Das frühere Unternehmen des in Verruf geratenen Filmproduzenten Harvey Weinstein hat offiziell ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Die Weinstein Company teilte mit, einen entsprechenden Antrag gestellt zu haben. Nach Angaben der Firma gibt es ein Übernahmeangebot der Private-Equity-Gesellschaft Lantern Capital Partners, dem das Insolvenzgericht in Delaware noch zustimmen müsse.
Die Weinstein Company gab zudem bekannt, dass sie mit sofortiger Wirkung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Schweigevereinbarungen entlasse. "Heute machen wir einen wichtigen Schritt in Richtung
Gerechtigkeit für die Opfer, die von Harvey Weinstein zum Schweigen
gebracht wurden", heißt es in der Erklärung. Weinstein habe diese Vereinbarungen als "Geheimwaffe" gegen die Opfer oder Zeugen seines mutmaßlichen Fehlverhaltens genutzt. So hätten sie ihre Geschichten nicht erzählen können.
Das Unternehmen hatte bereits zuvor angekündigt, vor der Insolvenz zu stehen. Mehrmals war versucht worden, das Studio zu verkaufen. Zuletzt hatten die New York Times und der Hollywood Reporter berichtet, dass sich eine Gruppe von Investoren um die Unternehmerin Maria Contreras-Sweet und den Milliardär Ron Burkle mit der Weinstein Company auf eine Übernahme geeinigt habe. Ein vorheriger Verkauf an eine Investorengruppe war gescheitert, nachdem die New Yorker Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben ein Verfahren gegen die Weinstein Company sowie Harvey und Robert Weinstein wegen "ungeheuerlichen Verletzungen" der Grundrechte, Menschenrechte und des Arbeitsrechts eingeleitet hatte.
Hintergrund sind die
Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Verwaltungsratsvorsitzenden
Harvey Weinstein, der einst zu den einflussreichsten Persönlichkeiten in
Hollywood zählte. Der
Produzent hatte die Firma 2005 mit seinem Bruder gegründet, war aber im Herbst aufgrund der Vorwürfe gegen ihn aus dem Unternehmen entlassen worden.
Weinstein wird von mehr als 70 Frauen beschuldigt, sie sexuell bedrängt oder sogar vergewaltigt zu haben. Weinstein weist dies zurück und beharrt darauf, dass sexuelle Kontakte einvernehmlich geschehen seien. Die Weinstein-Enthüllungen hatten die #MeToo-Debatte ausgelöst – eine weltweite Bewegung, bei der zahlreiche Betroffene über eigene Erfahrungen berichten und Missbrauchsvorwürfe öffentlich machen.
Kommentare
Das ist mal eine schöne Nachricht. Ich bin gespannt, ob es Mitarbeiter gibt, die tatsächlich über etwas geschwiegen haben und nun reinen Tisch machen werden.
echt jetzt?
eine schöne Nachricht?
Hat die Metoo Kampagne btw ganz toll gemacht. 200 Festangestellte und tausende die über diese Firma ihre Aufträge als Standbein hatten werden arbeitslos (Ausstatter, Monteure, Maskenbildner), . Ganz ohne Anklage. Wenn nur einer von denen aus wirtschaftlicher Not Selbstmord begeht geht das auf die Fahne der Twitter-Feministen.
Weinstein war anscheinenden ein Schwein. Aber das Ziel war nicht nur ihn vor Gericht zu bringen sondern sein Leben und Lebenswerk anzugreifen und ein Exempel zu statuieren. Das ging eindeutig zu weit.
Stimmt, vollkommen richtig! Die die den Misstand aufgedeckt haben sind Schuld daran , dass niemand mehr mit dem Namen Weinstein verbunden werden möchte, den das ist der Grund warum die Firma jetzt insolvent ist.
Wie genau hätten denn Sie Weinsteins Verbrechen auffliegen lassen und die negative Konnotation mit dem Firmennamen vermieden?
Geht nur mit Verschweigen oder?
Nun, wir werden wohl die Schweigevereinbarungen jetzt bald zu Gesicht bekommen - dann wird sich wohl herausstellen, warum es so lange gedauert hat, bis die Wahrheit ans Licht gekommen ist.
Glauben Se tatsächlich, dass ALLE, die davon wußten - und das war ganz Hollywood - eine Schweigevereinbarung unterschrieben haben?
Ganz sicher wird da auch nicht drin stehen, dass man sexuelle Übergriffe zu dulden hat oder wenn man es sieht/hört/ Zeuge dessen wird, nichts sagen darf?
Unglaublich naiv.....
klar, es ist eine Hexenjagd geworden. Und man schlägt zu bis da kein Gras mehr wächst.
Sie vergaßen zu erwähnen, dass es in diesem Fall tatsächlich eine Hexe gab. Diese ist männlich, und hört auf dem Namen Harvey. Heute werden Hexen allerdings nicht mehr verbrannt. Heute wurden nämlich die Schweigevereinbarungen aufgehoben, womit der Schaden, den die Hexe verursacht hat, aufgedeckt werden kann. Die Opfer dürfen dann endlich sagen, was diese Hexe ihnen angetan hat. Und danach darf die Hexe ihre Sünden bekennen, und wird durch die irdische Justiz verurteilt. Und das ist gut so.