Die Proteste der Klimaschutzbewegung Extinction Rebellion (XR) gehen überall auf der Welt weiter. In Berlin haben Hunderte Aktivistinnen und Aktivisten die Marschallbrücke im Regierungsviertel besetzt.
Diese ist eine wichtige Verbindung vor allem für Menschen, die im
Regierungsviertel rund um Bundestag und Kanzleramt arbeiten. Am Mittag hielten sich nach Angaben der Bewegung dort tausend Demonstrierende auf.
Eine größere Gruppe Aktivistinnen und Aktivisten hat auch die Mühlendammbrücke in der Nähe des Roten Rathauses gesperrt, teilte die Polizei auf Twitter mit. Es komme dadurch zu weiteren Einschränkungen des Verkehrs in Berlin-Mitte. Seit dem Mittag versuchen die Einsatzkräfte, diese Brücke wieder zu räumen. Jedoch würden sich viele Protestierende den Aufforderungen widersetzen und die Straße nicht freimachen. Die Behörde kündigte daher auf Twitter an, dass sie Personen im Zweifel auch wegtragen werden. Bislang galt die Devise: Vorgehen nach Augenmaß und Kompromisse aushandeln.
Die Polizei hatte am Vormittag auch mit der Räumung der Siegessäule begonnen. Sie wird seit Montag von den Klimaschützerinnen und Klimaschützern besetzt gehalten, ebenso wie der umliegende Kreisverkehr Großer Stern. Zwischenzeitlich hatte die Polizei am Dienstag Teile der Straße für den Verkehr wieder freigeben.
Eine Kundgebung sollte direkt vor dem Bundeskanzleramt stattfinden, wo das Kabinett das Klimapaket gebilligt hat. Doch das gestattete die Polizei nicht. Wie die Einsatzkräfte auf Twitter mitteilten, wurde die Versammlung nun wenige Meter weiter vor dem Reichstagsgebäude auf den Platz der Republik verlegt.
Die Aktion im Regierungsviertel, die um 3 Uhr in der Nacht begann, war vorher nicht angekündigt gewesen. Die Polizei bat darum, keine weiteren sperrigen Gegenstände auf die Brücke mitzunehmen. Einige
Demonstranten und Demonstrantinnen hätten "eine Art Floß" mit zu der Kundgebung gebracht,
sagte eine Sprecherin der Polizei. Einsatzkräfte kontrollieren Fußgängerinnen und Fußgänger, die den Bereich derzeit passieren können. Für den Verkehr ist die Gegend seit dem frühen Morgen gesperrt. Ein Problem dabei ist aber: Die Marschallbrücke muss für Rettungsfahrzeuge der nahe gelegenen Charité befahrbar sein, ebenso für Menschen, welche die Notaufnahme der Charité aufsuchen müssen. Dem wollen die Klimaschützerinnen und Klimaschützer anscheinend nachkommen, wofür sich die Polizei bei den Demonstrierenden auf Twitter bedankte.
Die Anhänger der Klimaschutzbewegung wollen sich außerdem auf dem Kurfürstendamm im Westen der Hauptstadt versammeln, zudem soll auch der Potsdamer Platz wieder besetzt werden.
Aktionen noch für weitere zwei Wochen geplant
Seit Montag finden in vielen Metropolen überall auf der Welt Protestaktionen statt. In Berlin wurde zwei Tage lang der Große Stern, die Siegessäule sowie der Potsdamer Platz besetzt. An beiden Orten haben jeweils mehr als 1.000 Menschen für Klimaschutz demonstriert. Bei einer Kundgebung am Montag sprach auch die als Seenotretterin bekannt gewordene Kapitänin Carola Rackete, die sich mittlerweile für die Klimaschutzbewegung engagiert. Für Mittwoch werden laut Tagesspiegel rund 3.000 Aktivistinnen und Aktivisten in der Hauptstadt erwartet.
Demonstrationen gab es auch in Großbritannien, in den Niederlanden, in Spanien, in Australien und in Neuseeland. In Großbritannien sollen rund 30.000 Menschen an den Aktionen beteiligt gewesen sein. Allein in London wurden am Montag fast 500 Menschen vorübergehend festgenommen. Für die kommenden beiden Wochen sollen noch Veranstaltungen, Blockaden und Proteste in gut 60 Städten überall auf der Welt geplant sein.
Ziel der Bewegung, die aus Großbritannien stammt, ist es, mit zivilem Ungehorsam Druck auf die Regierungen auszuüben. Meist wird gefordert, dass der Klimanotstand ausgerufen wird. Daneben haben die Mitstreiterinnen und Mitstreiter eine Reihe anderer Forderungen, die mal mehr, mal weniger klar geäußert werden. Gefordert werden etwa Bürgerversammlungen, die mehr Demokratie herstellen sollen, und eine größere Beteiligung der Bevölkerung bei der Festlegung von Klimaschutzzielen. Dies soll nicht den Regierungen allein überlassen werden.
Kommentare
Mir ist immer noch schleierhaft, wie man mit dem Verursachen von Staus einen Beitrag zum Klimaschutz leisten will.
Unabhängig davon, jetzt trifft es mal Regierungsmitarbeiter, da ist das Anliegen zumindest an der richtigen Adresse. Die Aktionen, die den normalen Arbeitnehmer oder Bewohner Berlins davon abhalten seiner Tätigkeit oder Freizeitgestaltung nachzugehen, sind hingegen absolut zu verurteilen.
