Im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag vom Samstag ermittelt nun auch Scotland Yard. Am späten Sonntagabend durchsuchten Polizisten in der Grafschaft Bedfordshire nördlich von London ein Haus, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Fahnder fanden kein gefährliches Material, auch gab es keine Festnahme. Der Einsatz war eine Folge des Anschlags in Stockholm, bei dem der Täter während der Haupteinkaufszeit zwei Menschen verletzte und sich selbst tötete.
The Daily Mail und The Daily Telegraph berichteten, der Täter habe in den letzten Jahren in Luton gelebt und an der Universität von Bedfordshire studiert. Die Frau und die beiden kleinen Töchter des Mannes leben demnach weiterhin in der Stadt etwa 50 Kilometer nördlich von London. Den Berichten zufolge studierte der 28 Jahre alte Mann Sporttherapie. Das habe er in einer Online-Kontaktbörse angegeben, auf der er eine Zweitfrau suchte, hieß es. Die britische Polizei wollte sich nicht dazu äußern, ob der Einsatz in Luton war, bestätigte jedoch die Verbindung zwischen der Razzia und den beiden Explosionen in Stockholm.
In Luton leben überdurchschnittlich viele Muslime, etwa 20.000. Vom Bahnhof der Stadt aus waren die Attentäter vom 7. Juli 2005 gestartet, als sie die Londoner U-Bahn und einen Linienbus mit Sprengstoff angriffen. Damals waren 52 Menschen gestorben.
Die schwedische Polizei geht derzeit von der Tat eines Einzelnen aus. Das könne sich jedoch noch ändern, sagte ein Vertreter der Sicherheitspolizei Säpo.
Die islamistische Website Schumuch el Islam hatte am Sonntag ein Foto von einem Mann mit schwarzer Jacke, dunkler Brille und Dreitagebart vor einer grünen hügeligen Landschaft veröffentlicht und behauptet, es handele sich dabei um den Attentäter von Stockholm. "Das ist unser Bruder, der Mudschahid Taimur Abdelwahab al-Abdali, der die Märtyrertat in Stockholm vollbracht hat", hieß es auf der Seite.
Nach Angaben des Telegraph stammt al-Abdali aus dem Irak. 1992 sei er von Bagdad nach Schweden gezogen. 2001 kam er nach England zum Studium. Nachbarn wollen ihn der Zeitung zufolge noch vor zweieinhalb Wochen in Luton gesehen haben. Schwedische Medien hatten zuvor berichtet, dass der Mann in einer Wohnung in der mittelschwedischen Ortschaft Tranås im Bezirk Småland lebt.
Der Attentäter hatte sich am Samstagnachmittag im Zentrum von Stockholm in die Luft gesprengt. Einen Rucksack hatte er mit Reißnägeln und weiterem Sprengstoff gefüllt, der sich aber offenbar nicht vollständig entzündete. Kurz zuvor war nicht weit davon entfernt ein Auto explodiert.
Wenige Minuten zuvor hatte eine Nachrichtenagentur eine Droh-E-Mail erhalten. Der Verfasser schrieb, dass er sich im Nahen Osten für den Heiligen Krieg habe ausbilden lassen. Er verurteilte den Einsatz schwedischer Soldaten in Afghanistan und "das Schweigen des schwedischen Volkes" zur Mohammed-Karikatur des heimischen Künstlers Lars Vilks. Schwedische Medien berichteten, dass der Mann unter anderem in Pakistan und Jordanien geschult wurde.
Fachleute sind uneins über die Frage, ob der Täter im Auftrag von al Qaida handelte. Die Drohung per E-Mail spricht einerseits gegen eine Verbindung zu dem Terrornetzwerk, das sich meist nachträglich zu Anschlägen bekennt.
US-Fachleuten zufolge zufolge könnte der Mann aber auch im Auftrag von al Qaida gehandelt haben. In seinem Testament bezog sich al-Abdali auf Terrordrohungen des irakischen Ablegers Islamischer Staat Irak gegen Schweden, wie das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen SITE mitteilte. "Der Islamische Staat Irak hat sein Versprechen gehalten", schrieb Wahab demnach mit Blick auf den Anschlag.
Am Tag nach dem Anschlag war die Stockholmer Einkaufsstraße Drottinggatan genauso mit Weihnachtseinkäufern gefüllt wie zuvor. Schwedens Justziministerin Beatrice Ask sagte, es gebe keinen Anlass für Befürchtungen, dass ähnliche neue Attacken unmittelbar bevorstehen. Es sei aber klar, "dass die jüngsten Ereignisse viele Menschen beunruhigen".
