Die Einschläge kommen immer näher. In den vergangenen Tagen ist die Bankenkrise mit voller Wucht in Europa angekommen. Der belgisch-niederländische Finanzkonzern Fortis wurde in Teilen verstaatlicht, in Großbritannien geriet mit Bradford & Bingley erneut ein Hypothekenfinanzierer in Not, und in Deutschland mussten Privatbanken und Bund den in Liquiditätsnot geratenen Immobilien- und Staatsfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) mit milliardenschweren Kreditgarantien vor dem Absturz retten.
Die Meldung, dass in den USA mit Wachovia erneut eine Bank gezwungenermaßen mit der Konkurrenz - diesmal mit der Citigroup - fusioniert, wurde da fast zur Nebensache. Die kurzzeitige Freude über das 700-Milliarden-Dollar-Rettungspaket, mit dem die US-Regierung ihre angeschlagenen Banken stützen wollte, löste sich am Montag in Luft auf. Jetzt wächst die Sorge, dass Europa womöglich bald sein eigenes Notpaket braucht.
Bedrohlich scheint vor allem die neue Qualität der Krise. Längst sind es nicht mehr die aggressiven Investmentbanken mit ihren riskanten Geschäftsmodellen, die auf der schlüpfrig gewordenen Kapitalmarkt-Rennbahn aus der Kurve geflogen sind. Es sind auch nicht mehr die schlecht gemanagten Verliererbanken, die von unfähigen Risikomanagern und gierigen Anlagestrategen in den Subprime-Sumpf gesteuert wurden.
Fortis ist ein Allfinanzkonzern, dessen Geschäfte in Belgien und den Niederlanden ungefähr mit denen vergleichbar sind, die in Deutschland von der Allianz oder den Finanzverbünden von Genossenschaftsbanken und Sparkassen angeboten werden. Die Hypo Real Estate ist zwar nicht im Privatkundengeschäft aktiv, gilt aber als typisch europäischer Immobilien- und Staatsfinanzierer, dessen Geschäfte mit den amerikanischen Subprimekrediten nicht vergleichbar sind.
Die Lage eskaliert auch deshalb so rasch, weil sich die Institute am freien Markt nicht mehr refinanzieren konnten. Für eine Bank, die täglich auf frisches Geld in Form von Kundeneinlagen und Anleihenemissionen angewiesen ist, ist dies fatal: Trocknen die Liquiditätsströme aus, kann sie innerhalb kürzester Zeit zahlungsunfähig werden. Diese Gefahr gilt für so gut wie alle Institute.
Welche Banken sind in solchen Zeiten noch sicher? Wir, die Sparkassen und Genossenschaftsbanken, sagen Vertreter dieser Institute stolz. Doch allzu sehr sollten sie sich nicht in Sicherheit wiegen: Auch wenn bei solchen Banken die eher trägen Spareinlagen der Privatkunden den größten Teil der Refinanzierung ausmachen, sind auch sie auf die tägliche Liquiditätsspritze des Marktes angewiesen. Dazu kommt die organisatorische Abhängigkeit von den landes- und bundesweiten Spitzeninstituten, die wiederum – siehe WestLB und SachsenLB – im globalen Finanzkasino schon so manche Milliarde verzockt haben.
Kommentare
Vertrauen in Bank und Staat?
Tja, dann sieht man das man einfach nur der Dumme Bürger bzw. Bauer für diese Regierung ist.
Die ganze Zeit hieß es, dass man keine Steuersenkung machen kann, da ansonsten das Ziel eines ausgeglichenen Haushaltes nicht möglich wäre.
Für unsere Elite ist dieses Geld über Nacht jedoch vorhanden. Da ist es auch egal ob man sein Ziel vom ausgeglichenem Haushalt erreicht!
Wenn ich versuche einen Kredit zu bekommen bzw. Kapital um mir ein Eigenheim zu finanzieren dann springt der Staat auch nicht als Bürge ein. Ich dachte unser Grundgesetzt würde besagen, dass alle Menschen gleich sind!
Aber wir sind halt nur das Fußvolk, dass für die Politik und die Elite arbeiten soll und dann noch dankbar sein sollen, dass wir das für diese Lügner und Diebe machen dürfen!
Noch vor 2 Wochen hat die Hypo Real Estate gemeint, dass Sie auf Wolke 7 schwebt und nun freut sich unsere Kanzlerin und unser Finanzminister dass Sie den Kollaps der Bank dank der Gelder des Deutschen Volk retten konnten.
Wie kann das sein, diese Bank hat die Öffentlichkeit belogen genau wie unser Finanzminister! Vor 2 Wochen hat der die Schwarzseher noch an den Pranger gestellt. Letzte Woche Donnerstag hielt er seine Rede wie verheerend die Lage für Deutschland ist und 4 Tage später rettet er eine Bank? Und natürlich, hielt man es nicht für nötig das Volk zu informieren!
Wohlmöglich waren die Wahlen in Bayern dazwischen!
Wieso belangt man die Manger nicht, die um jeden Preis 25% Rendite erzielen wollte. Warum zieht man nicht Ihr Vermögen heran. Sie verdienten in einem Jahr mehr als ein Bürger sein ganzes Leben! Auch die Investment Banker die diese Krise ausgelöst haben, werden vom Staat nicht bestraft sondern noch belohnt! Das kann nicht sein! Jeder von uns Arbeitet hart um dann von solchen Gierigen nimmer satten zu hören, dass wir zu teuer sind!
Ich bin gegen die Rettung! Sollen die dafür Zahlen, die es verursacht haben! Ich muß auch alleine für meine Fehler gerade stehen!
Als Konsequenz werde ich diese Woche all meine Ersparnisse von der Bank holen, da diese Krise bewiesen hat, dass man der Regierung und den Banken nichts glauben und vor allem nicht vertrauen kann!
Abwarten und Tee trinken
Geld von der Bank holen kann aber auch böse ins Auge gehen. Denn was machen Sie dann damit ? Kaufen Sie sich davon Sachen, die sie nicht brauchen ? Oder stecken Sie es unters Kopfkissen ? In beiden Fällen dürften sich die Menschen, die so handeln wie Sie, selber ins Knie schießen.