Zehntausende Flüchtlinge will die EU auf ihre Mitgliedsländer umverteilen, 200 davon sollen in der Slowakei aufgenommen werden. Doch die Regierung in Bratislava stellt Bedingungen: Muslime würden nicht akzeptiert, sagte Ivan Metik, Sprecher des Innenministeriums, der BBC. "Sie würden sich bei uns nicht heimisch fühlen."
"Wir könnten 800 Muslime aufnehmen, aber wir haben in der Slowakei überhaupt keine Moscheen", sagte Metik. Von Diskriminierung will er indes nichts wissen. Sein Land wolle einen Beitrag dazu leisten, die Flüchtlingsprobleme in Europa zu meistern, sagte Metik. Jedoch: "Wir sind doch nur ein Transitland. Die Leute wollen nicht in der Slowakei bleiben."
Slowakische Regierungsvertreter haben sich bereits wiederholt für die Aufnahme etwa syrischer Christen ausgesprochen. Innenminister Robert Kalinak und Regierungschef Robert Fico sprachen von einem "Sicherheitsrisiko": Unter islamische Flüchtlinge könnten sich Terroristen mischen. Auch im Baltikum und in Polen betonten Politiker, sie bevorzugten christliche Flüchtlinge, da diese leichter in ihren Ländern integriert werden könnten. In Lettland und Estland wird derzeit vor der Ankunft muslimischer Flüchtlinge über ein Burka-Verbot diskutiert.
Annika Breithard, Sprecherin der EU-Kommission in Brüssel, wollte die Aussagen der slowakischen Regierung nicht direkt kommentieren. Sie machte aber deutlich, dass den EU-Mitgliedsstaaten jegliche Form der Diskriminierung untersagt sei. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR forderte die EU-Staaten dazu auf, Flüchtlinge aufzunehmen – unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit.
In der Slowakei leben 5,5 Millionen Menschen. An den EU-Außengrenzen warteten Ende Juli 107.500 Flüchtlinge. Die meisten von ihnen kommen aus Syrien, Afghanistan und Subsahara-Afrika und leben derzeit in Camps in Griechenland, der Türkei und Italien. Um diese EU-Länder zu entlasten, hatte die EU im Mai einen Umverteilungsplan für 40.000 Menschen erstellt. Im Juli einigten sich die Länder darauf, in den kommenden Jahren 32.000 Flüchtlinge aus Italien und Griechenland aufzunehmen. Die Aufnahme soll auf freiwilliger Basis erfolgen, nachdem einige Länder – darunter die Slowakei – sich nicht auf verpflichtende Quoten einlassen wollten.
Die Bundesregierung rechnet damit, dass in diesem Jahr 800.000 Flüchtlinge in Deutschland ankommen werden. "Das ist eine Herausforderung für uns alle", sagte Innenminister Thomas de Maizière. Überfordert sei Deutschland mit dieser Entwicklung nicht. Er wies darauf hin, dass sich Deutschland "für einige Jahre" auf hohe Flüchtlingszahlen einstellen müsse. "Jeder Flüchtling, der nach Deutschland kommt, muss würdig, sicher und anständig aufgenommen werden."
Kommentare
Flüchtlinge
Polen verweigert sich ebenfalls Flüchtlinge in nennenswerter Zahl aufzunehmen. Großbritannien macht die Grenzen zu.
Nur in Deutschland, Österreich und Schweden scheint man noch bereit zu sein, praktisch unbegrenzt jeden aufzunehmen, der die Landesgrenze überquert.
Mit dramatischen gesellschaftlichen Folgen. In Schweden sind nach neuesten Umfragen die rechtsradikalen "Schweden-Demokraten" stärkste Partei.
http://www.thelocal.se/20...
Das wird auch hier zu gewaltigen Konflikten führen, wenn nicht endlich ünerzeugende Konzepte von Seiten der Bundesregierung vorgeschlagen und durchgesetzt werden.
Die Konflikte sind doch schon hier, wenn man die Szenen in....
... .Suhl betrachtet! Und das in den neuen Bundesländern. Alles, was die Sanitäter, Polizisten und Wachleute im Bekanntenkreis erzählen, geht herum wie ein Lauffeuer. Das Internet sorgt dafür!
Um die AfD ist es in der Presse im Augenblick relativ ruhig. Aber die werden, wenn das so weitergeht, bei den nächsten Landtagswahlen auch hier im Westen reüssieren. Wer Angst hat, setzt sein Kreuz in der Kabine an aller Anonymität anders, als sonst. Motto: Die staatstragenden Parteien müssen von rechts ein wenig aufgemischt werden. Große Koalitionen tragen zu diesem Frust bei.
Vielleicht wäre es wichtiger, als dauernd Apelle an die zweifelnde Mehrheit zu entsenden, einmal ausfindig zu machen, WIEVIEL Menschen anderer und noch dazu sehr fremder Kultur hier integriert werden können. Die Massierung von jungen Männern muslimischen Glaubens in Asylheinem birgt doch den sozialen Sprengstoff in seiner gefährlichsten Form. Merke: Zu sozial ist letztendlich asozial!
Was brauchen wir die Slowakei?
Lasset die Fachkräfte zu uns kommen. In 50 Jahren sind wir dann ein 200-Millionen-Volk von Ingenieuren, Ärzten und Chemielaboranten und zeigen den USA, was ein Harke ist!
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Pauschalurteile. Die Redaktion/ges
800.000 Gründe
"Die Regierung in Bratislava hat eingewilligt, 200 Kriegsflüchtlinge aufzunehmen – will aber nur Christen ins Land lassen."
Es hat wohl etwas mit dem Öffentlichen Frieden im Lande zu tun.
"Die EU-Kommission warnt vor Diskriminierung."
Naja, damit hat es wohl auch etwas zu tun.
"diskriminieren" bedeutet "unterscheiden".
Guten Tag
@ 3 Eine weise Entscheidung
Nur bei uns (und in Schweden) regiert der Irrsinn.
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Pauschalurteile. Die Redaktion/ges