Die Bundesregierung beendet den Bundeswehreinsatz im Süden der Türkei. Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums sollen die in der Südtürkei stationierten Patriot-Raketenabwehrsysteme mit rund 250 deutschen Soldaten in den kommenden Monaten abgezogen werden. Das bis Ende Januar
2016 befristete Bundestagsmandat für den Auslandseinsatz solle nicht verlängert
werden.
Noch an diesem Samstag wolle die Regierung den Bundestag über die Entscheidung informieren, den deutschen Beitrag an der Nato-Mission Active Fence zum Schutz der Türkei gegen Raketenangriffe aus Syrien auslaufen zu lassen. Der Einsatz wurde zuletzt immer mehr infrage gestellt. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte den Friedensprozess mit der kurdischen Arbeiterpartei PKK trotz aller Mahnungen der Partner aufgekündigt – und das genau in dem Moment, als der Nato-Rat in Brüssel auf Antrag der Türkei tagte. Deutsche Politiker werteten das türkische Vorgehen gegen die PKK als ein rein innenpolitisches Manöver und befürchteten eine Instrumentalisierung der Nato.
Auch gab es Befürchtungen, dass neben türkischen Soldaten deren
Nato-Bündnispartner zu Anschlagszielen der PKK werden könnten. Die 260 Patriot-Soldaten der Bundeswehr sind in einer türkischen Kaserne
stationiert. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen versprach darum, dass
die Lage nun "sehr sorgfältig" beobachtet werde. Die Sicherheit der
Soldaten müsse "absolute Priorität" haben, betonte sie.
Unabhängig von der Sicherheitslage und dem Agieren der türkischen Regierung wurde zudem die Frage gestellt, ob der Einsatz überhaupt noch Sinn hat. Die Patriots sind für die Abwehr von Angriffen mit Raketen und Kampfjets da, über die auf syrischer Seite nur die Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad verfügen. Gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) können sie nichts ausrichten.
Kommentare
Na endlich kehrt Vernunft ein
Das wurde auch Zeit !
Es ist bekannt, dass Erdogan die Djihadisten, die gegen die syrische Regierung kämpfen, aktiv unterstützt. Jetzt werden die IS genannt, früher nannte man die islamistische Rebellen.
Fundiertes Wissen
Da wissen Sie ja mehr als die Nachrichtendienste.
Wenn ich Sie bitten würde die verschiedenen Rebellengruppen zu benennen, dann würde Ihnen nur einfallen : Islamistische Rebellen= IS-Terroristen.
Aber wenn es in der Zeitung steht, muss es ja stimmen.
Denn dann kämpfen nur die "Kurden" gegen Assad, Al-Nusra und IS; die FSA-Kämpfer werden wiedermal aus der Berichterstattung herausgenommen,
Tolle Meinungsmache!!
offene Fragen
Warum sind die eigentlich überhaupt da? Als die Patriot stationiert wurden, kursierten bereits Enthauptungsvideos des IS (nannte man nur damals noch nicht so) bei youtube. Sollten die Raketen verhindern, dass Assad die Islamisten in ihren Rüchzugsgebieten in der Türkei angreift?
Danke für den zynischen Kommentar,
aber hier noch die Erklärung für nicht so Bewandelte:
PATRIOT-Systeme bekämpfen nur große Objekte in der Luft: Raketen (z.B. SCUD), Helikopter und Flugzeuge.
Da Assad, egal wie mörderisch er sein mag, nicht dumm ist, wird er die Türkei sicherlich nicht angreifen - für Erdogan wäre das eine Steilvorlage, direkt in Syrien einzumarschieren.
Daher war von Anfang an klar, dass die PATRIOT-Systeme nur den Schulterschluss der NATO, inbes. Deutschlands, mit der Türkei symbolisieren.
Es ist daher folgerichtig, die PATRIOTs abzuziehen - als Zeichen der Missbilligung der türk. Luftangriffe auf die Kurden.
Faszinierend
Wenn westliche Staaten von Terroristen angegriffen werden sind alle Länder solidarisch und unterstützen die Angegriffenen, bis hin zu illegalen Angriffskriegen.
Wir die Türkei angegriffen von einer Terrororganisation, dann solidarisieren sich hier alle mit den Terroristen. Die Türkei unter Erdogan hat den Kurden viele ermöglicht was zuvor undenkbar war. Politische Teilhabe, sprachliche und kulturelle Freiheit, Investitionen in die Infrastruktur im tiefsten Osten. Der Dank ist nun Terror von der PKK.
Die PKK will syrisches Gebiet annektieren und bekämpft nur aus diesem Grunde den IS. Manche denken doch tatsächlich die PKK verteidigt den Westen, unglaublich naiv.
Erdogan muss jetzt in Syrien einmarschieren und den IS und die PKK bekämpfen und dann aus Syrien eine türkische Provinz machen.
Hättest du wohl gerne?
Annektierung von fremden Gebieten. Angriffskrieg und Besetzung.
Viel Spaß bei täglichen Angriffen von IS-Terroristen in Istanbul und Ankara.
Die islamischen Hassprediger sind ja schon länger in der Türkei unterwegs und haben schon viele Anhänger.
So wahnsinnig ist nicht mal Erdogan.
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich und geben Sie seriöse Quellenangaben zu Tatsachenbehauptungen an. Danke, die Redaktion/dd
Realitätsfern?
Die PKK ist eine Terrororganisation die den türkischen Staat seit Jahrzehnten angreift, Selbstmordattentäter los schickt, Bombenanschläge durchführt, Mordet.
[...]
Gekürzt. Bitte übertreiben Sie nicht - wahren Sie einen sachlichen Tonfall. Danke, die Redaktion/dd