Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" sind in das Museum der syrischen Wüstenstadt Palmyra eingebrochen. Der für Antiquitäten und Museen zuständige syrische Generaldirektor Maamun Abdulkarim sagte, die Extremisten hätten die Türen verriegelt und Wächter postiert. Die Artefakte des Museums seien aber zuvor in Sicherheit gebracht worden.
Kunstexperten sehen durch den Einmarsch des IS die 2.000 Jahre alten Ruinen aus der Römerzeit in der Nähe von Palmyra in Gefahr. Die Terrormiliz hatte die Stadt Palmyra, die im Zentrum Syriens in der Provinz Homs liegt, am Mittwoch erobert. Ein von ihren Unterstützern auf Twitter veröffentlichtes Bild zeigte, dass die schwarze Flagge der Gruppe auf der oberhalb der Stadt gelegenen Burg gehisst war.
Es wird befürchtet, dass die Kämpfer die archäologischen Stätten plündern und die Artefakte auf dem Schwarzmarkt verkaufen könnten. Seit 2011 sind nach Abdulkarims Angaben 6.300 Kunstgegenstände aus Syrien geschmuggelt worden.
Eine
Unesco-Mitarbeiterin sagte, die IS-Kämpfer seien in der Stadt und könnten tun,
was sie wollen. "Sie können ins Museum gehen und zwischen den Ruinen
spazieren, und das ist der Hauptgrund für unsere Sorge, obwohl die wichtigsten
Kunstwerke weggebracht wurden, bevor die Stadt an den IS fiel."
Syrische Aktivisten meldeten, die Telefon- und Internetleitungen in die Stadt seien über Stunden unterbrochen gewesen. Laut verschiedenen Berichten befinden sich Zehntausende Flüchtlinge in der Stadt. Es gebe weder Wasser noch Strom.
Knapp eine Woche nach der Erstürmung der irakischen Provinzhauptstadt Ramadi durch den IS haben Regierungstruppen und verbündete Milizen Gelände östlich der Stadt zurückerobert. Bei ihrem ersten Gegenangriff konnten sie am Samstag Positionen der Extremisten in Husaibah im Euphrattal einnehmen, wie ein ranghoher Polizist der Nachrichtenagentur AFP sagte.
"Die Gegend um Husaibah ist jetzt unter vollständiger Kontrolle und die Truppen rücken vor, um das benachbarte Dschweibah zu befreien", sagte der Polizeioberst. "Die Polizeistation und das umliegende Gelände wurden befreit. Es gibt erhebliche Fortschritte. Husajbah ist eine Ortschaft, von der aus auch Ramadi angegriffen werden könnte. Die Provinzhauptstadt der überwiegend sunnitischen Anbar-Provinz hatten die IS-Extremisten am vergangenen Sonntag erobert, rund 55.000 Einwohner flohen seither.
Ein Stammesvertreter bestätigte am Samstag den Beginn der Gegenoffensive. Die Regierungstruppen würden von den Stammeskämpfern unterstützt, sagte Scheich Rafia Abdelkarim al-Fahdawi. "Die Sicherheitskräfte kommen voran, sie haben schon ein großes Gelände zurückerobert." Der in der Provinz bedeutende sunnitische Stammesführer al-Fahdawi gilt wegen seiner Ortskenntnisse als Schlüsselfigur. Die Regierungstruppen werden zudem von schiitischen Milizen unterstützt.
Kommentare
Das dritte Jahrtausend beginnt mit einem schlechten Witz!
2000 jahre Zeugnis menschlicher Geschichte werden der Zerstörung preis gegeben, nur weil ein amerikanischer Präsident wie sein Papa auch mal einen Krieg gewinnen wollte.
Wenn man sich vor Augen führt, welche Kulturdenkmäler mittlerweile dem Zerstörungschaos anheimgefallen sind, das Herr Bush mit seinem angeblichen Anti-mass-destruction-weapon-Krieg ausgelöst hat, muss man weinen, wenn derselbe Herr Bush nun auch noch im Ruhestand Malen-nach-Zahlen-Bilder entwirft. (http://www.spiegel.de/panora…)
Auf der einen Seite der Erde wird kuturelles Erbe vernichtet und auf der anderen wird Bilder-Schund produziert. Das dritte Jahrtausend beginnt mit einem schlechten Witz!
Unsinn
Weder Papa noch Sohn Bush sind verantwortlich für dieses Desaster. Die Bushs haben genug Unsinn angezettelt, meist wenn es um Öl ging und die absahnen konnten, aber die IS Verbrecher gehen nicht auf deren Konto.
Der IS konnte sich nur bilden und so erfolgreich sein, weil Obama zu lange zögert. Es kann doch für eine Supermacht wie die USA kein Problem sein, da ein paar Verbände landen zu lassen und den IS so einzuheizen, dass denen Hören und Sehen vergeht. Dann gleich wieder raus. Jede Truppenbewegung könnte leicht aufgerieben werden, wenn man nur wollte.
Gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Verschwörungstheorien. Danke, die Redaktion/tv
Bush ist nicht schuld.....
verstehe - Menschen neigen zu einfachen Loesungen (das haben wir in der Weltgeschichte schon oft gesehen)
im Falle eines Lesers von ZON okay - fuer einen politiker ein groeseres Problem da mehr Auswirkungen......
"nur weil ein amerikanischer Praesident..." ist eine Aussage die tief blicken laesst
Na, das ist ja großartig!
In Palmyra werden Hunderte Menschen von dschihadistischen Schlächtern massakriert, aber die Kunstwerke sind (noch) unversehrt.
Dann ist ja alles gut, und der IS darf mit billigender Unterstützung des Westens und aktiver Hilfe von Musterdemokratien wie Saudi-Arabien und der Türkei weiter gen Damaskus vorrücken.
Schließlich ist seit der Teheraner Geiselnahme aus US-Sicht nur ein toter Schiit ein guter Schiit (wie es weiland für die Indianer galt), und da man selbst wegen der bösen Russen gegen den Iran und Syrien nicht zum Zuge kommt, benutzt man halt dschihadistische Hilfstruppen des IS, die man in beispiellosem Zynismus auch noch vorgibt zu bekämpfen.
Genau das!
dem gilt meine vollste Zustimmung und ich wüsste nichts hinzuzusetzen. Danke!
Wundert mich nicht
Die sondieren sicher erstmal die Lage, richten Verteidigungsstellungen etc. ein. Mich täts nicht wundern, wenn die z.B. die Anlage auf dem Hügel eher militärisch nutzen als zerstören würden. Für die anderen Ruinen wird sicher schweres Gerät und vermutlich reichlich Sprengstoff benötigt; das müssten die auch erstmal be- und hinschaffen. Das sich da jetzt noch nichts tut hat meiner Ansicht nach also nichts zu sagen...