Der frühere französische Wirtschaftsminister Emmanuel Macron tritt bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Frühjahr an. Der parteilose Polit-Jungstar verkündete am Mittwoch in der Pariser Vorstadt Bobigny seine Kandidatur für das höchste Staatsamt: "Ich bin Kandidat für das Präsidentenamt." Damit fordert der 38-jährige Ex-Investmentbanker den sozialistischen Präsidenten François Hollande heraus, für den er erst als Berater und dann als Wirtschaftsminister tätig war.
Macron war Ende August nach zwei Jahren im Amt als Wirtschaftsminister zurückgetreten. Der als sozialliberal geltende Reformpolitiker verschaffte sich damit Freiraum für eine Präsidentschaftskandidatur. Bereits im April hatte er seine eigene politische Bewegung En marche! (in etwa: Vorwärts!) gegründet. Diese soll nach seinen Worten "weder links noch rechts" sein und eine neue "Dynamik" gegen Reform-"Blockaden" in Frankreich schaffen.
Macron gilt vielen als Hoffnungsträger
Das politische System in Frankreich habe aufgehört, diejenigen zu schützen, die Schutz brauchten, sagte Macron am Morgen vor Journalisten. Seine Partei solle nicht den Eigeninteressen dienen, sondern im Interesse des Landes entscheiden. Weiter sprach er sich für die Europäische Union aus. Sie sei "unsere Chance in der globalisierten Welt".
Je suis candidat à la présidence de la République. pic.twitter.com/OK6J9wTDms
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) 16. November 2016
Für viele Franzosen ist Macron ein großer Hoffnungsträger, der das unter hoher Arbeitslosigkeit und schwachem Wirtschaftswachstum leidende Land nach vorne bringen könnte. "Endlich" habe sich Macron entschieden, zu kandidieren, kommentierte die Zeitung Le Monde. In Umfragen liegt er klar vor dem unbeliebten Hollande. Allerdings hat er keinen Parteiapparat hinter sich. Auch ist er noch nie in ein Amt gewählt worden.
Kommentare
Verfolge seinen Werdegang nun schon länger. Sehr symphatisch, drücke ihn die Daumen.
Hab ich auch bis vor Kurzem. Nur jetzt hab ich gelesen, dass er mit seiner früheren Französischlehrerin, die 24 Jahre älter ist als er, verheiratet ist. Alle Sympathiepunkte sind soeben im Erdkern gelandet.
"Das politische System in Frankreich habe aufgehört, diejenigen zu schützen, die Schutz brauchten, sagte Macron am Morgen vor Journalisten. Weiter sprach er sich für die Europäische Union aus. Sie sei "unsere Chance in der globalisierten Welt.""
Besser hätte man es kaum sagen können, ich wünsche ihm viel Erfolg.
"Der parteilose Polit-Jungstar verkündete am Mittwoch in der Pariser Vorstadt Bobigny seine Kandidatur für das höchste Staatsamt:"
Establishment hat Angst vor Le Pen?
Wissen die jetzt schon, dass Hollande hoffnungslos ist?
Schnell mal einen "unabhängigen" Kandidaten hochziehen?
Als ob sozialliberal besser wäre, als nur sozial.
Sollte er gewinnen, wird sich nichts ändern.
Ich habe auch meine Zweifel, ob der Plan aufgeht?
Sympathische Ziele, sympathischer Typ. Ein Glücksfall für Frankreich: auf den ersten Blick eine wählbare Option sozusagen aus dem Nichts. Hoffentlich bewährt er sich im Alltagsgeschäft des Wahlkampfes und, bei Erfolg, im politischen Alltag.
Wie schön, dass es Menschen gibt, die ihre Kommentare in diesen Tagen mit dem Wort "sympathisch" beginnen. Sympathisch!