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Vegane Ernährung macht fit und schön, sagt Attila Hildmann. Mit dieser Botschaft hat es der Berliner zum bekanntesten Vegan-Koch Deutschlands gebracht. Geholfen haben sicherlich auch die Vorher-Nachher-Fotos: Wo früher eine kleine Wampe war, stellt Hildmann heute seine straffen Bauchmuskeln zur Schau. Schlankheit statt Moral, damit will der Koch die Menschen vom veganen Leben überzeugen.
Die Mischung aus Fitness-Training, Diätplan und Ernährungsberatung hat Erfolg, Hildmann hat 30.000 Facebook-Fans, ist häufig TV-Kochshow-Gast und sein Kochbuch Vegan for FIT (Becker Joest Volk) hält seit mehr als einem Jahr Platz 1 der Kochbuch-Bestseller-Liste bei Amazon Deutschland. Mitte November erscheint das vierte Buch aus seiner Reihe, diesmal heißt es Vegan for YOUth. Hildmann ist dafür nach Japan gereist, um zu ergründen, wie Meditation und bestimmte Nahrungsmittel das Altern aufhalten.
Das Rezept: Zucchini-Spaghetti alla carbonara
Zutaten für 2 Personen
100 g weißes Mandelmus
½ Bund Petersilie
160 g Räuchertofu
1 Zwiebel (netto 120 g)
1 Knoblauchzehe
ca. 5 EL Olivenöl
abgeriebene Schale von ½ Bio-Zitrone
1 TL Zitronensaft
jodiertes Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
5 Zucchini (ca. 1 kg)
Mithilfe eines Schneebesens Mandelmus und 240 ml Wasser vermengen. Petersilie waschen, trocken schütteln und die Blätter fein hacken. Räuchertofu in kleine Würfel schneiden. Zwiebel und Knoblauchzehe schälen, beides fein hacken. 2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Räuchertofu darin circa 3 Minuten anbraten. Zwiebel- und Knoblauchwürfel zugeben und 3 Minuten mitbraten. Mandelmus-Mix, Zitronenschale, Zitronensaft und Petersilie dazugeben, kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Carbonara kurz aufkochen und andicken lassen. Zucchini waschen und mit einem Spiralschneider zu Spaghetti schneiden. Mit 2 EL Olivenöl und etwas Meersalz mischen, vorsichtig unter die heiße Soße heben und 1 Minute darin erhitzen. In Pastatellern anrichten, mit etwas Olivenöl beträufeln und mit schwarzem Pfeffer übermahlen.
Kommentare
Rezept #6
Was ist eine "vegane Rinderbrühe"?
Wahrscheinlich ein
Übersetzungfehler, da wird wieder jemand unter Englisch verhandlungssicher angegeben haben und ein Online Translator wird das so übersetzt haben. Alternative wäre es das dort künstliche Aromen am Werk sind, so dass diese Brühe im prinzip Wasser mit Geschmack mit einem zu vernachlässigendem Nährwert ist.
Hätte aber auch beim Pesto (Rezept 4) so meine Bedenken, denn da gehört mWn Käse rein.
Auch ist der Titel des letzten Rezepts irreführrend oder einfach falsch. Wenn man einen Italiener als Chef hat, sollte man da schon Sorgfalt walten lassen. Sollte wohl Seitan Scaloppini heißen. Aber ist halt die beste Presse der Welt (di Lorenzo, 2012).
@Thema
Jedem nach seinem Geschmack und wer in die 0,1 % Marktlücke in D eindringen möchte, muss viel Glück haben.
Nur sollte man sich mal überlegen, wenn allein 10% der dt. Bevölkerung vegan leben und solche Rezepte bevorzugen würde, wie man die Nahrungsmittelversorgung ohne Umweltschäden und zu einem angemessenen Preis bewerkstelligen will.
Ansonsten, imho nichts wirklich kreatives bei den Rezepten.
Eine Zeiterscheinung !!!
Es ist doch nur eine Zeiterscheinung wie viele andere auch von den sogenannten Starköchen. In der Vielfalt der Gerichte liegt der Schlüssel - Paul Becuse hat es vorgemacht. Die sachliche intelligente Umsetzung und das Einsetzen der Produkte ist der Schlüssel des Dinieren s. Hierbei ist egal welche Produktketten zum Einsatz kommen.
Thema...
"Hierbei ist egal welche Produktketten zum Einsatz kommen."
Thema noch immer nicht ganz verstanden, oder?
Verrenkungen
Was für seltsame Verrenkungen, nur um auf ein Glas Sahne und zwei Eier verzichten zu können.
Es geht...
...um's Andersmachen und nicht um Verzicht.
Zeiterscheinung?
Das glaube ich nicht, dass das eine Mode ist. Hinter dem (ethisch motivierten) Veganismus steht eine fundierte Philosophie. Eine vegane Bewegung gab es schon Anfang der 90er Jahre und Mitte der 90er Jahre gab es einen regelrechten Medienhype um die Leute, die Rechte für Tiere forderten und in ihrem Leben diese auch ohne gesetzlichen Zwang respektierten. Seitdem wächst der Veganismus unaufhörlich. Ich lebe seit fast 30 Jahren vegan, ich habe die ganze Entwicklung sehr bewußt miterlebt.
Wir wissen doch alle, dass für die Betroffenen - nämlich Milliarden Tiere! - die kurze Spanne zwischen Geburt und gewaltsamen Tod ein reiner Horrortrip ist. Wer keine Hornhaut auf der Seele hat, muss das – jenseits des eigenen Konsumverhaltens - einfach verurteilen.
Es gibt eine wachsende Zahl von Menschen, die Verantwortung übernehmen. Die enorme Entwicklung auf dem praktischen Sektor ist dabei sehr hilfreich, die vielen Kochbücher, die veganen Restaurants, die vielen neuen Produkte machen es viel einfacher, als es vor 20 oder 30 Jahren war.
Und doch: Ein Veganismus in den Händen von Attila Hildmann wird eine Modeerscheinung bleiben, denn der Mann kann sicher gut kochen, aber die Flamme einer Vision entzünden, das kann er nicht. Er bedient den Markt, weil er das Spiel einer narzisstischen Gesellschaft mitspielt. Verleger haben den Marktwert erkannt und bedienen sich gefälliger Protagonisten. Vegan wird heute marktwirtschaftlich gelöst. Da steht aber mehr dahinter.