Die AfD hat die ARD-Berichterstattung von den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg einmal mehr dazu genutzt, eine besondere Behandlung durch die Medien zu beklagen. Zu Recht. AfD-Vertreter wurden im ersten Programm am Sonntag spürbar anders behandelt als die Politikerinnen und Politiker der übrigen Parteien – allerdings auch komplett anders, als es Alice Weidel im ersten Statement kurz nach 18 Uhr auf der ältesten Leier der Partei beklagte, als sie von "Ausgrenzung" sprach.
Vielmehr bemühten sich in den angeschlossenen sächsisch-brandenburgisch-berlinerischen Standorten die MDR-Moderatorin Wiebke Binder (Dresden), der RBB-Moderator Sascha Hingst (Potsdam) und die Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios Tina Hassel (Berlin) um eine Integrationsleistung gegenüber der AfD.
So wollte etwa Binder von dem sächsischen CDU-Bundestagsabgeordneten Marco Wanderwitz wissen, warum seine Partei kein Bündnis mit der AfD erwäge: "Eine stabile Zweierkoalition, eine bürgerliche, wäre ja theoretisch mit der AfD möglich." Was Wanderwitz mit einer knappen Antwort beschied ("Die AfD ist keine bürgerliche Partei"), die Binders Arglosigkeit auf den Punkt brachte. Hingst wiederum baute in der Tagesschau-Schaltung nach Potsdam dem Brandenburger AfD-Chef Andreas Kalbitz eine Brücke mit Bismarck-Zitat, als er von ihm wissen wollte, wo seine Partei Kompromisse machen würde (um, so der absurd-pseudo-originelle Subtext, als Koalitionspartner infrage zu kommen). Woraufhin sich Kalbitz, der auf eine lange Karriere in rechten und rechtsextremen Netzwerken verweisen kann, als freundlicher Parlamentarier gerieren konnte: "Anders funktioniert's ja in der Demokratie nicht."
Eine tiefe Verunsicherung
Hätte man Verschwörungstheorien und Pauschalerklärungen zur Erhitzung des eigenen Wahns so rasch bei der Hand, wie das bei Vertretern der AfD und deren Anhängern routinemäßig der Fall ist, hätte man angesichts der ARD-Berichterstattung mutmaßen können, dass Binder, Hingst und Hassel mit den rechtsextremen Landesverbänden der Partei in Sachsen und Brandenburg sympathisieren.
Die Wahrheit ist vermutlich trauriger. Die Arbeit der ARD-Journalistinnen und -Journalisten ist offenbar geprägt von einer tiefen Verunsicherung gegenüber der rechtsradikalen bis rechtsextremen Partei. Diese aber würde einen anderen medialen Umgang erfordern, als es die Berichterstattenden offenbar für die kommode Routine der Häppchenfragerei bei Vertretern demokratischer Parteien (von "Klatsche" bis "Koalition") gelehrt haben.
Die eigentlich doch bestens informierten ARD-Journalisten haben in sechs Jahren AfD-Auftritten scheinbar nicht verstanden, worum es sich bei der Partei handelt, wie verschieden sie intern und nach außen spricht und mit welchen Lügen und falschen Selbstviktimisierungen sie sich ihren Platz im öffentlichen Diskurs erbrüllt hat. Als Bernd Baumann, Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, in der Berliner Runde das ewige "Man-darf-gewisse-Sachen-nicht-sagen"-Mantra anstimmte, klang die kritisch gemeinte Antwort der Moderatorin Hassel wie eine Einladung: "Sie dürfen das ansprechen in all unseren Sendungen."
Warum es so schwer ist, aus dem erwartbaren AfD-Lamento souverän und klug eine naheliegende Gegenfrage abzuleiten ("Wie kommen Sie darauf?"), die Konfrontation zu suchen, statt sich zu entschuldigen, lässt sich nach all der Erfahrung, die das Öffentlich-Rechtliche mittlerweile mit Rechten haben könnte, nicht sagen. Es hat wohl damit zu tun, dass der Rechtsextremismusdiskurs in Deutschland für die gefühlte journalistische Mitte jahrzehntelang als vernachlässigbar galt. Dabei könnte sich ein Senderverbund wie die ARD, wenn er den Sachverstand schon selbst nicht hat, diesen problemlos durch Expertinnen oder Lektüre antifaschistischer Infoblätter draufschaffen.
Kommentare
Ich denke, dass die ÖRR-Journalisten damit rechnen können, dass bald auch die AFD Einfluss auf die Rundfunkräte haben könnte. Um die eigene Karriere nicht zu versauen, muss man in der Berichterstattung über die AFD positiver werden.
Das wäre sicher der denkbar schlechteste Grund positiver über die AfD zu berichten.
Der Artikel macht es doch deutlich, was gefragt ist:
Während die Reporter noch unsicher sind im Umgang und zu sehr die persönliche Anitpathie erkennen lassen konfrontieren erfahrene Politiker die Partei mit "Definitionsfragen".
Journalismus sollte nicht ausgrenzen, vielleicht etwas provozieren dürfen aber vor allem Fakten erfragen und mit Fakten konfrontieren.
Das ist, meiner Meinung nach, das beste Mittel um nicht zuletzt auch einem Dauer-Opfer-Lamento das Wasser abzugraben.
Lesen Sie nochmals, was hier zum Teil sogar in voll moderierten Foren veröffentlicht wird. Den Vorwurf mangelnder Distanzierung von Rechtsextremen muss sich die ZEIT meines Erachtens ebenfalls gefallen lassen, wie sehr viele andere Medien auch.
@Hafensänger
"Vorwurf mangelnder Distanzierung von Rechtsextremen muss sich die ZEIT meines Erachtens ebenfalls gefallen lassen, wie sehr viele andere Medien auch."
