Die Verhandlungen über einen Brexit könnten nach Einschätzung von EU-Ratspräsident Donald Tusk jederzeit wieder abgebrochen werden. "Ich habe keinerlei Zweifel, dass ein solches Szenario für alle europäischen Partner akzeptabel wäre", sagte Tusk am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung. Es gebe auch keine rechtlichen Schranken, die einen einseitigen Abbruch der Verhandlungen durch Großbritannien verhindern könnten.
Der EU-Ratspräsident machte dabei erneut deutlich, dass es aus seiner Sicht keinen für alle Seiten angenehmen Brexit geben könne. "Die brutale Wahrheit ist, dass der Brexit für uns alle ein Verlustgeschäft sein wird", sagte er.
Großbritannien
hatte zuletzt angekündigt, dass es die Austrittsverhandlungen mit der
EU spätestens Ende März 2017 einleiten will. Die EU wartet seit dem
Brexit-Referendum im Juni auf die offizielle Benachrichtigung über den
Austrittswunsch. Sie will, dass die Verhandlungen bis zur Europawahl
2019 abgeschlossen sind. Wenn Großbritannien einmal seinen Antrag
gestellt hat, können die anderen EU-Staaten auf einen Austritt nach
spätestens zwei Jahren bestehen.
Tusk geht davon aus, dass sich Großbritannien beim Austritt aus der Europäischen Union keinen freien Zugang zum Binnenmarkt sichern kann. "Es ist nutzlos, über einen 'weichen Brexit' zu spekulieren", sagte er in Brüssel. "Dies wären rein theoretische Spekulationen. Meiner Meinung nach ist die einzige Alternative zu einem 'harten Brexit' kein Brexit."
Die EU will Großbritannien nur dann vollen Zugang zu ihrem
Markt gewähren, wenn das Land die Freizügigkeit für EU-Bürger
akzeptiert. Die Einwanderung war allerdings für viele
Brexit-Befürworter beim Referendum entscheidend.
Kommentare
Ob der Marimite-Mangel reicht, die Briten vom Brexit abzuhalten?
http://www.zeit.de/wirtsc...
Andererseits: bisher ist noch nie ein Land aus EU oder Nato ausgetreten. Es ist unklar, ob das überhaupt in der Realität möglich ist.
Warum sollte es nicht "in der Realität möglich" sein?
Die eigentliche Frage lautet , ob es in der Summe aller Faktoren vorteilhaft sein kann. Und das muss man wohl klar mit nein beantworten.
Bitte Nicht!
Das war doch klar - die Brüsseler Bande tut alles, um den englischen Volksentscheid zu sabotieren. Demokratie, um Gottes Willen.
Und dann das Vorbild für die anderen Enttäuschten... am Ende wollen noch mehr raus. Und dann bleiben nur wir und die Nettoempfänger...
Darum wird ja gerade von Tusk groß rumgepupt. "Es gibt keinen Brexit nach Wunsch, es gibt nur den harten Brexit ohne weiteren Binnenmarktzugang, ohne Einwanderung kein Binnenmarktzugang" und was kam da alles. Einschüchtern, bange machen usw.
Und jetzt kommt wieder der Sirenengesang. In der Hoffnung, wenn man nur lange genug singt, ändern die Briten ihre Meinung. Da wären sie schön blöd. Trotz des Briten-Rabatts (London bekommt im Prinzip jedes Jahr 66 Prozent der Differenz zwischen seinen Zahlungen an den EU-Haushalt und seinen Rückflüssen daraus erstattet) zählt Großbritannien seit Jahren zu den größten Nettozahlern der EU. 5,6 Milliarden Euro betrug die Differenz im Jahr 2010, im Jahr 2014 waren es noch 4,93 Milliarden Euro. Auf Grund eines Einmaleffekts musste Großbritannien 2015 noch deutlich mehr zahlen: 11,5 Milliarden.
11,5 Mrd reiner Verlust. Und was bekamen sie dafür? Eine Springflut an Einwanderung. Liebe Briten - zieht euer Ding durch.
Die Briten könnten ja am Ende der Verhandlungen abstimmen, ob sie zu den ausgehandelten Bedingungen immer noch austreten möchten.
Genau. Wählen bis das Ergebnis den Eurokraten passt. Das ist gelebte Demokratie in der EU des Jahres 2016.
Dann aber keine "Extrawürste" mehr für die Briten. Außer Marimite :-)