Deutschland kann seine Kohlendioxid-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 36 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 senken. Bis 2050 ist sogar eine Minderung um 80 Prozent möglich. Damit hätte Deutschland die für Industrieländer notwendige Reduktion an Treibhausgasen erbracht, die erforderlich ist, um global auf eine Halbierung des heutigen Ausstoßes zu kommen.
Zugleich bringt eine kluge Klimapolitik der deutschen Volkswirtschaft schon mittelfristig erhebliche Vorteile und stützt die Konjunktur. Sie kann unsere Abhängigkeit von importierter Energie auf ein Drittel reduzieren. Wie wichtig das ist, zeigt der aktuelle Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine, der auch die Versorgung Westeuropas beeinträchtigt.
Wie die Ziele der Bundesregierung für eine deutlich gesteigerte Energieeffizienz und den weiteren Ausbau der erneuerbarer Energien erreicht werden können, hat das Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in seiner unter Federführung von Joachim Nitsch verfassten "Leitstudie 2008" dargelegt: Sie plädiert für Veränderungen in Deutschlands Stromerzeugung, im Verkehr und der Wärmebereitstellung.
Ein tief greifender Strukturwandel ist nötig
Wenn die bis 2020 im Stromsektor angestrebte CO2-Reduktion nicht gefährdet werden soll, darf eine Leistung von 9000 MW in Kohlekraftwerken nicht überschritten werden. Die restlichen Neu-Kraftwerke müssen mit Erdgas betrieben werden. Die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung für den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung verlangen zudem, dass bei 40 Prozent der neuen fossilen Kraftwerke auch die Abwärme zur Gebäudeheizung oder als industrielle Prozesswärme genutzt werden muss.
Kommentare
Das emotionale Problem mit dem Klimaschutz
An und für sich ist das ein flott geschriebener Artikel mit einigen Wahrheiten. Nur leider versteigt sich auch dieser Autor - wie allzu häufig zu diesem Thema - in das Thema Klimaschutz, um damit den grundlegenden Umbau unserer Energieinfrastruktur zu fordern, warum eigentlich?
Unsere diesbezügliche Infrastruktur ist vom Ansatz her ca. 100 Jahre alt - und schon von da her auf Grund neu entstandener Technologien (Computer, Leistungselektronik) erneuerungsbedürftig und auch erneuerungsfähig. Die natürliche Triebfeder ist hier die erhöhte Energieeffizienz. Das macht die Automobilindustrie seit Jahren vor. Mein gebrauchter Golf 2 Benziner aus 1992 mit einer Leistung von 90 PS verbrauchte deutlich mehr Treibstoff (auch über den Energieinhalt gerechnet) wie mein heutiger 210 PS Diesel mit allem modernen Komfort. Und der Vorteil an diesem Ansatz ist - er geht über den Geldbeutel jedes Verbrauchers und wird damit auch mehrheitlich verstanden!
Und der Klimaschutz? Ausgehend von der Wortkonstruktion - wie schützt man bitteschön einen statistischen Mittelwert? Über den komprimierten Inhalt der Aussage - ein Gas mit einer Konzentration von einem Teil CO2 auf 2500 Teile Luft soll so gewaltige Energiemengen binden, das damit die Erde um 2 und mehr Grad K innerhalb einer historisch kurzen Zeit erwärmt wird. Dazu die PR-handwerklich Nähe zu Ozonloch und Waldsterben. Und letztendlich - der aufgebaute Bezug des Klimaschutzes zum Verzicht. Das alles zusammen führt nur zu einer sich emotional aufbauenden Abwehr der Verbraucher - und ist damit kontraproduktiv für die durchaus notwendige und sinnvolle Ressourcenschonung.
Zusammengefasst; lässt man die ganze Klimaideologie bei dem Thema Ressourcenschonung einfach weg und diskutiert nur über die Erhöhung der Energieeffizienz - und damit über den Geldbeutel der Verbrauchers - gibt es mit Sicherheit sehr viel bessere Ergebnisse als über diese inzwischen allzu lahme Krücke des Klimaschwindels!
Ich gebe Ihnen fast recht ....
Ich gebe Ihnen insgesamt recht, aber sie können trotzdem nicht den wissenschaftliche Konsen als eine Witznummer darstellen. Und das Ozonloch und Waldsterben ist durch politisches Handeln in letzter Minute aufgehalten worden. Wenn wir Glück haben schließt sich das Ozonloch in den nächsten 50 Jahren wieder. Der Saure Regen der die Waldwurzeln angreift ist definitiv auch keine PR Verschwörung. Sie hatten doch auch ihren Bio/Physik/ oder Chemielehrer gesagt: "Nein, dass glaube ich alles nicht, was diese Wissenschaftler da feststellen"... es ist doch eigentlich ziemlich einfach, wenn wir so weiter machen haben wir von Beginn der industriellen Zeit bis sagen wir einmal 2100. also in 200 Jahr einen Großteil, wenn nicht die gesamten ÖL, Gas- Kohle Vorräte in den Himmel geblasen. Diese heißen nicht ohne Grund fossile Energien.... Sie sind über Jahrmillionen gebundene Kohlenstoffe ... klar brauchen wir CO2, aber in solch einer noch nie dagewesenen Emission durch den Menschen brauche ich keine Wissenschaftler um zu wissen, dass hier der Mensch eine Naturgewalt geworden ist, der die Natur sehr wohl, aus dem Gleichgewicht bringen kann.