Kommentare
Niemand ist gezwungen,
Karrikaturen zu zeichnen und zu veröffentlichen, die religiöse Gefühle verletzen. Welchen Nutzen haben sie denn schon, sie klären ja nicht auf, sondern nur die Leser lachen, die eh schon Bescheid wissen; aber der Schaden, den sie verursachen, ist immens. Ich glaube auch nicht, daß das Argument mit der Meinungsfreiheit greift. Man kann die Inhalte auch so aussagen, daß sie nicht als religiöse Beleidigung rüberkommen.
Sage ich jetzt als weder Muslim noch als Christ.
Niemand ist gezwungen
sich selbst oder andere in die Luft zu sprengen, weil ihm die Meinung des anderen nicht gefaellt.
Ich jedenfalls bin bereit meine Meinungsfreiheit und die aller anderen Menschen in Europa auch weiterhin zu verteidigen. Komme da was will.
Heftzwecke und Selbsttötung
Entfernt. Bitte äußern Sie Ihre Kritik sachlich. Danke. Die Redaktion/ag
Warscheinlichkeit
Auch wenn mir die Verletzten und Toten Leid tun, ist es immer noch warscheinlicher vom Blitz in Europa erschlagen zu werden als Opfer eines Terroranfgriffs zu werden. Und doch stellen wir nicht auf allen Plätzen Blitzableiter auf.
Grade Solche Anschläge zeigen doch das Überwachung nichs bringt und auch Politzisten mit MP's nicht verhindern können. Wir solten uns damit abfinden das es immer kleine Extreme Politische Gruppen gibt. Nur wir sollten aufhören unsere Geselschaft ach ihnen auszurichten.
so ist die Meinungsfreiheit nicht einzuschränken nur weil es 10-20 Mentschen gibt die glauben es beleiduge sie etwas, die Meinungsfreiheit ist die Wichtigste Grundregel der Demoratie und war auch öfters schon ihr wichtigsten Aushängeschild.
Zwar fragen sich viele nun wo als nächstet etwas passiert, aber wir sollten und von der Angst nicht verleiten lassen Schutzmasnahmen zu treffen die Extremer sind als zur Zeiten des Kalten Krieges oder dier Kuba Kriese. Damals gab es eine Wirkliche Gefahr und wir rannten auch nicht alle Kopflos herum umd sahen zu wir wir am schnellsten undere Grundrechte abscaffen könnten, sonder wir standen ebend zu diesen Grundrechten da wir sie als richti erkannten.
Grundsätzlich haben Sie ja recht...
1) Die Meinungsfreiheit will auch niemand als Anti-Terror-Massnahme einschränken - wenn man einmal von den schwedischen Behörden absieht, die im Falle von Wikileaks als Speichellecker der USA handeln .
2) Gewaltaufrufe oder -verherrlichungen sind nicht mit "Meinungsfreiheit" gleichzusetzen. Gruppierungen, die zum Töten und Verstümmeln aufrufen, haben die Meinungsfreiheit überreizt. Klar: Terror gut zu finden, ist auch eine Meinung. Diese sollte man auch nicht verbieten, da sie selbstentlarvend ist.
Aber es gibt Menschen, die es nicht bei einer abstrusen Meinung belassen.
3) Aus dem missglückten Anschlag in Schweden zu schliessen, dass Anti-Terror-Massnahmen nicht greifen, ist kurzsichtig. Ich möchte nicht wissen, wie viele Flugzeuge heute entführt und/oder in die Luft gesprengt würden, wenn es keine Metalldetektoren und Sprengstoffhunde in den Flughäfen gäbe.
Ich möchte auch nicht wissen, wie viele "Oklahoma-Bombing"-mässige Anschläge es heute gäbe, wenn der Verkauf von bestimmten Düngemitteln nicht streng reguliert wäre.
Wenn man gesetzliche Massnahmen so wie Sie beurteilt, könnte man sämtliche Gesetze abschaffen. Auch Morde und Vergewaltigungen finden statt, trotz drohender Strafen. Es sind aber gerade diese Strafen und die Polizei, die eine blutige Anarchie verhindern.
Ich gebe Ihnen aber recht, dass die Gesetzgebung immer eine schwierige Gratwanderung zwischen Freiheit und Sicherheit ist.
Kunstfreiheit
Kunst, ist auch heilig. Sie ist aus Ritualen und tiefen rligiösen Gefühlen entstanden, die älter sind als die bekannten Religionen. Gerade als Christ kann ich sehr gut damit leben, wenn die Kunst meinen Glauben beleidigt. Und wenn sie dabei zu weit geht werde ich meine Stimme aber nicht meine Faust erheben. Es gibt schon eine Art innere Zensur wenn es um die Auseinandersetzung mit dem Islam geht. Dieser unheilvolle und schamvolle Entwicklung sollte unbedingt Einhalt geboten werden. Christen werden in fast allen islamischen Ländern unterdrückt in vielen verfolgt. Lasst uns anders sein. Tolerant. Aber: Keine Toleranz der Intoleranz!