Puh, ganz ehrlich, wenn sie schon meinen ausgerechnet die "Zeit" wäre nun ein hort für rechtsextreme umtriebe, kann was mit ihrer Wahrnemung nicht stimmen.
Ich bin weiß Gott kein AfD-Wähler; habe aber anscheinend eine völlig andere Sendung gesehen als der Autor.
Die Moderatoren haben in Ton und Wortwahl die AfD wie auch im Wahlkampf „schlecht“ behandelt. Was soll bitte der zweimalige Kommentar von Frau Binder, sie „sehe das anders“? Das habe ich noch nie, bei keiner anderen Partei, in keiner anderen Sendung gehört. Wäre aber zum Beispiel auch angebracht gewesen bei Frau Kipping, die vom Marktradikalismus in Brandenburg faselt. Da kam aber kein Kommentar.
Nach Frau Binders Kommentaren konnte ich die AfD-Anhänger schon fast aufstöhnen und vor Wut schnauben hören — genau diese Art von Berichterstattung führt zur Vorstellung der „Lügenpresse“. Eine wirklich schwache Leistung der ARD und von Frau Binder (die sich auch einige andere gröbere Patzer geleistet hat).
Sie haben beide die gleiche Sendung gesehen. Hätten Sie den Artikel ganz gelesen, wüssten Sie, dass der Autor sich explizit auf die "ich sehe das anders"-Stelle bezieht, was das Problem damit ist (nämlich im Grunde, dass dem Affen Zucker gegeben wird) und wie man es eigentlich hätte machen sollen.
Die Moderatoren haben in Ton und Wortwahl die AfD wie auch im Wahlkampf „schlecht“ behandelt. Was soll bitte der zweimalige Kommentar von Frau Binder, sie „sehe das anders“? Das habe ich noch nie, bei keiner anderen Partei, in keiner anderen Sendung gehört.
Dass die Moderatorin etwas "anders" sieht ist, meiner Meinung nach, keine schlechte Behandlung eines Gastes sondern für mich als Zuschauer vor allem unerheblich.
Dass sich bei den "Elefanten-Runden" widersprochen wird ist absehbar und gewollt.
Nur interessiert eben nicht, wie sich die Moderatoren einordnen.
Wenn sie es, wie in diesem Fall doch tun muss man das nicht auch zum Anlass nehmen ein weiteres Keiner-mag-mich-Lamento anzustimmen.
Diese Sendungen "alle gegen die AfD" mit nur einem Thema "Kampf gegen Rechts" sind Wasser auf die Mühlen der AfD. Gibt es eigentlich in der Welt der Journalisten keine Sachthemen mehr, so wie Infrastruktur, Steuern, Migration, Kriminalität etc. oder meidet man diese. Wie auch immer, eine immer grössere Koalition um die AfD von der Macht fern zu halten wird auch Dauer das Gegenteil erreichen.
Und was ist mit diesem Artikel? Hier wird allen ernstes behauptet, die AfD bekäme keine Sonderbehandlung :)
Ganz allgemein, liebe Journalisten, muss man einfach mal festhalten, dass eure Strategie, neutral und sachlich *hust* über die AfD zu berichten, nicht funktioniert. Ihr erreicht euer Ziel, den Aufstieg der AfD zu verhindern, damit nicht, aber ihr erreicht damit etwas ganz anderes: Ihr polarisiert die Gesellschaft. Das passt jetzt ins Selbstbild vermutlich nur schlecht rein, aber ihr spaltet mindestens genauso viel wie die AfD.
Menschen wie die AfD und ihre Wähler gibt es überall und hat es immer schon gegeben. Das sind keine Aliens, egal wie sehr ihr euch bemüht, das herbei zu schreiben. Es gehört zu einer Demokratie, auch andere Meinungen zu ertragen und Kompromisse einzugehen und in dieser Hinsicht attestiere ich ZON ohne Übertreibung mangelndes Demokratieverständnis.
Ich halte es für dringen angebracht, zu einer ruhigeren und weniger polarisierenden Form der Debatte zu kommen und ganz allgemein ist es nicht die Aufgabe von Medien in einer Demokratie, politische Strömungen zu bekämpfen und die Bevölkerung zu polarisieren.
Können Sie kurz die Zusammenhänge aufzeigen? Was hat der AfD-Mann/Frau vorher gesagt? Weil darum gehts ja. Wenn ein AfDler sagt: "Man darf XYZ im Fernsehen nicht sagen.", dann widerlegt er sich selbst und dann ist ein "Das sehe ich anders." noch höflich formuliert. Nur so als Beispiel...
"Ich bin weiß Gott kein AfD-Wähler;"
Das lese ich im Diskurs neuerdings öfter: "kein Sympathie für die AfD", "kein AfD-Wähler" usw. ABER - und dann kommt ein Strom von AfD-Argumenten, oder was die AfD so für Argumente hält. Ich denke, einfach ein rhetorischen Mittel, erstmal Distanz fingieren und dann argumentieren.
"Der Ton macht die Musik" und so denke ich, dass der Subtext im Verhalten gegenüber der AFD schnell genau das Echo hervorruft, dass man sich ausgegrenzt fühlt.
Der Autor hat insofern recht, dass die derzeitige Verunsicherung zu neuen Versuchen im Sprachumgang führt.
Je mehr die Rechten zu Wort kommen, desto mehr wird sich auch deren Sprache entschärfen.
Insofern war die Wahl epochal.
