Syrisch-kurdische Truppen haben nach eigenen Angaben den größten Staudamm des Landes und eine nahegelegene Stadt von der Terrormiliz "Islamischer Staat" zurückerobert. Die Kämpfer der von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) teilten mit, sie hätten die Extremisten am Mittwoch vom Euphrat-Damm und aus der Stadt Thaura vertrieben. Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte die Rückeroberung.
"Dies ist einer der größten Siege, die unsere Kräfte errungen haben", sagte der kurdische Sprecher Ibrahim Ibrahim der Nachrichtenagentur dpa. Hoffentlich würden bald auch die Terroristen des IS in Rakka, der inoffiziellen Hauptstadt der Extremisten in Syrien, vernichtet.
Rakka
liegt einige Dutzend Kilometer stromabwärts des Damms und ist das
Hauptziel der SDF-Offensive, die mit US-Luftunterstützung vor einigen
Monaten begann. Der amerikanische Sprecher des Anti-IS-Bündnisses, John
Dorrian, hatte am Mittwoch getwittert: "Nachdem Thaura komplett befreit
ist, werden die SDF und Koalitionskräfte ihre Operation fortführen, um
Rakka zu isolieren und zu erobern."
Der Kampf um Thaura zog sich wochenlang
hin. Die Vereinten Nationen hatten vor einer
Katastrophe gewarnt, sollte die Talsperre brechen.
Am Dienstag hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, schwere Waffen an eine andere kurdische Miliz, die YPG, zu liefern, "um einen klaren Sieg über den IS in Rakka sicherzustellen". Die Türkei hatte die Entscheidung kritisiert. Die Türkei fordert seit Langem, dass die USA bei der Offensive auf die syrische IS-Hochburg Rakka statt mit der Kurdenmiliz mit der türkischen Armee und protürkischen Rebellen kooperieren.
Kommentare
Ein wichtiger und hart erkämpfter Sieg.
Raqqa kann nun eingekesselt werden und dann langsam erobert werden, wie gerade in Mossul zu sehen. Dort geht es stetig voran, weil Kämpfe in Städten nun einmal schwierig sind. Aber der IS ist kaum noch zu Entlastungsoffensiven in der Lage.
Und die Nachricht, dass die USA nun auch schwere Waffen an die Kurden liefern dürfte beim IS noch mehr Entsetzen auslösen, als bei Erdogan. Wenn dort nun eine aufgerüstete SDF gegen Raqqa zieht dürften dem IS schnell die letzten Felle den Fluss runterschwimmen.
Vielleicht sehen wir dieses Jahr noch das Ende des IS in Syrien und Irak. Wäre doch schön!
Definitiv - und ein derart mit schwerem Gerät ausgerüstetes Kurdistan, mit erfahrenen Kämpfern noch dazu, kann sich dann endlich auch als Staat behaupten, gegenüber jeglicher äußeren Bedrohung vom Norden her.
Die Kurden sind der wichtigste Faktor im Kampf gegen die IS-Schlächter.
Unbegreiflich, warum wir diese tapferen Freiheitskämpfer nicht mit schwerem Gerät ausstatten, damit sie noch erfolgreicher gegen die IS-Terroristen kämpfen können.
Leider werden die Kurden ohne eine westliche Militär- Intervention mit Bodentruppen den IS nicht besiegen können. Auch mit schwerem Kriegsgerät wären sie zu schwach.
Genau deswegen ist es gut das die Kurden nun bewaffnet werden. Die kurdischen Kämpfer sind die entschiedensten Anti-IS Kämpfer, und das stellen sie immer wieder unter Beweis. Der türkischen Regierung passt es nicht das die Kurden den IS bekämpfen, aber das Erdogan viel für islamistische Terroristen übrig hat ist mittlerweile allgemein bekannt.
"Der türkischen Regierung passt es nicht das die Kurden den IS bekämpfen"
Korrekt wäre:
Der türkischen Regierung passt es nicht das die PKK-Kurden die Türken bekämpfen.
Mit dem IS hat die Türkei mehr Probleme als der Westen: Erdogan hat keinen Grund, sie zu mögen.
Und auch:
Mit den PKK-Kurden hat die Türkei mehr Probleme als der Westen: Erdogan hat keinen Grund, sie zu mögen.
Ein wichtiger strategischer Schritt. Der Staudamm in der Hand des IS barg enorme Gefahren (Sprengung - Flutwelle, Wasser- und Stromversorgung).