Nach Unruhen im ganzen Land hat Venezuelas Präsident Nicolás Maduro die bislang wichtigste Banknote Venezuelas wieder freigegeben. Er habe entschieden, die Gültigkeit des 100-Bolivar-Scheins bis zum 2. Januar zu verlängern, sagte Maduro im Staatsfernsehen. Zuletzt machten die Scheine mehr als drei Viertel des im Umlauf befindlichen Bargelds in Venezuela aus. Die Banknote war wegen der Inflation allerdings nur noch knapp drei US-Cent wert.
Seit Donnerstag war der Geldschein gar nicht
mehr als Zahlungsmittel akzeptiert worden. Die eigentlich für denselben
Tag geplante Ausgabe von größeren Scheinen mit einem Wert von 500 bis
20.000 Bolivar hatte sich aber verzögert. Deshalb fehlte es Millionen Venezolanern an genügend Bargeld, um Lebensmittel und Weihnachtsgeschenke zu
kaufen. Deswegen hatten sich lange Schlangen vor den
Banken gebildet, viele Geldautomaten gaben kein Bargeld mehr heraus. In
mehreren Orten kam es zu Gewaltausbrüchen.
Einem Bericht der Zeitung El Nacional zufolge rief der Bürgermeister der Gemeinde Sifontes im südlichen Bundesstaat Bolívar den Ausnahmezustand aus, nachdem Geschäfte geplündert worden waren. In Maracaibo, der zweitgrößten Stadt des Landes, bewarfen wütende Demonstranten am Freitag Berichten zufolge Polizisten mit Steinen. Auch in der Stadt Maturín gab es Straßenblockaden und Plünderungen. Wie ein Augenzeuge sagte, wurde dort ein Geflügeltransporter geplündert. Der Markt von Maturín werde von Soldaten bewacht.
Geldschmuggel soll eingedämmt werden
In seiner Fernsehansprache beklagte Maduro einen "internationalen Sabotageakt", der zu der Situation geführt habe. Im
Ausland seien Flugzeuge, die mit den neuen Geldscheinen für Venezuela beladen gewesen seien, zum Umsteuern gezwungen worden. Die Regierung habe aber bereits neue Lieferungen organisiert. Maduro machte darüber hinaus Politiker der Opposition für die Unruhen
verantwortlich. Es gebe Foto- und Videobeweise für die Beteiligung von
Oppositionsabgeordneten an "versuchtem Vandalismus und Gewalttaten",
sagte er.
Der Austausch der bestehenden Banknoten war mit dem Kampf gegen internationale Mafiabanden begründet worden. Diese haben nach Angaben der Regierung Milliarden in 100-Bolivar-Scheinen ins Ausland verschoben, vor allem nach Kolumbien. Maduro sieht darin eine von den USA unterstützte Verschwörung zur wirtschaftlichen Destabilisierung seines Landes. Deshalb blieben die Grenzen nach Kolumbien und Brasilien bis zum 2. Januar weiterhin geschlossen, so Maduro.
Hunderte Venezolaner haben seit der Grenzschließung die Grenze zu Kolumbien überquert. Dabei durchbrachen sie die Absperrungen der Sicherheitskräfte, wie der
Sender Caracol Radio berichtete.
Venezuela steckt unter anderem wegen des Verfalls des Ölpreises in einer schweren Wirtschaftskrise mit drastischen Preissteigerungen und immer mehr auch in einer politischen Krise. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für 2016 mit einer Inflationsrate von 475 Prozent. Wegen Versorgungsengpässen gab es in dem südamerikanischen Land immer wieder Unruhen und Plünderungen. Die Opposition macht Maduro für die wirtschaftlichen Probleme verantwortlich.
Kommentare
Sozialisten - Tango: ein Schritt vor, zwei zurück. Diese Kretins kriegen ja nicht mal die Einführung neuer Geldscheine gebacken. Na ja, wenn man schon bei der Aufgabe versagt, Klopapier in ausreichender Menge in die Läden zu stellen ...
ein Schritt vor, zwei zurück. wann haben die denn je einen Schritt nach vorne gemacht?
Selbst Indien hat's fast vergeigt. Aber immerhin keinen Schritt zurück gemacht. Und vielleicht schafft Indien sogar einen Innovationsschub in Richtung bargeldloses Bezahlen. (Lassen wir die Bürgerrechte aka Überwachung mal ausser Betracht.)
Ist das Ironie? Wer braucht schon Bürgerrechte!
Venezuela braucht dringend ehrliche Hilfe von Außen.
Es wäre für D ein leichtes, in Venezuela mit einem Netz von Aldi- und LIDL Märkten die Versorgung der BV sicherzustellen, und auch Neue Geldscheine zur Verfügung zu stellen.
Dazu Aufbau eigener Prodktionsketten, die die Märkte mit heimsischen Produkten versehen.
Aldi und Lidl sind kapitalistische Saboteure, die den Venezolanern nur vorführen würden, was für ein Vollhorst ihr Präsident ist. Das wäre also schon mal keine ehrliche Hilfe. Ein wirklicher Sozialist kann sowas nicht billigen.
Zum zweiten wäre die Frage, warum soll einer investieren, wenn er anschließend enteignet wird.
Ich glaube, die Destabilisierung der Regierung Maduro kommt den USA ganz gelegen, deshalb wird sich auch die EU nicht einmischen oder gar helfend eingreifen, und Deutschland auch nicht.
http://i.memeful.com/medi...
Haben die USA die ausländischen Unternehmen enteignet?
Hat die EU in Venezuela ein System aus Korruption und Vetternwirtschaft errichtet?
Hat Deutschland die venezuelanische Opposition kriminalisiert und die Meinungs- und Pressefreiheit abgeschafft?
Mein Tipp an Sie: Nach einer langen Nacht einfach den Wecker etwas später stellen, das wirkt sich posititv auf Intelligenz und analytische Fähigkeiten aus. Einfach mal ausprobieren!