Richtig!
danke
Nein. Das ist reine Vernunft. Ich bin weiß Gott kein Grünen-Wähler, möchte aber Aspekte des Umweltschutzes in der aktuellen Politik wiederfinden. Ich bin weiß Gott kein SPD-Wähler, möchte aber Schicksale sozial abgefedert wissen. Ich bin weiß Gott kein CDU-Wähler, möchte aber Benimm und Anstand nicht vollends erodieren sehen. Und ich bin weiß Gott kein AfD-Wähler, möchte aber auch deren Themen nicht pauschal entwertet sehen, nur weil sie von der AfD kommen. Natürlich muss man auch darüber streiten, ob und wen und wie viele Migranten man braucht und haben will. Natürlich muss man auch auf Ängste eingehen, selbst wenn sich diese als unbegründet herausstellen. Natürlich muss man auch unbequeme Wahrheiten benennen dürfen, denn ansonsten entziehen sich diese dem Versuch einer politischen Lösung. Man kommt an der Auseinandersetzung mit der AfD eben nicht vorbei nur weil man den Kopf in den Sand steckt und so tut als gäbe es sie nicht.
Dem kann ich nur zustimmen. Die AfD ist eine zugelassene und (noch) nicht verbotene Partei.
Ihre Gegner haben sie - sofern sie sich selbst als Demokraten wähnen - gefälligst zur Kenntnis zu nehmen und auszuhalten. Klüger wäre es, mit ihr zu reden, wenn nicht sogar mit ihr zu koalieren.
Demonstrativ gelangweilt auf dem Smartphone herumzutippen, während Weidel oder Curio reden, wie es etwa die Kanzlerin tut, wird den Einfluss der AfD nicht begrenzen.
Es ist halt frustrierend, wenn man mitansehen muss, wie die einem eigentlich sympathischen Parteien, Politiker oder Journalisten undemokratisch oder anderweitig unfair agieren. Das hat ja maßgeblich zum Aufstieg der AfD beigetragen. Insofern ist es doch nicht verwunderlich, dass das kritisiert wird. Das "ich wähle nicht die AfD" muss man aber offensichtlich pflichtschuldig voransetzen, da die argumentative Gegenseite ansonsten gerne mal das Gespräch abwürgt.
@Ashurnasirpli
"Das lese ich im Diskurs neuerdings öfter: "kein Sympathie für die AfD", "kein AfD-Wähler" usw. ABER - und dann kommt ein Strom von AfD-Argumenten, oder was die AfD so für Argumente hält"
Das liegt daran das man durchaus kein AfD - Wähler sein kann, aber bestimmt Positionen oder Meinung der AFD trotzdem teilen kann.
Das geht mir übrigens ähnlich.
Sehen Sie, so schreibt Sie die AfD hoch. Reichen die Prozentzahlen der letzten Wahlen nicht?
"Das lese ich im Diskurs neuerdings öfter: "kein Sympathie für die AfD", "kein AfD-Wähler" usw. ABER....."
Dazu fühlen sich immer mehr Menschen verpflichtet, weil es neuerdings eine immer größer werdende Zahl von anderen Menschen gibt, die nicht mehr vernünftig diskutieren können.
Bei jeder kleinen Abweichung von der öffentlichen oder veröffentlichten Meinung, wird einem unterstellt, man würde mit der AfD oder mindestens ihren Ideen sympathisieren.
Das ist intellektuell ziemlich armselig, wenn sie mich fragen. Denn "links sein" hieß für mich selbst z.B. noch nie, stets mit den Wölfen zu heulen.
Dies wird aber immer öfter gefordert, was genau so blödsinnig ist.
Im Prinzip haben Leute wie Sie die "Ich bin ja kein, aber..." Fraktion produziert, die sie jetzt so genüsslich vorführen möchten,
"Natürlich muss man auch darüber streiten, ob und wen und wie viele Migranten man braucht und haben will."
Darüber streiten - so ist es. Die Kommunikation des Kanzleramts und vor allem seiner Chefin ist eine Katastrophe. Und unfassbare Wendungen wie im Fall Maaßen geben der Groko hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit den Rest.
Es braucht Politiker - und Journalisten - mit Haltung.
So, jetzt wurden alle meine Kommentare bezüglich, die Presse und Politik solle sich mit dem Parteiprogramm, außer nur der Flüchlingespolitik und Völkischem auseinandersetzen nicht veröffentlicht.
Nein, @Ashurnasirapli ich gehöre nicht in Kategorie Ihres Kommentar.
Das sehe ich nicht so. Ich gehöre nämlich auch zu den Menschen, die die AfD nicht wählen, aber den medialen Diskurs als unklug erachten. Das gilt auch für meine Partei - die SPD. Ich halte zwar tapfer zu ihr, kann aber häufig nur noch den Kopf schütteln, auch gerade was den Umgang mit der AfD angeht. Man möchte den Rechtsdrall verhindern. Aber die Art und Weise wie man das macht, stärkt die AfD nur.
Immerhin hat man bei Anne Will das erste Mal zugelassen das Leute im Publikum anwesend waren die für Gauland klatschten.
@Das Leben ist eine Pralinenschachtel : "Natürlich muss man auch auf Ängste eingehen, selbst wenn sich diese als unbegründet herausstellen"
Ja, und um so mehr, als das diese Ängste NUR DANN als unbegründet entlarvt sein können WENN man überhaupt das Thema bespricht. Wenn man das Thema verbietet als taboo - weil es von der AfD kommt, oder noch schlimmer von der extrem Rechte, oder sogar "Populisten" - DANN wird sich das Thema als begründet beweisen WEIL es von der Lügenpresse verdrängt wird. Nach dem Motto: "Wenn die es verbergen muss doch was schlimmes dachinterstecken".
"Ihr erreicht euer Ziel, den Aufstieg der AfD zu verhindern, damit nicht, aber ihr erreicht damit etwas ganz anderes: Ihr polarisiert die Gesellschaft."
Falsch, die Polarisierung geht eindeutig von der AfD aus. Diese hetzt regelmäßig gegen Andersdenkende und die Kritik an ihr ist nur eine Reaktion auf das spaltende Verhalten dieser Partei.
