Drei Mitarbeiter des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny sind zu mehrtägigen Haftstrafen verurteilt worden. Kira Jarmysch und Ruslan Schaweddinow waren im Ausland, um mit YouTube-Videos über die Demonstrationen der Opposition am Sonntag zu berichten. Bei ihrer Rückkehr wurden sie an einem Moskauer Flughafen verhaftet.
Schaweddinow
erhielt
eine
achttägige Haftstrafe wegen Veranstaltung einer verbotenen
Versammlung, wie Kira Jarmysch auf Twitter mitteilte. Sie selbst muss
für fünf Tage
ins Gefängnis.
Außerdem wurde der Koordinator von Nawalnys Kampagne in St. Petersburg, Denis Michailow, zu 30 Tagen Gefängnis verurteilt, wie Nawalnys Kampagnenleiter Leonid Wolkow twitterte.
Mindestens 250 Festnahmen bei Protesten am Wochenende
In etwa 120 russischen Städten protestierten Oppositionelle am Sonntag gegen
die Präsidentschaftswahl am 18. März. Vorwiegend junge Menschen
riefen zum Boykott der Wahl auf, die nach Ansicht der Opposition auf
eine Wiederwahl des amtierenden Staatschefs Wladimir Putin
zugeschnitten ist. Bei
den Demonstrationen wurden
nach Zählung der unabhängigen Bürgerrechtsorganisation OVD-Info
landesweit
mindestens
250 Menschen festgenommen.
Auch Nawalny selbst wurde bei einer von ihm organisierten, nicht genehmigten Demonstration festgenommen, kam aber nach kurzer Zeit wieder frei. Der 41-jährige Blogger und Jurist wollte bei der Präsidentschaftswahl gegen Putin antreten. Allerdings strich ihn die Wahlkommission von der Kandidatenliste, da er wegen Unterschlagung zu einer fünfjährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden war. Nawalny bestreitet die ins Jahr 2009 zurückgehenden Vorwürfe und spricht von einem politisch motivierten Urteil.
Nachdem er nun nicht mehr antreten darf, versucht Nawalny einen Boykott der Wahl zu organisieren. Eine niedrige Wahlbeteiligung im März wäre ein Rückschlag für Putin, der sich ein starkes neues Mandat für die kommende Amtszeit erhofft.
Kommentare
"Kira Jarmysch und Ruslan Schaweddinow waren im Ausland, um mit YouTube-Videos über die Demonstrationen der Opposition am Sonntag zu berichten."
Mh? Muss ich jetzt nicht verstehen, oder? Heißt sie waren gar nicht bei der Veranstaltung, nur wie konnten sie dann davon berichten.
Was darauf hervor geht, dass die Verhafteten in jedem Fall an den illegalen Aufmärschen, bzw. der Organisation derer, beteiligt gewesen waren. Somit sehe ich die Haftstrafen als gerechtfertigt an.
Nur wundert es mich, warum das Phänomen Nawalny nicht langsam mal von deutschen Medien hinterfragt wird. Mit jeder Festnahme und folgender Freilassung, bin ich mir mehr und mehr sicher, dass er ein Strohmann ist.
Der Mann ist auf Bewährung, verstößt alle 2 Wochen gegen das Gesetz und sitzt absolut nie ein.
Entfernt. Bitte bleiben Sie beim Thema. Danke, die Redaktion/rg
Deutsche Medien ?
Das ist eben das Einzige, was der Möchtegern-Zar noch vermag. Je mehr das System bröckelt, desto härter die Repressalien, desto wilder das um-sich-schlagen. Das kennt man von Diktatoren, wenn es langsam zu Ende geht...
Entfernt. Bitte bleiben Sie beim Thema. Danke, die Redaktion/rg
" Vorwiegend junge Menschen riefen zum Boykott der Wahl auf, die nach Ansicht der Opposition auf eine Wiederwahl des amtierenden Staatschefs Wladimir Putin zugeschnitten ist."
Das macht Hoffnung. Eine russische Generation, die endlich mit den alten, durch und durch korrupten Apparatschniks aufräumen wird.
Wenn diese jungen Menschen so gestrickt sind wie Nawalny dann macht das eher Angst, denn Hoffnung. Glücklicherweise hat er ja nur ein paar tausend Anhänger.