Die Regisseure fragen: "Sollten wir Nestlé nicht einfach dankbar sein für ein sicheres Produkt? Ist Nestlé schuld, wenn sich das nicht alle leisten können?" Natürlich ist es eine rhetorische Frage, so viel weiß der Zuschauer schon nach den ersten Szenen der Dokumentation. Diese 90 Minuten sammeln Indizien für eine filmische Anklage von Peter Brabeck und seinen Managern. Die vielen Zwischenschnitte seiner Stellungnahmen dienen allein der Demaskierung seiner Borniertheit, Selbstgefälligkeit, Dreistigkeit und Scheinheiligkeit. Gehriger und Schnell wollen Nestlé der Amoralität überführen und den Konzern als gewissenlosen Marktakteur darstellen.
Die ehemalige UN-Chefberaterin für Wasserfragen, Maude Barlow, pflichtet ihnen bei: "Nestlé ist ein Wasserjäger, ein Raubtier auf der Suche nach dem letzten sauberen Wasser dieser Erde." Das Revier teilt Nestlé mit Coca-Cola und Pepsi, die in der Erschließung neuer Märkte und Rohstoffquellen ähnlich vorgehen. Erst 2009 hatte der amerikanische Dokumentarfilm Tapped (Abgefüllt) die Problematik etwas ausgewogener erläutert und auch dem Aspekt der Gesundheitsschädigung und der verheerenden Umweltverschmutzung durch Plastikflaschen große Bedeutung beigemessen.
Bottled Life konzentriert sich auf nur einen Bösewicht. Dass die beiden Schweizer Autoren mit einem Schweizer Weltkonzern ins Gericht gehen, ist nachvollziehbar und zementiert doch bloß das schlechte Image, das Nestlé ohnehin seit Jahren hat. Es ist zweifelsohne wichtig, Konsumenten darüber aufzuklären, unter welchen haarsträubenden Bedingungen bestimmte Güter hergestellt werden. Es ist aber mindestens ebenso wichtig, sich nicht in der Kritik zu erschöpfen, sondern nachhaltige Lösungen aufzuzeigen. Wie soll das Grundrecht der Menschen auf Zugang zu sauberem Wasser gewährleistet werden, solange diese Ressource auch ein Konsumgut ist? Ein Gigant wie Nestlé agiert nur in dem juristischen und ökonomischen Rahmen, der ihm gesteckt wird. Was erlaubt ist, wird umgesetzt. In diesem Sinn genügt sich Bottled Life als erschütternde Machbarkeitsstudie.
Kommentare
Betrug
Das ist so ähnlich, wie die Marke "Bonaqua" von Coca-Cola. Das ist im Grunde gesalzenes Leitungswasser. Gerne tut man alles, damit der blöde Verbraucher dieses mit Mineralwasser verwechselt.
Nestlé ist allgemein im Foodsektor der übelste Konzern.
Wer mehr über die Machenschaften von Nestlé - auch: in welchen Institutionen die alles sitzen - wissen will:
Thilo Bode - Die Essensfälscher
Hans-Ulrich Grimm - Vom Verzehr wird abgeraten
Es geht nicht nur um Wasser: die Interessen liegen in "Functional Food", also chemisch veränderte Nahrung, Nahrungsmittelergänzungen. Der Konzern kümmert sich auch um Diabetes, Adipositas und Alzheimer - indem er Erwachsene und auch bereits Kleinkinder mit Zucker überfüttert.
Wer sich um sich selbst sorgen will - der verzichtet auf alle Getränke und "Nahrungs"mittel, die von diesem Konzern und von anderen Functional-Food-Konzernen wie Danone stammen. Sie machen nicht gesund - sondern krank, sie schaden dem Organismus langfristig.
For your information
Deutscher Kinostart ist Heute: http://www.kinotermine.bo... Ich werde ihn mir auf jeden Fall anschauen. Für alle, die einen Überblick über die Marken wollen, die neben Poland Spring noch zu Nestlé gehören und über einen Boykott nachdenken, hier ist eine Übersichtskarte aus 2012: http://www.convergenceali...
Youtube
Diese und auch viele andere interessante Dokus gibt es schon länger bei youtube: http://www.youtube.com/wa...
Da will ich doch gleich mal ...
... Aktien kaufen.
unbedingt!
Man sollte das in einer konzertierten Aktion zusammenfassen, so viele Aktion wie möglich kaufen und am Tag des Wassers massenhaft verkaufen.