In einer Moschee in der Bremer Bahnhofsvorstadt haben Unbekannte etwa 50 Exemplare des Korans geschändet. Wie die Polizei Bremen mitteilte, handelten die Täter während der regulären Öffnungszeiten der Rahma-Moschee. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und sucht nach Zeugen.
In einer Stellungnahme spricht die Schura Bremen, die Islamische Religionsgemeinschaft Bremen e.V., von einem "abscheulichen und widerwärtigen Anschlag". Nach Angaben der Schura Bremen wurden mehrere Dutzend Exemplare der heiligen Schrift des Islam zerrissen und zu Teilen in die Toilette gestopft. Die Polizei Bremen geht davon aus, dass der oder die Täter am Samstag zwischen 14 und 16 Uhr die Moschee betraten.
Von der Polizei erwarte die Religionsgemeinschaft "maximale Transparenz" und "ein entschiedenes sowie hartes Vorgehen gegen die Täter". Der Staatsschutz der Polizei Bremen hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft, ob ein politisch oder religiös motivierter Hintergrund vorliegt.
Der Koran ist die heilige Schrift des Islams. Gemäß der muslimischen Glaubenslehre enthält er die wörtliche Offenbarung Gottes an den Propheten Mohammed. Das Buch zu beschädigen und, wie in Bremen geschehen, herabzuwürdigen, verletzt in großem Maß die religiösen Gefühle von Muslimen.
Kommentare
Eine beschissene Provokation. Wer so etwas tut, säet den Hass. Mann muss den Islam nicht lieben, man muss nichts von Religionen halten, aber derartige Handlungen sind Gift für das gedeihliche Zusammenleben ind er Gesellschaft.
Ausgrenzen, Selbsterhöhung, Geschlechtertrennung etc. ist wohl allgemein Gift im gedeihlichen Zusammenleben von Gesellschaften. Außer bei der moslemischen, gibt es bei zahlreichen Zuwanderungsgruppen früher oder später die Bereitschaft, sich mit Einheimischen zu vermischen und Teil der aufnehmenden Gesellschaft zu werden, man könnte das auch als Assimilation bezeichnen.
Die Täter haben erreicht, was Sie beabsichtigt haben.
Aufmerksamkeit und Diskussion über Muslime in Deutschland.
17 Seiten Kommentare wegen einer Sachbeschädigung !
So sehr ich auch gewisse Ausprägungen von Religionen ablehne (fundamentalistische Muslime genauso wie fundamentalistische Christen), kann ich die Zerstörung religiöser Bücher nicht gutheißen.
Für mich ist dies eine Respektlosigkeit gegenüber den Gefühlen anderer Menschen. Wenn jemand mit Religion nichts am Hut hat: Bitteschön! Das muss jeder für sich entscheiden. Man kann aber seine eigene Einstellung nicht allen anderen Menschen einfach so überstülpen. Und Gewalt gegen Reliquien geht schon mal gar nicht.
So etwas gehört sich einfach nicht. Die Frage ist allerdings, woher die ganzen Koran-Bücher kamen und wer die weggenommen hat. Es müsste doch auffallen, wenn Fremde in die Moschee kommen, die der Religionsgemeinschaft nicht angehören. Es sei denn, es waren radikale Muslime, die mit einer entsprechenden bzw. „normalen“ Auslegung der Religion nicht einverstanden sind.
"Es müsste doch auffallen, wenn Fremde in die Moschee kommen, die der Religionsgemeinschaft nicht angehören."
Es kommen oft Gäste aus anderen Religionen um beim Gebet zuzusehen, um die Predigt zu hören, oder "einfach nur so".
Manche kommen ein Mal, andere immer wieder.
Es gibt in einer Moschee ja auch viele Aktivitäten außerhalb des Gottesdienstes (Hausaufgabenhilfe, Sprachkurse, Lesesaal, Handarbeitsgruppen, Feiern, Filmabende, Tischtennis, usw.)
Man kann das Gebäude und seine Funktionen schnell kennenlernen.
Während alle in das Gebet vertieft sind kann man unbemerkt Koranausgaben zerfetzten, und sich davonstehlen.