Es gibt viele Wege für die Regierungsmitarbeiter, um zur Arbeitsstelle zu gelangen. Die Sperrungen ist reine Symbolpolitik, man hat sich das wohl von den Profis abgeschaut.
Wer soll diese Bewegung eigentlich ernst nehmen?
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Redaktion/vh
Dann ist Ihnen vermutlich auch unklar, wie man mit einem Streik sein Arbeitsbedingungen verbessern kann.
Ist dennoch ein gängiges und geeignetes Mittel.
"Mir ist immer noch schleierhaft, wie man mit dem Verursachen von Staus einen Beitrag zum Klimaschutz leisten will."
Ich denke man versucht Autofahrer zu zwingen andere Verkehrsmittel zu benutzen und hofft, dass einige dabei bleiben und protestiert dabei außerdem gegen das Autofahren als Symbol für umweltschädigendes Verhalten.
Ist zumindest mein Eindruck
Mein Dank an die AktivistInnen - Sie können sicher sein, dass Sie die Sympatie von Millionen haben!
Zitat: Wenn ich mir die Demonstranten so anschaue habe ich bei den meisten nicht den Eindruck, dass diese einen festen, sozialabgabepflichtigen Arbeitsplatz haben.
Woran erkennen Sie das beim bloßen Anschauen?
Nur wer also in der von Ihnen definierten Art arbeitet ist ein gesellschaftlich wertvolles Mitglied? Und die Höhe des Salärs bestimmt dann auch den Wert des einzelnen? Eigenartiges Verständnis.
Es tut mir sehr leid für Sie, dass sie sich in ihrem Mensch-sein nur über Ihren Job definieren können. Damit stehen Sie leider nicht allein. Aber es gibt ein Leben neben der Lohnarbeit. Die aufgewachten Demonstranten sind mir aber sehr viel lieber, als Sie.
"Wenn ich mir die Demonstranten so anschaue habe ich bei den meisten nicht den Eindruck, dass diese einen festen, sozialabgabepflichtigen Arbeitsplatz haben."
Ah diskreditierende Vorurteile und das Verlangen nach einem Recht auf Bequemlichkeit.
Unsere Demokratie räumt nun mal Demonstranten das recht zu friedlichen Blockaden ein. Damit werden sie umzugehen lernen müssen.
Sie können aber helfen diese Blockaden zu verhindern, setzen sie sich einfach für eine bessere Art ein, die Politik zu zwingen ihre Verträge einzuhalten.
Proteste/Petitionen die niemanden stören scheinen ja wirkungslos zu sein.
Wenn sie also eine bessere Idee haben, immer her damit.
Wasch mich, aber mach' mich nicht nass?
Ich finde ER etwas extrem, und Provokationen, die nur zur Polarisierung beitragen, helfen wirklich nicht weiter, aber so ganz, ohne dass man mal jemanden ärgert, wird sich gar nichts bewegen - ausser dem, was aufgrund der Naturgesetze die Kosequenz unseres Handelns ist, nämlich, dass es heiss und ungemütlich wird, die Küsten unter Wasser stehen werden und wir um unser Essen kämpfen müssen, statt die Qual der Wahl zu haben.
Sveti yeti
Sie haben es erfasst, es muss Schluss sein mit Staus, zugeparkten Straßen und verstopften und stinkenden Wohnstraßen.....Straßen und Plätze sollten auch den Menschen ohne blechkarossen gehören.....wenn Sie sich umschauen, werden Sie solche Plätze in Großstädten kaum noch entdecken.
Einer der Demonstranten könnte ich sein. Als selbstständiger Unternehmer verdiene ich weit überdurchschnittlich. Wenn ich damit ein paar von jenen durchfüttere, die sich für das richtige einsetzen, ist das völlig in Ordnung. Abgesehen davon erwirtschaften Studenten und Schüler später dann Geld für unsere Sozialsysteme. Das Argument ist also völlig hinlänglich.
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Redaktion/vh
Autofahrer zwingen, andere Verkehrsmittel zu nutzen? Indem man da grad 3 Buslinien blockiert?
"Unsere Demokratie räumt nun mal Demonstranten das recht zu friedlichen Blockaden ein. "
Das stimmt so nicht. Art, 8 GG
(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
(2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.
Denn blockiert etwa eine Demonstrationen die öffentliche Ordnung kann diese Demonstration aufgelöst werden.
"absolut zu verurteilen"
jawohl: absolut!
hmm, wobei, man könnte sich ja vielleicht auch erinnern, wie proteste in der vergangenheit abliefen: ohne zivilem ungehorsam mitsamt der störung der ruhe des satten bürgers geht es nicht.
"Die Aktionen, die den normalen Arbeitnehmer oder Bewohner Berlins davon abhalten seiner Tätigkeit oder Freizeitgestaltung nachzugehen, sind hingegen absolut zu verurteilen."
Habe von keinem Kündigungsfall gehört. Meine Kollegen sind auch alle pünktlich zur Arbeit erschienen. Meiner Meinung nach zeigt die Aktion, dass man auf die Verkehrsknotenpunkte verzichtbar sind.
Die haben sie ganz sicher nicht.
