Die Bundesregierung hat in den vergangenen Monaten elf Anträge auf Rüstungsexporte in die Türkei abgelehnt. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf die Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Jan van Aken.
Bei den abgelehnten Anträgen handelt es sich demnach um die Lieferung von Handfeuerwaffen, Munition sowie Komponenten für andere Rüstungsgüter. Genehmigungen für
Rüstungsexporte erfolgten seit dem Putschversuch im vergangenen Sommer
unter besonderer Berücksichtigung "des Risikos eines Einsatzes
im Kontext interner Repression oder des Kurdenkonflikts", schreibt
Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig in der Antwort laut SZ. Auch die Lage
der Menschenrechte in der Türkei habe bei den Ablehnungen eine Rolle
gespielt. "Der Beachtung der Menschenrechte wird bei
Rüstungsexportentscheidungen ein besonderes Gewicht beigemessen", heißt es in der Antwort.
Normalerweise genehmigt die Bundesregierung Lieferungen an befreundete EU- und Nato-Länder problemlos. Der Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern dorthin kann aber aus besonderen politischen Gründen in Einzelfällen beschränkt werden.
"Das ist ein erster, richtiger Schritt", sagte van Aken der Zeitung. "Und der nächste muss sein, dass die Türkei keinerlei Waffen aus Deutschland bekommt." Die türkische Regierung führe Krieg, "im eigenen Land und in Syrien" und trete "immer diktatorischer" auf. Darüber hinaus zeige der Vorgang, dass auch Nato-Staaten Waffenlieferungen versagt werden könnten.
Das Verhältnis zwischen der türkischen Regierung und der Bundesregierung ist derzeit belastet. In Deutschland wurden mehrere geplante Wahlkampfauftritte von türkischen Politikern abgesagt. Die türkische Regierung kritisierte dieses Vorgehen scharf. Am Dienstag kündigte die regierende AKP allerdings an, auf weitere Auftritte verzichten zu wollen.
Kommentare
"Der Beachtung der Menschenrechte wird bei Rüstungsexportentscheidungen ein besonderes Gewicht beigemessen"
Ja, normalerweise ein besonders geringes. War bisher unter Siggi dem Waffenexportweltmeister so. Hat sich daran was geändert, seit Siggi auf Elternzeit durch die Weltgeschichte rauscht? ;)
Und was ist mit dem Panzerbauprojekt der Rheinmetall in der Türkei?
Läuft das weiter im Rahmen von "Arbeitsplatzsicherung"?
Und was ist mit Exporten von Waffen an Saudi Arabien, an Katar, an Indonesien an....
Wie viel Länder sind deutlich anti-demokratischer, unterdrückerischer und "krimineller" als die Türkei und werden weiterhin mit Rüstungsgütern beliefert?
Es solle ein genereller Stopp auf Exporte von Rüstungsgütern implementiert werden, wer den Mist meint haben zu müssen, soll ihn gefälligst selber bauen.
MfG: M.B.
Dazu fehlt den genannten Systemen jedoch die Bildung im Gesamten und das Know-How, solche Firmen mit Technologien aufzubauen. Also kauft man diese Produkte lieber beim verachteten ungläubigen Westen...
"If Europe continues this way, no European in any part of the world can walk safely on the streets. We, as Turkey, call on Europe to respect human rights and democracy," Erdogan said at event for local journalists in Ankara.
http://www.reuters.com/ar...