Die Bundesregierung hat deutlich mehr Rüstungsexporte in das arabische Emirat Katar genehmigt als bisher bekannt . Das geht aus den Antworten des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.
Wie die
Passauer Neue Presse
schreibt, hat die Bundesregierung demnach seit dem 1. Januar 2012 nicht nur Exportgenehmigungen für
62 Leopard-Kampfpanzer und 24 Panzerhaubitzen
erteilt, sondern auch für sieben weitere gepanzerte Fahrzeuge, ein Artilleriegeschütz, Maschinengewehre, Zünder, Geschosse, Munition sowie weiteres Zubehör.
"Die Ausfuhr der Panzer und Haubitzen wird sich voraussichtlich über mehrere Jahre erstrecken", heißt es dem Bericht zufolge in der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums. Wertangaben zum Gesamtvolumen der Genehmigungen könnten nicht gemacht werden.
Opposition kritisiert Verhalten der Bundesregierung
Der Münchner Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) hatte den Vertragsabschluss mit Katar über die Lieferung der Kampfpanzer und Panzerhaubitzen bereits vor einer Woche bekanntgegeben . Das Volumen soll 1,89 Milliarden Euro betragen. Weitere Waffen wurden nicht erwähnt.
Linke und Grüne hatten den Rüstungsdeal heftig kritisiert . Die Bundesregierung setze ihre Politik fort, die Staaten am Persischen Golf hochzurüsten. Die Bundeskanzlerin mache Deutschland "zum Hoflieferanten des Nahen Ostens", sagte der Außenexperte der Linksfraktion, Jan van Aken. Mit Katar erhalte "ein Land, in dem Zwangsarbeit und Zensur an der Tagesordnung sind, den begehrten Kampfpanzer Leopard 2".
Katar gilt als eins der reichsten und mächtigsten Länder der Region. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International gibt es weitreichende Menschenrechtsverletzungen in dem Land. Vor allem das Recht auf freie Meinungsäußerung ist massiv eingeschränkt. Im Internet wurde bereits mehrfach zu Protesten aufgerufen, allerdings hat es bislang noch keine öffentlichen Demonstrationen gegen die Regierung gegeben.
Kommentare
Wir muessen Katar vor den Ajatollahs schuetzen
Deutschland sollte sich nicht nur darauf beschraenken, Ruestungsgueter an unsere Partner am Golf zu liefern, sondern sollte gleich ein ganzes Paket zur Koordinierung und Organisation der Landesverteidigung Katars anbieten. Schliesslich liegt es auch in unserem nationalem Interesse, die Golfregion politisch stabil zu sehen, und die Bundeswehr verfuegt ueber Erfahrung und Ressourcen, die nicht jeder kleine Staat aufbringen kann.
Zum Thema Menschenrechtsverletzungen muss man anmerken, dass Amnesty International zwar gut daran tut, an das Schicksal der Unterdrueckten zu erinnern, dass aber die Erfahrung lehrt, dass aus den Unterdrueckten von heute oftmals die Unterdruecker von morgen werden, wenn man sie nur laesst.
Katar darf kein zweiter Ajatollahstaat werden, in dem Menschenrechte noch deutlich weniger Wert besitzen, als sonstwo in der Region. Und genau darum geht es beim Schutz Katars.
BiWir muessen muessen
Der Beitrag ist gut geschriebene subtile Satire, weiter so. Die Ajatollas sind boese, boese, boese...........
Erstaunlich
Ohne Munition macht so ein Panzer ja auch wenig Sinn...
Es wären mehr Details doch wünschenswert, handelt es sich bei den MGs um die Bewaffnung der verkauften Fahrzeuge?
Was für gepanzerte Fahrzeuge? Bergepanzer? Munitionstransporter?
Einfach mal ein
"educated guess". Die Kataris ersetzen ihre gesamte Panzerbrigade, die momentan noch mit alten Kpz des Typs AMX-30 und Haubitzen vom Typ G-5 ausgerüstet ist. Zur Ausstattung einer solchen Brigade gehören eben auch noch weitere Unterstützungsfahrzeuge.
Bei solchen Waffenlierungen ist es eigentlich Standart, dass nicht nur die Fahrzeuge gekauft werden, sondern Unterstützungsfahrzeuge, Verträge zur Ausbildung, Wartung, Simulatoren usw.
Aufrüsten
Die shiitischen Ajatollas sind böse, die wahabitischen Könige und Scheichs sind gut. Schon Saddam Hussein mußte, als Freund der USA und persönlicher Freund von Rumsfeld, mit amerikanischen Waffen einen Krieg gegen die Ajatollas führen. Nach dem der Sieg ausblieb, fiel Saddam in Ungnade und wurde hingerichtet. Jetzt also ein neuer Anlauf mit deutschen Panzern gegen den Iran. Nun siegt mal schön,
für die westliche Konsumreligion und alles wird gut.