Sympathie empfinden wahrscheinlich die meisten für das Grundanliegen Klimaschutz. Mit nicht lösungsorientiertem Geschrei, Besetzungen und Behinderungen der Bürger lösen die "Aktivisten" eher das Gegenteil aus. Spätestens, wenn ich mein Kind nicht pünktlich aus der Kita holen kann, einen wichtigen Termin verpasse oder um meinen wohlverdienten Feierabend gebracht werde, entsteht Frust und schlimmstenfalls Hass und Ablehnung, selbst gegen sinnvolle Anliegen.
Was in DE fehlt, ist eine wirklich konstruktive Bewegung, die aktiv für Klimaschutz eintritt, statt (meist folgenlos) irgendwas von anderen zu fördern. Für Berlin könnte das z.B. ganz konkret ein "Tag des ÖPNV" sein, in dem Freiwillige an den S-Bahnstationen Wenigfahrer über die Vorteile der Bahn informieren, Schüler bei der Reinigung der Bahnsteige helfen, Leute als ehrenamtliche "Zugbegleiter" für eine angenehme Atmosphäre in den Zügen sorgen usw. Evtl. könnten sogar die BVG für Gratisfahrkarten gewonnen werden, die man gegen Vorlage des Führerscheins bekommt, um einfach mal eine Woche zu testen, ob es nicht auch ohne Auto einfacher geht, als man bislang glaubt.
Die Krawallmacher von Extenction Rebellion sind für nachhaltige Ideen leider ungeeignet - oder sie beweisen endlich das Gegenteil.
"Sie haben es erfasst, es muss Schluss sein mit Staus, zugeparkten Straßen und verstopften und stinkenden Wohnstraßen.....Straßen und Plätze sollten auch den Menschen ohne blechkarossen gehören.....wenn Sie sich umschauen, werden Sie solche Plätze in Großstädten kaum noch entdecken."
Dann ziehen Sie aufs Land! Da ist schon alles so wie Sie es sich wünschen.
Die Stadt ist wie sie sein will: Voll, betriebsam, laut und hell. Wer das nicht will, wohnt da nicht.
Hier werden nun also durch die Blockaden Politiker an der Ausübung ihrer Tätigkeit gehindert, da die aus Sicht der Demonstranten ihre Arbeit nicht machen. Witzig.
Und es soll Aufmerksam auf ein Thema gelenkt werden, dass bereits weltweit größte Aufmerksamkeit hat.
Somit ist die Blockade im Sinne der Demonstranten eine Umweltbelastung, die vermeidbar ist. Etwa wie ein SUV in der Innenstadt.
Weltweit könnte das möglicherweise passen. Das wären dann vielleicht 1 Promille der Weltbevölkerung.
"Die Aktionen, die den normalen Arbeitnehmer oder Bewohner Berlins davon abhalten seiner Tätigkeit oder Freizeitgestaltung nachzugehen"
Welche sollen das sein? Als Pendler ist man es doch eigentlich gewohnt, dass mal irgendwo ne Strecke blockiert ist, das passiert dauernd auch ganz ohne Protest. Gern auch über längere Zeiträume als zwei Tage. Und irgendwie schafft man es trotzdem pünktlich auf die Arbeit.
Finde es etwas befremdlich, wie das hier zum Ausnahmezustand hochstilisiert wird. Man muss sich mal vor Augen halten, dass das ne Bewegung, die eine Blockade ABBRICHT, wenn ein einziger Demonstrant "Fuck Cops" ruft. Weil das "verbale Gewalt" sei und man ja gewaltfrei protestieren will.
XR ist die personifizierte Harmlosigkeit. Eine Form von Protest, mit der nicht mal ein WELT-Leser ein Problem haben sollte, bei der wirklich jeder Anflug von "Chaotentum" und Randale vermieden wird. Und selbst das ist manchen noch nicht soft genug.
Was für ein ultraautoritäres Staatsverständnis muss man denn haben, wenn man solche Protestformen nicht legitim findet?
"Mein Dank an die AktivistInnen - Sie können sicher sein, dass Sie die Sympatie von Millionen haben!"
Von Millionen? Da ist sie wieder, die Selbstüberschätzung der selbsternannten Aktivisten. Derweil steigt das Flugpassagieraufkommen in Deutschland stetig. https://www.zeit.de/gesellsc…
Nur weil die Aktivisten besonders laut sind, heißt es nicht, dass sie auch nur annähernd die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich haben. Das ist wie mit den Blauen, die "wir sind das Volk" rufen - und dann bei Wahlen nichts reißen.
"Hier werden nun also durch die Blockaden Politiker an der Ausübung ihrer Tätigkeit gehindert, da die aus Sicht der Demonstranten ihre Arbeit nicht machen. "
Daran gehindert werden sie nicht. Es sind nicht alle Zugänge blockiert. Es ist maximale eine Unannehmlichkeit für diese. Durch die Nähe zu den Politikern wird das Thema nochmals mit Nachdruck an sie getragen.
Was das angeht ist ihre Aussage also unsinnig.
Zum zweiten Nebensatz:
Diese Regierung hat das Pariser Klimaabkommen unterschrieben und trägt nach damit die Verantwortung dieses zu erfüllen.
Das schafft sie für 2020 nicht und die Maßnahmen des Klimapakets werden nach aller Wahrscheinlichkeit auch die Ziele für 2030 nicht schaffen.
