Ein israelischer Soldat ist unter dem Vorwurf festgenommen worden, einen verletzt am Boden liegenden palästinensischen Angreifer durch einen Kopfschuss getötet zu haben. Dies zeigt ein Video, das von der israelischen Menschenrechtsorganisation Betselem veröffentlicht wurde. Eine Armeesprecherin nannte die Tat einen schweren Verstoß gegen militärische Werte. Zu dem Vorfall seien Ermittlungen eingeleitet worden.
Am Donnerstagmorgen hatten zwei mit Messern bewaffnete Palästinenser in
Hebron im südlichen Westjordanland einen Soldaten verletzt. Die Armee
teilte kurz darauf mit, beide Angreifer seien erschossen worden.
Das im Internet verbreitete Video zeigt, wie der palästinensische Jugendliche angeschossen und reglos am Boden liegt. Nachdem der angegriffene israelische Soldat von einem Krankenwagen abtransportiert wird, zielt ein anderer Soldat auf den Verletzten. Dann feuert er einen Schuss ab auf den Kopf des am Boden Liegenden.
Menschenrechtsgruppe spricht von "Hinrichtung"
Die Armeesprecherin sagte, die Ermittlungen seien eingeleitet worden, noch bevor das Video online kursierte. Der Soldat sei suspendiert worden. Sarit Michaeli, eine Sprecherin der israelischen Menschenrechtsgruppe Betselem, von der das Video stammt, sprach von einer "Hinrichtung". Es sei klar, dass der am Boden liegende Jugendliche für die Sicherheitskräfte keine Gefahr dargestellt habe, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP.
Hebron mit seinen rund 200.000 Einwohnern ist die größte Stadt im Westjordanland und war lange Zeit das Handelszentrum des Palästinensergebiets. Im historischen Zentrum der Stadt leben stark bewacht und abgeriegelt auch rund 500 israelische Siedler. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen zwischen Israelis und Palästinensern.
Seit Oktober eskaliert die Gewalt in Israel und den Palästinensergebieten erneut. Seitdem wurden 200 Palästinenser, 28 Israelis und vier Ausländer getötet. Bei der Mehrzahl der getöteten Palästinenser handelte es sich um erwiesene oder mutmaßliche Attentäter.
Kommentare
Krieg entmenschlicht, zu jeder Zeit an jedem Ort in jeder Armee.
Ob sich das ändern lässt?
Das weiß ich nicht, denn kriegerische Konflikte werden uns kurz- und mittelfristig erhalten bleiben.
Das kann Krieg nicht, denn sonst hätten diese Personen keine *Menschen*rechte mehr. Es mag nicht gefallen, aber Menschen sind eben nichts per se gutes oder moralisch handelndes.
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Ehrlich gesagt: Man sieht nichts.
Der Knall ist für meinen Geschmack etwas zu dumpf für eine M16.
Die Soldaten bewegen sich zwar, aber die zucken nicht mal als es knallt, sondern sie machen dem Wagen platz.
Wir werden abwarten müssen, was die Ermittlungen bringen.
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Ich hoffe sowie passiert nicht auch mal bei uns, man muss inzwischen wohl bei jedem derartigen Fanatiker unbesehen seines Alters schon mit Sprengstoffgürteln rechnen, vielleicht erklärt das ja eine eventuelle Überreaktion, ohne sie zu entschuldigen.
Es ist eine Überreaktion - zuvor wurde ein Soldat angegriffen. Der Tote ist Täter und Opfer zugleich. Da ist ein Soldat durchgeknallt, ohne den Angriff auf den Soldaten hätte es den Vorfall nicht gegeben. Aber es gab ihn und der Soldat wird sich dafür vor Gericht verantworten müssen. Da kommen ein paar Jahre Haft zusammen und das ist dann auch gut so. Er wird weder eine Straße nach sich benannt bekommen noch 2.500 Häftlingsgehalt jeden Monat. Und kein Politiker wird ihn als Märtyer bezeichnen.
Ich hoffe sowie passiert nicht auch mal bei uns, man muss inzwischen wohl bei jedem derartigen Fanatiker unbesehen seines Alters schon mit Sprengstoffgürteln rechnen, vielleicht erklärt das ja eine eventuelle Überreaktion, ohne sie zu entschuldigen.
Attentäter, die sich immer wieder auch in die Luft sprengen, wenn sie dabei andere mit in den Tod nehmen können, sind in der Tat nicht das, was einen beruhigt, sieht man sie auf dem Boden liegen.
Hierzulande gab es einmal eine große Debatte um den finalen Rettungsschuss. Darf man das?
Die Einführung von Sprengstoffgürteln birgt in der Tat auch für Nichtträger ein Risiko. Man sieht es erst hinterher, dass der Erschossene keinen Gürtel getragen hat. Jener Messer-Attentäter von Paris mit der Bomben-Attrappe hatte möglicherwese auch nicht mit einer so prompten Reaktion gerechnet. Aber wer weiß das schon?