Japan will prüfen, ob es ein US-System gegen ballistische Raketen im Land aufstellt. Allerdings gebe es dafür keinen Zeitplan, erklärte Japans Verteidigungsministerin Tomomi Inada am Freitag. Es heißt, Inada wolle Mitte Dezember eine US-Basis auf Guam besuchen, um sich über die Technik zu informieren. Zuvor hatten bereits Südkorea und Washington die Installation von Thaad (Terminal High Altitude Area Defense) verabredet.
Die Aufrüstungspläne geschehen in erster Linie als Raketenschild gegen Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm, das immer mehr zu einer Bedrohung für Ostasien wird. Die Militärdiktatur der Kims wendet sich in gegen die US-Verbündeten Südkorea und Japan. Nordkorea hat in diesem Jahr bereits zwei Zündungen von atomarem Material und zahlreiche mehr oder weniger erfolgreiche Raketenstarts vorgenommen.
Japans Selbstverteidigungskräfte, wie das Militär dort heißt, sind bereits mit zwei Raketenabwehrsystemen ausgestattet. Thaad hat eine größere Reichweite als die vorhandenen Systeme, gilt aber auch als sehr teuer.
Harsche Reaktionen in Peking
Japans Ankündigung der Raketenschirmpläne geht einher mit Russlands Stationierung von Raketen auf zwei auch von Japan beanspruchten Inseln der südlichen Kurilen. Russische Medien hatten zuvor berichtet, dass die Streitkräfte zum Schutz der Küste Schiffsabwehrraketen vom Typ Bastion auf der Kurilen-Insel Iturup sowie Raketen vom Typ Bal auf Kunaschir stationiert hätten. Dies diene der Erhöhung der Sicherheit Russlands und unterstreiche Moskaus Haltung, dass die Inseln zum eigenen Territorium gehörten, teilte das russische Außenministerium mit.
Der Konflikt um die Inselkette, die von Japan als Nördliches Territorium bezeichnet wird, belastet die russisch-japanischen Beziehungen seit dem Zweiten Weltkrieg. Damals hatte Russland vier der Inseln besetzt. Wegen des Streits haben die beiden Staaten auch mehr als 70 Jahre nach Kriegsende noch keinen Friedensvertrag geschlossen.
Wegen der Bedrohung aus Nordkorea hatte das demokratische Südkorea bereits im Sommer mit Washington verabredet, Thaad zu stationieren, trotz innenpolitischer Proteste. Die USA haben bei ihrem Verbündeten rund 30.000 Soldaten plus Ausrüstung stationiert. Die United States Forces Japan belaufen sich auf über 150.000 US-Amerikaner.
Aufgrund von Nordkoreas Raketen hat die Politik in Tokio und Seoul zudem beschlossen, offiziell Geheimdienstinformationen über die Kim-Diktatur und deren Aufrüstungsprogramm auszutauschen. Die Pläne für zusätzliche Raketenschirme der US-Verbündeten genauso wie die Kooperation der Geheimdienste Japans und Südkoreas haben wiederum harsche Reaktionen der chinesischen Regierung ausgelöst.
Kommentare
Mit der Aufrüstung hat Japan nicht begonnen sondern sich jahrzehntelang zurückgehalten, insbesondere auf den Verzicht auf Atomwaffen.
Das hat die Anrainer nicht geschert, insbesondere China und Russland. Japan hat mehrere Vorschläge zur Abrüstung in der Region gemacht. Resonanz bei China und Russland: Null.
Ganz im Gegenteil:
China rüstet seit einigen Jahren massiv auf Land und zur See auf, Russland tut das gleiche.
Da muss es Japan erlaubt sein, darauf zu reagieren.
Der Artikel zeigt ganz deutlich auf, dass die reale Gefahren von den Chinesen, Russen oder Nordkoreanern ausgehen und die USA geradezu gezwungen werden, zusätzlich zu ihren friedenssichernden Truppen auf verschiedensten Basen, auch noch zusätzliche Kriegstechnik liefern zu müssen. Das Schlimmste das passieren könnte wären schliesslich Friedensabkommen zwischen den Koreanern und zwischen den Russen und Japanern. Nicht vorstellbar wie die Welt nach solchen Ereignissen aussehen könnte.
Wie haben wir nur die Sowjetunion überlebt, wie konnte es sein, das wir 70 Jahre in den OECD-Ländern ohne Krieg leben konnten? An Aggression und Vermehrung des Terror in der Welt wird ja jetzt seit 15 Jahren intensivst gearbeitet, wen wunderts also, das es immer bedrohlicher wird. Dafür auch nochmal vielen dank, zeitgenössische Politiker!
"Wie haben wir nur die Sowjetunion überlebt, wie konnte es sein, das wir 70 Jahre in den OECD-Ländern ohne Krieg leben konnten?"
Weil die Kriege woanders ausgefochten wurden. In Korea, Vietnam, Afghanistan und unzähligen Bürgerkriegen. Den 'Frieden' in den OECD Ländern während des Kalten Krieges haben Drittweltländer uns mit ihrem Leiden erkauft.
"Der Konflikt um die Inselkette, die von Japan als Nördliches Territorium bezeichnet wird, belastet die russisch-japanischen Beziehungen seit dem Zweiten Weltkrieg. Damals hatte Russland vier der Inseln besetzt"
Dann müsste man auch schreiben das Japan den Krieg verloren hat, eigene Gebiete synchron der Deutschen an die Sieger abtreten musste. Ansonsten kann man ja auch in Bezug auf Königsberg, Danzig und Breslau "besetzt" schreiben
Es geht einfacher:
"Der Gebietsstreit resultiert aus dem Friedensvertrages von San Francisco (1951). In diesem Vertrag hat Japan auf die Kurilen verzichtet, jedoch hat die Sowjetunion den Vertrag nicht unterzeichnet. 1956 unterzeichneten die Sowjetunion und Japan eine gemeinsame Deklaration. Darin erklärte sich die Sowjetunion bereit, im Falle eines Friedensvertrages die Inseln Schikotan sowie die Habomai-Gruppe an Japan zu übertragen."
Ein Friedensvertrag, der ja seit 70 Jahren nicht zustande kann, würde also die Sachlage ändern.
https://de.wikipedia.org/...
Die russische Regierung unter Putin, reine Friedensengel !
Nach der Annexion der Krim und dem Zündeln in der Ostukraine jetzt:
"Russische Medien hatten zuvor berichtet, dass die Streitkräfte zum Schutz der Küste Schiffsabwehrraketen vom Typ Bastion auf der Kurilen-Insel Iturup sowie Raketen vom Typ Bal auf Kunaschir stationiert hätten. Dies diene der Erhöhung der Sicherheit Russlands und unterstreiche Moskaus Haltung, dass die Inseln zum eigenen Territorium gehörten, teilte das russische Außenministerium mit."
Mal sehen, was als nächstes auf der Tagesordnung steht von Putin.
"Mal sehen, was als nächstes auf der Tagesordnung steht von Putin."
Vermutlich ein weiterer verbrecherische agressive Anektion des eigenen Territoriums durch die Stationierung von Schiffabwehrraketen.
Japan will jetzt auch gern "mehr Verantwortung tragen" und wurde ja auch von Bundespräsident Gauck ermuntert ein bisschen die Zurückhaltung aufzugeben und mehr in Waffen zu investieren.