Auf Kritik reagiert diese Regierung, indem sie die Maßnahmen weiter verwässert. Trotzdem versucht sie es als großen Erfolg zu verkaufen.
Sind sie etwa der Meinung, dass die Politik hier ihren Job macht?
Ähnliches zu von dem, was Sie fordern gibt es schon. Z.B. die Adfc-Kampagne "Mehr Platz fürs Rad", in dem über die Vorzüge des Radfahrens informiert wird.
Aber davon haben Sie, wie von anderen Aktionen, nichts gehört. Von ER offensichtlich schon. Deren Vorgehen erzeugt Aufmerksamkeit. Das ist Kern einer Demonstration.
"Diese Regierung hat das Pariser Klimaabkommen unterschrieben und trägt nach damit die Verantwortung dieses zu erfüllen."
Unbestreitbar richtig. Damit werden Sie auch in der Bevölkerung hohe Zustimmungswerte bekommen. Es mangelt also nicht an Aufmerksamkeit und Würdigung des Brisanz des Themas.
Zu diskutieren wäre über die Methoden, eine Besserung zu erreichen. Solche Diskussionen finden aber nicht auf der Straße statt oder mit dem Wedeln von Plakaten. Wenn, dann vor einer geplanten Stromtrasse FÜR deren Bau - zB.
Oder FÜR eine erhebliche steuerliche Förderung von PV-Anlagen zur Eigennutzung.
Oder - was ich favorisieren würde - FÜR die Finanzierung, Planung, Bereitstellung von Grundstücken, Forschungsetats von großtechnischen Anlagen zur stofflichen Wandlung bestehenden CO2s. Wie wir alle hier jüngst lesen konnten, ist auch das Teil des Pariser Abkommens und damit seit langem bekannt. DA sehe ich beachtliche Versäumnisse in unserem Land der Entwickler.
Seit längerem scheint es mir bei den Protesten hingegen um einen Wettbewerb der Show-acts zu gehen, nicht um konkretes.
Es gibt keine Technik, CO2 technisch ressourceneffizient aus der Atmosphäre zu entfernen und sicher zu lagern.
Es gibt aber die Photosynthese, die, genug Pflanzen vorausgesetzt, das Problem absolut bio lösen kann, wenn man der Sache mit einer Reduktion des Ausstosses angemessen entgegenkommt.
Anpflanzungen sind multifunktional nutzbar (Nahrung, Baustoffe, Kleidungsrohstoff, Erholungsraum, Reservat für die Artenvielfalt, Trinkwasserreinigung, ...) und haben diverse positive Klimaeeffekte. Sie sind ausserdem steuerbar, will man das CO2 wieder haben, weil es zu kalt wird, kann man das ziemlich schnell haben.
Grosstechnische Anlagen sind monofunktional, naturzerstörend und teuer. Davon brauchen wir weniger und nicht mehr.
#1.11
"... erwirtschaften Studenten und Schüler später dann Geld für unsere Sozialsysteme..."
Die gehen später also entgeltliche Arbeit nach und bezahlen dann Steuern und Sozialabgaben. Dann ist deren Zukunft doch gesichert!!!
"Seit längerem scheint es mir bei den Protesten hingegen um einen Wettbewerb der Show-acts zu gehen, nicht um konkretes."
Die Proteste sind meines Erachtens schlicht Ausdruck von Unmut über den (beinahe) Stillstand. Das kann dann leider auch schon sehr extremen Forderungen ausufern (Nettonull 2025).
So scheint ja laut Umfragen der Großteil der Bevölkerung für den Klimaschutz und die Einhaltung des Abkommens.
Wenn es aber um die Maßnahmen geht schreiben sie ja richtig, gehen die Meinungen stark auseinander.
Wenn wir uns aber über das Ziel klar sind, warum schreibt man denn wenigstens nicht das ins Gesetzt?
Das angestrebte Gremium war für viele Menschen wie mich ein schwacher Lichtblick. Wenn sich Konservative und Progressive(denen nichts schnell genug geht) wenigstens aufs Ziel einigen können, dann sollte das auch im Gesetzt stehen.
Ich halte es für illusorisch, dass es bei diesem Thema genug Maßnahmen geben wird, die durch Diskussion von einer Mehrheit in der Bevölkerung getragen wird.
Wenn das, das Problem der Politik ist, sollte sie dieses angehen.
Denkbar wäre die Ausarbeitung mehrerer durch die Wissenschaft bestätigter Maßnahmenpakete, über die dann abgestimmt wird.
Keine "Ja / nein" Abstimmung, sondern eine "A, B oder C" Abstimmung - den kleinsten gemeinsamen Nenner.
"Dann ist Ihnen vermutlich auch unklar, wie man mit einem Streik...."
Um zu streiken muss aber zunächst mal irgendwo arbeiten und ein Ziel haben, wogegen eine andere Gruppe ist.
Wer genau ist dagegen die Umwelt zu schützen und etwas für das Klima zu tun?
Das es den Aktivisten zu langsam geht ist der Realpolitik geschuldet.
Sie können sich gern bei der Bundesregierung informieren was z.B. bei einem landesweiten Blackout von 24 Stunden passieren würde.
Und genau den hätten wir, würde man alle Kohlekraftwerke sofort abschalten. Dann gibt's gar keinen Klimaschutz mehr.
