Die türkische Artillerie hat nach Berichten von Staatsmedien Stellungen der Kurden im Norden Syriens bombardiert. Die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, dass die Kämpfer der kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) angriffen wurden, nachdem Geheimdiensterkenntnisse gezeigt hätten, dass sie sich nicht wie angenommen zurückzogen. Das aber hätten die USA ihnen zugesagt, hieß es.
Die kurdischen Streitkräfte im Norden Syriens sollten sich demnach hinter den Fluss Euphrat zurückziehen. Dies hatten die Türkei und die USA gefordert, nachdem türkische Truppen und Panzer in Syrien eingerückt waren, um die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) aus der Grenzregion zu vertreiben. US-Vizepräsident Joe Biden hatte am Mittwoch bei einem Besuch in Ankara den Rückzug der kurdischen Einheiten auf Stellungen östlich des Euphrats verlangt. Es ist die erste türkische Bodenoffensive in Syrien seit Ausbruch des Bürgerkriegs vor mehr als fünf Jahren.
Anadolu meldete auch, US-Außenminister John Kerry habe seinem türkischen Kollegen Mevlüt Çavuşoğlu in einem Telefongespräch versichert, die Verlegung der kurdischen Verbände sei im Gange. Die Nachrichtenagentur zitierte später jedoch Vertreter aus türkischen Sicherheitskreisen mit den Worten, die Angriffe würden so lange andauern, bis die kurdischen Milizen ihren Vormarsch stoppten. Demnach hätten PYD-Kräfte seit Mittwoch sieben Dörfer eingenommen. Die Regierung in Ankara will verhindern, dass die Kurden in Syrien ihr Herrschaftsgebiet weiter vergrößern und dort noch mehr Autonomie bekommen.
Ein Sprecher der
US-geführten internationalen Koalition sagte, der
Großteil der Demokratischen Kräfte Syriens habe sich östlich des
Euphrats zurückgezogen. Einige Einheiten seien jedoch zurückgeblieben,
um zusammen mit Anwohnern Sprengfallen zu beseitigen und
sicherzustellen, dass es keine IS-Schläferzellen gebe.
Die türkische Führung sah hingegen nach eigenen Angaben keinen Hinweis auf einen Rückzug. Verteidigungsminister Fikri Işık sagte dem Sender NTV, es gebe keinen Beweis dafür. Ein Regierungsvertreter sagte zudem, die Milizen müssten sich vom Gebiet westlich des Euphrats "so schnell wie möglich" zurückziehen und ihre Expansion stoppen.
Bisher kein türkischer Soldat verwundet
Die PYD-Kräfte sind in Syrien im Kampf gegen den IS der wichtigste Partner der internationalen Koalition. Die Kurden haben von den Extremisten im Norden Syriens mit Luftunterstützung der Koalition große Gebiete erobert und dort eine Selbstverwaltung ausgerufen. Zudem kontrollieren sie den größten Teil der Grenze zur Türkei.
Am ersten Tag der "Schutzschild Euphrat" benannten Militäroperation der Türkei wurden nach Angaben des türkischen Verteidigungsministers Fikri Işık zwei syrische Kämpfer getötet. Zwei Angehörige der Freien Syrischen Armee (FSA) seien bei der Rückeroberung von Dscharabulus verwundet worden. Türkische Verluste habe es keine gegeben. "Kein Angehöriger der türkischen Streitkräfte ist verwundet worden", sagte Işık dem türkischen Nachrichtensender NTV. Wie viele türkische Soldaten am Einsatz beteiligt sind, sagte der Minister nicht.
Die Rebellen sprachen von etwa 3.000 eigenen Kämpfern. Diese hätten sich seit Monaten auf den Einsatz vorbereitet, sagte ein Vertreter der Oppositionsmiliz Al-Dschabha al-Schamia, der nicht namentlich genannt werden wollte. Etwa 500 Kämpfer seien in der sogenannten 60. Brigade von der Türkei in der Provinz Gaziantep aufgebaut worden. Die restlichen Kämpfer seien einen Tag vor Beginn der Offensive aus anderen Teilen Syriens, unter anderem aus dem Raum Aleppo, über die Türkei an den Grenzübergang bei Dscharabulus gebracht worden.
Kommentare
Man hatte die Stadt also schon besenrein übergeben, kein IS weit und breit. Hat sich wahrscheinlich blitzentradikalisiert, oder selbstgemässigt. Cooler Trick, hat bei Al Nusra/Al Kaida ja auch prima geklappt. Findet das noch jemand recht durchsichtig, oder sehe ich das falsch?
aus einem älteren Post von mir:
"Die Aktion war seit Tagen bekannt.
Angesichts der erdrückenden Übermacht haben sich die Daesh-Terroristen auf Befehl von Kommandeuren aus Raqqa aus Jarablus zurückgezogen um Verluste zu vermeiden.
Sie dürfen nicht vergessen:
Auch die SDF war schon vom Süden her bis auf wenige KM an die Stadt vorgerückt & dadurch wären die Terroristen zwischen SDF & der aus dem Norden vorrückenden FSA & türkischen Armee zermalmt worden.
Die einzige logische strategische Option war ein kompletter Rückzug."
Ohne Frieden ist alles nichts
"Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, Teile dieser Koalition hätten sich östlich des Flusses zurückgezogen."
Eine "Beobachtungsstelle für Menschenrechte"
würde auf den völkerrechtswidrigen Umsturzversuch in Syrien hinweisen,
auf den die Gräuel in Syrien zurückzuführen sind;
da die dies nicht tut, ist sie Teil des Problems in Syrien.
Genau. Was bildet sich diese Drecksbevölkerung nur ein, Ihren Diktator stürzen zu wollen nur weil sie in Freiheit leben wollen. Unverschämt. Immerhin hat ihm sein Papa den Posten vererbt. Und der musste dafür schon tausende ermorden lassen.
Ich habe das Gefühl, die Kurden werden von den Amerikanern als Kanonenfutter benutzt. Das wofür die Kurden Wochen brauchen und in den Medien als Erfolg der Kurden gefeiert wird, das hat die Freie Syrische Armee mit Unterstützung der türkischen Armee an einem halben Tag geschafft. Und nun müssen die Kurden auf Befehl der Amerikaner sich zurückziehen. Für wen oder für was kämpfen die da eigentlich?
Die kurdischen Einheiten müssen sich nur auf die Ostseite des Euphrats zurückziehen.
Das ist alles.
Ein Vorrücken auf der westlichen Seite wurde von der türkischen Regierung wiederholt als "rote Linie" bezeichnet.
Recherchieren Sie:
Es hat bisher keine Angriffe der Türkei auf kurdische Einheiten östlich des Euphrats gegeben.
Noch ein hochgerüsteter Kriegsteilnehmer - wunderbar :-)))
Ja Ergdogan hat endlich seinen Krieg gegen die Kurden, mal sehen wie lange er daran denkt auch ISIS zu bekämpfen.
aber es wird wohl nicht lange nach einrichtung der "Pufferzone" dauern bis Kurden auf ein mal nicht mehr Reisefreiheit haben, und an Kontrollpunken Waffen abgeben müssen, und zufällig schikaniert werden. Solange bis es ein bischen Gegenwehr gibt und die Türkische Armee wieder weiter verlangen kann das die Kurden sich zurückziehen und entwaffnen müssen.