Zudem steht die AfD mindestens mit einem Bein außerhalb unserer fdG und wird daher auch auf Dauer mit viel Gegenwind durch die demokratischen Kräfte in unserer Gesellschaft leben müssen. Wer eine solche Partei wählt, grenzt sich selber aus, daran sind nicht die anderen Schuld.
"in dieser Hinsicht attestiere ich ZON ohne Übertreibung mangelndes Demokratieverständnis."
Es ist immer etwas peinlich, seiner eigenen Aussage zu unterstellen, sie sei "ohne Übertreibung", vor allem wenn man gleich die dickste Keule aus dem Schrank holt.
Sage ich völlig zutreffend ;-)
"Dass die Moderatorin etwas "anders" sieht ist, meiner Meinung nach, keine schlechte Behandlung eines Gastes"
Ich sehe eher das "ich respektiere Ihre Meinung, aber" als heikel. Wenn man das extra dazu sagt, dann doch nur, weil man sich dazu verpflichtet fühlt...
So wie "bei allem nötigen Respekt" meist eine sehr respektlose Aussage einleitet...
"Es gehört zu einer Demokratie, auch andere Meinungen zu ertragen und Kompromisse einzugehen und in dieser Hinsicht attestiere ich ZON ohne Übertreibung mangelndes Demokratieverständnis."
Ich stelle mir ernsthaft die Frage, wessen Demokratieverständnis hier möglicherweise nur mangelhaft ausgeprägt ist. Rassismus und Co. sind mitnichten irgendwelche politischen "Meinungen", die man mal so hat, sondern ganz klar menschenverachtende Weltbilder. Und so etwas muss eben auch eine Demokratie nicht ertragen, sondern mit aller Härte bekämpfen.
Gibt es eigentlich in der Welt der Journalisten keine Sachthemen mehr, so wie Infrastruktur, Steuern, Migration, Kriminalität etc. oder meidet man diese.
*
Doch, aber an Wahlabenden geht es ja eher selten um Sachthemen. Abgesehen davon hat die AfD zu alldem nichts zu sagen, außer wenig Erhellendem, diskret gesagt.
Wenn Höcke - in meinen Augen ein Nazi - gestern vor laufenderKamera sagte, dass die Angst vor Altersarmut viele Menschen bewegt, dann hat er recht. Und wenn man das Geeiere der GroKo der letzten Wochen in dieser Frage betrachtet - sie kriegen nichts auf die Reihe - verstehe ich Wähler, die aus lauter Frust ihr Kreuzchen bei der AfD machen.
Diese Wähler fühlen sich von der GroKo verlassen - und wegen mangelnder Alternative - sehen sie eben keinen anderen Weg als sich so zu entscheiden wie sie sich entschieden haben.
Es wird Zeit, dass die GroKo beendet wird.
@silverhulk : "Falsch, die Polarisierung geht eindeutig von der AfD aus"
Falsch: die Polarisierung stammt eindeutig von Angela Merkel mit ihrem "Alternativlos", daher kommt ja der Name der Partei. Wenn man alle Ideen die dem eigenen nicht entsprechen ausblendet, und damit alle Andersdenkende aus dem politischen Spielraum drängt, spaltet man halt die Gesellschaft.
Und das um so mehr wenn die traditionelle Alternative - die SPD - auch mitregiert, also die GroKo, was auch Angela Merkel's Merkmal ist.
Die AfD ist nur eine Reaktion auf die Alternativlosigkeit.
Ihr erreicht euer Ziel, den Aufstieg der AfD zu verhindern, damit nicht, aber ihr erreicht damit etwas ganz anderes: Ihr polarisiert die Gesellschaft. Das passt jetzt ins Selbstbild vermutlich nur schlecht rein, aber ihr spaltet mindestens genauso viel wie die AfD.
Hier ist aber schon zu unterscheiden:
Es ist Journalisten (und man kann sich darüber streiten ob das die Kollegen des ÖR mit einschließt) durchaus erlaubt einen Standpunkt zu haben un zu vertreten.
Noch vor wenigen Jahrzehnten war im deutschen "Blätterwald" ziemlich offensichtlich, welche Tageszeitung, welches Magazin sich wo politisch verortete.
Und das war gut so. Man wusste "Ok, jetzt lese ich mal, wie eher sozialistische Medienvertreter etwas sehen".
Diese "Polarisierung" (im positiven Sinne!) der Medien ist etwas verloren gegangen, weil die meisten Medien versuchen einem breiten "Mainstream" zu entsprechen um damit die Zahl der Sympathisanten (und damit Käufer) zu maximieren.
Das führt dann dazu, dass auch nur leicht tendenziöse Berichterstattung (die man aus diversen Gründen in diversen Teilen der deutsche Bevölkerung nicht mehr gewohnt ist) zu einem riesigen Aufschrei führt.
Vielleicht wäre es wieder gut, wenn man Zeitungen und Magazine wieder einer politischen Richtung zuordnen könnte. Dann ist die Erwartungshaltung wieder eine weniger empfindliche.
"Falsch, die Polarisierung geht eindeutig von der AfD aus. Diese hetzt regelmäßig gegen Andersdenkende und die Kritik an ihr ist nur eine Reaktion auf das spaltende Verhalten dieser Partei."
Man sollte sich echt mal vor Augen halten, wen man in Brandenburg im den Landtag gewählt. Die AFD hat einen nachgewiesenen Rechtsextremen, Kalbitz, zu ihrem repräsentativen Stellvertreter gewählt. Und der hat sogar Verbindungen ins Neonazi-Milieu. Und dann kommen irgendwelche Leute hier an und meinen, die Medien seien eigentlich die, die am Meisten polarisieren. Da kann ich echt nur noch den Kopf schütteln.
