Die Choleraepidemie im Jemen hat sich nach Angaben der UN-Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiter ausgebreitet. Laut der WHO ist die Anzahl der Toten auf 1.742 gestiegen. Sie hat sich damit seit Juni beinahe verdoppelt. Seit die Epidemie im April ausgebrochen ist, hätten sich mehr als 320.000 Menschen angesteckt, teilte die Organisation mit. Besonders schnell breite sich die Krankheit demnach in den Provinzen nördlich der jemenitischen Hauptstadt Sanaa aus.
Jemen
Der Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen, Stephen O'Brien, sagte am
Mittwoch vor dem UN-Sicherheitsrat in New York, das Gesundheitssystem des
Landes sei "praktisch zusammengebrochen". Er forderte die
UN-Mitgliedstaaten auf, die Mittel, die sie für humanitäre Hilfe zugesagt hätten, zu
überweisen. Von den versprochenen Hilfsgeldern in Höhe von 2,1
Milliarden Dollar hätten sie bislang nur 688 Millionen tatsächlich
ausgezahlt. Zusätzliche 250
Millionen Dollar seien notwendig, um die Choleraepidemie zu bekämpfen. Auch von diesen Geldern seien erst 47
Millionen eingegangen.
Nach den ersten Krankheitsfällen im Jemen im Oktober 2016 breitete sich die Krankheit in den letzten Monaten schnell aus. Im Mai hatten die Behörden in der Hauptstadt Sanaa aufgrund der Epidemie den Notstand ausgerufen. Durch einen Streik der Müllabfuhr, aufgrund dessen verrottenden Abfälle in den Straßen lagen, konnte sich die Krankheit weiter ausbreiten. Das Gesundheitsministerium des Landes sprach von einer nie dagewesenen Katastrophe und rief humanitäre Hilfsorganisationen an, den Jemen dabei zu unterstützen, die Epidemie einzudämmen.
Menschen, die an Cholera erkranken, leiden an starkem Durchfall und Erbrechen. Die Krankheit ist besonders für Kinder, Alte und Kranke gefährlich. Viele Menschen im Jemen haben kaum Zugang zu Trinkwasser und sanitären Anlagen.
Der Bürgerkrieg wird immer schlimmer
In dem Land auf der Arabischen Halbinsel tobt seit drei Jahren zudem ein heftiger Bürgerkrieg. Schiitische Huthi-Rebellen kämpfen gegen die Regierung unter Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Die Rebellen kontrollieren weite Teile des Landes inklusive der Hauptstadt Sanaa. Eine sunnitische Allianz unter Führung Saudi-Arabiens fliegt Luftangriffe gegen die Rebellen. In den umkämpften Gebieten konnten sich terroristische Gruppierungen ausbreiten. 14 Millionen Menschen fehlt es an Lebensmitteln.
Nach Angaben des UN-Sondergesandten für den Jemen Ismail Ould Cheikh Ahmed wird der Konflikt immer schlimmer. Er forderte alle Konfliktparteien bei einem Treffen des UN-Sicherheitsrats auf, "um des Friedens willen zu handeln".
Der UN-Nothilfekoordinator O'Brien sagte, die Kriegsparteien und ihre Unterstützer von außen sollten sich "zutiefst schuldig" fühlen. Er rief den UN-Sicherheitsrat auf, sich stärker auf die international anerkannte Regierung im Jemen und die Huthi-Rebellen zu verlassen, um den Konflikt zu beenden.
Kommentare
Schiitische Huthi-Rebellen kämpfen gegen die Regierung unter Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi.
Es wird nicht wahrer nur weil es in jedem Jemen Artikel hier wiederholt wird.
Weite Teile der Bevölkerung,die Armee,Saleh und sog.Huthis kämpfen gegen Saudi Arabien&Friends und deren Exil Marionette Hadi.
Auf Wikipedia steht, dass Saudi-Arabien extra Söldner aus Südamerika bezahlt um den Krieg zu führen.
Wie wäre es mit einer Flugverbotszone für das Land?
Was hält ZON von dieser Idee?
Russland und China würden das bestimmt nicht blockieren.
Bürgerkrieg?
Ist es nicht eher ein Stellvertreterkrieg SA gegen iranischen Einfluss? Wo hat SA doch gleich für hundert Milliarden Waffen geordert - wer hat die Lieferung zugesagt?
http://www.zeit.de/politi...
Das Bild sagt schon vieles.
Andere gesellschaftlich akzeptierte Dinge im Jemen:
Todesstrafe für Ex-Muslime und Homosexuelle.
Hand abhacken.
"Die Verfassung des Jemen erklärt den Islam zur Staatsreligion und verlangt, dass der Präsident der Republik seinen Pflichten als Muslim nachkommen sollte"
https://de.wikipedia.org/...
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Dazu hat sich der Jemen in gerade mal 50 Jahren von 5 Millionen auf 28 Millionen erhöht. Das Durchschnittsalter liegt bei 19 Jahren. (Vergleich Europa liegt bei 42 Jahren)
http://www.worldometers.i...
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Es gibt kein Land welches ich weniger gern helfen würde, ehrlich. Es kann doch nicht sein, dass fremde Gesellschaften sich nicht nur immer tiefer in abscheulichen Fanatismus stürzen, nein auch deren eigene Bevölkerung frisst sich selber auf weil jeder so viele Kinder kriegen muss/will wie möglich.
Wo soll das enden? Wieder ein paar dutzend Millionen hin und westliche Ärzte und Entwicklungshilfe? Wofür? Wo soll das hinführen?
Hier sei dringend mal neue Konzepte ausgedacht, was wir dort runter schicken mag kurz Leid lindern, im allgemeinen aber erhöhen. Jetzt ein kleines Problem "lösen", damit man ein noch größeres später hat. Es müssen die Gesellschaften eigene Strukturen erschaffen, da hilft auch noch so viel Wohlstand und westliche Hilfe nicht, es führt nur zur Spirale des Leids. Entwicklingshilfe stoppen, wäre das menschlichste.
Nein, Entwicklungshilfe stoppen wäre nicht das "menschlichste". Weil es besonders viel Bedarf gibt, sollte man nicht helfen? Komische Logik und m.E. relativ kurz gedacht.
Dort ist kein Bürgerkrieg.
Dort findet ein innerislamischer Religionskrieg statt.
Wer sich da einmischt, der wird am Ende immer nur den Kürzeren ziehen. Insbesondere dann, wenn es sich um einen westlichen Staat handelt. Am Ende wird dann nur der Hass geschürt, weil die "Kreuzritter" es mal wieder schuld waren.
Diese Nummer ist durch, und dass sollte entsprechend laut kommuniziert werden. Vielleicht führt das ja zu einem Umdenken, wenn bekannt wird, dass sich der Westen nicht mehr leichtfertig in einen Konflikt hineinziehen lässt.
"Der Westen" ist mittendrin im Konflikt. Er liefert massenhaft Waffen an verbrecherische Regimes, auch an die welche den Massenmord in Jemen zu verantworten haben.
Ich bin für raushalten. Dazu müssen auch alle Waffenlieferungen gestoppt werden inklusive Hilfe beim Aufbau von Rüstungsindustrie.