US-Außenminister Rex Tillerson hat während seiner ersten Asienreise die bisherige Nordkorea-Politik für gescheitert erklärt: "Ich denke es ist wichtig zuzugeben, dass die politischen und diplomatischen Bemühungen der vergangenen 20 Jahre, Nordkorea an den Punkt einer Denuklearisierung zu bringen, gescheitert sind", sagte Tillerson nach einem Treffen mit seinem japanischen Kollegen Fumio Kishida in Tokio.
Der US-Chefdiplomat hob dabei die Bedeutung des Bündnisses zwischen den USA, Japan und Südkorea im Umgang mit Nordkorea hervor. Angesichts der "unaufhörlichen Eskalation" sei ein neuer Ansatz notwendig, fügte er hinzu. Er forderte das Land zur Aufgabe seines Atomwaffenprogramms auf und sagte: "Nordkorea und seine Menschen müssen die USA oder ihre Nachbarn nicht fürchten." Tillerson appellierte zudem an China, mehr Druck auf seinen Verbündeten in Pjöngjang auszuüben.
Nordkorea hatte in der vergangenen Woche vier Raketen getestet, die bis vor Japan geflogen und ins Meer gestürzt waren. Diese erneuten Tests hatten Südkorea, Japan, die USA und andere Länder alarmiert. Bereits im vergangenen Jahr hatte Nordkorea mehr als zwanzig Raketentests und zwei Atomtests durchgeführt und damit gegen Resolutionen der Vereinten Nationen (UN) verstoßen. Die USA befürchten, dass Nordkorea Raketen entwickelt, die eines Tages auch die Vereinigten Staaten erreichen könnten.
In Japan und Südkorea sind Zehntausende US-Soldaten stationiert. Die Marine aller drei Länder hielt diese Woche ein gemeinsames Manöver in der Region ab.
Für Donnerstag war noch ein Treffen Tillersons mit Japans Ministerpräsident Shinzo Abe geplant. Am Freitag reist er nach Südkorea und am Samstag nach China.
Kommentare
""Ich denke es ist wichtig zuzugeben, dass die politischen und diplomatischen Bemühungen der vergangenen 20 Jahre, Nordkorea an den Punkt einer Denuklearisierung zu bringen, gescheitert sind""
Eine Idee von möglichen Alternativen bietet der gute Mensch allerdings nicht an. Aber die 10% Steigerung des Millitärbudgets müssen ja irgendwo angelegt werden.
Naja mit :
"Nordkorea und seine Menschen müssen die USA oder ihre Nachbarn nicht fürchten."
hat man eigentlich die Lösung, nur das momentahn die USA dann doch lieber auf mehr Rüstunge und stärkere Bündnisse setzt und so exact das tut was zur furcht vor der USA führt.
Nach Afganistan in dem Irak kann man dort schon blauben das die USA auch das Land bedroht und ein Krieg nur einen Entscheidung ist der ein US Präsident trifft wenn es in dne Wahlkampf passt.
Da wird man sich schon fragen warum die stärkste Militärmacht der Welt weiter Aufrüsten will, wenn sie sagt das sich niemand bedroht fühle soll.
Villeicht sollte man eher eine Vereinbarung treffen, 2007 konnten sich ja Süd und Nor korea wenigstens auf minimale Übereinstimmungen einigen, so das man den Protzess fortsetzen könnte, und auch kleiner lokerungen der Einfuhrbestimmungen einführen könnte, da sie ja anscheinend Nuklearwaffen eh nicht verhindern. und mit Strom Nordkorea duchaus so was wie eine Handelnsabhänigkeit aufbauen könnte, so das es selbst ein Interesse daran hat nicht weider zu eskalieren.
Vieklleicht könnte Frau Merkel nach Nordkorea reisen.Sie ist beim Verhandeln mit Diktatoren sehr erfahren und wird am Ende zusammen mit Kim Jong un eine Pressekonferenz machen und erklären, dass man unterschiedlicher Meinung ist, aber das es im Ganzen ein sehr gutes Gespräch war auf freundschaftlicher Ebene. Trump kann sich dann seine Manöver sparen und Japan soll sich bitte nicht so aufregen !
Wäre einen Versuch wert, Herr Wielenberger.
Andererseits sollte man bedenken, dass Frau Merkel das eigentlich ganz entspannte Verhältnis zu Russland gegen die Wand gefahren hat - ist also vielleicht doch keine ganz so gute Idee.
Wenn ein Land wirklich Nuklearmacht werden will, sind die einzigen Optionen um es aufzuhalten, Krieg oder Sabotage. Beim Iran hat man damals die Sabotage gewählt (stuxnet), allerdings hat der Iran auch immer bestritten, dass er die nukleare Aufrüstung betreibt.
Bei Nordkorea ist der Fall schwieriger. Die sind gut abgeschottet und haben die fünftgrößte Armee der Welt. Diplomatie kann man eh vergessen. Außerdem hat sich China weiterhin nicht von denen abgewendet.
Kein Wunder, dass Tillerson nur eine unzweifelhafte Tatsache feststellt, ohne irgendwelche konkreten Lösungen zu benennen.
Die Lösungen kann man sich doch aber wohl denken. Trump wird dem Atomwaffensperrvertrag an den Kragen gehen.
Die Politik war bisher nicht besonders erfolgreich - das ist richtig. Wenn man sie allerdings für gescheitert erklärt, folgt zwangsläufig die Frage nach den Alternativen.
Die Stärkung der bestehenden Kooperation mit Japan und Südkorea ist eine Reaktion aber keine Alternative.
Es sei denn, man setzt auf eine militärische Konfrontation und das ist sicherlich die schlechteste Option.
Die sicherlich nicht einfache Frage ist, wie geht man mit einem "autistischen" System um, welches in seinen eigenen Echokammern verharrt.
Da hat Tillerson allerdings die Möglichkeit das zu Hause zu üben...
Nach Vorbild Israel könnte ein Raketenschutzschild eingerichtet werden, was alles abschießt, wenn es in Richtung Japan/Südkorea fliegt. Das würde die Chinesen genauso erfreuen, wie die Russen der Abwehrschirm in Europa.