Diese Form der Rhetorik kommt mir bekannt vor. "ich bin kein Rassist, aber Muslime...", "Ich bin kein AfD-Wähler, aber das muss doch mal gesagt werden..." usw.
Man kann ja in der Mediathek und anderen Kanälen sehen, wie in den öffentlich-rechtlichen Medien die AfD-Vertreter wie auch gestern ohne Widerspruch falsche Behauptungen aufstellen können. Sie haben sich in ihrem Kommentar als eindeutiger AfD-Anhänger und Propagandist entlarvt. Vor allem mit ihren typischen rhetorischen Figuren und Finten.
Sehr guter Kommentar, sehe ich genauso.
Bei Reden von Frau Weidel oder Curio kann man nur gelangweilt oder angewidert sein.
Es gibt und gab doch keine Gesinnungskontrolle für die Zuschauer von Talkrunden.....*Aluhut rüberreich*
@SgCloud : "nachgewiesenen Rechtsextremen [...] Verbindungen ins Neonazi-Milieu"
Sie merken wahrscheinlich gar nicht wie spaltend Sie selber sind: einige politische Meinungen sollten besser verboten sein ("Rechtsextrem": was ist das überhaupt ?), und Verbindungen mit manchen Leuten (ouch, die Nazi-keule) ist schon gefährlich. Was Sie hier beschreiben sind genau die Methoden der damaligen Stasi.
"Wie auch immer, eine immer grössere Koalition um die AfD von der Macht fern zu halten wird auch Dauer das Gegenteil erreichen."
Und das mit Recht!
Man hat die AfD zum Geist erklärt, in der Hoffnung, wenn man das lange genug durchzieht, wird sich das Thema von selbst erledigen, hat nicht funktioniert!
Man hat sich die Viten mehrer AfD - Politiker herausgepickt und auf weiche Stellen abgeklopft, sobald man fündig wurde, ging die grosse Schlammschlacht los, hat auch nicht funktioniert!
In der gestrigen Nachwahldiskussion, hat man sich nicht enblödet sogar die CSU mit ins Boot zu nehmen, nur um einen imaginären Block gegen die AfD zu bilden ("Wir sind mehr"), das ist ganz billige Westentaschenpsychologie, war ebenfalls erfolglos!
Was die Foren angeht, so werden AfD - Befürworter im Vorhinein, als Faschisten, brauner Mob, Dummbeutel, Rassisten bezeichnet, nur um die "netteren" Bezeichnungen zu nennen, Die sonst so wachsame ZON -Redaktion ergeht sich dabei in Toleranz und lässt sie stehen.
Und nein, das ist keine gekünstelte Opferrolle!
"Natürlich muss man auch auf Ängste eingehen..."
Ich stimme ihnen zu, bis auf die Verwendung des Wortes "Angst"!
Angst beschreibt im normalen Sprachgebrauch, eine difuse und irrationale und unbegründete Furcht, wie nachts über einen Friedhof gehen o.Ä., d.h. alles Eigenschaften, die wir kleinen Kindern oder einfachen Geistern zusprechen.
Sich einfach Sorgen über die eigene Zukunft zu machen ist anscheinend in unserer, ach so modernen Zeit, irgendwie lächerlich!
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Beleidigungen. Danke, die Redaktion/at
In meinem Verständnis, lässt sich der geistig limitierte Teil der links eingestellten Menschen, schon seit längerem vor den neoliberalen Karren spannen und Denkverbote auferlegen.
Jeder der eine vernünftige Einwanderungspolitik, wie z.B. Kanada fordert, wird als rechtsextrem beschimpft von bestimmten Medien und Zeitgenossen.
Welche Auswirkungen das noch auf unser Sozialsystem hat, beantwortet keiner. Wir sind jetzt schon bei einer geplanten Absenkung auf 40% bei der Rente. Die Linken werden in 10-20 Jahren bittere Tränen weinen, wenn sie das Ergebnis dieser Politik sehen, die nächste Krise kommt bestimmt und dann sprudeln die Steuereinnahmen nicht mehr wie momentan.
Netter Versuch zwar, aber: Die AfD fordert keine "vernünftige Einwanderungspolitik, wie z.B. Kanada", sondern - wenn es z.B. nach Höcke geht - schlicht GAR KEINE Einwanderung.
Die Sprache der AfD-Vordenker ist schon heute situationsabhängig. Bevor z.B. Meuthen in ein ARD-Mikro spricht, zieht er sich den Schafspelz drüber und futtert eine Packung Kreide. (Oh, pardon! Ich bitte hiermit alle deutschen Wölfe, denen ich damit zu nahe getreten bin, um Entschuldigung.)
Wo habe ich denn irgendwas von Verboten geschrieben? Und was soll diese Bagatellisierung der Stasi? Und soll ich jetzt ernsthaft erklären, was "rechtsextrem" heißt?
Aber ein Punktesystem lässt sich leichter manipulieren. Nach dem Motto: "Ja wir wollten ja qualifizierte Einwanderung... Was können wir denn dafür, dass die alle keine Habilitation geschrieben haben? Die braucht man zwingend, wenn man Altenpfleger werden will in Deutschland!" Sie verstehen, oder?
Die AFD- Anhänger können und tun eh nichts anderes als zu stöhnen oder vor Wut zu schnauben, egal, was man sie fragt oder zu Ihnen sagt.
Man nennt das die Stasi- oder Antifa-Keule. Damit werden unbescholtene, besorgte Bürger von braunversifften Rechtsfaschisten fertig gemacht. Gestapo-Methoden sind das!!!!1
Disclaimer: Hiermit kennzeichne ich oben stehenden Text als übertriebenen Sarkasmus, der darstellen soll, wie absurd die Opferhaltung der AfD ist, während sie gleichzeitig Beleidigungen austeilt, nur um sich anschließend Widerspruch mit den Worten "Das darf mal wohl nicht mehr sagen?!" verbietet.
