Bei einem Anschlag in der libanesischen Hauptstadt Beirut sind der frühere Minister Mohammed Schattah und fünf weitere Menschen ums Leben gekommen. Der Konvoi des Oppositionspolitikers sei Ziel des Attentats gewesen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur. Insgesamt starben demnach mindestens sechs Menschen.
Der frühere Finanzminister sei auf dem Weg zu einem Treffen gewesen, als die Autobombe explodierte, hieß es. Augenzeugen zufolge wurde sein Auto "komplett zerstört". Der Sprengsatz ging vor dem Haus hoch, in dem sich die Politiker zum Gespräch versammeln wollten. Dem Gesundheitsministerium zufolge wurden mindestens 70 weitere Personen verletzt.
Das libanesische Fernsehen zeigte dichten Rauch nahe des libanesischen Regierungssitzes sowie Bilder brennender Autos auf einer von Trümmern übersäten Straße. Die Erschütterung sei in der gesamten Stadt zu hören gewesen, hieß es.
Exministerpräsident macht Hisbollah verantwortlich
Schattah, der früher Botschafter in den USA war, galt als bedeutender Volkswirt und gemäßigter sunnitischer Politiker. Er war bereits Berater des Vaters von Saad Hariri, dem ehemaligen Ministerpräsidenten Rafik Hariri. Dieser wurde 2005 bei einem Anschlag getötet. Als Saad später selbst Ministerpräsident wurde, benannte er Schattah zum Finanzminister.
Saad Hariri macht die radikalislamische Hisbollah-Miliz für den Anschlag verantwortlich. "So weit wir wissen, sind die Verdächtigen diejenigen, die vor der internationalen Justiz fliehen und sich weigern, sich einem internationalem Tribunal zu stellen", sagte Hariri. Er bezog sich damit auf den Prozess gegen die mutmaßlichen Mörder seines Vaters.
Die politische Lage im Libanon ist vor allem wegen des Bürgerkriegs im Nachbarland Syrien instabil. Erst im November hatte es einen Doppelanschlag in der Stadt gegeben . Damals war die iranische Botschaft das Ziel.
Schattah galt als Gegner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Die Hisbollah-Miliz ist mit Assad verbündet und kämpft zusammen mit den syrischen Truppen gegen Rebellen.
Kommentare
Es spricht einiges dafür...
...dass hier der Dikator Assad, seine Schergen und oder kriminelle Kreise aus dem Libanon bzw. dem Iran dahinterstecken, hoffentlich wird diesen Personen einmal das Handwerk gelegt, denn ihre Taten treffen ja nicht nur die Opposition in Syrien, sondern sind mitveranwortlich für Tod und Vertreibung unzähliger Zivilisten.
Vergeltungsschlag für die iranische Botschaft
Es erweckt den Eindruck, dass hier ein Ping-Pong-Spiel stattfindet. Fraglich ist, wo es das nächste Mal "Pong" machen wird...
Assads Religionskrieg Phase 2
nach der Zerstörung weiter Teile Syriens reisst Assad sein Nachbarland mit in den Abgrund...
Ich hoffe der...
..."griechische Kommsissar" - das intellektuelle Schwergewicht bei der Zeit - hat seine Erkenntnisse schon den Behörden im Libanon mitgeteilt?!
Nicht einmal die Zeit - die dem Islamismus in Syrien nahesteht - hat schon ein Urteil über die Urheberschaft gefällt...
P.S. Es könnte natürlich sein das dies eine Racheaktion für diverse salafistische Attentate auf Schiiten, Christen, etc. ist.
Unser Freund der Diktatur, versucht diese zu verteidigen
und versucht das Attentat gleich einmal den Gegnern der Diktatur, die natürlich viel schlimmer als die Diktatur sind, in die Schuhe zu schieben. Assad, der Gute, soll wieder einmal diskreditiert werden. Wenn das mal kein Grund ist einen seiner Gegner in die Luft zu sprengen. Morgen bekommen wir dann eine wortreiche Erklärung serviert, welche die Spannungen im Libanon als Folge von dessen Eigenständigkeit erklärt. Was wäre es doch gut und schön, wenn auch der Libanon zu Syrien gehörte. Dann könnte Assad endlich dort für Ruhe sorgen.
Wenige Stunden vor dem Anschlag...
...hat Mohammed Schattah das Letzte mal die Hisbollah kritisiert: >>"Die Hisbollah macht starken Druck, um sich ähnliche Vollmachten in den Bereichen Sicherheit und Außenpolitik anzueignen, wie sie Syrien 15 Jahre lang im Libanon genossen hatte." << Quelle: SZ-Online (http://www.sueddeutsche.d...)