Die irakische Armee hat dem sogenannten "Islamischen Staat" (IS) den Einsatz chemischer Waffen vorgeworfen. IS-Kämpfer hätten am Samstag vorrückende Soldaten nahe der Stadt Mossul mit Granaten beschossen, "die mit giftigem chemischen Material gefüllt waren", sagte das Oberkommando der irakischen Streitkräfte.
Die chemischen Waffen hätten allerdings nur "begrenzte Verletzungen" bei den Soldaten verursacht. Niemand sei getötet worden, sagte das Oberkommando. In jüngerer Vergangenheit hatten irakische Behörden der Dschihadistenmiliz schon mehrfach den Einsatz von Chemiewaffen vorgeworfen.
Mit Unterstützung der USA führt Iraks Armee derzeit eine Großoffensive zur Rückeroberung der Stadt Mossul vom IS aus. Die irakischen Truppen konnten den IS zuletzt aus weiten Teilen der Stadt vertreiben. Bei der Offensive auf Westmossul wurden mehr als 300 Zivilisten getötet. Die UN wirft dem IS vor, Menschen als Schutzschilder benutzt zu haben.
Kommentare
Gibt es eigentlich einen Grund, weshalb im Irak IS-Kämpfer und andere Islamisten Giftgas einsetzen und so schwerste Menschenrechtsverletzungen begehen, während im benachbarten Irak nur Assad für eine solche Tat in Betracht kommt? Sind syrische "Rebellen" generell humaner oder der Westen nur naiv?
Der Westen ist, wie sagt man ... lediglich interessiert.
An Ostern stellt sich mir die Frage: wie ist in diesem Land ein Frieden jemals denkbar? Bei so großen Wunden die die verfeindeten Gruppen (v.a. Schiiten versus Sunniten) gegenseitig zugefügt haben! Was braucht es damit hier die Vergebung möglich ist, ohne die Frieden nicht einziehen kann?
Die Antwort könnte evtl. in Ruanda zu finden sein. Dort herrscht nach den Massakern zwischen Hutu und Tutsi eine autoritäre Regierung, die alle Bürger zu Ruandern erklärt hat und die "Pflege" nationaler Befindlichkeiten als "Hutu" oder "Tutsi" unter Strafe stellt.
Auch wenn die Lage in Syrien und im Irak etwas anders ist, aber ich könnte mir eine strikt säkulare Regierung, die die Religion ins Privatleben zwingt, derzeit am ehesten als eine "Befriedung" vorstellen. Die religiösen Kräfte müssen dabei notfalls unterdrückt, gleichzeitig den Menschen aber eine nationale statt der religiösen Identität vermittelt werden. Im Zusammenhang mit wirtschaftlichem Aufschwung könnte das funktionieren.
Sind das dieselben Leute,die sich beim Übergang über die Grenze nach Syrien in freiheitsliebende Rebellen verwandeln und unter weitgehender Schonung der Zivilbevölkerung den syrischen Diktator mit humanen Waffen bekämpfen?
"Sind das dieselben Leute,die sich beim Übergang über die Grenze nach Syrien in freiheitsliebende Rebellen verwandeln und unter weitgehender Schonung der Zivilbevölkerung den syrischen Diktator mit humanen Waffen bekämpfen?"
Schon, und das Giftgas lassen sie ja auch im Irak, weil in Syrien hat das nur Assads Armee (sagen die Amerikaner, und die müssen es ja schließlich wissen).
Frappierend, wie sich die Berichterstattung selbst widerspricht. In Mossul passiert immer das genaue Gegenteil von dem, was in Aleppo vor sich geht. Dabei unterscheiden sich Al Nusra und ISIS lediglich in Nuancen. Man kann hier live verfolgen, wie die Presse ein und dasselben Geschehen ins Gegenteil verkehrt. Schockierend!
Wo widerspricht sich hier genau die Berichterstattung? Und wer ist "die Presse"?