Hmm, also wenn Abgeordnete der AfD auf WhatsApp Bilder verschicken, die die SS, Hitler und "Abschiebung" per Maschinengewehr feiern, dann ist das ganz eindeutig rechtsextrem und diese Menschen sind Nazis. Sie sollten von der Gesellschaft konsequent ausgegrenzt werden. In der AfD sind diese Menschen aber offensichtlich willkommen.
https://www.google.com/amp/s…
Dieses "Wasser auf die Mühlen" der AFD"-Gefasel wird langsam unerträglich.
Haben Sie schon mal versucht, ein Feuer zu löschen, indem Sie Öl hineingegossen haben?
Nichts anderes fordern Sie und die anderen "Schweige- Mundhalte-Wegduck-und Nur nicht Provozieren-Apostel"!
Wenn es großer und größter demokratischer Koalitionen bedarf, um eine offen nationalistische, antidemokratische Rassistenpartei an der Machtergreifung zu hindern, dann muss man diese eingehen, auch mit tatkräftiger Unterstützung der "anständigen" Medien.
Dies wird vielleicht scheitern, aber dann nicht, weil "das Gegenteil" erreicht wird, sondern weil die Neuen Nazis, die Rassisten und Menschenfeinde vielleicht mal wieder Hochkonjunktur haben und Morgenluft wittern. Wir nähern uns ja den 20iger Jahren dieses Jahrhunderts, im letzten Jahrhundert gingen die auch böse zu Ende, weil alle geschwiegen oder, wie Sie fordern, sich lieber mit anderen Themen (deren Auswahl bei Ihnen im übrigen Bände spricht) befassten.
Ich hoffe, bei Gott, es kommt nicht so.
@SgCloud : "Und was soll diese Bagatellisierung der Stasi? "
=> Sie haben mit der Nazi-keule angefangen, dann kriegen Sie halt die Stasi-keule. Und eine Bagatellisierung ist es - leider - auch nicht: "Zuerst kamen sie für die AfD, aber ich bin ja kein Rechtsextremer. Dann kamen sie für die ..."
"Und soll ich jetzt ernsthaft erklären, was "rechtsextrem" heißt?"
=> Ja genau, das sollten-Sie bitte, weil so manches was heute leichtsinning als "Rechtsextrem" eingestuft wird war vor 30 Jahren in Deutschland völlig normal, und ist heute in Kanda oder Australien immer noch die Regel (jedenfalls im Thema "Massenimmigration").
Beispiel auch angebracht gewesen bei Frau Kipping, die vom Marktradikalismus in Brandenburg faselt.
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Der Markt ist doch radikal - sieht man jeden Tag.
Und es ist schon ein Unterschied den ausufernden Kapitalismus mit Marktradikalismus beschreibt und eine AfD GRUNDSÄTZICH in jedem Ausländer einen Messerstecher, Vergewaltiger, Terrorist, faule Socke, Dieb,... sieht.
Auch hat Kipping nie gefordert Politiker zu entsorgen oder umgibt sich nicht mit Personen, die Merkel gerne hängen würden.
Doch, es ist die Aufgabe von Medien in einer Demokratie, der Zerstörung derselben mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln entgegen zu wirken.
Pressefreiheit heißt gerade nicht "Neutralität" um jeden Preis, es heißt nicht Schweigen und Wegsehen, wenn der demokratische Konsens bedroht ist.
Warum sitzen denn wohl in Diktaturen so viele Journalisten und Medienvertreter in Haft oder werden ermordet?
Was Sie und viele andere hier als "Neutralität" deklarieren, ist in Wahrheit ein Maulkorb, den die Rechtsextremen a la AFD den Medien verpassen möchten.
Mit denen reden wurde ausreichend versucht, nützt aber nichts, da die Herrschaften nicht reden wollen, sondern brüllen, hetzen, verunglimpfen und wahlweise jammern.
Mit rechtsextremen Antidemokraten können Demokraten sämtlicher Couleur nicht koalieren.
Gefälligst aushalten muss man Nazis schon gar nicht.
Ignorieren hilft leider nur situationsbedingt in engen Grenzen (was Frau Merkel manchmal bewundernswert kann); man muss endlich und allerspätestens jetzt Kontra geben, Stop Sagen und sich zur Wehr setzen.
Und warum befördert es Ihrer Ansicht nach ein Gespräch, wenn mir der Gesprächspartner als Erstes mal schamlos ins Gesicht lügt?
Abgewürgt wird in der Regel von den AFD -affinen Diskutanten, indem Sie zu persönlicher Beleidigung und perfiden Bosheiten übergehen.
Man "schreibt" die AFD nicht hoch, man wählt sie hoch und dies mit vollem Willen und dem Wissen, was sie ist.
Welche "Nazi-Keule", guter Mann? Ist es für Sie "die Nazi-Keule auspacken", wenn man auf erwiesene, ja von Kalbitz selbst eingeräumte, Verbindungen zu Neonazis hinweist? Im Übrigen holt niemand hier jemanden ab, weil er rechtsextrem ist. Erst, wenn Rechtsextreme zur Tat schreiten, gibts Probleme mit dem Rechtsstaat. Aber dann werden aus Rechtsextremen halt auch Kriminelle....
Wenn Sie eine "Linksruck" beklagen, wird dann nicht aus vormals "rechts" schnell "extrem weit rechts"? Im Übrigen würde ich Leute die "Absaufen!" oder "Volksverräter!" brüllen als rechtsextrem bezeichnen. Das hat, nur zur Info, die CDU selbst vor 30 Jahren nicht gemacht.
