Somalische Piraten sorgen im Indischen Ozean unverändert für Aufregung. Sie griffen am Samstag im Golf von Aden den unter panamaischer Flagge fahrenden Massengutfrachter MS Anatolia an, wurden nach Angaben der Nato aber von der Besatzung vertrieben. Später kaperten sie einen US-Schlepper mit 16 Besatzungsmitgliedern, wie ein Seemanns-Organisation mitteilte. Das Schiff unter italienischer Flagge habe zwei Lastkähne gezogen, als es am Samstagmorgen überfallen wurde.
Die Entführer des deutschen Frachters Hansa Stavanger versuchten vergebens, vier ihrer Kameraden zu Hilfe zu eilen, die in einem im Meer treibenden Rettungsboot einen US-Kapitän als Geisel halten. Die Piraten wollten den 20.000-Tonnen-Frachter mit fünf Deutschen und 19 weiteren Besatzungsmitgliedern als eine Art Schutzschild zwischen das Rettungsboot und die vor Ort inzwischen eingetroffenen amerikanischen Kriegsschiffe steuern. Wie CNN berichtete, manövrierten die Piraten das Schiff dann wegen der US- Militärpräsenz nahe des Rettungsbootes wieder zurück in den somalischen Hafen Eyl.
"Wir sind wieder an der Küste. Wir haben das Rettungsboot nicht finden können", sagte dagegen einer der Piraten an Bord der Hansa Stavanger am Samstag. "Wir hätten uns fast verirrt." Die vier Piraten auf dem Rettungsboot, das hilflos mit leer gefahrenem Tank auf dem Indischen Ozean treibt, haben zwei Millionen Dollar Lösegeld für ihre Geisel gefordert sowie ihre eigene Sicherheit.
Die Piraten fesselten Kapitän Phillips nach einem Fluchtversuch. Der 53-Jährige hatte am Freitag mit einem Hechtsprung von dem Schiff fliehen wollen. Nach neuesten Angaben des US-Verteidigungsministeriums folgte ihm jedoch ein Seeräuber und zwang ihn zurück aufs Schiff. Bei der Aktion feuerten die Freibeuter auch Schüsse ab. Phillips werde von seinen Kidnappern an Bord des geschlossenen Fiberglasbootes streng bewacht.
Die Bundesregierung hatte Medienberichten zufolge zwischendurch eine Befreiung der Hansa Stavanger durch die Eliteeinheit GSG 9 erwogen. Wie der Spiegel berichtete, scheiterte die Aktion aber daran, dass die Seeräuber das Containerschiff der Hamburger Reederei Leonhardt und Blumberg zu schnell zu ihrem Stützpunkt in der Bucht von Harardere an der somalischen Küste brachten. Laut Focus gab es zudem einen Zuständigkeitsstreit zwischen dem Bundesinnenministerium und dem Verteidigungsministerium.
Ein US-Militärsprecher sagte laut CNN, dass das amerikanische Militär Funkgespräche der Piraten abgehört habe. Die Fregatte USS Halyburton mit Hubschraubern an Bord habe inzwischen das andere amerikanische Kriegsschiff USS Bainbridge im Piratengebiet erreicht. Ein drittes Kriegsschiff, die USS Boxer mit umfangreichen medizinischen Einrichtungen an Bord, werde binnen 24 Stunden in der Region südlich des Horns von Afrika eintreffen.
Den Seeräubern dürfte es nicht nur um Lösegeld, sondern vor allem um freies Geleit gehen. Auf dem Rettungsboot ist ihnen das Benzin ausgegangen. FBI-Experten sind in die Verhandlungen mit den Piraten eingeschaltet. Derzeit befindet sich noch ein Dutzend Schiffe mit mehr als 220 Besatzungsmitgliedern in der Hand somalischer Piraten.
Kommentare
"Aussichten"
In einem Rettungsboot ohne wirkliche Deckungsmöglichkeit. Und in jedem Augenblick könnten Navy-Seals aus den Fluten auftauchen, die ihren Landsmann befreien wollen, ohne auf die Piraten besondere Rücksicht nehmen zu müssen (und dies auch nicht wirklich wollen.)
Es gibt angenehmere Aussichten.
Herzlichst Crest
Piraten.............
Vor ca. 2-3 Wochen habe ich schon einen Kommentar geschrieben [...] der mir einen "Ordnungsruf" der Redaktion einbrachte, zuviel
Ruecksicht Gangstern gegenueber bringt nichts, ich kann ueberhaupt nicht
verstehen wie man mit einer "Nussschale" einen grossen Frachter entern
kann, warum draengt man nicht ab ? warum faehrt man nicht drueber weg ?
eine ganze Flotte gekapert von I.Q. 70 Besitzern ? UNGLAUBLICH , nun werden hoffentlich mal wieder die USA das Problem fuer die Welt ausbaden muessen, vielleicht "kuerzt" MAN diesen Kommentar denn beim letzten Mal war ich schon erstaunt wie die Redaktion diese Farbige schuetzt, die duerfen zwar morden, Geiseln nehmen, erpressen, aber:
DISKRIMINIEREN DARF MAN SIE NICHT (welch arme ZEIT) die hier
wohl unbewusst einen Schutzschild ausgefahren hatte.
[Anmerkung: Richtig erkannt, rassistische Äußerungen und pauschale Herabwürdigungen sind in diesem Forum nach wie vor unerwünscht. Die Redaktion /ft]
hallo arno,
Dass diese "Gangster" in ihren "Nussschalen" es schaffen so einen großen Frachter zu kapern, liegt daran, dass sie über Panzerfäuste verfügen, die in so eine Bordwand recht große löcher schießen können. Weg fahren oder drüber fahren geht auch nicht, weil ihre Motorboote meist schneller fahren können als diese großen Frachter. Die Crew hat also 3 möglichkeiten: entweder sie riskiert, dass der ganze Frachter untergeht und sich die Piraten nacher noch die Rettungsboote vornehmen oder sie versucht die Piraten an bord zu bekämpfen und stirbt dabei vielleicht im gefecht, da sie nicht für den kampf ausgebildet sind, oder sie lässt die piraten an bord und hofft, dass die Lösegeldübergabe glatt läuft.
Mfg matze
Herabwürdigend?
Was ist denn an dem Kommentar rassistisch oder herabwürdigend? Piraten sind Gangster , Mörder und Banditen und die US Linie Piraten im Zweifelsfall zu erschiessen oder zu versenken, die ist wesentlich erfolgsversprechender wie die der deutschen Spaßmarine. Die Piraten solange mit Pampers bewerfen damit die sich mal endlich in die Hose machen? Das wird nicht klappen. Die einzige tödliche Gefahr die von der deutschen Marine ausgeht ist die, dass die Piraten am geplatzten Zwerchfell zu Tode kommen, weil sie sich totlachen.
Aktion gegen diese Hochsee-Gangster muss
entschieden haerter gefuehrt werden, es waere gut wenn sich die Nationen die sich beteiligen besser vereinen wuerden aber wenn ich sehe wie im Fall des Leonhard Dampfers bei den Deutschen um Kompetenzen gerungen werden,die schlicht verhinderten dass das Schiff befreit wurde dann kann ich verstehen warum jede Nation fuer sich selber agiert.
antwort mit "netz"
[Gelöscht. Bitte verzichten Sie auf pauschalisierende Kommentare /Die Redaktion ata.]