Die Wirtschaftskraft Afrikas wächst zwar weiterhin, großen Teilen der Bevölkerung des Kontinents aber kommt dies nicht zugute. Dieses Jahr werde die Wirtschaftsleistung um 4,8 und 2014 um weitere 5,3 Prozent wachsen, heißt es in einem gemeinsamen Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ( OECD ), der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB), der Afrikanischen Wirtschaftskommission (ECA) und des UN Entwicklungsprogramms (UNDP). Obwohl in vielen Regionen der Welt – so auch in Europa – die Konjunktur schwach ist, "erweist sich Afrika weiterhin als widerstandsfähig".
Der Kontinent bleibe "ein Wachstumspol der angeschlagenen Weltwirtschaft". Allerdings sei das
nicht mit "einem spürbaren Rückgang der Armut"
verbunden. Die Arbeitslosigkeit bleibe weiterhin hoch, die Einkommensunterschiede nähmen zu.
"In manchen Ländern sinken Gesundheits- und Bildungsstandards", warnen die Autoren des Berichts. Dabei könnte Afrikas Reichtum an Ressourcen in der Landwirtschaft, im Bergbau und bei Energieträgern "das wirtschaftliche Wachstum auf dem Kontinent vorantreiben und die Lebenssituation der Menschen dort entscheidend verbessern".
"Wachstum alleine reicht nicht"
Entscheidend seien Reformen
, damit Afrika wettbewerbsfähiger werde und ausreichend Arbeitsplätze schaffen könne, heißt es weiter in der Studie. Der Rohstoffreichtum bleibe vielerorts weiterhin der Schlüssel für das Wachstum.
Es müsse allerdings sichergestellt werden, dass das Wachstum auch der Masse der Menschen zugutekomme. "Wachstum alleine reicht nicht", sagte OECD-Direktor Mario Pezzini. Notwendig seien vor allem Investitionen in die Infrastruktur und in die Bildung sowie die Ausweitung der regionalen Märkte.
Die wirtschaftliche Integration Afrikas erfolgt dem Bericht zufolge "viel zu langsam", um das "enorme Potenzial" des Kontinents wirklich zu entfalten. Um in der globalisierten Wirtschaft konkurrieren zu können, benötige Afrika noch immer mehr Brücken und Straßen, Erleichterungen im regionalen Handel und im Grenzverkehr und nicht zuletzt bessere Institutionen und besser ausgebildete Beamte.
Kommentare
Nicht nur in Afrika
"Um knapp fünf Prozent wächst die Wirschaft ... dieses Jahr laut einer Studie. Davon profitieren aber nur wenige, die Armut wird kaum zurückgedrängt."
Also wie hier.
Das ist aber ziemlich harmlos formuliert
Man könnte auch sagen, dass die Afrikaner von einer korrupten Elite aus Ex-Kolonialisten, Finanz- und Industriegrößen um ihren gerechten Anteil an den gehobenen Schätzen dieses Kontinents gepresst werden.
Dem Gemüsehändler vom Bild scheint es nicht am Gemüse zu mangeln, wohl aber an zahlungsfähigen Kunden. Er sollte besser westliche Nobelkarossen anbieten, davon setzt er mit Sicherheit noch mehr ab, als von Kartoffeln und Mais.
Es fehlt an demokratischen Strukturen, an Sozialtransfer und Korruptionsbekämpfung und Unabhängigkeit von internationalen "Wirtschaftshilfen" wie die des IWF, die Land und Bevölkerung zu gunsten einer korrupten Elite ausbeuten und die Derregulierung aller "Wirtschaftshemmnisse" (wie Arbeitsschutz und Lohnuntergrenzen) vorantreiben um alle Türen für internationale "Investoren" zu öffnen.
zuerst die Mittelschicht stärken und dann umverteilen ....
Wirtschaftswachstum „nutzt nur den Reichen“. Das ist normal und auch gut so, denn die Reichen unternehmen wenigstens etwas. Und je besser es denen geht, desto mehr Mitarbeiter werden sie einstellen, die ausbilden lassen und dann nützt es wieder den Armen.
@ Nr. 3
Ich nehme an, Sie glauben auch noch an den Weihnachtsmann und daran, dass die Erde eine Scheibe ist?
Wer hätte das gedacht!!!
"Afrikas Wirtschaftswachstum nützt den Reichen"