Ihre Stasi-Keule ist hier Fehl am Platz. Ich habe nicht einmal Kalbitz direkt als Nazi bezeichnet, sondern gemeint, dass er Kontakte in dieses Milieu hat. Das würde mehrfach berichtet und kann man locker nachrecherchieren. Da habe ich auch keine Lust zu, Diskussionen über Definitionen anzufangen, die kein Mensch braucht.
"Ja genau, das sollten-Sie bitte, weil so manches was heute leichtsinning als "Rechtsextrem" eingestuft wird war vor 30 Jahren in Deutschland völlig normal, und ist heute in Kanda oder Australien immer noch die Regel (jedenfalls im Thema "Massenimmigration")."
Ist es in Kanada oder Australien eine normale Position, dass man da stolz auf die Leistungen der Wehrmacht sein soll, die im Dienste einer mörderischen Rassenideologie halb Europa in Schutt und Asche gelegt hat? War das jemals eine normale Position in Deutschland?
"Man "schreibt" die AFD nicht hoch, man wählt sie hoch und dies mit vollem Willen und dem Wissen, was sie ist."
Mit solchen Behauptungen sollte man sehr vorsichtig sein!
Es gibt viele Wähler, die ihre Wahlentscheidung erst in der Kabine treffen!
In welche Schublade wollen Sie z. B. diese Wähler stecken?
Was die AfD fordert war nicht Bestandteil meines Kommentars, hat Sie aber scheinbar nicht gestört...
In die, in die sie hinein gehören, wenn sie AFD wählen, ganz weit rechts.
Wann und wo sie diese Entscheidung getroffen haben, ist mir herzlich gleichgültig.
"Und es ist schon ein Unterschied den ausufernden Kapitalismus mit Marktradikalismus beschreibt und eine AfD GRUNDSÄTZICH in jedem Ausländer einen Messerstecher, Vergewaltiger, Terrorist, faule Socke, Dieb,... sieht."
Ganz offensichtlich handelt es sich hier um einen Menschen, der die Linke verabscheut, indem er sie (die Äußerung von Frau Kipping) mit der AFD auf eine Stufe stellt!
Die Bildzeitung hatte heute einen ähnlichen "Aufmacher", der genau in diese Richtung ging, gezielte Meinungsmache!
"Zudem steht die AfD mindestens mit einem Bein außerhalb unserer fdG und wird daher auch auf Dauer mit viel Gegenwind durch die demokratischen Kräfte in unserer Gesellschaft leben müssen. Wer eine solche Partei wählt, grenzt sich selber aus, daran sind nicht die anderen Schuld."
Wissen Sie, wo Sie irgendwann stehen, wenn die AFD noch mehr Zulauf erhält?
Meinen Sie, wenn Herr Gabriel von "Pack" spricht, das hätte integrierende Wirkung, oder gar eine Diskussion auf sachlicher Ebene zurfolge?
Sie sind genau wie die Populisten in den anderen Parteien, die den Wählern der AFD Rechtsextremismus und / Unvermögen unterstellen, anstatt sich der Frage zu stellen, warum diese Menschen den anderen Parteien davongelaufen sind, denn diese Menschen sind ja nicht als latente Nazies auf die Welt gekommen! Es ist also nicht das Verdienst der AFD so viele Stimmen erhalten zu haben, sondern das Unvermögen der anderen Parteien diese Wähler mit ihrer Politik zu überzeugen!
Diese Menschen, so wie Sie es tun, auszugrenzen, ist ein noch viel schlimmerer Fehler!
Das ist ja das Problem. Wie im alten Rom werden Claquere geschickt damit manipuliert werden kann.
Das Beispiel mit dem "Pack" ist wunderbar. Gabriel sprach im Bezug auf gewalttätig randalierenden Rechtsradikalen in Heidenau von "Pack". Damit hatte er auch verdammt Recht, das ist Pack. Dass Politiker der AfD und Pegida sich davon angesprochen fühlen und sich offensichtlich mit diesen Leuten solidarisieren spricht Bände.
"@silverhulk : "Falsch, die Polarisierung geht eindeutig von der AfD aus"
Falsch: die Polarisierung stammt eindeutig von Angela Merkel mit ihrem "Alternativlos", daher kommt ja der Name der Partei."
Kann es nicht einfach sein, dass beides wahr ist?
"Wenn Höcke - in meinen Augen ein Nazi - gestern vor laufenderKamera sagte, dass die Angst vor Altersarmut viele Menschen bewegt, dann hat er recht. Und wenn man das Geeiere der GroKo der letzten Wochen in dieser Frage betrachtet - sie kriegen nichts auf die Reihe - verstehe ich Wähler, die aus lauter Frust ihr Kreuzchen bei der AfD machen."
Wer aus dem Grund die AfD - eine, abgesehen von ihrem beinharten Nationalismus, fundamental marktradikale Partei - wählt, soll mir noch bitte erklären was er sich davon verspricht.
"("Rechtsextrem": was ist das überhaupt ?) "
Es gibt eine recht klare Definition für Rechtsextremismus. Und rechtsextreme Meinungen bzw. die öffentliche Verkündung selbiger soll nicht nur verboten werden, sondern ist es glücklicherweise bereits.
Es gibt hier in diesem Forum ein großes Bündel an Kommentaren, die bei mir nur den Eindruck hinterlassen, dass Leute wie Adorno recht hatten, dass wir systematisch nichts aus der Geschichte gelernt haben und immer noch genauso anfällig für faschistische Agitation wie vor 90 Jahren sind.
In die Schublade mit den Leuten, die ihre eigene Mündigkeit noch nicht so recht zu nutzen wissen.
