Knapp zwei Monate nach dem Tod des thailändischen Königs Bhumibol
Adulyadej ist die Thronfolge geregelt. Sein Sohn Maha Vajiralongkorn wird neues Staatsoberhaupt. Ohne Pomp und Feiern trat er am Donnerstag formell die Thronfolge
an. Das thailändische Fernsehen zeigte eine einfache Zeremonie, die mit einer Audienz des neuen Königs für Vertreter der Militärregierung
endete.
Der 64-Jährige ist der zehnte König der Chakri-Dynastie, die seit 1782 herrscht. Sein
formaler Titel ist Rama X. Nach der einjährigen Trauerperiode für seinen Vater soll Vajiralongkorn feierlich gekrönt werden.
Sein Vater Bhumibol war am 13. Oktober nach langer Krankheit
im Alter von 88 Jahren gestorben. Er regierte seit 1946 und war damit der weltweit
am längsten amtierende König. Schon im Jahr 1972 hatte er
festgelegt, dass sein zweites Kind und einziger Sohn König
werden sollte.
Geschiedenes Staatsoberhaupt
Bhumibol wurde von vielen Thailändern verehrt, aber es galten auch strenge Regeln. Bürger durften ihm zum Beispiel nicht in die Augen sehen. Seine Autorität war wichtig für die Stabilität des Landes. In Thailand gibt es seit Jahren politische Spannungen. Mehrmals gab es Anschläge. Zweimal putschte das Militär, zuletzt im Mai 2014. Der Graben zwischen der armen Landbevölkerung des Nordostens und der urbanen Mittelschicht Bangkoks und des Südens wird größer. Dem verstorbenen König hatten beide Gruppen Respekt gezollt.
Der neue König tritt ein schweres Erbe an. Viele Thailänder kennen ihn nicht. Vajiralongkorn verbrachte viel Zeit im Ausland, vor allem in Deutschland. Sein jüngster Sohn geht in Bayern zur Schule. Der neue König hat insgesamt sieben Kinder, er ist dreimal geschieden. Eine neue Königin hat Thailand also nicht.
Formell wurde die absolute Monarchie in Thailand 1932 zwar abgeschafft, aber
trotzdem spielt die Königsfamilie eine hochpolitische Rolle. Keine
Regierung kann ohne die Gunst des Königshauses lange überleben.
Kommentare
Liebe Zeit, das mit den strengen Regeln , das man dem König nicht in die Augen schauen darf, ist allgemein üblich in Thailand. Der Blick in die Augen des anderen, gilt als Aufforderung zum Kampf.
Was für ein Unsinn. Ich lebe in Chiang Mai/Thailand und bei Gesprächen ist es hier üblich sich in die Augen zu schauen - beim Flirten übrigens auch.
naja..es sind alte Traditionen..fragen sie die Alten..in die Augen sehen ..Aufforderung zum Kampf..füsse entgegenstrecken..kiss my hiny..
ich habe 10 jahre in Thailand gelebt..von 82 -92.. Burmesinen und Nordthailänderinnen sind hübsch , das stimmt,
Richtig, das mit dem Füße entgegenstrecken geht gar nicht. Das mit dem nicht-in-die-Augen-gucken bleibt falsch. Früher war es so, dass Niederrangige es nicht durften, aber auch die Zeit ist vorbei (vom Königshaus mal abgesehen). Eine Aufforderung zum Kampf war es nie.
"Der 67 Jahre alte Maha Vajiralongkorn"
So jung?! Ich dachte, als thailändischer KingOfAll muss man mindestens 80 Jahre sein?!
So ist das mit dem "denken": Bhumibol war gerade mal 19 Jahre alt, als er König wurde…..
Es gab nur drei sehr beliebte thailändische Könige aus der Chakri-Dynastie, nämlich Rama I (Phra Phutthayotfa Chulalok, Gründer der Chakri-Dynastie), Rama V (Chulalongkorn) und der vor kurzem verstorbene Rama IX (Bhumibol Adulyadej), der natürlich am meisten verehrt wurde, da er zumindest offiziell sehr viel für seine Bürger getan hat, wie z.B. landwirtschaftliche Projekte anstoßen und anderes.
Sein Sohn, der gerade als Rama X inthronisierte Maha Vajiralongkorn hat allerdings einen schlechten Ruf in der Bevölkerung wg. Frauengeschichten, Glücksspiel und auch Drogen sollen im Spiel gewesen sein.
Die Bevölkerung hätte viel lieber des alten Königs dritte und jüngste Tochter (Maha Chakri Sirindhorn) auf dem Thron gesehen.
Es wird also sehr schwer für den amtierenden König, den Status in der Bevölkerung zu erlangen, um als mäßigende Kraft zwischen den Parteien (oder Militär und Parteien) anerkannt zu werden, und noch schwerer wird es für ihn werden, angesehen oder gar beliebt zu sein.
Ich verfolge weiterhin das Geschehen in Thailand und bin sehr gespannt...