Großbritannien schickt Kriegsschiffe zu einem Manöver an die Küste seines Überseegebiets vor der spanischen Küste. Die Fregatte HMS Westminster solle am Dienstag auslaufen und binnen einer Woche die britische Enklave Gibraltar erreichen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Weitere drei Schiffe sollten schon am Montag britische Häfen in Richtung Mittelmeer verlassen.
Das Verteidigungsministerium in London sprach von einer lange geplanten Routineübung. Europaminister David Lidington schrieb in der Zeitung The Sun, Großbritannien und Spanien schätzten einander zwar. Dies bedeute aber nicht, "dass wir ein Auge zudrücken, wenn die Menschen in Gibraltar bedroht oder unter Druck gesetzt werden". Spanische Medien werteten den Plan, die HMS Westminster Gibraltar anlaufen zu lassen, jedoch als einschüchternde Maßnahme.
Großbritannien und Spanien streiten seit Wochen um die britische Enklave. Spanien wirft Gibraltar vor, in dortigen Gewässern Betonblöcke mit Metallstacheln versenkt zu haben, um ein künstliches Riff zu schaffen. Dieses behindere die Arbeit spanischer Fischer. Die spanischen Behörden reagierten mit verstärkten Kontrollen an der Grenze, die für stundenlange Verzögerungen bei der Abfertigung sorgten.
Die britische Regierung prüft nun rechtliche Schritte gegen Spanien. Das spanische Außenministerium erklärte, die Kontrollen seien legal und
unverzichtbar. Großbritannien gehöre nicht dem Schengen-Raum an, in dem es gewöhnlich keine Personenkontrollen an den Staatsgrenzen gibt.
Gibraltar gehört seit dem Jahr 1713 zu Großbritannien. Spanien erkennt die britische Herrschaft über den Felsen nicht an und fordert die Rückgabe des 6,8 Quadratkilometer großen Territoriums.
Kommentare
Willkommen
im Europa des 21. Jahrhunderts!
@Nr. 1 Nur kalendarisch
Europa, speziell auch die in dem Artikel genannten Länder, befindet sich lediglich kalendarisch im 21. Jahrhundert. Ehtisch und gefühlt dagegen vielfach noch immer im 18./19. Jahrhundert.
Zumindest diesen Eindruck muss man ob solchen Gebarens geradezu unweigerlich gewinnen.
Das hat uns
noch gefehlt.
Gibt es nicht noch irgendwo ein Fleckchen Erde, so um die 500m2 worüber man sich streiten kann.
500m2?
Also 1 Quadratkilometer sind 1000x1000= 1 Mio. Quadratmeter.
Also sind 6,8 Quadratkilometer immerhin 6,8 Mio. Quadratmeter und nicht 500...
Und nein, ich denke nicht das es Spanien gehören sollte, schliesslich leben dort Leute die bestimmt selbst entscheiden möchten.
Die spinnen die Briten
Weder ist Gibraltar Falkland noch ist Spanien Argentinien. Und in den Achtzigern leben wir auch nicht mehr...
Wie weit sind wir in der EU gekommen, wenn sich große EU-Mitglieder solche Eskapaden erlauben?
via ZEIT ONLINE plus App
Diese "Krise" kommt beiden Parteien gelegen,
so können Spanien und Großbritannien von ihren innenpolitischen Problemen ablenken. Anders kann ich mir diesen Zirkus nicht erklären.
.......Go West!...
...dieses Kasperletheater geht jetzt bald in die vierte Woche, zumindest
schafft sie etwas Luft fuer die konservative Regierung, die Affaere mit den
parteiinternen Briefumschlaegen braucht eine Verschnaufpause.
Ansonsten kann ich nur eines sagen:
Alles im Normalbereich, mehrere Boote aus Marokko sind dieses Wochen-
ende gestrandet. Im Moment sind nur die bootpeople nach Lampedusa TV-kompatibel.
Die illegalen Zigaretteneinkauefe gehen weiter, die Arbeitslosigkeit in der
Region Andalusien liegt ueber 33%, nationaler Spitzenplatz, die regionale
Quote in Cadiz ( bei deutlich ueber 40%) kann sich auch sehen lassen,
von der Fischereifront sind keine Neuigkeiten zu berichten.
Der spanische Aussenminister kam sogar auf die Idee, dass die Leute eine
50 € Gebuehr fuer die Fahrt nach Gibraltar zahlen sollten, damit koennten
die arg gebeutelten Fischer entschaedigt werden. Die Regierung faehrt eine
harte Linie, oft fehlt dabei das Mass und die notwendige Sensibiltaet.
...........und morgen werden dann 5 Motorroller mehr beschlagnahmt, um zu
zeigen, dass man etwas tut gegen die ganzen Illegalen, oder?