Die Separatisten in der Ostukraine haben nach eigenen Angaben umfangreiche militärische Unterstützung aus Russland bekommen. 30 Panzer sowie 1.200 auf russischem Gebiet ausgebildete Kämpfer seien zur Verstärkung gekommen, sagte ihr Anführer Andrej Sachartschenko in einem Video. Der Mitschnitt des Sachartschenko-Interviews stand auf einer den Separatisten nahestehenden Internetseite.
Die russische Führung hat eine direkte Beteiligung am Konflikt in der Ostukraine immer bestritten. Der Kreml teilte mehrfach mit, es sei möglich, dass Freiwillige, zum Beispiel aus dem Nordkaukasus, aus eigener Initiative aufseiten der Separatisten kämpfen könnten.
Beim
geplanten Treffen der Außenminister der Ukraine, Russlands, Frankreichs
und Deutschlands in Berlin soll über Auswege aus dem Konflikt und über
humanitäre Hilfe für die Menschen im umkämpften Gebiet gesprochen
werden. Aus dem Außenamt in Kiew verlautete, es werde auch um die
Perspektive für einen weiteren Dialog gehen, möglicherweise auch auf
höchstem Niveau. Russische Medien berichteten, es gebe Vorbereitungen
für ein Treffen des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko mit Wladimir Putin.
40.000 Einwohner ohne Strom
Die Lage der Menschen im Krisengebiet verschlechtert sich nach Angaben der örtlichen Behörden weiter. Die mehr als 200.000 Einwohner von Luhansk sind seit zwei Wochen ohne Strom und Wasser. In Donezk seien mehr als 40.000 Einwohner ohne Strom, teilte der Stadtrat mit.
Galina Balsamowa vom Roten Kreuz sagte russischen Nachrichtenagenturen, für die Verteilung der Hilfe sei eine Einigung zwischen Russland und der Ukraine notwendig. Diese stehe aber noch aus. Präsident Poroschenko hatte am Freitag mitgeteilt, dass eine Übereinkunft mit Russland getroffen worden sei. Der in Moskau gestartete Konvoi befindet sich nach Medienberichten weiterhin auf russischer Seite der Grenze in der Kleinstadt Donezk. Die Lastwagen der Kiewer Regierung sammelten sich nördlich von Luhansk.
Kommentare
Tja, wenn es trotz intensivster Satellitenüberwachung
an vorzeigbaren Belegen fehlt, dann müssen einmal mehr "Internet-Beweise" herhalten, die natürlich gar nicht manipulierbar sind.
Für eine Schlagzeile in den bundesdeutschen Medien reicht es allemal, auch wenn sie sich schon am nächsten Tag genauso als Ente herausstellt, wie Herrn Poroschenkos angeblicher Artillerieschlag auf eine angebliche russische Kolonne ...
Kriespropaganda
wie z.B. das Foto mit dem Separatisten, der ein Kuscheltier hochhielt und wenn man das Video zu Ende gesehen hat es sich zeigte, dass der Mann dann seine Mütze abnahm und für das Kind betete. Ich will nicht sagen Russland setzt solche Mittel nicht ein, eben Kriegspropaganda, aber dann muss der Westen auch den Ball flach halten".
Bestätigt?
Es wäre sehr hilfreich, wenn Sie zwischen unbestätigten und bestätigten Meldungen sauberer differenzieren könnten. Besonders vorteilhaft ist eine Bestätigung der in der jeweiligen Meldung benannten Partei (hier: Russische Föderation). Es mag stimmen, was Sachartschenko gesagt haben soll, könnte aber z.B. auch nur der Stärkung der Moral seiner Truppe dienen und erfunden sein. Uns wurden in diesem Konflikt nun schon zu oft unhaltbare Scheininformationen aufgetischt.
Was macht Sinn
Es geht immer um die Frage, was Sinn macht und was nicht. Nachdem nun vorgestern mindestens ein Journalist den Grenzübertritt von 23 APC mit samt Unterstützungsfahrzeugen gemeldet hat, Poroschenko gemeldet hat dass diese mit Artillerie beschossen wurden (ob zerstört oder nicht ist wohl unklar) melden nun die Separatisten eine Verstärkung der Truppen.
Es klingt schon zusammenhängend, und die Behauptung Moskaus, die Grenzen wären dicht und Russland würde in diesen Konflikt nicht eingreifen, ist offensichtlich ein einzige Lüge. Es gibt einfach nichtmal ansatzweise Hinweise darauf, dass Moskau seine Grenzen sichern will.
Es passt schon alles zusammen, und dadurch dass Russland den Luftraum über dem Kriesengebiet kontrolliert (wird ja alles abgeschossen was da langfliegt, auch Zivilmaschinen) ist es wohl auch nicht so einfach mit der Überwachung, zum Beispiel mit Hubschraubern über der Grenze um eben solche Grenzübertritte zu filmen.
Ich bin mal gespannt was das Treffen von Lawrow und den Ukrainischen Kollegen in Berlin morgen bringen soll. Moskau fordert ja andauernd eine Waffenruhe für die Hilfsgüterverteilung, transportiert aber seelenruhig weiter schweres Kriegsgerät in die Ukraine.
Europa macht sich etwas vor....
Russlands Deeskalationsstrategie
Freiwillige aus dem Kaukasus und Freiwillige Militärfahrzeuge der russischen Armee.
Würde mich mal interessieren welches "Endziel" Putin hat, ob er dann wirklich Janukovitsch wieder in Kiew haben will oder nur weitere Teile der Ukraine annektieren will.
Moskau treibt offen einen Krieg an, ich hoffe dass das die Menschen in Russland verstehen.
Wenn Russland auch nur das geringste Interesse
an einer Invasion oder gar Annexion der Ostukraine hätte, dann hätte es bestimmt nicht tatenlos zugesehen, wie die Soldateska des Kiewer Regimes Hunderte von Zivilisten, Frauen und Kinder tötet.
Die einzigen, die tatsächlich ein Interesse an einer Eskalation und Internationalisierung des Konfliktes haben, sind die Putschisten in Kiew und ihre "Wohltäter" in den USA. Weder Russland noch die EU-Staaten wollen einen Krieg in Europa. Die USA haben dagegen schon zweimal an einem solchen partizipiert.
Waffenlieferungen
es wird auch nicht verwunderlich sein, dass der " Westen" Waffen an die ukrainische Armee liefern wird... Wozu die Aufregung?
"Wozu die Aufregung?"
Weil jedes Land legitimerweise Unterstützung von anderen im Kampf gegen (von außen gesteuerte) Aufständische in Anspruch nehmen darf,
während es NICHT angeht, dass Russland in einem Nachbarland - dessen Souveränität grob missachtend - einen Aufstand provoziert
- und Waffen und Kämpfer gleich "mitliefert".
Russlands Vorgehen ist hochgradig verbrecherisch.
Der europäischen Friedensordnung droht durch solche Aktionen ein schwerer Rückschlag.