Die türkische Polizei ist in Istanbul gewaltsam gegen eine Demonstration für die Rechte homosexueller Menschen vorgegangen. Mit Wasserwerfern, Tränengas und Gummigeschossen trieben sogenannte Anti-Aufruhr-Einheiten Tausende Teilnehmer der Gay Pride auseinander, die sich friedlich auf dem zentralen Taksim-Platz versammelt hatten. Augenzeugen berichteten, dass viele bunt geschminkte Teilnehmer sich vor der Polizei in Geschäfte flüchteten, die ihre Rollläden herunterließen.
Die Veranstalter der Gay Pride schrieben auf Facebook, Gouverneur Vasip Şahin habe die Parade ohne Vorwarnung verboten. Als Begründung habe er gesagt, dass sie in den für Muslime heiligen Fastenmonat Ramadan fällt. Das war allerdings bereits im vergangenen Jahr der Fall und hatte keine Konsequenzen für die Demonstration. Sie schrieben: "Wir rufen den Istanbuler Gouverneur Vasip Şahin dazu auf, sich an die Verfassung der Türkischen Republik zu halten, die Angriffe sofort zu stoppen und eine öffentliche Erklärung abzugeben." Weiter hieß es: "Wir sind hier, gewöhnt Euch dran, wir gehen nicht weg. Liebe gewinnt!"
Trotz der Angriffe sammelten sich am Abend mehrere Tausend Schwule und Lesben auf der Einkaufsmeile İstiklal
Caddesi, um für mehr Toleranz zu demonstrieren.
In den vergangenen Jahren hatte die Gay Pride in Istanbul ohne Zwischenfälle stattgefunden. Die Türkei gehört zu den wenigen Ländern in der Region, in denen Homosexualität nicht verboten ist. Weltweit erinnern derzeit Paraden zum Christopher Street Day an einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Trans-Menschen am 28. Juni 1969 in der New Yorker Christopher Street.
Kommentare
Ich lehne Polizeigewalt....
...zwar ab, dennoch sollte man hier betonen, dass Homosexualität in der Türkei und dem Nahen Osten nicht gesellschaftsfähig ist, ähnlich wie hier Pädoliphie.
99 % der Türken sind Muslime, manche konservativ, manche liberaler, dennoch lehnen sogar viele sakuläre Türken diese Lebensform ab.
99 Prozent? (@1)
Homosexualität ist keine "Lebensform", sondern eine Eigenschaft wie Rechtshändigkeit, Geschlecht oder Körpergröße. Solche Eigenschaften müssen Ihnen nicht gefallen. Aber den Einsatz von Polizeigewalt rechtfertigen sie nicht. Das "ähnlich wie hier Pädophilie" ist eine Verunglimpfung dieser Eigenschaft. Und die "99%" sind nur Ihr eigener Wunsch und nicht die Denkweise der Türken.
Das Wochenende war war anscheinend lang, aber hoffentlich auch schön.
Gruß,
ffxvilin
Gut oder Böse, wie passend
Mir wäre lieber, wenn die Türken die Muslime, die im Namen des Islams morden ablehnen würden. Im direkten Nachbarland morden, vergewaltigen und foltern nämlich Hunderttausende die sich als Muslime bezeichnen, angebliche Ungläubige.
Laut Erdogan gibt es keine Islamisten, sondern nur Muslime.
Bravo
Wieder eine Plattform gefunden: 1 Muslim böse, alle Muslime böse.
Igitt
1. Ihr Vergleich und seine Intention sind widerlich.
2. Ihr Vergleich ist absurd (Stichwort "Alter", "Einvernehmen").
3. Was interessieren Mehrheiten, wenn Minderheiten benachteiligt werden?
Entfernt. Bitte pauschalisieren Sie nicht. Danke, die Redaktion/tv