Bei Ausschreitungen in der Provinz
Xinjiang
im
Westen
Chinas
sind mindestens 27 Menschen getötet und drei verletzt
worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua stürmte eine wütende Menschenmenge mit Messern bewaffnet mehrere Polizeireviere, ein Regierungsgebäude und eine
Baustelle in der Ortschaft Lukqun. Die Agentur zitiert
Vertreter der
Kommunistischen Partei
, wonach ein "Messer schwingender Mob" Menschen niedergestochen und Polizeifahrzeuge in Brand gesetzt hätten.
Bei dieser Attacke sollen dem Bericht zufolge 17 Menschen getötet worden sein, darunter neun Polizisten. Daraufhin eröffnete die Polizei das Feuer auf die "Aufrührer" und tötete mindestens zehn der Randalierer. Die Sicherheitskräfte verfolgten die Flüchtenden und nahmen mindestens drei Menschen fest. Fotos auf chinesischen Websites, deren Herkunft nicht geklärt ist, zeigten verbrannte Polizeiwagen und mindestens drei Tote.
Angaben über die Randalierer und den Grund der Unruhen enthielt der Bericht nicht. Die örtlichen Behörden gaben auf Anfrage an, selbst nur im Internet von dem Vorfall erfahren zu haben und über keine näheren Informationen zu verfügen.
Xinjiang, die dünn besiedelte Wüstenregion im Westen Chinas, ist die Heimat der muslimischen Volksgruppe der Uiguren . Diese fühlen sich durch die Han-Chinesen, die von Peking systematisch in der rohstoffreichen Grenzprovinz angesiedelt werden, zunehmend an den Rand gedrängt . Immer wieder kommt es daher zu ethnischen Ausschreitungen und Zusammenstößen mit der Polizei. Zuletzt wurden 21 Menschen bei derartigen Gewaltausbrüchen getötet, im Jahr 2009 waren bei einem Aufruhr in der Stadt Urumqi fast 200 Menschen umgekommen.
Während Peking "Terroristen" für die Gewalttaten verantwortlich
macht, sprechen uigurische Exilorganisationen von der Niederschlagung
legitimer Proteste. Der Sprecher der Exiluiguren, Dilxat Rexit, machte in einer Mitteilung
aus
München
"anhaltende Unterdrückung und Provokationen" für die Gewalt
in Xinjiang verantwortlich.
Kommentare
Uiguren
Größere Ausschreitungen in der Region gab es schon 2012 und vor allem 2009. Die Gründe sind vielfältig, aber zunächst muss man sagen, dass die Uiguren noch weniger mit China zu tun haben als Tibeter. Diese Region muss man sich vorstellen wie ein Kombination aus Ex-Yugoslawien und Palästinensergebieten zum Quadrat. Ein eigenes Volk mit eigener Kultur unter "Herrschaft" in einem Land, das mit ihnen nichts zu tun hat, ihre Ressourcen ausbeutet und mit staatlichen Ansiedlungskampagnen die Mehrheit im Land stellen will und wird. Dabei gelten Uiguren als Menschen zweiter Klasse und sind selbst in ihren eigenen Gebieten ständigem Rassismus (auch staatlichem) ausgesetzt.
Dagegen wird regelmäßig von der Bevölkerung protestiert, dann auch mal aufgeladener wenn es wie 2009 bei den Ürümqi-Aufständen zu hunderten Toten kam. Ausgelöst wurden die Proteste damals als Han-Chinesen in einer Spielzeugfabrik mindestens 2 Uiguren töteten. Die Chinesische Regierung vermeldete dann aber natürlich, dass die Proteste standardmäßig 1. von Terroristen und 2. von Ausländern gesteuert werden, wie immer. Besonders auf dem Kieker haben sie die in München stationierte Exil-Organisation der Uiguren.
Natürlich ist die chinesische Regierung nicht alleinschuldig. Das Thema ist wesentlich komplexer als die Nahostfrage. Da das Ausland hier allerdings im Gegensatz dazu und zu Tibet kein Interesse hat, wird es alle Jubeljahre immer mal wieder zu Ausschreitungen mit Toten kommen.
Ex-Yugoslawien und Palästinensergebiete zum Quadrat
Und ausgerechnet in einer Hinwendung nach China hat Herr Erdogan schon seit längerem ein mögliches Alternativ-Programm für die Einbindung (s)einer vom Westen ach so schlecht behandelten Türkei erblickt.
"Erdoğan considering Shanghai Five"
http://todayszaman.com/co...
Wobei "Shanghai" hier für einen Kooperationskreis rund um China - und Russland steht.
Auch hier wird wieder versucht, von außen
Unruhe in eine chinesische Randprovinz zu tragen.
Federführend ist dabei der "Weltkongresses der Uiguren", eine Organisation mit "separatistischen Zielen" (Wikipedia), die ihren Sitz - na? - genau, in München hat.
Und natürlich erfreut sich auch diese Exilbewegung des Wohlwollens der deutschen Politik, was in China kritisch registriert wird.
Finanziert wird der "Weltkongress" übrigens zu einem guten Teil von der amerikanischen NED, einem Verein, zu dem Wiki ebenfalls was zu sagen hat...
"Vorbildliche" Minderheitenpolitik der VR China?!?!
Ich muss mich grade wirklich zusammenreissen, damit mir keine Ader platzt - die Minderheitenpolitik in China (speziell in Ost-Turkestan) mag vieles sein - aggressiv, gewalttätig, menschenverachtend, aber definitiv nicht "vorbildlich"! Zwangsassimilierung, Unterdrückung, Zwangshochzeiten mit Han-Chinesen, lukrative Geschäfte oder Bildung gibt es ebenso in erster Linie nur für Chinesen, die Kultur der Uiguren verkommt zur einer reinen Touristen-Attraktion, zu einem Abziehbild! Tibet, das in einer sehr ähnlichen Situation ist, hat im Gegensatz zu Ost-Turkestan eine weltweite Lobby, speziell im Westen. Das ein muslimisches Turk-Volk eine nicht ansatzweise so große Lobby im Westen hat ist natürlich klar. Und warum all das? " Davon abgesehen ist die Region der Vorfälle eine Gebiet was an Rohstoffen reich sein soll......" Das ist nicht nur ein Gerücht, sondern eine Tatsache und der Grund, warum China das Gebiet überhaupt annektierte. Würde mal empfehlen, eine Dokumentation über Ost-Turkestan zu sehen, oder ein Buch darüber zu lesen, wie z.B. "Eine Reise zu den Uiguren" von Mehmet Aydemir. Aber die Minderheitenpolitik Chinas als "vorbildlich" zu deklarieren, lässt jeglichen Respekt vor den dortigen Minderheiten vermissen!
Ist immer wieder witzig wenn Deutschland und die USA mit ihrer..
in den Jahrhunderten ihres Bestehens vorbildlichen Minderheitenpolitik der VR China Vorwürfe machen. Davon abgesehen ist die Region der Vorfälle eine Gebiet was an Rohstoffen reich sein soll......