"Um zu streiken muss aber zunächst mal irgendwo arbeiten und ein Ziel haben, wogegen eine andere Gruppe ist."
In Frankreich z.B. muss man das nicht. Da gibt es auch das Recht gegen die Regierung zu streiken.
Halte ich grundsätzlich für eine gute Sache.
Immerhin würde das auch die Lobbyverbände hinter der Regierung treffen.
"Es gibt keine Technik, CO2 technisch ressourceneffizient aus der Atmosphäre zu entfernen und sicher zu lagern.
Es gibt aber die Photosynthese, die, genug Pflanzen vorausgesetzt, das Problem absolut bio lösen kann, wenn man der Sache mit einer Reduktion des Ausstosses angemessen entgegenkommt."
Am interessantesten finde ich hier immer noch die Herstellung von Supererde, die 1/3 des Co2, aus den Pflanzen die zu der Herstellung benötigt wird langfristig bindet.
https://www.tagesspiegel.de/…
Damit könnten wir schon heute beginnen und einfach die Pflanzenabfälle die in der Landwirtschaft anfallen nutzen. Diese Erde fungiert als sehr guter Dünger.
Allerdings ist die Agrarindustrie wohl dagegen und gegen deren Lobby müsste man erst einmal ankommen.
Was für ein Unsinn. Mich haben die Blockaden 4 zusätzliche Stunden gekostet, 2 davon auf der Straße im Stau, oder beim umfahren von diesen.
Ich halte die ganze Aktion für einen riesen Schwachsinn, da er nur zur Polarisierung beiträgt. Es werden keine Lösungsansätze aufgezeigt noch richten sich die Proteste an die richtige Adresse.
Mich würde auch wirklich mal interessieren wer von den Protestlern nicht Kunde bei Amazon, Zalando und Co. ist und täglich mehrere Stunden mit dem Smartphone Google bemüht und die Sever zum kochen bringen.
Alles wahnsinng umweltverträglich. Diese Hysterie muss langsam mal ein Ende finden, damit man sich mal wieder sinnvoll den Problemen stellen kann.
Leute die nur rumsitzen sind das Gegenteil von Bewegung.
"Dass es den Aktivisten zu langsam geht, ist der Realpolitik geschuldet."
Genau aus diesem Grund wird demonstriert.
Es ist unklar, worauf Sie mit Ihrem Post hinaus wollen.
"Wer soll diese Bewegung eigentlich ernst nehmen?"
Die Medien tun's und darauf kommt's ja schließlich an.
Möglich. Aber ebenso ernten sie Unverständnis und Ablehnung. Liegt einfach in der Natur der Sache.
Ihnen ist also Demonstrations-Recht und ziviler Ungehorsam schleierhaft geblieben?
Na, dann nochmal Staatsbürgerkunde belegen!
Terra Preta ist nicht schlecht, es arbeiten eine Menge Leute auch wissenschaftlich daran. Wichtig ist allerdings, dass die Pflanzenkohle auf Schadstoffe geprüft und sowieso kontrolliert hergestellt wird, sonst kann man sich damit auch üble Probleme einfangen. Die Kohle ist ein guter Wasser - und Nährstoffspeicher, das dürfte die Biomasseproduktion und damit due CO2-Speicherung der oberen Etage auch deutlich verbessern.
Natürlicherweise passiert Ähnliches an Orten, wo Klima und Untergrund einen akkumulierenden Humusaufbau ermöglichen, und bei der Torfbildung in Mooren. Die Wiedervernässung von Mooren hat einen sehr guten Klimaeffekt, Moore müssen dringend geschützt werden!
Bitte an die Moore beim nächsten Kauf von Blumenerde denken und den etwas höheren Preis torffreier Bio-Erde als wichtigen Beitrag zum Klima- und Naturschutz (sehr seltene Arten!) sehen!
Ja, dass finde ich auch gut.
Ich bin auch nicht gegen die Ziele der Klima Aktivisten. Was mir fehlt ist das Augenmaß.
Die Regierung zu kritisieren ist einfach, aber die müssen eben verschiedene Interessengruppen im Auge behalten. Denn die Grundversorgung muss ja aufrecht erhalten werden. Sei es bei Krankenhäusern, öffentlichen Einrichtungen, aber eben auch Strom, die Versorgung mit Lebensmitteln, Trinkwasser etc.
Ich habe mir z.B. mal eine Broschüre bestellt, wo die Regierung Empfehlungen zur Katastrophen Vorsorge gegeben hat. Dort steht z.B. drin das nach den Studien bei einem Blackout über 24 h die gesamte öffentliche Ordnung zusammenbrechen würde. Und es ist nicht mal sichergestellt das sie wieder hergestellt werden kann. Das wäre fatal für uns alle. Besonders für die Schwächsten. Alte Menschen, Kinder, Kranke usw. Das alles muss die Regierung im Blick, es muss machbar sein.
Und man muss ja nicht einmal von den schlimmsten Szenarien ausgehen. Es reicht schon wenn viele Leute ihre Jobs verlieren und unzufrieden sind. Auf solche Gelegenheiten warten die Rattenfänger doch nur.
Protest ist gut und wichtig, aber Sinn und Verstand doch auch.
Unser Opa hätte einfach gesagt: typisch die langhaarigen Bombenleger.
