Bei einem mutmaßlich islamistischen Anschlag in Nigeria sind zahlreiche Menschen getötet worden. Nach Angaben der Armee griffen am Samstagabend Kämpfer der Terrormiliz Boko Haram das Dorf Dalori im Nordosten des Landes an. Augenzeugen berichteten von mehr als 50 Opfern, ein Reporter der Agentur Reuters sprach von 65 Toten.
Die Islamisten seien mit Schusswaffen und Sprengstoff bewaffnet gewesen und hätten das Dorf niedergebrannt, berichteten Bewohner. Dabei sollen Menschen auch lebend verbrannt worden sein, unter ihnen Frauen und Kinder. Die BBC berichtet, das Feuer sei noch in der zehn Kilometer entfernten Stadt Maiduguri zu sehen gewesen.
In Maiduguri waren erst Ende Dezember bei der Explosion einer Bombe in
einer Moschee rund 20
Menschen getötet und 90 verletzt worden. In der Region verübt Boko Haram seit Längerem Anschläge.
Anschläge in Nachbarländern Nigerias
Zwei Selbstmordattentate am Sonntag im benachbarten Tschad werden ebenfalls der Miliz zugeschrieben. Dabei sollen nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden sein. Nach Angaben der Sicherheitskräfte sprengte sich in dem Ort Guié nahe dem Tschadsee ein Attentäter in die Luft, ein weiterer Mensch wurde dabei getötet. Bei einem zweiten Selbstmordanschlag sollen zwei Menschen getötet worden sein.
Bisher gibt es keine Informationen über die Angreifer. Allerdings verübt Boko Haram seit dem vergangenen Jahr auch verstärkt
Anschläge in Kamerun, dem Tschad und Niger. Die Gruppe will die Scharia einführen und lehnt westliche Bildung und Wahlen ab, sie hat sich 2015 dem IS angeschlossen.
Mehrere Länder der Region, darunter der Tschad, haben sich zu einer Koalition gegen die Islamisten zusammengeschlossen.
Kommentare
Ja, das klingt ganz nach einem sicheren Herkunftsland. Da möchte man ja nur noch laut schreien.
Der (islamistische) Norden Nigerias ist mit dem (christlichen) Süden nicht zu vergleichen. Das ist fast wie Nord- und Süd-Korea.
Woher kommt dieser Hass? Boko Haram besteht ja nicht aus typisch islamistisch geprägten Gegenden, sprich Nordafrika, sondern tritt mittlerweile in Westafrika verbreitet auf. Viele Menschen auf dem afrikanischen Kontinent sind global gesehen z.B. in finanzieller und bildungspolitischer Hinsicht benachteiligt. Tragisch ist, wenn Teile dieser Bevölkerung sich noch solch radikalen, religös islamistisch übertünchten Gruppen anschliessen/unterwerfen und andere Afrikaner meucheln, morden. Da ist das Handeln der UN gefragt, diesen Entwicklungen Einhalt zu gebieten, diese radikalen Gruppen aufzuhalten. Boko Haram ist eine der schlimmsten radikalen Gruppen auf dem afrikanischen Kontinent.
"Da ist das Handeln der UN gefragt, diesen Entwicklungen Einhalt zu gebieten, diese radikalen Gruppen aufzuhalten."
Vielleicht können aber auch wir Zivilgesellschaft eine Gegenbewegung "Boko halal" ins Leben rufen... "Bücher sind (islamisch) koscher", so ungefähr.
Naja, vielleicht ist bei "haram" auch Hopfen und Malz verloren... :-((
Und vor einer Stunde soll es in Damaskus zu 3 weiteren Selbstmordanschalegen des IS gekommen sein, zusaetzlich zu denen von heute frueh.
[...]
Den unschuldigen Opfern der Anschlaege und ihren Angehoerigen gehoert mein aufrichtiges Beileid und meine volle Sympathie.
Gekürzt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Die Redaktion/sg
Entfernt. Bitte werden Sie nicht persönlich. Die Redaktion/sg
Na, mit Boko Haram kann man bestimmt verhandeln. Siehe:
http://www.zeit.de/2016/0...