Trotz alle dem haben sie recht, ... Klimawandel hin oder her. Wir brauchen die Energiewende. Und wenn ich wieder höre, dass jemand sagt, mann kann nicht 100% Ökostrom realisieren, dann waren das nicht die Ersten Skeptiker:
Lord Kelvin, Vorsitzender der Royal
Society, 1895: »Flugmaschinen, die schwerer
als Luft sind, sind unmöglich.«
Thomas Watson, IBM-Chef, 1943: »Weltweit gibt
es einen Markt für vielleicht fünf Computer.«
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www.globalmarshallplan.org
balance the world
with an ecosocial market economy
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Klimapolitik
Sicherlich sollten wir von dem Konzept des Energiesparens wegkommen, da die Nutzung von Energie ja nicht klimasschädlich ist. Der Gesamtumsatz and Energie, durch Menschen verursacht, liegt immernoch um das 15000-fache unter der Energieeinstrahlung der Sonne.
Es geht um den Verbrauch von Energieträgern, die im Falle fossiler Herkunft, CO2 in die Atmosphäre blasen oder im Falle Uran bei gefährlichen Störfällen ganze Landstriche unbewohnbar machen (Siehe Tschernobyl)
Also sollte man im Falle der fossilen Energieträger dafür sorgen, dass das CO2 nicht oder in weit vermindertem Masse in die Atmosphäre gelangt. Dies braucht etwa 10% des genutzten Energieinhaltes des Energieträgers und man könnte bei allen SUVs, die ja genügend Platz an Bord haben, das anfallende CO2 auf Flaschen ziehen. Solch ein Fahrzeug würde zwar 10-15% mehr Energie verbrauchen aber kein CO2 abgeben.
Was machen wir dann mit dem CO2: An der Tankstelle sammeln und recyclen zur Herstellung von Designerkraftstoffen. Solche Kraftstoffproduzenten könnten an jede Windkraftanlage oder Photovoltaikanlage angeschlossen werden und der Strom wird nicht ins Netz gespeisst sondern zur Erzeugung der Kraftstoffe genutzt. Das würde auch das Problem der schwankenden Windstromerzeugung lösen.
Da mit effizienterer Nutzung des Stroms, einer verbesserten Wärmedämmung der Anteil der Mobilität am Endenergieverbrauch stark ansteigt, muss hierfür eine Lösung schnellstens gefunden werden. Dies hier könnte eine sein mit dem schönen Nebeneffekt, dass wir endlich die Natur wieder nachmachen, indem wir einen CO2 Kreislauf in Gang setzen, statt diesen wertvollen Rohstoff einfach in die Luft zu blasen.
Winfried Grüter
Bruxelles
Eine schöne Vorstellung,
aber leider unmöglich. Das chemische Potential zwischen Kohlenstoff und Sauerstoff ist eines der größten in der Natur. Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass diese beiden Elemente nur getrennt werden können, wenn eine Menge Energie zugeführt wird, die mit Photovoltaik- oder Windkraftanlagen von vertretbarer Größe nicht gewonnen werden kann. Ihrer, zugegebenermaßen, attraktiven Idee stehen daher leider die Naturgesetze entgegen. Allerdings denke ich, dass sich früher oder später eine ähnliche Idee der Kraftstoffrückgewinnung, allerdings wohl eher mit Kernfusion als Energielieferant, durchsetzen wird.
Gruß, PGMN
Wünsche, Träume und Möglichkeiten
In der Diskussion über notwendige grundlegende Veränderungen wird immer wieder das Festhalten an den bedrohenden Strategien als Realismus verkauft und in immer neuen Lackierungen neu aufgelegt. Die Gewinnmaximierung ist für die Noch-Nutznießer eine gezuckerte und die Mehrheit nur noch eine bedrohliche Falle, der wir nicht entgehen, wenn wir uns zu lange mit dem zwanghaft anmutenden Festhalten an Gewohnheiten aufhalten, die früher Profit ermöglicht haben.
Ein gesunder Kreislauf lebt von einem ausgeglichenen Geben und Nehmen.
Die Ansammlung von Reichtümern kann noch so verzweifelt als Glück verkauft werden. In den "Schmuckschatullen" werden wir keines finden.
Diese Krise wird auch einen natürlichen Ausleseprozess in Gang setzen, wo die Menschen, die ihre persönlichen Interessen größeren Zielen unterordnen, am Ende die Nase vorne haben.
Es hat sich und wird sich weiterhin als Illusion entpuppen, persönliche Vorteile mit einem wirklichen Vorsprung in Verbindung zu bringen.
Je dicker das persönliche Bündel ist, desto beschwerlicher wird das Vorankommen ausfallen.
Klimaschutz à l'allemande
Obschon selbsternannter Klimaschutzweltmeister, werden Deutschlands diesbezügliche Bemühungen nie von der Welt ernst genommen werden, solange wir auch weiterhin Kohlekraftwerken den Vorzug vor Atomkraftwerken geben.