Ich neige nicht zu voreiligen Schlüssen, aber einen guten Teil könnte ich gewiss als "Berufsaktivisten" ohne eigenes Einkommen aussortieren. Irgendwann erhält man einen Blick dafür.
Nachtrag :
Was mir auch nicht gefällt ist diese Kritik an den Eltern. Sie haben uns dieses Leben ermöglicht und den Wohlstand. Ich vermisse die Dankbarkeit.
Ich bin mir aber auch bewusst das ich damit auf verlorenem Posten stehe. Das habe ich schon in der Schule immer erlebt, wie da über die Eltern geredet wurde.
Ihre Sympathie können Sie von Herzen gern verteilen. Ihre Vorliebe für die beschriebene Gruppe lässt Rückschlüsse auf Sie zu.
Mir sind offen gesagt Leute lieber, die das Bruttosozialprodukt mehren.
Sehr gute Einlassung. Am Ende leistungslos gestellte Forderungen sind irrelevant.
Gut, wenn jeder seinen Teil beiträgt, aber Menschen danach zu beurteilen, wie viel sie "zum Bruttosozialprodukt beitragen", ist sehr kurzsichtig und sehr herablassend. Es gibt viele Leute, deren soziales Engagement jeder gern nimmt, aber bezahlt wird so etwas meist herzlich wenig. Sich immer auf der richtigen Seite zu wähnen, weil man gut verdient, ist ganz schön arrogant.
Die Kritik an der Elterngeneration im Allgemeinen ist absolut berechtigt, denn es ist seit über 50 Jahren bekannt, dass etwas passieren müsste, tut es aber nicht! Das heisst nicht, dass die gleichen Kinder ihren Eltern an anderer Stelle nicht dankbar sind - aber an genau dieser ist etwas ganz Entscheidendes und für alle unserer Nachfahren sehr Gefährliches extrem schief gelaufen. Das muss man sich sagen lassen, fertig.
P.S. Wenn Kinder nicht auch andere Ansichten haben und diese kritisieren dürften, wären wir immer noch wilde Horden, die mit Keulen aufeinander los gehen... ;-)
"Die Stadt ist wie sie sein will: Voll, betriebsam, laut und hell. Wer das nicht will, wohnt da nicht."
Also als Berliner kann ich mir Berlin auch ohne Autos voll, betriebsam, laut und hell vorstellen. Wüsste nicht, warum zwingend PKW notwendig sind um Stadt-Feeling zu erleben.
"denn es ist seit über 50 Jahren bekannt, dass etwas passieren müsste, tut es aber nicht!"
Vor 50 Jahren wurde am Kamener Kreuz der Himmel grau-gelb und blau erst wieder linksrheinisch.
Klingt heute wie ein Gruselmärchen, war aber so.
Und in Bitterfeld war es noch ganz anders. Da konnte man vor grauen Schwaden nicht einmal erkennen, dass es überhaupt einen Himmel gibt.
"Ich denke man versucht Autofahrer zu zwingen andere Verkehrsmittel zu benutzen.."
Busse kommen da problemlos durch!
P.S. Wenn Kinder nicht auch andere Ansichten haben und diese kritisieren dürften, wären wir immer noch wilde Horden, die mit Keulen aufeinander los gehen... ;-)"
Könnte auch sein, dass wir es gerade deshalb wieder werden...
Wahrscheinlich haben die sich auch den Unmut von vielen Leuten zugezogen. Weiß ich nicht, ob sie der Sache damit am Ende nicht eher geschadet haben.
"Was mir auch nicht gefällt ist diese Kritik an den Eltern. Sie haben uns dieses Leben ermöglicht und den Wohlstand. Ich vermisse die Dankbarkeit."
Da kann ich sie beruhigen.
Die Kritik richtet sich hauptsächlich an die Entscheidungsträger, nicht an alle Eltern. Dass Wirtschaftsbosse und Politiker auch unsere Eltern und Großeltern an der Nase herumgeführt haben ist vielen bewusst.
Generell gibt es aber eine Spaltung zwischen jung und alt und wenn sie mal ganz ehrlich an ihre Zukunft denken, glauben sie die wird so schön ruhig aussehen wie die ihrer Großeltern? Hier kommt ein Ungerechtigkeitsgefühl ins Spiel das definitiv nicht unbegründet ist. Und diese Spaltung wird halt auch immer wieder beim Thema Klimaschutz sichtbar, es betrifft aber auch die wachsende soziale Ungerechtigkeit, die negativen Folgen der Globalisierung, der drohende Systemzusammenfall.
Und dann stellt man als junger Mensch fest, dass die bisherigen Politiker sich oftmals in den Weg stellen um Maßnahmen gegen diese Probleme zu verhindern. Vor allem eben konservative Politiker.
Die Zukunft wird sehr schwarz gemalt, da schießt man gerade als junger Mensch vielleicht auch mal gegen die Falschen.
Wir können aber sehr froh sein, dass die Bewegung der FfF aktiv versucht die Generationen zusammen zuführen.
Im November werden wieder jung bis alt auf der Straße sein. Schauen sie sich das bei Gelegenheit an, sie werden vielleicht positiv überrascht sein, wer da mit wem demonstriert.
