensatz zu den Vorfällen in Pfullendorf betreffe der Vorgang jedoch nur eine Teileinheit der Gebirgsjäger. Im Fall der Kampfretter wurden zuletzt mehrere Rekruten gefesselt und sexuell genötigt. Die
Staatsanwaltschaft ermittelte in jenem Fall wegen des Verdachts der
Freiheitsberaubung, der gefährlichen Körperverletzung, Nötigung und
wegen
Gewaltdarstellungen.
Kommentare
Das Bildungsniveau der meisten Bundeswehrsoldaten ist erschreckend niedrig, die ethische Denkleistung bitter, die Wahrnehmung in der Bevölkerung dafür umso besser. Jeder darf sich rühmen, ein halbes Jahr in Afghanistan gewesen oder demnächst in Mali stationiert zu sein. Die Aufmerksamkeit ist ihm gewiss. Wer einmal einen modernen deutschen Panzer von innen gesehen hat, ist ein halber Held.
Derweilen ist noch immer eine Ministerin für die Bundeswehr zuständig, deren philosophische Reife noch nicht einmal für ihr Amt zuvor, für das Amt des Familienministeriums ausreichte. Und jetzt soll sie eine Armee bewältigen, die einerseits die Demokratie verteidigen soll und andererseits ein Land, das alle Waffengewalt doof findet.
Prima.
Klar für die Mannschaftsgrade reicht der Hauptschulabschluss, allerdings benötigt jeder der Offizier werden will Abitur.
Mein Bruder, Gebirgsjäger, aus Reichenhall, derzeitig aber im Mali schildert die Situation etwas anders.
Die Situation ist vergleichbar mit jedem Schulklassen-Aussenseiter. Nur, hoppla. Hier handelts es sich um Erwachsene.
Besagter Soldat, der Opfer dieser Übergriffe wurde, ist laut mehreren Kollegen seit Beginn seiner Dienstzeit ein Taugenichts der sich über alles und jeden beschwert. Er wird als Pfeiffe und 'charakterlich schwierige Person'(beschönigt) beschrieben.
Angeblich gibt es noch etliche weitere mehr oder weniger beteiligte Personen.
Wirkt für mich wie eine Person, die nicht zufrieden ist mit seinem Leben und die Probleme bei anderen sucht.
Vielleicht war die Bundeswehr einfach nicht das richtige für ihn.
Die Übergriffigen Kollegen möchte ich nicht in Schutz nehmen. Die formulierungen meines Bruder wirken auch einseitig.
Ist mies sowas gegenüber einem einzelnen zu machen.
Die haben bestimmt ihre ganz eigenen Probleme. Ob Sanktionen da die Lösung sind?
Es gibt in jeder Altersklasse und in jeder ecke unserer Gesellschaft Aussenseiter. Leider gibts um die andere Ecke auch immer einen Mobber.
Letzterem wird aber nicht geholfen wenn man den Weg in die Zukunft verbaut.
Hab ich eine Lösung?
- Mediation zwischen den betroffenen?
- Supsendierung von 14 Soldaten?
- Nichts. Früher war alles besser?
- Frau Nahles im V-Ministerium?
- Ponyhof?
Wird mir zu kompliziert. Ich geh arbeiten
Ich war mal ein Schulklassen-Aussenseiter und wurde gemobbt. Und ich habe Jahre gebraucht, um zu verstehen, dass nicht ich das Mobbing ausgeloest habe, sondern die Mobber.
In der Grundschule und nach einem Schulwechsel nach der mehrjaehrigen Mobbingerfahrung war ich eine beliebte Schuelerin und mehrmals Klassensprecherin. In der Klasse, in der ich gemobbt worden war, gab es dagegen einen kontinuierlichen Verlust an Schuelern, die immer je entweder zum Halbjahr oder am Ende des Schuljahres die Schule wechselten. Das waren immer die jeweiligen Opfer eines bestimmten Grueppchens. Wer es gewagt hatte, fuer ein Opfer Partei zu ergreifen, war das naechste Opfer, sobald das urspruengliche Opfer die Klasse verlassen hatte. Die Opfer wechselten also staendig, die Mobber waren immer die gleichen.
In den anderen beiden Klassen, in denen ich mich wohl gefuehlt habe, gab es "Aussenseiter", die entweder nervig waren oder sonstige unangenehme Eigenschaften hatten. Die wurden aber nicht gemobbt, sondern es galt der Konsens, dass sie zur Klasse gehoeren und akzeptiert werden muessen.
Es ist typisch fuer Gruppen, in denen gemobbt wird, dass das Mobbing durch Eigenschaften des Opfer gerechtfertigt wird. Mobbing ist aber nicht zu rechtfertigen. Schwierige Charaktere werden nicht einfacher, indem man ihnen Gewalt antut und das Gruppenklima verbessert sich auch nicht dadurch. Eher im Gegenteil wird ein Klima der Angst geschaffen.
Sind solche Ausbrüche und der Verlust der Beherrschung, Moral, etc. vielleicht darauf zurück zu führen, dass sich "der Auftrag der Bundeswehr verändert hat"?
Meine Zeit in der Truppe ist 15 Jahre her, da gings ja grad los mit dem Verändern.
Pionier Bataillone wurden damals inaktiv gesetzt. Für die dies nicht wissen, das sind die " Aufbauer", vorallem Lehrberufe wurden angenommen, Brücken bauen, aufräumen, Kampfmittelräumung, also eher "Aftermarket". Der Schaden, den meine Vorgesetzten hauptsächlich aus dem Kosovo hatten war nicht zu übersehen, aber das hält nicht vom Kampfeinsatz. Die haben auch während der Ausbildung geschrien und getriezt, aber die Ausbildung war nunmal etwas anders, so ist das halt wenn sich "der Auftrag ändert".
Freunde und Kollegen haben sich damals als SAZ verpflichtet....genau diesen Wandel haben Sie beobachtet. Flinten Uschi ist kein liebevoller Kosename....es ist Sarkasmus pur.
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Relativierungen. Die Redaktion/cj
Bei 8-10% homosexueller Menschen in unserer Bevölkerung muss man mit solchen Vorkommnissen rechnen.
Nein, das muss man nicht!
Jetzt sind daran auch noch die Schwulen schuld, dass dort Heteros sexuell übergriffig werden. Wie erklären Sie denn die Übergriffe in der Vergangenheit, als man noch ausgemustert wurde wenn man homosexuell war?
ich habe zu meiner BW Zeit weit mehr ähnliches erlebt, ohne solche Vorkommnisse beschönigen zu wollen.
Müssen alles sadistische Schwule gewesen sein, die mal so richtig genommen werden wollten? Oder meinten Sie damit, dass Sie selbst dort tätig wurden und dennoch weder gestorben, noch schwul oder sonstwie geschädigt worden sind?