Donald Trump hat seinen Rückzug aus dem Geschäftsimperium seiner Familie angekündigt. Er überlasse sein "großartiges Geschäft" seinen Kindern, damit er sich darauf konzentrieren könne, der 45. Präsident der USA zu sein, schrieb er in mehreren Tweets hintereinander. Rechtliche Dokumente würden erstellt, um ihn "vollständig aus Geschäftsoperationen herauszunehmen", schrieb er und fügte hinzu: "Die Präsidentschaft ist eine weit wichtigere Aufgabe!"
Hence, legal documents are being crafted which take me completely out of business operations. The Presidency is a far more important task!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 30. November 2016
Trump will mit der Abgabe der Unternehmensleitung möglichen Interessenkonflikten aus dem Weg gehen. Er empfinde es als wichtig, dass nicht der Eindruck entstehe, "dass ich als Präsident in irgendeiner Weise einen Interessenkonflikt mit meinen diversen Geschäften habe". Trump unterstrich aber auch, dass er keineswegs zu diesem Schritt verpflichtet sei. Tatsächlich ist es so, dass es in den USA keine gesetzliche Vorgaben gibt, die den Präsidenten dazu zwängen, seine privatwirtschaftlichen Aktivitäten aufzugeben.
Weitere Einzelheiten zur Übergabe seiner Geschäfte will er Mitte Dezember auf einer Pressekonferenz – der ersten überhaupt seit seinem Wahlsieg – bekannt geben. Auch seine drei erwachsenen Kinder Donald Jr., Eric und Ivanka sollen dann dabei sein.
Bislang hieß es, Trumps Kinder sollten lediglich als Treuhänder eingesetzt werden. Für diese Rochade, bei der er selbst weiter als Unternehmer fungiert hätte, war Trump kritisiert worden. Viele hielten ihm vor, er würde sich potenziellen Konflikten aussetzen, wenn er als Präsident eine entscheidende Rolle in seinem globalen Unternehmen behalte.
Der künftige US-Präsident war als Geschäftsmann häufig umstritten. Mit seinen Kasinogeschäften war er mehrfach in Konkurs gegangen, seine sogenannte Universität soll Studierende betrogen haben. In diesem Streitfall hatte sich Trump erst vor wenigen Tagen in einem Vergleich auf die Zahlung von 25 Millionen Dollar Schadenersatz verständigt.
Kommentare
Selbst wenn er das Imperium seinen Kindern überließe, wäre er immer noch an dessen Wohlergehen interesssiert und könnte seine Position an vielen Stellen zum Vorteil der Unternehmen ausspielen.
Selbst wenn Trump gar nichts machen würde, wirkt seine Präsidentschaft gewinnfördernd. Zum Beispiel werden viele bedeutende Gäste mit ihren Delegationen, die Trumps Gunst ersuchen wollen, von sich aus in seinen Hotels nächtigen.
Eine völlige Trennung ist also unmöglich.
Sicher richtig. War bei Clinton, G Bush, GW Bush allerdings sicher auch nicht anders, oder? Über Obama weiss ich geschäftlich eher weniger...
Da kann ich dem Donald nur gratulieren zu dieser Erkenntnis, freu mich schon darauf das demnächst die Weltpolitik via Twitter abgehalten wird. Ist Trump eigentlich auch schon Follower von Putin?
Glaubt auch irgendwer das ein Präsident Trump etwas machen wird das dem Trump Imperium schaden könnte? Sind vermutlich dann auch nur Seiteneffekte wenn das Trump Imperium plötzlich rasant wächst und gedeiht.
"freu mich schon darauf das demnächst die Weltpolitik via Twitter abgehalten wird."
Da ist Deutschland mit Sigmar Gabriel zum Glück schon Spitzenreiter.
Donald Trump hat so oft gelogen, dass seine Worte wertlos sind. Und er hat so oft betrogen, dass etwaige Verträge wertlos sind. Die Medien, Abgeordneten und Zivilgesellschaft müssen jetzt immerzu prüfen und gegenchecken , was er sagt und tut.
@keats: Das wird anstrengend werden.
Super! Prioritäten setzen will gelernt sein!
Ich prophezeie eine beeindruckende, eine großartige Reichtumsvermehrung der Familie Trump binnen der nächsten 4 Jahre.
Make America great again!!