Klimadiskussionen, Luftreinhaltepläne und Debatten um ein Tempolimit haben offenbar wenig Einfluss auf die Vorlieben deutscher Autokäuferinnen und -käufer für starke Motoren. Einer Studie der Uni Duisburg-Essen zufolge kaufen die Deutschen weiterhin immer stärker motorisierte Fahrzeuge. Neuwagen hatten demnach im Jahr 2018 durchschnittlich 153,4 PS.
Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um 1,8 PS oder 1,2 Prozent, so eine Auswertung von Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen. Fahrzeuge mit Dieselmotoren waren mit durchschnittlich 168 PS erneut deutlich stärker motorisiert als Benziner mit 146 PS. Dudenhöffer zufolge glich der Trend zu mehr Stadtgeländewagen (SUV) 2018 den abnehmenden Marktanteil für Dieselfahrzeuge aus. Der Dieselanteil liegt dem Automobilexperten zufolge bei etwa 30 Prozent aller Neuwagen. Da immer mehr Kunden schwere SUV kauften, rechne er auch in diesem Jahr mit steigenden Durchschnittswerten bei der Motorkraft.
Selbst ein Tempolimit hätte nach Einschätzung Dudenhöffers keinen Einfluss auf die Wünsche der Autokäufer. Das zeige sich unter anderem im Nachbarland Schweiz. Trotz eines Tempolimits von 120 km/h auf Autobahnen sei der durchschnittliche Neuwagen der Schweizer mit 170 PS ausgestattet. "Die deutsche Autoindustrie sollte sich also vor dem Tempolimit nicht fürchten", folgerte Dudenhöffer.
Kommentare
Mit dem 250 PS starken Allrad SUV in die Tiefgarage der Supermall um ein T-Shirt zu kaufen, wo der Panzer 2 Parkplätze braucht
Und ? Die meisten Neuzulassungen sind Dienst- oder Firmenwagen. Wenn ich so ein Fahrzeug gestellt bekomme, warum soll ich es nicht nehmen ? Oder verzichtet ein Beamter auf seine Pension, wegen den Armutsrentnern ?
Mit noch stärkeren Motoren steht es sich eben stärker im Stau.
Alle die mit solchen Kästen in die Innenstäde wollen, zahlen fürs Parken das 5 fache. Problem gelöst.
>> Da immer mehr Kunden schwere SUV kauften, ... <<
Keine Überraschung. Die fahren draußen gerade nach und nach los, Brötchen holen. Nach dem Joggen und Duschen :-)
Es lebe das Dienstwagenprivileg.
Nicht zu vergessen die Mamas, die die Kinder in den Kindergarten und in die Schule fahren bzw abholen müssen und anschließend zum Kaffekränzchen mit Freundinnen weiterdüsen, um sich über die hohen Spritpreise und über all die Neidhammel aufzuregen, die diese Autos überflüssig wie einen Kropf halten.
Bei dem letzten Schluss wäre ich vorsichtig, immerhin hat die Schweiz ein Nachbarland mit Autobahnen ohne Tempolimit. Da müsste man schon Daten aus mehr Ländern vergleichen...
Das fehlende Tempolimit dient nicht dazu, ausgefahren zu werden. Es ist bestandteil eine Mythos. Dieser ist unerlässlich für die Autoindustrie. Denn Vernunft kaufte kein einziges Fahrzeug bestehender Flotten.