Der Ton auf der koreanischen Halbinsel wird schärfer. Nachdem die USA am Wochenende eine Flugzeugträgergruppe in den Westpazifik entsandten, droht das Land nun mit militärischen Schritten: Man werde die "härtesten Gegenmaßnahmen gegen die Provokateure treffen, um uns mit starker Waffenmacht zu verteidigen", sagte ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.
Die Verlegung mehrerer Schiffe sei ein Beweis dafür, dass die Pläne einer Invasion der Demokratischen Volksrepublik Korea eine ernste Phase erreicht hätten, so der Sprecher. Sollten die USA es wagen, nach präventiven Attacken oder einer "Entfernung der Hauptquartiere" zu rufen, sei das Land bereit, in jeder Form zu antworten.
Die USA hatten den Marineverband um den Flugzeugträger USS Carl Vinson vor die koreanische Halbinsel verlegt, nachdem er aus Singapur ausgelaufen war. Zu der Flugzeugträgergruppe gehören mehrere Kreuzer und Zerstörer. Mit der "Vorsichtsmaßnahme" werde die Präsenz und Bereitschaft in der westlichen Pazifikregion gestärkt, sagte ein Sprecher der US-Armee. Nordkorea sei aufgrund seines Raketen- und Atomprogramms die größte Gefahr in der Region.
Bis wohin die Raketen gelangen könnten
Radien um Nordkorea in Kilometern
Seit Jahren schürt das Land mit seinem Raketen- und Atomprogramm die Spannungen in der Region. Die kommunistische Regierung hatte erst am Mittwoch zum wiederholten Mal eine ballistische Testrakete in Richtung offenes Meer feuern lassen. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte die Aktion. Seit 2006 hat das Land insgesamt fünf Atomwaffentests durchgeführt. Nach Einschätzung von US-Experten trifft das Land derzeit Vorbereitungen für einen weiteren Atomtest.
US-Kriegsschiffe patrouillieren oft vor der koreanischen Halbinsel, auch um militärische
Stärke zu demonstrieren. Nordkorea sieht die jährlichen gemeinsamen
Militärmanöver der USA und Südkorea als Probe für eine mögliche Invasion
und versucht, mit Raketentests Stärke zu demonstrieren – diese
verstoßen jedoch gegen internationale Abkommen.
Trump zu Alleingang bereit
Die Entsendung der US-Flugzeugträgergruppe löste in der
Region Besorgnis vor einem möglichen Militärschlag aus. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt gedroht, notfalls im Alleingang gegen Nordkorea vorzugehen.
US-Außenminister Rex Tillerson hatte die Entscheidung, die Kriegsschiffe zu verlegen, zuvor verteidigt. "Wenn
du internationale Abkommen verletzt, wenn du deinen Verpflichtungen
nicht nachkommst, wenn du eine Bedrohung für andere bist, kommt
irgendwann der Punkt, an dem eine Reaktion darauf erfolgen wird", sagte
Tillerson dem TV-Sender ABC. Der Nationale Sicherheitsberater Trumps,
Herbert Raymond McMaster, nannte die Entscheidung wohl überlegt.
Kommentare
"Zugleich arbeitet das Land an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten."
Soweit darf es nie kommen.
Das werden die USA auch nicht zulassen.
Die USA haben jawohl mit Angriff gedroht. Kein Wunder, dass sich die anderen dann auch angemessen vorbereiten.
Merkel findet das ja jetzt plötzlich total toll, was der Trump so alles macht. Mal ordentlich die militärischen Muskeln spielen lassen, das hat schon was, vor allem, wenn man ansonsten nicht mehr viel zu bieten hat, ausser Schuldenbergen. Die Neocons hier auf ZON und im Forum sind auch ganz happy, dass der jetzt aufzeigt, welche Kriege er genau gewinnen wollte.
Alles falsch! Sie scheinen die Geschichte der letzten 10 Jahre vollkommen zu ignorieren. Wie oft hat den NK von wegen "atomarer Auslöschung" den USA gedroht. Und Nordkorea war es, das seinerzeit die südkoreanische Korvette versenkt hat. Und Nordkorea ist bisher immer das Land gewesen, das zuerst mit Krieg gedroht hat. Ich finde diese Tatsachenverdrehung der Anti-USA-Fraktion hier echt zum Kotzen. Und dann immer noch diese vermeintlichen Totschlagargumente von wegen "Schuldenberg" der USA. Was hat das mit dem Thema zu tun? Auch wenn Trump zu impulsiv handelt und als US-Präsident ungeeignet ist, die Drohung Richtung NK ist gerechtfertigt.
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Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Beleidigungen. Die Redaktion/dfl
Nordkorea hat seit Ewigkeiten eine paranoide Stimmung in der Bevölkerung verbreitet. Das arme kleine Land ist danach nur von Feinden umgeben.
Mit dieser Aktion wird das Regime bestätigt und gestützt.
Wenn nicht tatsächlich ein Angriff erfolgt, dann hat Kim sein Land erfolgreich vor den Aggressoren beschützt.
Wenn der Angriff erfolgt, dann wird aufgrund der langen Indoktrination jeder einzelne Nordkoreaner ein potentieller Guerilla.
Das soll wohl überlegt sein?
Ich glaube wenn man den örtlichen Bevölkerung nach einem Regimechange genügend Essenshilfslieferungen schickt und denen Zugang zu medizinischer Hilfe gibt hat sich das bei vielen schnell mit dem Widerstand.
"Wenn du internationale Abkommen verletzt, wenn du deinen Verpflichtungen nicht nachkommst, wenn du eine Bedrohung für andere bist, kommt irgendwann der Punkt, an dem eine Reaktion darauf erfolgen wird"
Diese eindimensionalen Auslegungen von US- amerikanischer Seite sind immer wieder entzückend und bestürzend zugleich.
"Einseitige Auslegung" macht also auch die UN:
Soviel zur Einseitigkeit:
Die Resolution 1718 des UN-Sicherheitsrates wurde durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf seiner 5551. Sitzung am 14. Oktober 2006 einstimmig angenommen. Sie verhängt eine Reihe von wirtschaftlichen Sanktionen gegen Nordkorea als Reaktion auf den nordkoreanischen Kernwaffentest vom 9. Oktober 2006.
Kernpunkte der Resolution sind:
- Nordkorea muss alle seine Kernwaffen, Massenvernichtungswaffen und ballistischen Raketen vernichten.
- Nordkorea muss „ohne Vorbedingungen“ zu den Sechs-Parteien-Gesprächen zurückkehren.
- Die Schiffe mit Gütern nach und von Nordkorea können angehalten und auf Massenvernichtungswaffen und dafür taugliches Material inspiziert werden.
- Der Verkauf von Kriegsmaterial, beispielsweise Hubschrauber, Kampfflugzeuge, Panzer, Artilleriegranaten, Raketen und damit verbundener Technologie nach und von Nordkorea ist verboten.
- Finanzbesitz von Individuen und Unternehmen, die in das nordkoreanische Waffenprogramm involviert sind, wird eingefroren.
- UN-Mitgliedsstaaten ist es verboten, Luxusgüter nach Nordkorea zu exportieren.
https://de.wikipedia.org/...