“Bitte an die Moore beim nächsten Kauf von Blumenerde denken und den etwas höheren Preis torffreier Bio-Erde als wichtigen Beitrag zum Klima- und Naturschutz (sehr seltene Arten!) sehen!“
Danke für den Tipp! Darüber hatte ich mir tatsächlich noch keine Gedanken gemacht.
Diese kleine Minderheit wird gar nichts aufhalten. Die Leute werden weiterhin ihre Bequemlichkeit ausleben und Auto über Umwege fahren, während die Ökos im Regen stehen. Und die Regierung hat ja Hubschrauber. Dann haben die Ökos genau das Gegenteil von dem was sie wollten erreicht.
"Ich neige nicht zu voreiligen Schlüssen, aber einen guten Teil könnte ich gewiss als "Berufsaktivisten" ohne eigenes Einkommen aussortieren. Irgendwann erhält man einen Blick dafür."
Ich dachte Menschen die was mit Grünenpolitik zu tun haben sind immer die Besserverdiener unserer Gesellschaft? Ich weiß langsam wirklich nicht mehr ob ich bei meiner gesellschaftlichen Position die Grünen wählen darf oder nicht...
"Nachtrag :
Was mir auch nicht gefällt ist diese Kritik an den Eltern. Sie haben uns dieses Leben ermöglicht und den Wohlstand. Ich vermisse die Dankbarkeit.
Ich bin mir aber auch bewusst das ich damit auf verlorenem Posten stehe. Das habe ich schon in der Schule immer erlebt, wie da über die Eltern geredet wurde."
Das hätte was von Stockholm-Syndrom :-D Den Eltern, die sich nicht um die Zukunft der Kinder scheren auch noch dankbar sein...
„ Generell gibt es aber eine Spaltung zwischen jung und alt und wenn sie mal ganz ehrlich an ihre Zukunft denken, glauben sie die wird so schön ruhig aussehen wie die ihrer Großeltern?“
Eine gewisse Spaltung der Gesellschaft hab es aber schon immer.
Es gab immer Arm und Reich.
Da wo ich gross geworden bin gibt es die Familien Oetker, Delius und Seidensticker.
Diese waren, zumindest nach 1950, schon immer Reich. Da war von den Armen auch nie jemand neidisch. Diese Familien haben andere in Lohn und Brot gebracht.
Den heutigen Neid gegenüber Menschen, die deutlich mehr haben als man selber, gab es früher nicht.
Arbeitgeber wurden geschätzt und man hat versucht durch die eigene Arbeitskraft dem Unternehmen zum Erfolg zu verhelfen. Und ja, man wusste, dass der Arbeitgeber dadurch reicher wurde. Aber es interessierte nicht.
Sozial ungerecht sind in meinen Augen diejenigen, die arbeiten gehen können aber nicht wollen, da ihnen den angebotene Job zu anstrengend ist oder zu dreckig oder dieser nur nach Mindestlohn vergütet wird.
Diese „betrügen“ diejenigen, die Alt und/oder krank sind um höhere Bezüge, da sie nicht in die Sozialkassen einzahlen sondern sich daraus bedienen.
Zu dieser Gruppe zähle ich auch Dauerstudenten. Wer mit 27 noch im Erststudium hängt, ist entweder nicht studierfähig oder einfach nur faul.
Und ja, es gibt Studienfächer mit 12 Semester oder mehr. Jura und Medizin z.B. Dies sind aber Ausnahmen.
Ehrlich gesagt verdiene ich bei weitem nicht genug.
Ehrenämter etc. sind ausgenommen und per se nicht kritikwürdig.
Ich denke, sie wissen was ich meine, oder?
Sorgen sie dafür das ich mit den ÖV vernünftig zur Arbeit und zurückkomme und Deal
Das ist ein Märchen, dass "die Armen" "den Reichen" immer schön dankbar waren. Die Kritik am Kapitalismus ist so alt wie der Kapitalismus selbst. Gerade in den Zeiten, von denen Sie sprechen, war die Arbeiterbewegung stark. Und was unangenehme Arbeiten betrifft, ich glaube, Gurken bei 35 Grad ernten würden Sie auch nicht gern für Mindestlohn und weniger machen. Mal schön auf dem Teppich bleiben...
„ Die Kritik am Kapitalismus ist so alt wie der Kapitalismus selbst. Gerade in den Zeiten, von denen Sie sprechen, war die Arbeiterbewegung stark“
Ja, Arbeiter die für bessere Bedingungen und mehr Lohn gestreikt haben. Das ist aber nicht das wovon ich schreibe.
Ich meine Neid. Also jemanden anderen seinen Reichtum nicht gönnen können.
Das ist etwas völlig anderes. Diejenigen, die heute immer gegen Arbeitgeber, Vermieter, Reiche usw. Hetzen sind die, die selber nichts auf die Reihe bekommen und es sich im sozialen Netz bequem machen.
Wer arbeitet, darf auch meckern und für bessere Bedingungen streiken.
Wer aber arbeiten kann, es aber nicht tut, dem steht sowas nicht zu.
"Abgesehen davon erwirtschaften Studenten und Schüler später dann Geld für unsere Sozialsysteme. Das Argument ist also völlig hinlänglich."
Wie denn das, wo doch der Weltuntergang bevorsteht? Von den Schülern hört man doch immer, warum noch die Zukunft lernen, wenn es keine mehr gibt....