Im übrigen gilt auch für diese Leute, dass sie wissen sollten, wofür die AfD in erster Linie steht. Mir kann kein Mensch erzählen, dass es Leute gibt, die blind mit dem Stift durch die Luft fahren, und in dem Feld, das sie danach treffen, ihr Kreuz machen.
Was erwartest Du von der Zeit? Die Ausrichtung ist klar. Manche sehen in der Zeit das zivile Parteiorgan der SPD.
Hm, auch hier sehe ich wieder das Übliche: Alles, was die AFD argumentiert darf nicht sein, ist per se unrichtig. Schon einmal daran gedacht, dass auch die AFD nicht ausschließlich Unsinn macht? So kreativ sind die da nicht. Und wenn jemand eine Sicht schildert, die - auch nur in Fragmenten - von der AFD bemüht wird, dann ist derjenige gleich Pro-AFD? Bedenklich.
Früher hat meine Mutter immer gesagt: Schokolade ist nicht gut und verboten. Das machte die Sache natürlich noch interessanter. Heute bin ich abhängig von dem Zeugs. Hoffe, durch die ewige AFD-Schelte werden nicht zu viele in deren Arme getrieben.
Aber Kippling ist auch nicht viel besser.
Das glaube ich Ihnen nicht. Man muss schon AfD-Wähler sein, um ein zahmes "Sehe ich anders" anstelle eines aufrechten "Das ist doch Kokolores!" als schlechte Behandlung der AfD zu sehen statt als das was es ist: Ein zu Kreuze kriechen vor dem AfDschen "Wir sind die armen Opfer"-Mythos.
"Mir kann kein Mensch erzählen, dass es Leute gibt, die blind mit dem Stift durch die Luft fahren, und in dem Feld, das sie danach treffen, ihr Kreuz machen."
Ob Sie es glauben oder nicht, genau das konnte man einer Fernsehreportage über einer Wahl in Berlin entnehmen. Ein Reporterteam hatte vor einem Wahllokal Wähler danach befragt, ob sie schon ihre Wahlentscheidung schon getroffen hätten. Eine nicht geringe Anzahl von Wählern verneinte diese Frage!
Wenn Sie meinen, nur Wähler wären von Ahnungslosigkeit betroffen, dann werden Sie von unseren Bundestagsabgeordneten eines Besseren belehrt!
Gerade einer von zehn befragten Abgeordneten wußte über welche Summe er beim ersten Griechenlandrettungspaket abgestimmt hatte!!
Das Video ist sicher noch bei YouTube gehostet!
"Das Beispiel mit dem "Pack" ist wunderbar."
Deshalb habe ich es ja auch genommen! Das ist auch insofern bemerkenswert, weil Gabriel 2 Jahre später in der nächsten Groko keinen Ministerposten mehr abbekommen hatte und plötzlich ganz andere Töne von sich gegeben hatte >
„Weil wir uns nicht getraut haben, aufgeklärt und ohne Schaum vor dem Mund über die Möglichkeiten und Grenzen der Chancen und Risiken der Flüchtlingszuwanderung zu diskutieren, haben wir ein schwarzes Loch hinterlassen“.
schreibt er im „Tagesspiegel“ und auf seiner Webseite.
"Und wenn man das Geeiere der GroKo der letzten Wochen in dieser Frage betrachtet - sie kriegen nichts auf die Reihe - verstehe ich Wähler, die aus lauter Frust ihr Kreuzchen bei der AfD machen."
Welche Möglichkeiten hätten die Wähler auch sonst, über die derzeitige Politik ihren Unmut zu äußern?
Das einzige, was hilft ist, den Herrschaften den schönen, bequemen Stuhl wegzunehmen!
Ich kenne keinen oder keine Kippling. Es geht aber nicht darum, ob es viele Menschen gibt die dummes Zeug reden. Ich sprach nur von den beiden. Whataboutism ist eigentlich immer keine gute Grundlage für Diskussionen.
Man glaubte in der Tat kaum, was man dort am Journalismus sah. Ich habe mich gerade bei Frau Binder mehrmals gefragt, was ihre Qualifikation ist, eine solche Sendung zu machen. Haben wir eventuell ein sehr großes Qualitätsproblem in der journalistischen Ausbildung und Praxis (aber nicht dass, das die AfD immer konstatiert)? Wenn man keine qualifizierten Fragen stellt, muss diese Partei, die ja davon lebt, einfache Sachverhalte zu propagieren, auch keine Angst haben, interviewt zu werden. Die AfD schafft eine klassische Double-Bind-Situation - wie man es macht, macht man es falsch: a) Wer 'hart' fragt, über den wird sich danach beschwert, wie gemein er ist. b) Wer nett fragt, bekommt einfach irgednwas zu hören, was aus AfD Sicht erzählt werden soll - egal ob es stimmt (aber man fragt ja netterweise nicht nach - sonst: siehe a) ).' Das ist alles keine einfache Situation für Journalisten, aber es ist nun auch nach ein paar Jahren AfD keine undurchschaubare Situation - und es gibt genügend Literatur darüber, wie man mit so etwas umgeht. Und das nun einfach erzählt wird, die AfD sei bürgerlich ist ja eher eine Beleidigung für alle Bürgerlichen. Wenn das gestern der deutsche Qualitätsjournalismus gewesen sein soll, haben wir noch einiges an schlimmen Schlammschlachten und Niveauverlust vor uns.
Warum sollte sich journalistische geübte Praxis von heute auf morgen ändern?
Wenn weiterhin so lasch verfahren wird, wird sich nichts ändern. Jedoch, der Anfang ist gemacht: die AFD in den öffentlichen Diskurs einzubinden macht es zumindest möglich die Motivationen zu enttarnen. Dann kann auch darüber diskutiert werden, ob das was gewollt wird, gewollt werden kann.