Die USA schicken ihren Nahost-Beauftragten Jason Greenblatt nach Israel. Der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump sei in der Nacht zum Montag nach Israel aufgebrochen. Er soll dabei helfen, die Spannungen in der Region zwischen Israelis und Palästinensern zu reduzieren, sagte ein US-Beamter.
Die Altstadt von Jerusalem
Seit Tagen gibt es in Jerusalem Unruhen, ausgelöst durch neu eingeführte Sicherheitskontrollen für Muslime an jener heiligen Stätte, die für Juden der Tempelberg ist und von Muslimen Edles Heiligtum genannt wird. Zuletzt wurden dort Metalldetektoren und zusätzliche Überwachungskameras angebracht. Außerdem erlaubte Israel nur Männern über 50 Jahren und Frauen den Zutritt zu der Stätte. Grund war der Mord an
zwei israelischen Polizisten durch arabische Bewaffnete am 14. Juli. Israel sagt, die Maßnahmen sollten weitere Angriffe
verhindern; Palästinenser beklagen einen israelischen Versuch, den Ort
zu kontrollieren.
Palästinenser haben daraufhin Massenproteste veranstaltet, und der Konflikt eskalierte erneut. Bis Sonntag wurden fünf Palästinenser getötet. In einer jüdischen Siedlung im Westjordanland tötete wiederum ein Palästinenser drei Israelis.
Am Sonntagabend kam es dann zu einem weiteren Zwischenfall: In der jordanischen Hauptstadt Amman betraten zwei Arbeiter ein israelisches Botschaftsgebäude, offenbar um Möbel zu ersetzen. Dabei soll einer der beiden jordanischen Arbeiter einen
israelischen Wachmann mit einem Schraubenzieher angegriffen haben, teilte das israelische Außenministerium mit. Der
Wachmann habe daraufhin das Feuer eröffnet und den 17-jährigen Jordanier getötet. Der
jordanische Besitzer der Wohnung sei ebenfalls von Schüssen getroffen
worden und später gestorben. Der israelische Wachmann sei leicht
verletzt worden.
Israelische Medien berichteten, Jordanien wolle eine Untersuchung vornehmen und habe israelische Botschaftsmitarbeiter daran gehindert, das Grundstück zu verlassen. Das israelische Ministerium teilte mit, gemäß internationalen Konventionen habe der Wachmann diplomatische Immunität.
Der Vorfall droht die öffentliche Meinung in Jordanien gegen Israel weiter zu verschlechtern und die Bemühungen um einen Abbau der Spannungen wegen der heiligen Stätte in Jerusalem zu erhöhen. Jordanien ist der muslimische Hüter der heiligen Stätte, Israel der jüdische. In Amman hatten bereits am Freitag zuvor Tausende gegen die israelische Politik an der heiligen Stätte demonstriert.
Israel und Jordanien hatten 1994 ein Friedensabkommen unterzeichnet, doch ist dieses im Königreich äußerst unbeliebt. Viele Bewohner Jordaniens sind palästinensischen Ursprungs. Die Länder haben enge Sicherheitsverbindungen, geraten aber häufig wegen der israelischen Politik an der heiligen Stätte in Jerusalem aneinander.
Kommentare
Natürlich geht es hier doch nicht wirklich um die verschärften Sicherheitsvorkehrungen!
Das ist mal wieder - wie so oft in der Konfliktgeschichte - nur der Auslöser. Der Funke.
Israel besetzt seit 1967 Teile Westjordanlandes und annektiert Teile davon durch den illegalen Siedlungsbau bzw. Ausbau, was selbst vom UN-Sicherheitsrat verurteilt wurde.
Durch diese schleichende Annexion sowie Dauerbesetzung kann nunmal kein funktionierender Staat Palästina entstehen. Die palästinensische Wirtschaft leidet.
Folge sind soziale Spannungen, die sich durch kleine Funken (Sicherheitsvorkehrungen) entladen.
Und selbstverständlich hat Israel ein Recht auf seine Existenz und Schutz.
Allerdings spricht der Siedlungsbau von ganz anderen Interessen!
"Seit Tagen gibt es in Jerusalem Unruhen, ausgelöst durch neu eingeführte Sicherheitskontrollen für Muslime, an jener heiligen Stätte, die für Juden der Tempelberg ist und von Muslimen Edles Heiligtum genannt wird. Zuletzt wurden dort Metalldetektoren und zusätzliche Überwachungskameras angebracht. Außerdem erlaubte Israel nur Männern über 50 Jahren und Frauen den Zutritt zu der Stätte. Grund war der Mord arabischer Bewaffneter an zwei israelischen Polizisten vor der heiligen Stätte. Israel sagt, die Maßnahmen sollten weitere Angriffe verhindern, Palästinenser beklagen einen israelischen Versuch, den Ort zu kontrollieren. "
Aus meiner Sicht ist die israelische Reaktion vollkommen angemessen.
Kann man in Mekka einfach so zur Pilgerstätte marschieren ohne Sicherheitskontrolle?
Um mal die Verhältnismäßigkeiten zu prüfen?
Nein kann man nicht, soweit ich informiert bin.
Ich bin selber Muslim, halte aber auch nicht gerade viel von der derzeitigen israelischen Regierung und dem Siedlungsbau, aber ich finde es verständlich das man Sicherheitsvorkehrungen trifft. Auf der anderen seite, finde ich es unlogisch dann die Menschen unter 40 (war das unter 40 oder 50, weiß ich nicht mehr genau) zu verbieten in die Al-Aqsa Moschee zu gehen bzw. den Tempelberg zu betreten, wozu sind denn die Sicherheitsvorkehrungen dann da ?! Auf beiden Seiten, werden Fehler gemacht und die Gewaltspirale dreht sich weiter und es ist nur eine Frage der Zeit bis es mal wieder eskaliert, leider. Die Leidtragenden sind am Ende die Palästinenser und die Israelis, die einfachen Bürger. Ich verstehe einfach nicht, warum beide Seiten so radikal darauf beharren ihren Standpunkt durchzusetzen, anstatt sich mal einen Schritt entgegen zukommen.
Es ist unredlich, die Metalldetektoren als Auslöser zu benennen. Diese waren schließlich eine Folge der Ermordung zweier Polizisten... welche nebenbei auch Erwähnung finden sollten, wenn schon die Toten aufgezählt werden.
Die Metalldetektoren darüber lässt sich sicherlich diskutieren. Jedem Mann unter 50 den Zugang zu ihrer wichtigsten Moschee zu verwehren dagegen nicht!
Die grausame Ironie ist, dass die Moslems sich gegen Sicherheitsschleusen auflehnen, dieselben Sicherheitsschleusen durch die täglich weitgehend klaglos Millionen Menschen in erster Linie wegen islamischen Terroristen gezwungen werden.
Denen geht es nicht um diese Sicherheitsmaßnahmen, das ist nur wieder ein Vorwand, um Gewalt gegen Israel zu verüben. Die nutzen jede Kleinigkeit, die Israel angeblich gegen die unternimmt für Terror. Mal ist es ein Sicherheitszaun, der gebaut werden musste, um Terroristen fernzuhalten dann sind es Kontrollen an den Checkpoints oder andere Aktionen, um die Sicherheit für Israels Bürger zu erhöhen. Wenn die Welt nach den letzten Morden an israelischen Bürgern immer noch nicht verstanden hat, was Hamas/PA für eine Terror-Politik betreiben, ist sie blind, ignorant und einseitig zu Gunsten von Mördern und Terroristen.