Aber mal im Ernst. Auch für mich, und ich verdiene nur durchschnittlich und kann mich mit der ganzen Hysterie nicht anfreunden, ist es in ordnung, wenn andere, egal ob arbeitslos, Student, Schüler oder Rentner, demonstrieren und ich "ein paar mit durchfüttern" muss. Wir leben in einer Solidargemeinschaft und auch ich habe und werde von dieser irgendwann profitieren. Was mir gegen den Strich geht, ist diese Hysterie - nein, die Welt und auch die Menschheit geht nicht in absehbarer Zeit unter, wenn wir nicht sofort auf Autos, Flugreisen und Fleisch verzichten - und rechtswidrige Protestaktionen.
Ihr erster Kommentar impliziert, dass die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit auf Neid fußt. Im zweiten Kommentar scheinen sie das ja nun relativieren zu wollen.
"Ich meine Neid. Also jemanden anderen seinen Reichtum nicht gönnen können."
Ich muss hier in aller Deutlichkeit festhalten, das ist nicht die Definition von Neid, dazu gehört nämlich zwingend auch, diesen Reichtum selbst zu besitzen.
Es stimmt, ich gönne den Millardären ihren Reichtum nicht, die diesen auf dem Rücken der Bevölkerung vermehren.
Reichtum der durch Steuerhinterziehung, Ausbeutung, Betrug, Lobbyarbeit(gegen das Öffentliche Interesse), grundsätzlich rücksichtlosem Egoismus und sonstiger unethischer Handlungen erwirtschaftet wurde, ist schlichtweg verwerlich und sollte bekämpft werden.
Das hat nichts mit Neid zu tun, denn diesen Reichtum will ich selber nicht.
Wer es schafft reich zu werden und dabei seine Mitarbeiter, Geschäftspartner und die Gesellschaft im Allgemeinen (Steuern) fair zu behandeln, gegen den habe ich rein gar nichts und dem gönne ich seinen Erfolg vom Herzen, denn der hat dann auch einen ernomen Dienst für die Gesellschaft geleistet.
Leider werden aber gerade diese Unternehmer extrem benachteiligt, weil Großkonzerne ihre Machtpositionen missbrauchen um Steuern zu sparen, Marktregulierungen zu ihren Gunsten ändern, illegale Deals abschließen usw.
Und eben jene unethisch handelnde Reichen sind es die den Rest der Gesellschafft betrügen.
"Diese Hysterie," ???
wenn die große Mehrheit im Alltag so tut als ob sie der Klimawandel gar nichts anginge, kann man Angesichts der wissenschaftlich erwiesenen Bedrohungslage kaum von Hysterie reden. Man muss eher konstatieren, dass die Menschheit es extrem gelassen angeht, irgend etwas Sinnvolles zur Rettungs des Klimas und der Ökosysteme zu unternehmen. Es wird so kommen wie das Artensterben bei den Insekten und Vögeln, es hat keinen wirklich gejuckt. Man geht arbeiten und hockt sonst vor der Glotze oder dem Rechner. Wie, 60 Prozent der Insekten sind weg, und Vögel auch , ach ja.....Hysterie sieht anders aus.
Eine ziemlich schlichte einseitige Ansicht zu gesellschaftlichen Entwicklungen.
Glauben Sie mir: auch diese Kinder werden als Eltern wieder gravierende Fehler machen. Der Mensch wird nicht ruhen, bis er sich selbst abgeschafft hat. Leider.
"dazu gehört nämlich zwingend auch, diesen Reichtum selbst zu besitzen."
Es muss natürlich heißen:
"besitzen zu wollen"
Da ist mir beim Umformulieren, wegen des 1500-Zeichenlimits ein Fehler eingeschlichen.
Wenn der Klimawandel die Menschheit verbindet und dafür sorgt, dass man alle Technologien teilt und mehr zusammenarbeitet, sollte man mal darüber nachdenken ihn zu beschleunigen.
Gibt es auch irgendwelche Indizien, dass als Resultat Zusammenarbeit und dasTeilen von Technologien heraus kommen würden? Ich halte Ihre These für unwahrscheinlich.
"Bei einer Kundgebung am Montag sprach auch die als Seenotretterin bekannt gewordene Kapitänin Carola Rackete, die sich mittlerweile für die Klimaschutzbewegung engagiert."
In einer Demokratie sollte man bei allem Protest aber die Gesetze beachten, die von einer Mehrheit des Volkes und seinen Vertretern beschlossen wurden.
Sie meinen sicherlich solche Gesetze wie Daseinsfürsorge, Schadensabwendung, Recht auf Gesundheitsfürsorge und gesundheitsschutz und diverse andere? Oder das einhalten abgegebener versprechen und internationaler Verpflichtungen wie zb zum Pariser Abkommen.
Ich geb ihnen vollkommen Recht!
"Die Anhänger der Klimaschutzbewegung wollen zudem vor dem Kanzleramt protestieren, wo am Morgen die Bundeskanzlerin und das Kabinett eintreffen."
Warum demonstriert man nicht ausschließlich dort
und vielleicht noch vor dem Reichstag?
Da bekommt man dann doch genügend Aufmerksamkeit.
Mmmh ...
Weil dann der geballte "Polizeistaat" auffährt und alles abschirmt oder zügig auflöst. Das ist bei dezentralen und überraschenden Demos schwieriger.